piwik no script img

Kommentar Neuwahl in GriechenlandKommunismus fällt aus

Kommentar von Klaus Hillenbrand

Wird Syriza nach einem Wahlsieg mit „unserem Geld“ den Sozialismus einführen? Wohl kaum. Entgegen allen Ängsten wäre ihr Erfolg eine Chance für das Land.

Wird sie Europa übernehmen? Griechenlands kommunistische Jugend. Bild: dpa

E uropa am Abgrund, die gemeinsame Währung vor dem Aus, Griechenland vor der Einführung des Kommunismus – es sind Szenarien wie diese, die in den nächsten Wochen Hochkonjunktur haben werden. Linke werden sich die Hände reiben ob eines bevorstehendes Sieges der Syriza-Partei in Athen, während für manche Konservative der Untergang des Abendlandes näher rückt.

Doch all diese Vorstellungen sind unsinnig. Neuwahlen in Griechenland sind zunächst einmal eine Chance, ein korruptes, von Klientelinteressen geleitetes politisches System in den Ruhestand zu schicken. Es wäre ein überfälliger Akt der politischen Hygiene, wenn diese Volksvertreter nicht länger das Volk vertreten, und es wäre eine Annäherung der griechischen Demokratie an europäische Standards. Gerade EU-Politikern sollte es Grund zur Freude sein, wenn die Aussicht besteht, dass ihre griechischen Partner nicht länger aus postenverteilenden Demagogen bestehen.

Der Sozialismus aber wird in Athen 2015 nicht eingeführt werden. Auch ein Ausscheiden Griechenlands aus der EU steht nicht zur Debatte. Syriza wird, wenn die Partei denn gewinnt, auf einen Koalitionspartner angewiesen sein. Parteichef Alexis Tsipras ist weder ein Heilsbringer von Utopia noch der Gottseibeiuns aller Christenmenschen. Er will die Steuern für Reiche erhöhen, den Militärhaushalt schrumpfen und einen bescheidenen Mindestlohn einführen. Das ist gut sozialdemokratisch, mehr aber auch nicht.

Den Euro will Syriza behalten, besteht aber auf einem Schuldenschnitt für sein Land. Es ist diese letzte Forderung, die, so vernünftig sie finanzpolitisch für Griechenland auch sein mag, für Ärger mit Europa sorgen wird. Denn ein solcher Schnitt würde die europäischen Partnerstaaten und damit deren Bevölkerung treffen, denen indirekt die Schulden Griechenlands aufgebürdet würden.

Deshalb droht in Griechenland zwar kein Kommunismus, aber Europa drohen unruhige Zeiten. Es wird spannend werden, zu sehen, inwieweit Regierungen und Parteien dort dazu bereit sind, ihren Bürgern eine Solidarität mit den Griechen abzuverlangen, die erstmals wirklich Geld kostet. Es ist absehbar, dass Deutschland dabei den Bremser spielen wird. Und es ist zu befürchten, dass das Bild der unfähigen „Pleite-Griechen“ hervorgezaubert wird, die mit „unserem Geld“ den Sozialismus einführen wollen – auch wenn da gar nichts dran ist.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

taz-Autor
Jahrgang 1957, ist Mitarbeiter der taz und Buchautor. Seine Themenschwerpunkte sind Zeitgeschichte und der Nahe Osten. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher zur NS-Geschichte und Judenverfolgung. Zuletzt erschien von ihm: "Die geschützte Insel. Das jüdische Auerbach'sche Waisenhaus in Berlin", Hentrich & Hentrich 2024
Mehr zum Thema

119 Kommentare

 / 
  • Man wäre ja schon ein bisschen froh, wenn all die lächerlichen Vorurteile mal ein wenig zurecht grückt würden. Ausserdem sollte man die Suche nach den Verantwortlichen auch auf die reichen Griechen, die sich in London in den besten Vierteln eingkauft haben, ausdehnen. Sie sollte man fragen, woher sie die ganze Kohle haben.

  • Hoffen wir, dass die Krise zu was nütze ist und dass sich von Griechenland aus ein weiteres mal innovative politische Ideen in Europa verbreiten!

     

    Forza Syriza!

  • Dagegen sind die 300 Milliarden der EZB nur ein Vogelschiss ;-)

    • @Arcy Shtoink:

      ... war Antwort an Nzuli Sana (Sympáthia Posting)

  • “Dabei war das Land, das vor ein paar Jahren am Abgrund stand und die Währungsunion insgesamt in die Krise stürzte, bis jetzt auf einem guten, wenn auch dornenreichen Weg: Der Haushalt hatte sich stabilisiert, die Wirtschaftsdaten zeigten nach oben. Jetzt scheint alles wieder auf der Kippe zu stehen; schon spielen die Märkte in Athen verrückt.” Das schreibt Klaus-Dieter Frankenberger, der immerhin laut Angaben seines Arbeitgebers, der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Volkswirtschaftslehre studiert hat und verantwortlich zeichnet für die Außenpolitik dieser Zeitung (siehe hier). Weder aber hat Griechenland die Währungsunion insgesamt in die Krise gestürzt, noch war das Land auf einem guten Weg, wie Frankenberger meint. See more at: http://www.wirtschaftundgesellschaft.de/2014/12/griechenland-reaktionen-in-politik-und-medien-bar-jeder-analyse/#sthash.DNPMCvic.dpuf

    • @Willi:

      interessant auch das mit dem Schuldenschnitt. War ja absehbar. Oh was hat denn Herr Schäuble damals alles verprochen :-) Man könne ein Gechäft machen wie mit dem Marshallplan...jetzt dürfen die Schäfchen nach Bankenrettung und Co och noch die Idioten in Banderastan alimentieren...

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        ... könnte man die Griechen nicht an Russland verscherbeln. Ist doch alles die gleiche orthodoxe Soße und Putin nimmt doch gerade alles was er bekommen kann. Griechenland wäre den Klauen der nationalsozialistischen Deutschen und imperialistischen Amerikaner entkommen und Putin könnte sich als Großer Solidarischer Retter des europäischen Zwischenlands (zwischen Abend- und Morgenland) aufspielen

        • @Arcy Shtoink:

          Oh, als Katholik oder Evangelischer juckt Sie die "orthodoxe Soße"? ha, geil. Sie holen sich auch jeden Sonntag brav ne Hostie? Mhm, klar haben die Orthodoxen wie jede Religion auch Defizite. Aber im Gegensatz zur kath. Kirche haben sie mit Abstand eine Weiße Weste und nicht so ein schlechtes Karma. Vielleicht deshalb hält der Pontifex Maximus immer wieder Ausschau ob er sie nu doch einsammeln kann. Mei, die hatten Evangelien bereits vor tausenden von Jahren in ihrer Sprache, während die vatikanische Brut den Menschen in Analphabetentum hielt und in Latein in dunklen gothischen furchteinflößenden Kathedralen gespenstische Verse aufsagte, dass der Unterwürfige Angst habe oder Geld bezahle um in den Himmel zu kommen. Das ist das Einzige was man Luther positiv anerkennen muss: er hat die Bibel übersetzt, dass alle sehen konnten wie sie verarscht wurden, sofern die Kirche nicht dafür sorgte, dass sie weiterhin Analphabeten blieben...

           

          Zu Griechen: Aus Sicht eines griechischen Politikers von Syriza: mei, die EU hat Sorge sie breche auseinander. Also verlangen wir einen Schuldenschnitt, machen vorher möglichst viele Versprechungen an die Leute die wir halbwegs einhalten können. Gerade D braucht die EU, also werden sie sich gütlich erweisen und uns weiter mit Kohle versorgen. Wenn nicht, machen wir halt einen auf Austrittsstimmung, organisieren Demos und setzen sie unter Druck. Da sie auch noch mit Ukraine, Spanien, GB-Gedöns beschäftigt sind...Aussteigen kann man zur Not irgendwann ja immr noch. Top Druckmittel. Vielleicht.

           

          Warum sie Heil bei den Russen suchen sollen? Keine Ahnung funzt doch wunderbar aus griechischer Sicht.

