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Kommentar Grüne WahlkampffehlerDas Richtige falsch verkauft

Ulrich Schulte
Kommentar von Ulrich Schulte

Die Grünen traten mit dem ehrlichsten Programm an und wurden bestraft. Ihr Problem: Sie hatten keine schlüssige Erzählung für das breite Publikum.

Wahlkampf mit Grünen-Frontmann Jürgen Trittin: Zu viele technische Details, zu wenig Luftballons. Bild: imago / Florian Schuh

S ind die Steuerpläne schuld am Absturz der Grünen, wie es Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann kritisiert? Ja. Und nein. Es ist kompliziert.

Empirisch haltbar ist die Behauptung zunächst nicht. Der mediale Scheinwerfer richtete sich zum ersten Mal Ende April voll auf das Steuer- und Finanzkonzept, vor und nach dem Programmparteitag der Grünen.

Kretschmann wetterte in einem großflächigen Interview gegen die eigenen Pläne, andere Grüne machten begeistert mit. Sie gaben so die willkommenen Kronzeugen für CDU, FDP und marktliberal orientierte Journalisten. Die Wähler störte das kaum, die Grünen legten in Umfragen leicht zu.

Was dann folgte, war eine monatelange, hemmungslose Kampagne von Lobbyverbänden und interessierten Medien, welche die moderaten Belastungen für wenige Gutverdiener in eine Attacke auf die gesamte Mittelschicht umdeuteten.

Die allermeisten Grünen verstanden die Welt nicht mehr. Moment, sie waren doch immer die Guten gewesen? Eben noch lagen sie mitten im ökologisch denkenden Mainstream, im Bio Company-Gefühl, von allen geliebt und geschätzt. Eben noch träumten sie von kuscheligen 15 Prozent, nicht ganz Volkspartei, aber doch beinahe. Und plötzlich wurden sie als Vernichter des bundesdeutschen Wohlstandes angefeindet.

Selbstzweifel und Einsamkeit

Auf diese brutale Schärfe war die Partei schlecht vorbereitet. Es fehlten grüne Experten - welcher Landespolitiker macht schon Steuerpolitik? Es fehlten aber auch strategische Partner.

Die Gewerkschaften blieben stumm. Von der Linkspartei, die ähnliches will, grenzten sich die Grünen früh ab, denn mit Linken spricht man nicht. Nie. Auch zivilgesellschaftliche Bündnisse wie „umFAIRteilen“ begriffen die Grünen zu wenig als freundschaftliche Partner.

Am wenigsten überraschend war noch, dass der zu Stimmungswechseln neigende SPD-Chef am Ende seine Abneigung gegen Belastungen für Gutverdiener entdeckte. Plötzlich standen die Grünen sehr alleine da.

Selbstzweifel, Einsamkeit und sehr entschlossene Feinde, das ist eine ungute Mischung. Zumal der politische Gegner offenbar die Grünen als entscheidenden Hebel entdeckte, um eine Mehrheit links der Mitte zu verhindern. Die Sozialdemokratie erledigte das ja von selbst.

Das strategische Tableau der Grünen, das von Anfang an auf einer wenig aussichtsreichen Machtoption, nämlich einer tief verunsicherten SPD basierte, war diesem Ansturm nicht gewachsen. Deshalb ist es richtig, wenn die Grünen die Strategiefrage jetzt neu diskutieren. Es ist höchste Zeit.

Sie sollten sich nur in alle Richtungen öffnen, nach links und in die Mitte, und sich nicht in den uralten Kämpfen festbeißen, ob nun ausschließlich die Schwarzen oder die Dunkelroten genehm seien. Solche Scheindebatten sind im Jahr 2013 nicht mehr zeitgemäß.

Grüne waren zu ehrlich

Zurück zu den Steuern: Angesichts der bösen Gemengelage haben sich die Grünen ganz gut gehalten, sie gewannen diesen Kampf zumindest intellektuell. Wirtschaftsforscher und Fachjournalisten bestätigten die Sicht, die grüne Spitzenleute - übrigens: nicht nur Jürgen Trittin - mantrahaft vortrugen.

Die grünen Steuerpläne entlasten den allergrößten Teil der Menschen, sie ermöglichen mehr Investitionen in Schulen, Kitas oder in die Energiewende. Sie sind fair und richtig.

