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Kommentar Hambacher ForstPolitisches Erwachen

Kommentar von Andrew Müller

Der Aufstand für den Hambacher Forst war kein reiner Öko-Protest. Die Bewegung besteht aus verschiedenen Lagern. Das macht sie stark.

Demonstrieren nicht nur für ein paar Bäume: Feiernde am Hambacher Forst Foto: reuters

D er Protest im Hambacher Forst sollte nicht als reine Ökobewegung missverstanden werden. Die 50.000 Menschen bei der Demo am vergangenen Samstag kamen aus verschiedenen Motiven, vertraten unterschiedliche Weltanschauungen. Manche hatten geklagt, andere abermals Bäume besetzt. Die meisten wollten einfach ein Zeichen setzen und die jüngsten gerichtlichen Beschlüsse feiern. Man kann sich auf ganz unterschiedliche Weise beteiligen, direkt vor Ort, dezentral in ganz Deutschland und sogar global, auch online. Man muss keine persönliche Beziehung zum Wald haben, um ihn schützen zu wollen.

Genau diese Offenheit macht die Bewegung stark. Denn es geht nicht nur um ein einzigartiges Ökosystem. Erd­erwärmung ist nicht nur ein „grünes“ Thema und keine Frage von messbaren Emissionen. Es ist eine hochkomplexe Problematik, die mit anderen politischen Kämpfen zusammengedacht werden muss. Es ist kein Zufall, dass manche Menschen unter den Folgen mehr leiden als andere.

Für eine arme Kleinbäuerin im globalen Süden – oder auch hiesige dürregeplagte Landwirte – bedeuten Klimaveränderungen schon jetzt etwas anderes als für den privilegierten Weißen, der deren Produkte im Supermarkt kaufen kann. Der bei den Kohleprotesten häufige Slogan „System change not climate change“ bringt solche Zusammenhänge auf den Punkt.

Klimawandel ist etwas so Langfristiges und scheinbar Abstraktes, dass es nicht leicht ist, damit adäquat zu politisieren. Dennoch passiert momentan genau das. Gerade junge Menschen, die noch stärker mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert sein werden als alternde Führungsriegen, erleben die Proteste im Hambacher Forst als politisches Erwachen. Verschiedene Lager – Ökos und Linke, Radikale und Bürgerliche – schließen sich zusammen.

Und das ist gut so. Nur so kann eine sinnvolle, von der Mehrheit getragene Bewegung entstehen und etwas verändern. Dieser Prozess geht nun hoffentlich genauso kraftvoll weiter, wie er sich am Wochenende zeigte.

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12 Kommentare

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  • System Change not Climate Change ist eine politische Bewegung.



    systemchange-not-climatechange.at/

  • Die völkischen Querfrontler sind auch dabei.



    "Ken Jebsen", antisemitischer, psychopathischer Wortführer, graue Eminenz und angebeteter Guru, der rechtsoffenen Wahn-esoterischen "Montagsmahnwachen für den Frieden" hatte seine Jünger aufgerufen, sich an der Großdemo zu beteiligen.



    Und natürlich versucht er auch, das label "Hambi" für seine egomanischen Zwecke zu nutzen.

  • Wow. Das Denken+Atmen-Schild war irgendwo in meiner Nähe. Hätte ich den Heimatschutz gesehen, hätte ich ihn von der Demo gejagt ...

    • @Christian Clauser:

      Mir ist das auch erst unangenehm aufgefallen, aber wenn man die Kombination aus Heimatschutz und der Weltkugel Mal zu Ende denkt, könnte man durchaus annehmen, dass da jemand versucht den Rechten den Begriff streitig zu machen und Heimat in diesem Zusammenhang als Planeten und nicht als Nation zu definieren. Wäre doch durchaus eine schöne Idee.

      • @Eeth Koth:

        Ja, könnte man. Der Begriff Heimat ist allerdings zu eindeutig belegt, um ihn neutral benutzen zu können. Wenn man ihn ironisch oder satirisch benutzt, müsste man das deutlicher kenntlich machen.