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Sorry hab den Faden in ihrer Argumentation verloren: Was hat denn nun Luther Bibelübersetzung mit Putins religiös übersteigerten Nationalismus (Malteser-Ritter-Tempelberg-Gedöns) zu tun?

             

            Hostien futtere ich übrigens nicht. Ist mir auch Wurst ob andere Hostien futtern. Ich verurteile die Menschen nicht wegen ihrer Religion, habe tolle Leute bei vielen Religionen und Nichtreligionen kennengelernt. Haben Sie ein Problem mit Christen Juden Muslimen?

             

            "Orthodoxe Soße" war viel zu allgemein, da waren sie schon ganz berechtigt zittrig aufgegeilt ("ha geil"). Ich meinte den religiös gefütterte Tempelberg-Nationalismus Putins. Es wäre aber schön wenn Putin zu mindestens in der ihm so heiligen orthodoxen Kirche ein paar Wiederworte gegen seine Politik zulassen würde.

            • @Arcy Shtoink:

              "Malteser-Ritter-Tempelberg-Gedöns"

               

              Mhm, die Malteser Ritter haben eigentlich wenig mit Russland oder der Krim zu tun. Hier die offizielle Website:

              http://www.orderofmalta.int/the-order-and-its-institutions/310/the-knights-of-malta/?lang=en US-Eliten sind gern in diesem Club. Oder Pinochet war auch einer... Oder die "Tempelritter"

              http://www.knightstemplar.org/

              Über das offizielle Freimaurerwiki finden sie die Jungs auch

              http://freimaurer-wiki.de/index.php/Hauptseite

               

              Sie bringen da was durcheinander: es gibt einen Yorkritus, einen Schottischen Ritus, aber keinen Moskauritus.

              • @fornax [alias flex/alias flux]:

                dann hamse Putins Kreuzritterbildnis mit dem krimschen Tempelberg (http://www.taz.de/!150719/) wohl wieder gerade gerückt, nehmse halt die Tempelritter des Pinochet.

                • @Arcy Shtoink:

                  Ist nicht mein Problem wenn die taz eine Rede Putins weder in einem Artikel (Donath) noch als Schlagzeile richtig wieder gibt. Er sagte: die Krim sei so wichtig wie der Tempelberg für Juden und Moslems. Donath ließ die Juden weg... Wenn Sie das in Zusammenhang mit christlichen Tempelrittern bringen, die weder Juden noch Moslems mochten ist das weder Putins noch mein Problem.

                  "Haben Sie ein Problem mit Christen Juden Muslimen?" Muslime hab ich hier immer schon in Schutz genommen gegen die allg. Hetze. Sie verwechseln Kirche mit Christen! Gegen Judentum hab ich auch nichts. Religion ist jedem seine Privatsache, steht schon in der Bibel (Jesaja z.B.). Institutionen wie Kirchen sind überflüssig.

  • Nicht nur der Kommunismus, sondern auch Sozialismus fällt in Griechenland tatsächtlich aus: die kommunistische KKE laut Umfragen bei 5%, die ehemalige Gigantin der griechischen Politik, die Pasok, bei 6%. Was bleibt, ist für Griechen bevorstehende klare Wahl zwischen denen, die die Realität bereits jetzt laut anerkennen und denen, die das nur nach den Wahlen tun müssen werden.

  • hier ein Veranstaltungsbericht:

     

    Bremer Solidaritätsgruppe Sympáthia engagiert sich für Hilfsbedürftige und sammelt Medikamente

    „Griechenland braucht keinen Vormund“

    http://www.weser-kurier.de/bremen_artikel,-Griechenland-braucht-keinen-Vormund-_arid,1017842.html

  • Die Gruppe„Sympáthia“ - deutsch-griechische Solidarität Bremen ging im Dezember der Frage nach

    "Wer rettet hier wen? Mit wessen Geld und Ressourcen?"

    mit Gregor Kritidis.

    Die Solidaritätsgruppe Sympáthia organisiert Spendensammlungen mit Veranstaltungen zur finanziellen und politischen Unterstützung der medizinischen Versorgung in Griechenland.

  • anders als konservative Neia Demokratia, wird die sozialdemokratische PASOK bei den anstehenden wahlen tatsächtlich untergehen, die umfragen versprechen der partei nicht mehr als 6%. zumindest ein Lichtblick in griechenland 2015.

  • ... er will immer noch das gemeinsame Vorgehen mit den Nazen gegen Demokratie und SPD legitimieren. Und ist sich nicht einmal zu schade den Holocaust dafür zu instrumentalisieren.

    • @Arcy Shtoink:

      Schreiben Sie doch keinen weiteren Nonsens in Ihren Leser-Kommentaren!

       

      Natürlich kämpften antifaschistische Sozialdemokraten: Mitglieder der SPD, zusammen mit bürgerlichen Humanisten, Demokraten, Christen und Kommunisten der KPD, gemeinsam gegen den (Kapital-)Faschismus (1933-1945).

       

      Überwinden Sie ihren Antikommunismus.

       

      Bei der "Pegida"-Bewegung oder der staatstragenden Noske-, Ebert- und SPD-Führung, da kann man den Antikommunismus nicht überwinden.

       

      Aber Ihren antikommunistischen Unsinn lernt man auch weiterhin an den BfV-BStU-Bildungseinrichtungen der bundesdeutschen Schulen, Hochschulen und Universitäten. Dafür, für die ideologische Abrichtung bzw. Zurichtung der eigenen Persönlichkeit, bekommt man sogar auch noch ein Abi.-Abschluss und einen Doktor in (GroKo-)Berlin.

      • @Reinhold Schramm:

        Kommunisten haben nicht zusammen mit der SPD, Zentrum, Liberale ... gegen die Nationalsozialisten gekämpft. Sie sahen die SPD als den „linken Flügel des Faschismus“ an, sie haben die SPD bekämpft, sie klungelten im Kampf gegen die Weimarer Demokratie mit den Nazen und tragen damit und mit der Spaltung der Arbeiterbewegung Mitschuld am "Dritten Reich". Und verwechseln Sie bitte nicht Antistalinismus mit Antikommunismus. Es ist allerdings erbärmlich für den Kommunismus das immer noch so viele Apologeten Stalins und sonstige Pseudolinke herumlaufen, die meinen sie müssen die DDR Diktatur, die dortige Erziehung zu autoritären Charakter und die fremdenfeindliche Abschottung mittels Mauerbau noch irgendwie gut reden.

        • @Arcy Shtoink:

          Ihre geliebten Christen vom Zentrum, heute die heimliche CDU/CSU hatte dem Ermächtigungsgesetz doch fröhlich zugestimmt. Und war es nicht der Franz von Papen (Kabinett der Barone) der bei einem Meeting mit Bankier Kurt Freiherr von Schröder den Reichskanzler Hitler entwickelte und salonfähig machte? Ans Kreuz einfach noch n paar Striche hinmachen, dann kommen Sie drauf...

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Sie wollen doch nicht wirklich das schändliche Verhalten der KPD gegen die SPD und die Weimarer Demokratie mit dem schändlichen Verhalten des Zentrums entschuldigen?!

            • @Arcy Shtoink:

              Die SPD war in der Weimarer längst zur reaktionären Gurkentruppe verkommen. Besser als ihre Kirchenfreaks von damals aber allemal. Den Hingerichteten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden, was wollen Sie denen vorwerfen?

               

              Was wollen Sie immer mit ihrer Kirche? Das waren die größten Kollaborateure, wie eh und je. Das sollte man nicht mit Christen verwechseln. Und sicher gab es da auch Aufrichtige. Aber die Institution an sich hat den Adolf gefördert und sich mit ihm gemein gemacht. Wie es sich halt die Kirche seit 2000 Jahren immer mit weltlichen Herrschern gemütlich macht. Meine Güte, wenn´s wieder ansteht interpretiert man halt die Bergpredigt wie man es braucht 2:40 https://www.youtube.com/watch?v=ff-vWUiWAqs um kriegerische Handlungen zu legitimieren. Sicher kann man das nicht mehr so direkt machen wie einst ein Michael Faulhaber. Man hat einen Pfaffen als Bundespräsi der Geschichten von Lehrern erzählt. Wenn es wieder ansteht kommen sie halt aus ihrer Stube, die alten Heuchler. Die KPD gibt´s heute nicht mehr, auch keine Kommunisten, auch keinen Stalin. Diese Heuchler aber immer noch. Also, wovor muss ich mich denn fürchten?