Doch dann begingen die Grünen einen Fehler, der absurd klingt, aber wichtig ist. Sie waren einfach zu ehrlich. Ihre Spitzenkräfte stürzten sich in Detaillistisches, sie dozierten über „die Abschmelzung des Ehegattensplittings“, über Fachbegriffe also, die sowohl Journalisten überforderten als auch die Mittelschichtsfamilie in Freiburg oder anderswo.

Bei Normalverdienern der bürgerlichen Mitte blieb ein Gefühl übrig, das mit der Realität nichts zu tun hatte. „Die meinen mich!“ Und gegen Gefühle kommt die Trittin'sche Rationalität, die immer etwas Oberlehrerhaftes hat, nicht an.

Auch das letzte Argument der Grünen, man sei wenigstens ehrlich, wirkt kümmerlich, wenn nebenher eine Pädophilie-Debatte den eigenen moralischen Anspruch zertrümmert.

Bei dieser Wahl haben die Grünen brutal einen Effekt zu spüren bekommen, den die taz-Autorin Ulrike Herrmann gut analysiert hat („Hurra, wir dürfen zahlen“, Westend-Verlag): Die Mittelschicht sieht sich in Deutschland als Teil der Elite. Und sie neigt dazu, sich mit der Oberschicht zu solidarisieren, während sie sich von der Unterschicht abgrenzt. Umgekehrt sieht sich die ökonomische Oberschicht als Teil der Mitte. Mitte, das will in Deutschland jeder sein.

Merkels Wohlfühl-Versprechen verfing

Man darf also zuspitzen: Die Familie in Freiburg, zwei Kinder, 70.000 Euro brutto im Jahr, die den Grünen ihre Stimme wegen der Steuerpläne verweigerte, wurde von sehr gut verdienenden Meinungsmachern für ihre Interessen instrumentalisiert.

Die massive Wählerwanderung von den Grünen zur CDU (420.000 Stimmen) liefert einen Hinweis darauf, dass die Furcht vor dem Griff in die eigene Tasche durchaus eine Rolle spielte. Sie liefert übrigens auch einen Hinweis darauf, dass die Energiewende längst nicht mehr als Alleinstellungsmerkmal für die Grünen funktioniert, aber das ist ein anderes Thema. Mit der CDU ändert sich nichts, dieses wolkige Wohlfühl-Versprechen der Kanzlerin verfing.

Den Grünen kann nun man vorwerfen, dass sie zu sehr einen Arbeiterklassen-Sound bedienten, der an der zufriedenen Mitte vorbei zielte, wie es Ex-Außenminister Joschka Fischer tut. Aber man kann ihnen nicht vorwerfen, sie hätten die falschen Konzepte entwickelt. Ihr Programm war komplett gegenfinanziert, es war präzise und ja, es war auch mutig.

Das ist eine erschütternde Erkenntnis dieser Wahl. Die Grünen traten mit dem ehrlichsten Programm an, und sie wurden dafür am härtesten bestraft. Eine solche Mechanik passt gut in postdemokratische Verhältnisse, sie ist aber für eine so papierverliebte Partei, wie es die Grünen sind, katastrophal.

Bitte keine Details

Die Wähler wollen es offenbar nicht so genau wissen. Sie möchten nicht gequält werden mit Details. Die Grünen müssen von Angela Merkel lernen, so verrückt das klingt. Etwas unschärfer bleiben, das Schmerzhafte nur andeuten, und es dann im Zweifel einfach tun. Merkels CDU macht es bei den Steuern ja gerade wieder vor.

Als wichtigste Erkenntnis des Grünen-Debakels bleibt jedoch etwas anderes. Die Menschen wollen von Politik vor allem ein Versprechen. Sie wollen, dass durch Politik etwas besser wird in ihrem Leben. Die Grünen haben auf 327 Seiten ein sehr gutes Programm aufgeschrieben, wissend, dass die niemand lesen würde.

Aber sie hatten keine schlüssige Erzählung für das breite Publikum. Die Story fehlte. Die Grünen verkauften ein wirres Puzzle, etwas technische Energiewende hier, etwas Bildung da, etwas Soziales dort.