  • Nachtrag, Teil II.

    Gemeineigentum an Produktionsmitteln und ökologische Kreislaufwirtschaft, weltweit.



    {…}



    Die Förderung der eigenständigen wissenschaftlich-technischen Entwicklung, der [bisherigen] Lieferanten von Rohstoffen und Bodenschätzen, für die hochwertige produktive Veredelung von ökologischen Produkten für den internationalen Weltmarkt.

    Die weltweite Angleichung der sozio-ökonomischen und sozio-ökologischen Lebensbedingungen auf gleichberechtigter [demokratischer] Grundlage. –

    Aber dafür müssten vor allem auch die Wohlstandsbürgerinnen und Bürger, im jeweiligen Konsumparadies und auch in der Reichtumsmetropole Deutschlands, ebenso wie in ganz EU-Europa, auch in der Schweiz und Norwegen, auch in Trumps Vereinigten Staaten, in Japan, in Saudi-Arabien und aber auch in Teilen des bourgeoissozialistischen Chinas, den Kapitalismus beseitigen und ihre jeweiligen leistungslosen Millionär*innen und Erbschaft- und Dividendenmilliardär*innen gründlich und nachhaltig enteignen, auch deren Privatvermögen! –

    Ohne sozial-ökonomische und sozial-ökologische weltweite Revolution und gesamt-gesellschaftliche Emanzipation geht es eben nicht!

    • @Reinhold Schramm:

      PS : ich lese hier des öfteren " schöne welt ,utopie ( also ein begriff für eine imaginäre Schöne welt) etc .



      wenn menschen diese ideen und entwürfe teilen ( und das tut ihr ya offensichtlich sie halten sie nur zu meist für unerreichbar.)



      dann lasst euch doch nicht von Ohnmachtsgefühlen und vereinzelung zurückschlagen



      und handelt im Sinne dieser weltvorstellung gemeinsam!



      entwerft in Gemeinsamkeit theroretische Gesellschaftsentwürfe orientiert euer handeln daran und nicht an den gesamtgeselschaftlichen Rahmenbedingungen und wie ohnmachtig wir ya alle seien!



      Sucht Menschen, die euch gleichgesinnt sind oder tragt Ideen und Verhaltensweisen in die Gesellschaft um in eurem Alltag die gesellschaftlichen kämpfe mit einander auszutragen .



      so weit es euch möglich ist ( jeder stößt an grenzen des machbaren aber stoßt euch gefälligst auch daran !)



      und zieht nicht stattdessen zuvor eine Bilanz wie ohnmächtig wir doch alle seien ohne weiter Handlungsweisen zu (er)finden.



      denn nur so werden Utopien lebendig!



      Bildet Banden, Gruppen Freundeskreise Kollektive oder wie ihr es nennen mögt lebt eure Ideen zusammen !

    • @Reinhold Schramm:

      basisdemokatische, horizontale und dezentrale Strukturen halte ich für notwendig um gesellschaftliche emazipation zu erzeugen und zu erhalten,



      beim namen würde mensch dann dieses Gesellschaftsmodell antiautoritärer Kommunismus oder sozialistischer Anarchismus nennen , um mal den veruchten ruf dieser beiden "-ismen" durch labelling etwas entgegenzusetzen.



      danke für deine Kapitalismuskritik ;D

    • @Reinhold Schramm:

      ... und es dürfen keine neuen oder alternativen "Wohlstandsbürgerinnen und Bürger" dazu kommen. Wenn ich Deutschland Verzicht herrscht, bedeutet dies nicht, dass anderswo nicht Konsumenten neu entstehen ... die dann Ihr "Gemeineigentum an Grund und Boden, Luft und Wasser, Rohstoffen und Bodenschätzen, Tier -Natur- und Pflanzenwelt" sehr wohl zu nutzen wissen ...



      Träumen Sie weiter!

      Grüne Träume können nur wahr werden, wenn alle Menschen ärmer werden und die Mehrheit mit weniger als dem so verteufelten Harzt-IV Satz lebt ...