              • @fornax [alias flex/alias flux]:

                @Arcy

                Anderes Thema, aber könnens ja mal

                "Mit Weihrauch und Machete"

                http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15348789.html über die Vorwürfe gegenüber der Kirche bzgl. Ruanda lesen. Hörens mir bloß mit denen auf...

                • @fornax [alias flex/alias flux]:

                  Ja Christen haben dort Christen in Kirchen abgeschlachtet. Grausam. Und was wollen sie damit vergleichen oder schön reden? Die Verantwortung der KPD für den Niedergang der Weimarer Demokratie, die Spaltung der Arbeiterbewegung angesichts der Bedrohung Deutschlands durch den Nationalsozialismus? Wollen sie dies mit dem schäbigen Mord an Luxemburg und Liebknecht schön reden?

                  • @Arcy Shtoink:

                    jetzt lenken Sie mal nicht ab und stellen se sich net dumm. Laut Spiegel:

                     

                    "Zeugen beschuldigen Priester und Nonnen der katholischen Kirche, den Völkermord an den Tutsi unterstützt zu haben. Nun landen die ersten prominenten Fälle vor Gericht."

        • @Arcy Shtoink:

          So kann Mann/Frau sich als Kapital- und Staatsschützer/in persönlich qualifizieren. Solche Beamten und Beamtinnen werden benötigt, auf allen Ebenen, auch für Ministerien und in den Wirtschaftsverbänden.

          • @Reinhold Schramm:

            Ich glaube kaum das tazgezwitscher Lebenslauf-tauglich ist ;-)

          • @Reinhold Schramm:

            Ich weiß nicht. Ich glaube nicht, dass sich Wirtschaftsverbände dafür interessieren wie in Online-Foren über die deutsche Geschichte diskutiert wird. Bei denen sitzt das Geld zwar locker, aber für jeden Spaß geben die das auch nicht aus.

            • @Dhimitry:

              Allerdings, so dumm sind die auch nicht.

  • Nu warten wir erstmal ab, ob Mutti die PASOK überreden kann mit Syriza in eine Koalition zu gehen, selbst, wenn dann keine oder nicht so viele Pöstchen winken sollten wie in einer Koalition mit einer anderen Partei.

    Man weiß´das glücklicherweise in Griechenland nie, was kommt.

     

    Und dann gäbe es ja auch noch die KKE, die wohl eher den etwas linkeren Flügel der Syriza unterstützen würde.

    DAS wäre eine Traumkoalition für Griechenland.

  • Lieber Willi! Deine Erklärarbeit (ein Stück weiter unten) ist vergebens, fürcht ich. Zumindest was den Adressaten betrifft. Denn dieser denkt nicht. Ist regiert und reagiert von/in Fertigteil-Schablonen. Und feuert messianisch-manisch seine eigene Gefangenschaft auf die menschliche Foren-Umwelt. So verhasst, weil frei (und) denkend.

    Im „Übrigen“: Lassen wir den Narren (als solchen) gewähren. Hier gings doch „eigentlich“ um (nicht nur) griechische Politik-Alternativen, von denen wir hoffen, dass sie nicht wieder im Reibsand der Realpolitricks umgedreht werden, wie in so vielen anderen Geschichtsfällen.

  • Zu @ "Arcy Shtoink" (?) und Co.

    (siehe unten)

     

    Gegen (ver-)bildungspolitische Geschichtsklitterung in der BRD -- bis heute - 2014/2015 -

     

    Die von Ihnen behauptete "Demokratie" hat es in der Weimarer Republik nicht gegeben. Allenfalls in der kapital-treuen deutschen akademischen Beamten- und Geschichtsphilosophie der bundesdeutschen Geschichtsfälschung.

     

    Wenn Sie (Kapital-)Faschisten als Nachbarn haben, dann schmeißen Sie diese Faschisten auch nicht die Treppe runter. Wenn Sie am Arbeitsplatz Faschisten haben, dann können Sie sich den Partner im Arbeitskampf (z. B. auch der Berliner Verkehrsbetriebe vor 1933) nicht aussuchen. Sie müssten bemüht sein, diese (faschistischen) Kollegen und Mitarbeiter/innen politisch zu überzeugen, auch im (täglichen) Arbeits- und Lohnkampf.

     

    Sie wissen sehr wohl, trotz ihrer antikommunistischen Grundeinstellung, dass die deutschen Kommunisten die größten Opfer im antifaschistischen Kampf erbrachten. --

     

    Auch hierfür, für ihren antifaschistischen Widerstand und ihre (persönlichen) Menschenopfer -- vor 1933, nach 1933 bis 1945, wurde die KPD 1956 von der Bundesregierung und Parlamentsmehrheit, unter aktiver Mitwirkung von Gehlens Staatssicherheit (BRD-Stasi) verboten. --

     

    Auch erfolgten weiterhin, vor und nach 1989/90, politische Berufsverbote gegen Antifaschisten, bürgerliche Demokraten und Kommunisten.

    • @Reinhold Schramm:

      Und was bedeutet das heute? Querfront?

      • @Dhimitry:

        Als ideologischer System-Mitarbeiter sollten Sie es wissen.

         

        Die "Querfront" verfolgt eine neo-faschistische Zielsetzung. Sie dient der gesellschaftspolitischen Einbindung und Stabilisierung der bestehenden kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Sie befindet sich in politischer Übereinstimmung mit der Aufgabenstellung der BRD-BfV-Stasi.

        • @Reinhold Schramm:

          Achso. Na dann hoffen wir mal, dass die Linke sich davon nicht verwirren lässt. Systemkonforme Grüße!

  • hello! I apologise for writing in english, it's a matter of quickness. I am a greek student and I would like to pose my opinion to the matter, an opinion shared by the great majority of the radical left in Greece. I disagree with the article in the presentations of Syriza's goals. Of course, Syriza wants to smash the corruption of the political system. BUT: this is not enough. Syriza, together with the other left minded people and the anarchists as well, fights for another society, for the socialism of the 21st century. NO SOCIALDEMOCRACY. We are honest: we want no people to vote as as if we were the new socialdemocrats. We will fight for another society, and we already do it as much as possible. Self-organised places of culture and support to poor families with food and medicine, direct democracy initiatives in the neighborhoods are only few examples. Our message to the comrades in Europe is: SOLIDARITY-RESISTANCE-FREEDOM

    • @senza nome:

      I wish you luck. It's time for the greek people to stand up for their rights!

      The german and other rich european Goverments works only for their own interests, no one cares about the mass of poor people in Greece and elsewhere...

    • @senza nome:

      Hoffentlich!

    • @senza nome:

      What where the names of the three died by fire in a bank, caused by radical lefts, during the riots 2010?

      • @Arcy Shtoink:

        Hahaha, dem Merkel-Versteher und Apologeten der Verbrechen von Merkels Austeritätspolitik fällt kein Argument ein, also wird in die unterste Schublade der üblichen konservativen Schmutzkübel-Strategien gegriffen. Ist das das letzte verzweifelte Aufgebot, weil man mit zivilisierter demokratischer Debattenkultur noch nie etwas anzufangen wusste? Das ist ungefähr das gleiche Niveau wie...

        A: Ich bin für Kommunismus, also für Wirtschaftsdemokratie.

        B: Du bist also schuld am Tod von Millionen Opfern von Stalin und Co.!

        • @Rudeboy:

          Ach Gottchen. Mutti hat immerhin Geld reingepummt. Von Links kam ansonsten weltweit nur heisse Solidaritätsluft. Die Millionen Opfer Stalins addressieren Sie doch bitte an die hier vertretenden Oldie-Liebhaber, welche die SPD immer noch im Faschismus verankert sehen.