Nur eine einzige Sache haben sie den Wählern wirklich ausführlich erklärt - wie teuer dieses Puzzle ist.

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Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
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65 Kommentare

 / 
  • S
    Silvia

    Statt in Bauchladen das gleiche Sortiment wie alle anderen anzubieten, hätten die Grünen sich auf Ihre Kernkompetenz besinnen sollen. Energiewende? Das propagiert inzwischen jeder. An den Erfolg des Kampfes um den Atomausstieg sollte angeknüpft werden, aber mit einem neunen Thema: Ernährung. Nicht einfach Veggie Day für arme Würstchen predigen, sondern sich massiv an allen Fronten seinsetzen für: den ökologischen Umbau der Landwirtschaft, Tierschutz auch bei Nutztieren, Kritik der Discounterökonomie, Welternährung und Klimawandel. Alel wollen irgendwie bio essen, aber die Zusammenhänge sind den Menschen nicht klar. Das wäre wirklich eine Aufgabe für die Grünen. Und Wahlwerbung? Die macht man nicht mit falschen Versprechungen, aber auch nicht mit übertriebenen Ankündigungen. Die GRÜNEN sind, ob sie es wollen oder nicht, die neue Partei der Besserverdienenden. Kann sein, dass die Leute gern mehr Steuern zahlen würden, aber sie brauchen dafür auch die Vorstellung von einem wirklich besseren Leben im Sinne einer ökologischen Umgestaltung der Gesellschaft.

    • E
      Entschleunigter
      @Silvia:

      Alle wollen bio essen? Wie kommen Sie darauf? Sie überschätzen die Deutschen maßlos. Die meisten Fleischfresser bestehen regelrecht auf Massentierhaltung mit maximalem Qualfaktor. Das gibt denen erst ein Gefühl, als allmächtige Krone der Schöpfung an der Spitze der Nahrungskette zu stehen.

      • @Entschleunigter:

        Ach, der "Fleischfresser" als durchtriebener Sadist, was für ein Quatsch. Vielleicht gedankenlos und ignorant, ja, aber vor allem: sparsam, nicht selten aus realer oder gefühlter Not heraus.

         

        Pauschale Abqualifizierungen auf diesem Niveau verhärten nur die Fronten und bringen keiner einzigen Sau einen Meter mehr Auslauf.

  • "Das Richtige falsch verkauft"

     

    - klingt nach FDP

  • V
    VICKY

    Es könnte aber auch durchaus sein, dass für den/die eine(n) oder andere(n) Unionswähler(in) es nicht (nur) um Steuern gehen könnte?

    • R
      Ruhender
      @VICKY:

      Kaum. Der Egoismus in Verbindung mit möglichst geringem Nutzen für alle anderen ist der zentrale Antrieb des Unionswählers.

  • VH
    Volker H.

    Lange habe ich auch als Sozialgeldempfänger und gelegentlichen Zuverdienst gelebt und bin nun in der Branche der EE tätig, verdiene dort mittelmäßig. Und ich geh davon aus, das Sie wie auch ich bisher grün wählten. Trotzdem spendete ich oft etwas an verschiedenste Organisationen. Nichts gegen zwei Urlaube im Jahr - aber

    spenden Sie als Co2-Ausgleich für Ihre Urlaubsflüge wenigstens an Atmosfair? Oder denken Sie bereits pragmatisch resigniert, der Staat regelt alles?

    • @Volker H.:

      Danke für den Hinweis auf Atmosfair!

  • T
    tennisplatzis

    "Die Mittelschicht", das sind die Menschen, die sich um ihre Schule und Berufsausbildung gekümmert und die sich angestrengt haben, etwas zu erreichen; die jetzt meist weit mehr als 38 Stunden arbeiten und ohne Freude auf die Abzüge auf ihrer Gehaltsabrechnung schauen. Sie sind nicht "instrumentalisiert" worden, sondern sie sind grundsätzlich dagegen, dass diejenigen, die Leistung bringen

    (= Steuereinnahmen, = Jobs usw) immer mehr zur Kasse gebeten werden, auch wenn sie selbst nicht oder nur wenig betroffen werden. Zur Mittelschicht gehören auch die Menschen, die über 100.000 oder 120.000 € verdienen, die aber dafür auch viel arbeiten, vielleicht ihre alten Eltern unterstützen und ihren Kindern eine gute Ausbildung geben. Die sind weit davon entfernt reich zu sein. Sie wollen nur den verdienten Lohn für ihre Lebensleistung, und dazu gehören auch eine schöne Wohnung und vielleicht auch zwei Urlaube im Jahr. Sie zahlen fast die Hälfte ihresa Geldes an Steuern und Sozialabgaben. Und vom Rest soll der Staat bitte seine Finger lassen.