      • @TazTiz:

        Sie sehen dje Lösung nicht weil Sie mit alt hergebrachten Mustern denken.

        Grundeinkommen für alle, kein Maßnahmen und ä. Zwang. Preiswertes Bereitstellen von Land zur privaten Bewirtschaftung. Die Industrie 4.0 optimiert die Abläufe und das Recycling, Menschliche Arbeit wird hier immer weniger benötigt. Keine klohspülung mehr sondern Technologie die anstelle der hochaufwendigen und teuren Klärung Dünger entstehen lässt. ( Zentral gesammelt, veredelt, desinfiziert). Fleischkonsum nimt stark ab durch staatliche Werbung und co2 Steuern. Überall entstehen gemeinsam bewirtschaftete Gärten, Permakulturen versorgen dezentral ganze Bocks mit Gemüse. Die Menschen haben mehr Zeit und weniger Druck und so entstehen immer weitere neue Erfindungen die den Wohlstand der Gesellschaft mehreren. Ja wirtschaftliches Wachstum das nur durch mehrverbrauch von Ressourcen möglich ist wird keine Rolle spielen. Als Erfolgsfaktor wird der recyklingwert, Effizienz von Ressourcenverbrauch und als aller wichtigstes gut Glück zum intern. Vergleich verwendet.

        Sie haben noch nie Tomaten aus eigenem Anbau gegessen was?

        Wohlstand sollte nicht nur Monetär bewertet werden. Persönliches Glück, Gesundheit sind weitaus wertvoller.

        • @Obscuritas:

          Was für eine schöne Welt! Da will ich leben... :)

  • Gemeineigentum an Produktionsmitteln und ökologische Kreislaufwirtschaft, regional, national und international.

    Die Menschheit braucht Gemeineigentum an den gesellschaftlichen Produktionsmitteln und Reproduktionsmitteln. Gemeineigentum an Grund und Boden, Luft und Wasser, Rohstoffen und Bodenschätzen, Tier -Natur- und Pflanzenwelt. Auf der Grundlage des Gemeineigentums die sozioökonomische Gleichheit [keine ''Gleichmacherei''] unabhängig von der Herkunft, Geschlecht und Hautfarbe. Auf der Grundlage des Gemeineigentums eine sozioökonomische und sozio-ökologische Kreislaufwirtschaft. Dazu gehört auch (nicht nur) in Deutschland die Überführung aller privaten und großen [gesellschaftlichen] Produktionsmittel und Großunternehmen, Dividendengesellschaften und DAX-Konzerne in demokratisches Gemeineigentum der ganzen Gesellschaft. Kleinunternehmen, Handwerksbetriebe, Genossenschaften und Mittelstands-Unternehmen dienen dabei [vorrangig] der Versorgung der örtlichen und überregionalen [heimischen] Bevölkerung mit hochwertigen Produkten, Gütern und Waren aller Art. Die großen Produktions- und Reproduktionsmittel der [demokratischen] Gemeinwirtschaft und Kreislaufwirtschaft dienen der regionalen und überregionalen [internationalen] Versorgung der Bevölkerungen mit qualitativ hochwertigen Produkten. Dabei hat die ökologische Qualität stets Vorrang vor der Quantität. Hochwertige Massenproduktion – aus der Kreislaufwirtschaft der Gemeinwirtschaft – für eine gleichberechtigte internationale ökologische Weltwirtschaft. Die Organisation für die ''Hilfe zur Selbsthilfe'' in den internationalen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen. Die Hilfe der [heutigen] Wirtschaftsmetropolen für die eigenständige hochqualifizierte Entwicklung der Produktivkräfte in den [noch heutigen] sog. Schwellen- und Entwicklungsländern. Die Förderung der eigenständigen wissenschaftlich-technischen Entwicklung, der [bisherigen] Lieferanten von Rohstoffen und Bodenschätzen, {…}

    Fortsetzung, Teil II.