        • @Rudeboy:

          In der Tat: Äußerst lächerhaft, diese Intervention im Stile PPPP (Plumper Pegida-Plakat-Parolen).

        • @Rudeboy:

          Ich weiß nicht, der Kollege oben schreibt: "We are honest: we want no people to vote as as if we were the new socialdemocrats."

           

          Da wäre es naheliegend mal nachzufragen, welche Methoden zur Zielrerreichung vorstellbar sind. Die Ziele scheinen in Ordnung zu sein, die Mittel zur Zielerreichung sind das Interessante!

  • Was interpretieren Sie in den Beitrag von Reinhold Schramm? Das ist krank. 150 Jahre sPD: Die ersten 50 Jahre waren interessant, da war die SPD politischer Ausdruck der Arbeiterbewegung. August Bebel lobte 1871 im Reichstag die Pariser Commune. Über's Gothaer Programm konnte man noch streiten. Mit den Kriegskrediten von 1914 und dem Verrat der Novemberrevolution 1918/19 war die SPD als fortschrittliche Kraft am Ende. Es gab viele mutige Antifaschisten, aber dominant blieben Hardliner wie Noske und obrigkeitsstaatliche Kleinbürger wie Ebert - bis heute.

    Nach dem Krieg spaltete und befriedete die SPD die Arbeiterbewegung per "Sozialpartnerschaft". 1959 entschied sie sich endgültig für Kapitalismus und Nato, aber - gratuliere! - mit dem Rauswurf des SDS 1961 bekam die Apo unabsichtlich eine unabhängige Organisation. In den siebziger Jahren wurden wir Anti-AKW-Gegner von der SPD-Führung als "Terroristen" beschimpft. Seit 1998 wird die SPD für Kriege und Sozialstaatszerstörung gebraucht. Aufrichtig gratulieren kann ich für Brandts Kniefall in Warschau.Willy Brandt hat in seiner unvergessene Friedensnobelpreis-Rede den Satz geprägt: "Krieg ist nicht die ultima ratio, sondern die ultima irratio." Seine Nachfolger haben diesen Satz nicht beherzigt. Die Zustimmung zu deutschen Kriegseinsätzen wie in Jugoslawien und Afghanistan war eine Abkehr von der Friedenspolitik Willy Brandts.Die Zustimmung des Bundestags zum Lissabon-Vertrag, zu den vielen Rettungsschirmen und zum Fiskalpakt, die ohne die SPD nicht möglich gewesen wäre, treibt die Völker Südeuropas ins Elend. Der europäische Einigungsprozess ist durch diese Austeritätspolitik in großer Gefahr, Europa schlittert in eine existentielle Krise.

    • @Willi:

      Sie bringen ja mächtig was durcheinander. Jetzt hat "DIE LINKE" wohl auch schon die APO und die Anti-AKW-Bewegung erfunden. Jusos kanntet ihr ja nicht im Osten. Das sich beachtliche "terroristische" Minderheiten in der SPD gegen Atomkraft aussprachen kam in Dresden, dem Tal der Ahnungslosen wohl auch nicht an. Dass sich die SPD 1918 nicht Lenin/Stalin und dem aufkeimenden Stalinismus anschlossen sondern per Ausrufung der Republik den Grundstein für die Weimarer Demokratie legten können bis heute noch nicht viele ewig gestrige Pseudolinke nachvollziehen. Na Ja. Was solls.

      • @Arcy Shtoink:

        Stalin wurde bei den Sozialisten doch selbst gehasst. Auch in D. Erst als er weg war gab es bei den Sowjets eine Auseinandersetzung damit. Stalin war der Anfang vom Ende. Auch für Trotzki. Is ja albern Sozialismus gerade auf Stalin zu beschränken. Mensch bleibt Mensch. Leider wird es immer Wixer geben, die gute Ideen für Machtmischpoke gebrauchen.

      • @Arcy Shtoink:

        Wir wissen ja alle, dass sich die sPD gerne ihre eigene Geschichte schreibt, so wie sie es gerade braucht.

      • @Arcy Shtoink:

        Immerhin hat die SPD dann ja mit der Anerkennung Hitlers als Reichskanzler die Weimarer Republik auch wieder eigenhändig beerdigt. Die alte rote Tante: Seit jeher mürbe im Rückgrat und immer gut, ihre Gefolgschaft denen auszuliefern, die von selbst nicht rankommen. Siehe auch Hartz4-Schröder, S21-Schmid/Schmiedel und TTIP-Gabriel.

         

        Schlimmer ist nur die Union selbst.

        • @Dudel Karl:

          Die SPD ist nichts weiter als ein rot lackierter Schuppen um der sozialen Seele vorzugauckeln da sei jemand da, der sich um sie kümmere. Und davon profitiert die CDU ungemein. Wenn man so will zemtiert die SPD die Herrschaft der CDU.

        • @Dudel Karl:

          Zustimmung!

      • @Arcy Shtoink:

        Sebastian Haffner: "Die deutsche Revolution von 1918 war eine sozialdemokratische Revolution, die von den sozialdemokratischen Führern niedergeschlagen wurde: ein Vorgang, der in der Weltgeschichte kaum seinesgleichen hat."

         

        Diese historische Wahrheit erfahren Sie aber kaum beim Parteivorstand der SPD oder der bundesstaatlich finanzierten Friedrich-Ebert-Stiftung.

    • @Willi:

      Der Beitrag ist für ARCY SHTOINK

  • Kommunarde Reinhold Schramm hat (siehe unten, die Antwort auf Sascha) richtig erinnert! Plus: Die "sozialistische Aufgabe" der SPD-Granden (vor und seit einem Jahrhundert) ging über de-facto-sozialistische Leichen. Im aller"besten" Faschostil.

    Auch hiezu eine (doppelte) Nachleseempfehlung:

    Fred Oelssner, "Rosa Luxemburg"

    Annelies Laschitza, "Rosa Luxemburg - Im Lebensrausch, trotz alledem"

    • @Ardaga:

      Das ist wohl eher stalinistisches Sozialfaschismusgedöns und Dummgequatsche.

       

      Es hat schon einmal, in der Weimar Republik, dazu geführt das Faschisten und Kommunisten sich gemeinsam gegen die Demokratie verbündet haben.

      • @Arcy Shtoink:

        Sie können ja mal anfangen die Opfer zu zählen die der Kapitalismus produzierte und produziert. Vielleicht fangen Sie mal mit 650 000 Toten im Irak an, ziemlich am Ende der Story an?

      • @Arcy Shtoink:

        Mit kapital- und staatstreuen Gedöns und Dummgequatsche über den 'Stalinismus' der Antifaschisten kann Mann/Frau sich auch um einen Beamtenposten erfolgreich bewerben. Solche 'Freiheits- und Demokratiekämpfer/innen' braucht die "Soziale Marktwirtschaft" der Bourgeoisie und Aktionäre.

         

        [Die Moderation: Kommentar gekürzt. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen.]

        • @Reinhold Schramm:

          Das schöne am kapital- und staatstreuen Gedöns ist, dass es den Menschen materiell noch nie so gut ging wie heute und dass die überwiegende Mehrheit der Menschen mit dem Leben in diesem furchtbaren Gedöns zufrieden ist.

           

          Das sollte nicht aufs Spiel gesetzt werden für irgendwelche Hirngespinste. Einen Staat auf der Marxschen Lehre aufzubauen ist schon einmal gescheitert. Damals hatten die Menschen nicht nur mit materiellem Mangel zu kämpfen, sondern auch mit der Diktatur des "Proletariats". Dahin möchte hoffentlich niemand zurück. Manifeste hin, Manifeste her!

           

          Ich kann verstehen, wenn Menschen aufgrund ihrer eigenen negativen Erfahrungen einen Hals auf das System haben. Hilfreich wären in so einem Fall aber Verbesserungsvorschläge und keine polemischen Faschismusvorwürfe.