    • @tennisplatzis:

      Du kannst in Deutschland auch weit mehr als 40 Stunden arbeiten und nur einen Bruchteil jener "100.000 oder 120.000 Euro" verdienen. Da ist dann nix mit zwei Urlauben im Jahr und den Kiddies eine gute Ausbildung geben.

    • E
      Entspannter
      @tennisplatzis:

      Ich habe mich nicht angestrengt und gehöre trotzdem zur Mittelschicht. Und ich kenne viele, bei denen das auch so ist. Zur Mittelschicht zu gehören ist kaum ein Verdienst des Einzelnen, eher eine Frage der sozialen und nationalen Herkunft, auf gut Deutsch: Zufall. Wer 100.000 Euro und mehr verdient, wurde schon in die richtigen Verhältnisse hineingeboren. Da war der Papi auch schon Anwalt, Zahnarzt oder Unternehmer. Dann ergibt sich der Rest von selbst.

    • I
      irmi
      @tennisplatzis:

      Dieser Staat hat keinerlei Hemmung sich am Bürger zu bedienen.

       

      Hab ich erleben müssen, als ich mir die über Jahre angesparte Summe der Altersvorsorge bekam.

       

      Der Staat hab mir bei der Versteuerung gut die Hälfte genommen und am Jahresende will er sich daraus nochmals bedienen.

       

      Von wegen der Staat hilft bei der Finanzierung der Altersvorsorge, er nimmt sich das Geld zurück mit Zinsen.

       

      Wie soll bei den Löhnen überhaupt noch einer Vorsorge betreiben, reicht gerade mal zur Miete, Nebenkosten, Strom Tel. Essen will man auch noch ein klein wenig.

       

      Was Leute heute so verdienen und dennoch nicht davon leben können, ist der Vorgeschmack auf die Rente, da wird es mit Sicherheit noch weniger sein.

      Nix mit Alter genießen nach einem arbeitsreichen leben.

      Da heißt es rechnen, sparen, festgenagelt in der Wohnung. Denn der Staat bestimmt womit du auszukommen hast bis du endlich sterben kannst

    • @tennisplatzis:

      So ein Quatsch, wer 100.000 Euro verdient, gehört längst nicht mehr zu Mittelschicht!

       

      "Gehört ein Alleinstehender zur Mittelschicht, verfügt er laut Studie über ein monatliches Nettoeinkommen zwischen 1.310 und 2.457 Euro." N24

    • VH
      Volker H.
      @tennisplatzis:

      Lange habe ich auch als Sozialgeldempfänger und gelegentlichen Zuverdienst gelebt und bin nun in der Branche der EE tätig, verdiene dort mittelmäßig. Und ich geh davon aus, das Sie wie auch ich bisher grün wählten. Trotzdem spendete ich oft etwas an verschiedenste Organisationen. Nichts gegen zwei Urlaube im Jahr - aber

      spenden Sie als Co2-Ausgleich für Ihre Urlaubsflüge wenigstens an Atmosfair? Oder denken Sie bereits pragmatisch resigniert, der Staat regelt alles?

  • Als Nurwähler und Nixparteigänger strafe ich alle Parteien mit Ignoranz, die mir Politik "verkaufen" wollen.

    Sowohl Grüne als auch SPD und Linke haben in ihren Oppositionsjahren den Generationswechsel verschlafen. Bleibt zu hoffen, dass die neue Generation nicht dem Irrtum des jungdynamischen taz-comments vefällt, ich sei zu blöd zum Wählen. Zahlt die taz eigentlich auch an ihre Leser_inn_en Schmerzensgeld, wenn die Artikel gar zu dünn dahergebrettelt sind?