          • @Dhimitry:

            "und dass die überwiegende Mehrheit der Menschen mit dem Leben in diesem furchtbaren Gedöns zufrieden ist"

             

            siehe Pegida. Siehe Demos weltweit gegen die Missstände. Siehe überall in den Foren allein in D.

             

            Die Mehrheit weiß, dass sie auf einem riesen Berg verlogen durchtriebener Scheiße sitzt. Das einzige Problem: wenn der Berg zusammenklappt entlädt sich die Scheiße überall hin und jeder wird angeschissen. Das ist dann auch der einzige Grund, warum man den Scheißeberg beisammen hält.

          • @Dhimitry:

            Ihrem 1. Absatz muss ich zustimmen. Sie müssen sich aber auch die Frage nach dem Ursprung des "nie so gut ging" stellen.

             

            Auch weiterhin müssen Sie sich die Frage nach den Quellen der Eigentums- und Vermögensverhältnisse in Deutschland stellen.

            • @Reinhold Schramm:

              Und ich kann Ihrem zweiten Absatz zustimmen. Es ist wichtig nach den Quellen zu fragen und noch wichtiger diese Verhältnisse weiter zu verändern. Es stimmt, dass sich die Verteilungsstruktur heute zumindest oberflächlich kaum von der eines feudalistischen Systems unterscheidet. Die politische Freiheit diese Verhältnisse ändern zu können unterscheidet sich aber fundamental.

               

              Wir sollten auf linker Seite daher zusammen darüber nachdenken, was sich erreichen lässt und wie das soziale in der sozialen Marktwirtschaft gestärkt werden kann. Fundamentalkritik ist von Zeit zu Zeit hilfreich, aber im Dauerfeuer zu destruktiv.

              • @Dhimitry:

                Die "Soziale Marktwirtschaft" ist nichts weiter als der Kapitalismus. Natürlich die "S.M." des Clubs Deutscher Unternehmer (CDU) und ihrer Klientel; insbesondere aus den Wirtschafts-, Banken- und Monopolverbänden.

                • @Reinhold Schramm:

                  Offenbar ist dieser Begriff ein rotes Tuch für Sie.

                   

                  Ich meine damit den demokratischen Sozialstaat, in Kombination mit einen marktwirtschaftlichen Koordinationsmechanismus. Letzterer so reglementiert, dass die Zustände, die Sie beklagen möglichst verhindert werden. In diesem System brauchen wir aber natürlich auch Banker und sonstige Organisationseliten.

                  • @Dhimitry:

                    Kapitalismus ist mit Demokratie nicht vereinbar. Eine Koexistenz zwischen Kapitalismus und Demokratie hat es tatsächlich nie gegeben. Aber warum hat es nie eine Koexistenz zwischen Kapitalismus und Demokratie gegeben? Heute wird offenbar, dass früher lediglich die Anzahl der Menschen, die der Kapitalismus scheinbar "befrieden" konnte, größer war als heute. Heute leiden mehr Menschen unter dem Kapitalismus als früher, heute ist, dank dem Internet, viel mehr und schneller bekannt, wie zerstörerisch Kapitalismus auf der Welt wütet. Der „Spätkapitalismus“ hat sich nicht so entwickelt, wie es die Krisentheorien der 60er- und 70er-Jahre prophezeit haben. Tatsächlich fand eine enorme Expansion statt, die allerdings von einer fast vier Jahrzehnte langen Abfolge von Inflation, Staats- und Privatverschuldung begleitet wurde. Die Entwicklung des Kapitalismus zeigt, dass er nicht konsensfähig ist und sein kann, weil er sich immer und Rücksichtslos aus dem Ergebnis von Ausbeutung und Zerstörung von Mensch und Natur nährt. Kapitalismus hat letztlich keine Chance und wird zwangsläufig verschwinden.

                      • @Willi:

                        Danke für den Link!

                         

                        Eine Passage aus dem Interview finde ich besonders wichtig:

                         

                        "Das Zeitalter des Neoliberalismus, dessen Ende 2008 so besungen wurde, existiert fort.

                         

                        Natürlich. Es gibt noch keine alternative Formel. Es gibt auch keine Praxis, von der man sagen könnte, da ist etwas Neues unterwegs. Im Augenblick gibt es auf die Krise keine plausiblen Antworten, auch nicht aus dem Inneren des Systems."

                         

                        Daher sollten wir zusammen arbeiten um neue Ideen zu entwickeln! Um es platt zu sagen: Wir brauchen weniger Finanzkapitalismus und mehr sozial(istische) Marktwirtschaft!

                  • @Dhimitry:

                    Für die berufliche Tätigkeit in einer Leitungsfunktion bedarf es kein Millionen-Einkommen und keine Dividenden-Multimillionen.

                     

                    Die qualifizierten Mitarbeiter/innen in Großunternehmen benötigen keine (persönlich leistungslosen) Hauptaktionäre für das (ab-)kassieren ihrer produktiven und wertschöpfenden Arbeitsergebnisse.

                     

                    Gesellschaftliche Produktionsmittel bedürfen der Überführung in gesellschaftliches Gemeineigentum.

                     

                    Die heute hochqualifizierten wissenschaftlich-technischen Mitarbeiter von DAX-Konzernen und anderen Großunternehmen, sie besitzen heute bereits die Fähigkeiten, sowohl sozial, ökonomisch wie ökologisch, die Unternehmen im Interesse der Gesamtgesellschaft produktiv und nachhaltig zu organisieren.

                    • @Reinhold Schramm:

                      Damit bin ich prinzipiell einverstanden. Beim Thema Gemeineigentum müssen wir allerdings vorsichtig sein. Die "Tragik der Allmende" besagt, dass gemeinschaftliche Verantwortung häufig in Verantwortungslosigkeit endet. Ich würde daher dafür plädieren, Produktionsvermögen möglichst in die Hände der unmittelbar Beteiligten zu legen. Aus den Mitgliedern eines Unternehmens also Shareholder zu machen, die gemeinsam für den wirtschaftlichen (Miss)Erfolg verantworlich sind.

                       

                      Ihr letzter Absatz kann uns optimistisch stimmen. Wenn es heute schon die Technologien und Konzepte zur gemeinwohlorientierten Produktion gibt, dann ist es doch nur noch eine Frage der Zeit, bis diese sich auch flächendeckend durchsetzen werden.

                      • @Dhimitry:

                        Da wird das Finanz- und Monopolkapital, -- konkret: die Finanz- und Monopolbourgeoisie, die Großbourgeoisie, die Dividenden- und Hauptaktionär/innen --, nicht mitspielen. Deren jeweilige (nationalen) Administrationen führen den staatlichen und privaten Gewaltapparat. Sie würden ihn auch zum Bürgerkrieg gegen eine (demokratische) Volksbewegung einsetzen.

                        • @Reinhold Schramm:

                          Das schöne ist, dass es in einer Demokratie keine Gewalt und keinen Bürgerkrieg braucht, um sich politisch durchzusetzen. Die Kraft der besseren Argumente wird es richten. Auch wenn dicke Bretter gebohrt werden müssen...

                          • @Dhimitry:

                            In einer Demokratie!

                             

                            Aber: Demokratie und Kapitalismus?

                             

                            Überzeugen Sie mit ihrer "Kraft der besseren Argumente" die Familien Quandt, Springer, Mohn, Bosch und Siemens!

                             

                            Im demokratischen Kampf mit den Vorständen der Überwachungs- und Rüstungsindustrie, der Monopol- und Wirtschaftsverbände - und deren Gauckschen und Merkelschen BND-BfV-GroKo-Administration?

                            • @Reinhold Schramm:

                              Wir müssen nicht die Großkopferten überzeugen, sondern bessere Argumente als diese Menschen haben.

                               

                              Die große Frage ist, wie das von Streeck beschriebene Drittel der politisch Desillusionierten wieder in den demokratischen Prozess eingebunden werden kann. Es kann doch nicht sein, dass diese Menschen nur von Pi-News und der Mahnwachenbewegung erreicht werden.

                          • @Dhimitry:

                            Erinnerung: 11. September 1973.

                             

                            Die Vergewaltigung der Demokratie in Chile und der tausendfache Mord an chilenischen Patrioten wurden in den Büros der CIA und den Vorstandsetagen multinationaler Konzerne, der ITT und anderer US-Monopole geplant, die Durchführung war von außen gesteuert.

                             

                            Demokratie und Kapitalismus?

                            • @Reinhold Schramm:

                              Hier kann ich nicht widersprechen...

        • @Reinhold Schramm:

          Sehr geehrter Herr Schramm. Das Sozialfaschismusgewäsch der pseudoantifaschistischen Komunisten gegen die Sozialdemokratie und die Demokratie ist seit 1924 eine Konstante kommunistischer Ideologie und feierte seinen Höhepunkt im "Freundschaftspakt" mit den Nazen 1939 (http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Sowjetischer_Grenz-_und_Freundschaftsvertrag). Man braucht keinen Beamtenposten, keinen Professorentitel, nicht einmal eine Schulausbildung, um zu riechen wie stark das stinkt.

          • @Arcy Shtoink:

            Sie haben die Auflösung des Preussichen Landtags vergessen. Von da ab mußten sich die Kartoffelsorten selber verwalten.

          • @Arcy Shtoink:

            "... nicht einmal eine Schulausbildung".

             

            Demnach müsste es für Sie und Ihre kapital-treuen Wirtschaft- und Gesellschaftsinteressen reichen, wenn man am Arbeitsplatz funktioniert - oder? (!)

            • @Reinhold Schramm:

              Ha - sooo einfach ist es denn auch wieder nicht. Weil man erhofft sich doch wenigstens, mit viel Hangeln nach Oben und Treten nach Unten, ein privilegiertes Pöstchen zu er-radfahren. Alternativlos funktionieren können ja die Anderen - wenn man wenigstens zwei, drei Leute unter sich hätte...

              • @Dudel Karl:

                Zustimmung.

                 

                So kann man auch auf den Kommentar-Seiten die ideologische Orientierung, klein- und großbürgerliche Weltsicht und Zuhalterei von (alten und neuen) staatstragenden Beamten und Beamtinnen erkennen. (Eben, bundesdeutsch, treu-brave BürgerInnen.)

            • @Reinhold Schramm:

              ... das erkennt halt schon ein Blinder auf 1000 Meter. ;-)

      • @Arcy Shtoink:

        Ich dachte ja, die haben sich gegenseitig bekämpft und wurden anschliessend wie die Juden umgebracht - wieder was gelernt!

         

        Die Rolle der kleinbürgerlichen politischen "Mitte", durch die Hitler überhaupt erst die nötige finanzielle und politische Unterstützung erhalten hat, um mehr zu werden als ein Bierzelt-Schwätzer, treten wir aber besser mal nicht so breit, wa?

         

        Ich dachte ja es lag an der politischen Mitte, die erst die NSDAP finanzierten und sich versuchte mit Hitler zu arrangieren.

        • @Harald Himmel:

          Die Mitte? Ich bitte Sie! Die Mitte waren doch wir alle. Und wir alle hatten doch nichts mit den Nazis zu tun. Niemand hat was gewußt und die Mitte am allerwenigsten.

        • @Harald Himmel:

          ja nicht nur Herr Himmel. Zuvor wurde mit das Herz an den Teufel vekauft in dem Glauben das durch die gemeinsamme Zerstörung der Demokratie und "Zerschlagung der SPD" der Weg frei ird für eine Diktatur des Proletariats nach stalinistischen Muster.

           

          Zu ihrem "Wa, treten wir nicht so weit". Ist allgemein bekannt. Treten Sie es also gerne noch einmal breit, wenn Sie meinen das das hier zum Thema Sozialdemokratie passt. Gerne können Sie hier auch über andere wichtige Thema sprechen, die hier gerade nicht das Thema sind. Lenkt bestimmt auch gut vom Totalversagen der Kommunisten in Weimarer Zeit ab!

      • @Arcy Shtoink:

        Keine Frage! Mit dem donnernden Auftritt des feuereifrigen allwadenkeifenden Soloschutzmannes eines rechten Feierabendlandes hat unsre taz-Kommune einiges hinzugewonnen. Vor allem der erheiternden Art. Aufpassen, dass die Galle nicht wo-gibt, mein - den GöttInnen sei Dank - ferner Freund.

        • @Ardaga:

          Dann mal viel Spass weiterhin im antifaschistischen Bunker ;-). Und weiterhin Hab Acht! Auch der Bäcker um die Ecke könnte ein sozialdemokratischer Faschist sein!

  • Es geht den Finanzhaien nicht um die Schulden sondern um die Zinsen, die sie für die Schulden kassieren. Allerdings sollten Christen genauso wie Muslime ihrem Glauben nach gar keine Zinsen von ihren Schwestern und Brüdern in Not nehmen! Es gibt das christliche Abendland schon lange nicht mehr.

    • @Reinhard Muth:

      Wo informieren Sie sich denn. Die EZB hat mit Steuergeldern griechische Anleihen etc. im Wert von fast 300 Milliarden Euronen aufgekauft. Aus welchen Grunde wollen Sie diese Solidarität europäischer Bürger diskreditieren?

      • @Arcy Shtoink:

        Der Grund ist nun wirklich einfach: Weil, solange die Anleihen Euro für Euro von Griechenland zurückgezahlt werden, die Solidarität eher eine symbolische ist. Gut, das Zinsniveau mag durch das übernommenen Risiko etwas höher liegen, der Eurokurs niedriger. Aber bei einem so niedrigen Zinsniveau und einem fallenden Ölpreis haben bisher allein die Griechen selbst alles bezahlt. Sogar die Aktionäre der europäischen Großbanken sind durch eine geschickte Verschleppungstaktik der Troika weitgehend davon verschont geblieben, für die Gier nach höherer Verzinsung den Preis des Risikos wirklich zahlen zu müssen. Wenn jetzt Griechenland den Schuldenschnitt durchsetzt, werden wir zum ersten Mal überhaupt für die Solidarität zu unseren griechischen Nachbarn etwas bezahlen müssen und das ist dann nicht mehr als recht und billig! Ich hätte den Griechen längst zu einem solchen Schritt geraten, denn was man in Europa mit einer gehörigen Portion Egoismus alles erreichen kann, demonstriert uns noch das ständige Noch-Mitglied Großbritannien von EU Haushalt zu EU Haushalt, und da reden wir dann von einem Land, das wie kein anderes von den Spekulanten lebt, die die eigentlichen Verursacher des ganzen Schlamassels sind. Warum also den Schuldenschnitt nicht von den Ländern bezahlen lassen, die am meisten von der Krise profitiert haben, von Großbritannien und Deutschland also?

  • "Ohne den Einsatz von notwendigen Volks- und Gewaltmitteln dürfte dies nicht möglich sein."

     

    Ohne Gewalt wäre besser. Allerdings wird es dazu nicht kommen. Ich befürchte, dass die Griechen vor den massiven Drohungen aus Brüssel einknicken werden. Die Ankündigung, Finanzhaie um ihr Geld zu bringen, damit es den Armen besser geht, ist so monströs, dass sie einen massiven Auftritt der Verteidiger der "Freiheit" hervorrufen wird.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      So könnte es möglicherweise kommen. Dagegen müsste die demokratische Volksbewegung die staatlichen Gewaltmittel unter ihre Kontrolle bekommen.

      • @Reinhold Schramm:

        Oder anders gesagt: Revolution

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Die Griechen sind erwachsen genug nicht einzuknicken. Sie werden das vormals korrupte Wirtschafts- Pfründe- und Verwaltungssystem weiter reformieren. Die damit verbundene Rezession ist bereits überwunden. Das Geld zum Verteilen aus eigenen Steuergeldern wird bald wieder fließen.

       

      Auch Syriza, sollte die Partei die Mehrheit erlangen, wird nicht zu dieser alten Misswirtschaft zurückkehren und das Wirtschaftswachstum aufs Spiel setzen

  • Kommunismusparanoia hin, Kommunismusparanoia her - Syriza wird tatsächlich viel Solidarität brauchen, sollte sie die Wahl gewinnen, aber auch im Wahlkampf, der sicherlich von den Konservativen sehr schmutzig geführt wird.

     

    Es wird darauf ankommen, ob Syriza es schafft, ein soziales Bündnis zu bilden, nicht nur in Griechenland sondern in Europa. Man braucht sich nämlich keine Illusionen machen, dass die EU-Kapitalbürokratenherrschaft darauf Rücksicht nehmen wird, dass Syriza eine klassisch sozialdemokratische und keine sozialrevolutionäre Politik macht. Außerdem hat die EU-Bonzokratie ohnehin schon allein damit ein Problem: Kommunisten sind ja der große, Sozialdemokraten hingegen der kleine Teufel für diese Kalten Krieger.

     

    Mit Syriza besteht die Chance, dass zumindest ein anderer Diskurs sich in Europa breit macht, als erster Schritt zu einer anderen politischen Praxis. Es geht einfach darum, dass Politik als gestaltbar wahrgenommen wird und dass soziale und politische Interventionen gegen die Allmacht des Kapitalverhältnisses als möglich und machbar anerkannt werden.

     

    Dazu kann Syriza schon etwas beitragen, denke ich. Aber dazu braucht Syriza auch Unterstützung von uns, die wir nicht mit der gegenwärtigen totalitären Diktatur des Kapitals einverstanden sind. Die Alternativlosigkeit der Merkel'schen Austeritätspolitik ist ja schließlich nur eine Wahnvorstellung.

    • @Rudeboy:

      Syriza braucht keine billige Solidarität. Grichenland braucht teure Solidarität in Form von Geld und Kapital. Und diese Art der Solidarität fließt momentan in Form von Geldern aus Staaten der EU.

       

      Mit billiger Solidarität, die man mal eben für nüscht Syriza emailen und in der taz posten kann, wird keine Regierung in Griechenland etwas bewegen können.

       

      Vom wirtschaftlichen Rekordtief 2011 hat sich Griechenland mit jahrlichen Zuwächsen von 2-3% mittlerweile ganz gut erholt. Das Bruttosozialprodukt ist wieder in den Positiven. Die Kalten Krieger Europas scheinen also wohl gute Arbeit geleistet zu haben.

       

      Griechenland ist also nicht mehr abhängig von europäischen Geldern und kann sich von heute auf morgen abnabeln, und die Gelder für Mindestlöhne, Renten, Staatsbedinstete, Lohnerhöhungen etc. aus eigener Kraft (Steuererhöhungen) akquirieren. Es sollte den Griechen aber klar sein, dass Mutti nicht immer auf die kleinen Racker aufpassen wird. Diese müssen auch mal erwachsen werden und auf eignen Beinen stehen.

      • @Arcy Shtoink:

        Ahja, neokoloniale Phrasen und Belehrungen, mit denen die Verbrechen von Merkels Austeritätspolitik entschuldigt und verherrlicht werden... - also eh voll auf Linie der PR-Abteilung der ehemaligen FDJ-Genossin im Kanzleramt!

        • @Rudeboy:

          Oha!. Sie waren also gegen Muttis Griechenlandhilfen und hätten die Griechen lieber mit solidarischen Grußbotschaften versorgt. das "FDJ-Genossin"-Kauderwelsch lässt ja die Ecke vermuten aus der das kommt: Nachfolge der SED-Diktaurhansel, welche schon den ersten Sozialismus auf deutschen Boden in den finanziellen und wirtschaftlichen Ruin getrieben haben.

          • @Arcy Shtoink:

            Muttis Politik ist also mal wieder alternativlos? So ein Quatsch!!!

            Der einfache Satz "Wer schnell hilft, hilft doppelt" galt die ganze Krise über und Muttis Taktik immer erst im aller letzten Moment den nächsten Schritt zu gehen, hat die Krise um Monate verlängert, die Griechen um so tiefer fallen lassen und immer nur den Banken und Spekulanten in die Hände gespielt. Wer Angela die Rolle als europäischer Rettungsengel abnimmt, hat leider gar nichts verstanden.

    • @Rudeboy:

      Im Rahmen der bürgerlichen Gesellschaftsordnung (Kapitalismus: analog "Soziale Marktwirtschaft" der persönlich leistungslosen Erschafts-Millionär/innen und Quandtschen Milliardäre etc.) gibt allenfalls "Reformen", -- zur Verschönerung des realen Bourgeoissozialismus.

       

      Info.-Empfehlung: "Manifest" von Karl Marx/Friedrich Engels.

      • @Reinhold Schramm:

        Genau! Schön den Marx lesen. Aber bitte auch das Schwarzbuch dazu lesen, damit nicht wieder die selben Fehler gemacht werden!

         

        http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schwarzbuch_des_Kommunismus

        • @Dhimitry:

          Erstaunlich, daß es kein Schwarzbuch des Nationalismus, Imperialismus und Kapitalismus gibt. Anscheinend wurde da nie etwas falsch gemacht.

        • @Dhimitry:

          Sie kämpfen für die Beibehaltung des bestehenden Kapital-Systems, allenfalls für seine Verschönerung durch kleine "Reformen".

      • @Reinhold Schramm:

        Einerseits haben Sie natürlich recht - innerhalb der Grenzen des bestehenden bürgerlich-kapitalistischen Regimes sind bestenfalls kosmetische Veränderungen möglich, wenn man als Maßstab für alle Menschen Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit und soziale Gerechtigkeit heranzieht. Um diese Vorstellungen für alle zu verwirklichen braucht es tatsächlich die soziale Revolution zum Kommunismus.

         

        Aber wenn man als Maßstab heranzieht, dass es zb in Griechenland ein sehr konkretes soziales Elend und sehr konkrete systematische Menschenrechtsverletzungen durch Merkels Austeritätspolitik gibt, dann mag es doch auch als hilfreich erachtet werden, wenn wenigstens für manche Griechen konkrete soziale Reformen greifen, die sie aus dem Elend herausholen.

         

        Auf lange Sicht brauchen wir eine Revolution für die menschliche und soziale Emanzipation, wollen wir das Elend nachhaltig überwinden - da bin ich d'accord.

         

        Aber das hilft im Moment dem Griechen überhaupt nicht, der sich die Kosten für den Arztbesuch nicht leisten kann oder der Griechin, die nicht genug verdient, um die Miete zu bezahlen und auch der Hunger ist heute in Griechenland dank Merkel wieder ein verbreitetes Leiden.

         

        Reform und Revolution sind meiner Meinung kein Widerspruch sondern sollten dialektisch sein.

  • Herr Hillenbrand, Sie schreiben:"Er will die Steuern für Reiche erhöhen, den Militärhaushalt schrumpfen und einen bescheidenen Mindestlohn einführen. Das ist gut sozialdemokratisch, mehr aber auch nicht."

    Wenn sie "gut sozialdemokratisch" ala´sPD Deutschland meinen, irren Sie gewaltig. Das ist nicht sozialdemokratisch sondern, wenn Sie es schon in einer Schublade haben wollen, LINKE Politik. Da hat die Sozialdemokratie nun überhaupt nichts mit zu tun, im Gegenteil.Die LINKE forderte 2004 in Deutschland bereits unter anderem einem gesetzlichen Mindestlohn von zunächst zehn Euro und einer vollen Gleichbehandlung von Leiharbeitern. Das hat die hier von Ihnen erwähnte "Sozial"demokratische"

    sozialdemokratische PD" (sPD) in der großen Koalition 2007 noch abgelehnt. In den vergangenen 14 Jahren sind Reformen bei der Einkommensteuer nach demselben Muster vorgenommen worden – zuerst von SPD und Grünen, dann von Union und SPD und schließlich von Schwarz-Gelb. Für Bezieherinnen und Bezieher von niedrigen und mittleren Einkommen gab es bestenfalls Almosen. Demgegenüber durften sich Reiche und Vermögende über zahlreiche kräftige Steuergeschenke freuen – zum Beispiel über die Senkung des Spitzensteuersatzes von 53 auf 42 Prozent unter Rot-Grün und über die von der großen Koalition eingeführte Abgeltungsteuer für Kapitalerträge, die betuchte Kapitalanleger privilegiert. Insgesamt wurde die Schieflage bei der Verteilung von Einkommen und Vermögen durch die Steuerreformen deutlich vergrößert. Also gerechte Lohn- und Steuerpolitik ist keineswegs sozialdemokratische Politik. Die neoliberale Politik der sPD-cDU-cSU-fDP-Grüne (fast gelb) macht genau das Gegenteil von gerechte Lohn- und Steuerpolitik.

  • Sozialdemokratische Partei: Syriza.

     

    Syriza ist sozialdemokratisch, so wie die bundesdeutsche "Die Linke" sozialdemokratisch ist, nicht mehr und auch nicht weniger.

     

    Ein antikapitalistischer Umsturz ist nicht beabsichtigt in Griechenland, ebensowenig wie in Spanien. Auch die große Mehrheit der arbeitslosen Jugend wünscht sich Wohlstand im Kapitalismus. Für eine Abkehr von diesen Illusionen, so auch in EU-Osteuropa, bedürfte es schon mehr als einen kommenden ökonomischen Zusammenbruch des Finanz- und Wirtschaftssystems in der Europäischen Union.

     

    Die bundesdeutsche SPD ist eine rechts-liberale Wirtschaftspartei und sitzt auf dem Schoss der deutschen und europäischen Finanz- und Monopolbourgeoisie. Allenfalls ist die SPD, so wie ihre europäischen Partner- und Volksverkaufsorganisationen: die "Sozialpartner" und deren analoge kapitalkonformen "Gewerkschaften", --- der europäischen und internationalen Großbourgeoisie, noch brauchbar für gut geschmierte Vorträge während der parlamentarischen Amtszeit (siehe nur Bundes-SPD).

     

    Eine zentrale staatliche Aufgabe der sozialdemokratischen Syriza, falls sie überhaupt eine Mehrheit der vom US-CIA-EU-BND-Kapital manipulierten Wahlstimmen erhält, wäre die Rückführung und Beschlagnahme der großen Raubvermögen. Hierfür müssten sie aber den griechischen Nato- und Staatsapparat nachhaltig ausmisten. Ohne den Einsatz von notwendigen Volks- und Gewaltmitteln dürfte dies nicht möglich sein.

    • @Reinhold Schramm:

      Wie die "DIE LINK" will den Kapitalismus nur noch reformieren, nicht mehr überwinden? Cool! Und die SPD ... ich dachte die stellt den „linken Flügel des Faschismus“. Nun ist nur noch "rechts-liberale Wirtschaftspartei" Wie niedlich!

    • @Reinhold Schramm:

      Erfrischende Analyse! Vor allem dieser Teil: ... falls sie überhaupt eine Mehrheit der vom US-CIA-EU-BND-Kapital manipulierten Wahlstimmen erhält... :)

    • @Reinhold Schramm:

      Absolute Zustimmung!

  • Sollen es sich doch die EU von den Banken, privaten Versicherungen und den reichen korrupten reichen Grichen wiederholen. Der Fisch stinkt vom Kopf und das Gewaltig.

     

    Deutschland hat ja schon vorgesorgt mit den neuen Parteien und Demos gegen wenn es gehen soll unzwar definitiv nicht gegen das eigene Klientel.

  • 1G
    12294 (Profil gelöscht)

    Na was denn? "Unser Geld" - die Anführungszeichen muss der Autor nochmal erklären - sollen wir abschreiben und im Gegenzug gibt's noch nicht einmal nen richtigen Sozialismus, sondern nur so ne Weichspüler-Variante? Nichtmal das kriegen die hin?

  • "...Er will die Steuern für Reiche erhöhen.....Das ist gut sozialdemokratisch, mehr aber auch nicht..."

     

    Diese Aussage kann nur sarkastisch gemeint sein. Die letzte Veränderung der Steuern für Reiche, die die SPD vornahm, war eine massive Absenkung des Spitzensteuersatzes während der Koalition mit den Grünen.

    • @Urmel:

      ei, ei, wir insinuieren doch nicht etwa, die SPD koennte sozialdemokratisch sein??

    • @Urmel:

      Wer denkt, die SPD ist Sozialdemokratisch, der denkt die linken sind Kommunisten, die CDU vertritt christliche Werte, die FDP tritt für die Bürger an, die AfD ist eine libertäre Partei.

       

      Was mal war ist schon lange nicht mehr. Vorallem unter Gerhard Schröder oder Sigmar Gabriel.

      • @Sascha:

        Die SPD-Führung hatte bereits 1914 ihre (damalige) historische Zielsetzung aufgegeben. In den 1920ern erfolgte das offene Bekenntnis zum Monopolkapitalismus. Der Verweigerung des antifaschistischen Kampfes folgte die friedliche Machtübergabe an die NSDAP. Nur eine Minderheit beteiligte sich am Antifaschismus.

         

        Die SPD und ihre Gewerkschaften: Sie haben die zentrale Aufgabe, die werktätige Bevölkerung ideologisch in das kapitalistische System, -- in die "Soziale Marktwirtschaft" der deutschen und europäischen Finanz- und Quandtschen Monopolbourgeoisie --. einzubinden. [Hierbei ist die SPD heute auch international sehr erfolgreich. So auch in Zusammenarbeit -- bei der Transformation -- mit der antikommunistischen Konvergenz- und Regierungspartei Chinas.]

         

        Info.-Empfehlung:

         

        Sebastian Haffner: Der Verrat. 1918/1919 -- als Deutschland wurde, wie es ist. Verlag 1900 Berlin.

        • @Reinhold Schramm:

          Sie meinen die SPD hätte sich z.B. 1931 der KPD anschließen sollen, die zusammen mit der NSDAP einen Volksentscheid gegen den demokratisch gewählten SPD geführten preußischen Landtag durchführte. Wie krank ist das denn?

          • @Arcy Shtoink:

            Sollte das ein undemokratisher Volksentscheid sein?

            Ich dachte immer, Volksentscheide seien demokratische Aktionen. Was war denn z.B. an dem Volksbegehren zur Neuwahl in Berlin im Jahre 2001 undemokratisch, das damals von PDS, FDP und Grünen organisiert wurde?

            • @Age Krüger:

              Wollen diese Querfront von Nazen und KPD 1931 im nachhinein mit Nebelkerzendiskussionen über Demokratie gut heissen? Gehn'se doch auf die Pegidendemo, wenn sie meinen so Demokratie üben zu müssen.

              • @Arcy Shtoink:

                Ich denke, dass ein Volksbegehren ein demokratischer Akt ist. Nicht mehr und nicht weniger.

                 

                Ein Volksbegehren mit einer Pegida-Demonstration zu vergleichen, wie Sie es machen, scheint mir eher auf ein sehr undifferenziertes und unklares Bild hinzudeuten, das sie von Demokratie haben. Wieso bei einer demokratischen Entscheidung die Stimmen nicht alle gleich sein sollen, entzieht sich meiner Nachvollziehbarkeit. Leider dürfen auch Nazis abstimmen. Wenn ich das nicht mehr will, dann komme ich mit den Grundregeln der Demokratie erheblich ins Wanken.

  • "Bürgern eine Solidarität mit den Griechen abzuverlangen, die erstmals wirklich Geld kostet." Das ist gut, das ist gut, selten so gelacht für diesen Spaß!

  • "Gerade EU-Politikern sollte es Grund zur Freude sein, wenn die Aussicht besteht, dass ihre griechischen Partner nicht länger aus postenverteilenden Demagogen bestehen."

     

    Das Gegenteil ist aber der Fall. Schließlich sind die meisten Politiker in der EU nur Posten verteilende Demagogen. Und die wünschen sich ihres gleichen in Athen.