    • E
      Entspannter
      @freistern:

      Niemand ist zu blöd zum Wählen. Wählen ist extra so gemacht, daß auch noch die dümmsten Kälber ihren Schlachter selber wählen können.

  • VH
    Volker H.

    Die Grünen waren und sind nie mehr als eine Partei der notwendigen ökologischen und bürgerrechtlichen Impulse gewesen. Warum hatten Sie nach Fukushima diesen Höhenflug in den Umfragen? Weil man Ihnen als einzige Partei die ökologische Kompetenz und Befürwortung des Atomausstieg glaubte. Was bedeudet denn soziale Ökologie? 1)Die Energiewende: hin zu dezentrale Versorgung und bürgernahen Energiegenossenschaften mit langfristig günstigen Strom 2) Förderung des Ökolandbaus: gesündere Umwelt- und Arbeitsbedingungen der Menschen

    sowie bessere Lebensbedingungen für Tiere im Ökolandbau bringen bessere Qualität und geringere Abhängigkeit von Lebensmitteldiscountern

    3) Mobilität: Carsharing und grüne E-Mobilität sowie Förderung des ÖPNVs bedeuten weniger Lärm, Gestank und Stress auf Straßen und in lebenswerterten Städten.

    4)Bessere Bildung für und Betreung von Kindern durch Männern und Frauen in gleicher Parität bedeuten auch weniger Arbeitslose und Spiel- und Drogensüchtige jugendliche. Ich weiß - diese Gleichungen sind alt und uns allen bekannt. Im Wahlkampf habe ich sie in der weichgespülten, auf Polarisation verzichtenden Imagekampagne der Grünen größtenteils nur verschwommen erkannt, allerdings auch nicht genug recherchiert. Deshalb habe ich die Linke gewählt. Sollte sich die neue Spitze wieder zu Ihren Kernkompetenzen bekennen, komme ich gerne zurück. Ökologische Modernität kann die Ökonomie voranbringen und schafftt bessere Lebensbedingungen für viele. Wer von Steuerpolitik redet, sagt, er will Steuern erhöhen und erst dann erklärt warum und was finanziert werden soll, kommt nicht mehr durch, weil er bereits verdroschen wird. Also demnächst erst die Themen der ökologischen Modernisierung voranstellen und dann die Finanzierungsmodelle erklären - das wäre "grünere" Politik als das bisherige leidliche Leugnen der Wurzeln. Volker H.

  • F
    FRUST

    Die Grünen wollten das wieder gutmachen, was sie mit Schröder vermurkst haben. Sie hätten dem Zigarre rauchenden "Gasmann" nicht auf den Leim gehen sollen.Man kann nicht den wilden Mann gegen die Arbeiterklasse spielen und danach verlangen, dass alles wieder gut sei.Man sieht es ja auch an der SPD, wie tief die sinken. Nur unverständlich ist, dass Merkel die Schröder-Politik fortsetzt und trotzdem gewonnen hat.

    • I
      irmi
      @FRUST:

      Die Merkel und die v.d. Leyen verbreiten permanent, das die Agenda 2010 wichtig und richtig war.

       

      Das Ergegnis Armutsgehälter, Zeitarbeitsfirmen die sich dämlich verdienen und seine Leiharbeiter nicht wissen wovon sie leben sollen, Niedriglöhne mit staatl. Aufstockung, 1 € Jobber und somit gesetzlich geregelte Altersarmut ohne Grenzen.

      Das ist richtig ???????

      Darum wählen die Leute auch die Merkel wieder ?????

       

      Steinbrück kam nach seinen anfängl. Äußerungen einfach nicht glaubhaft rüber. Diese Partei hat die Idee dieser Partei einfach aus den Augen verloren, nur noch Geld und Macht wurden wichtiger als das arbeitende Volk.

      Die Grünen, es ist sicher richtig, das wir die Natur sehr viel mehr schützten aus ausplündern sollen, das ist die Aufgabe der Grünen. Aber es muss für die Bevölkerung auch bezahlbar und nicht nur belastbar sein und die Reichen gehen kostenfrei dabei aus.

       

      Die FDP hat ihre Fehler selbst zugegeben und bekam die Quittung dazu.

       

      Die AFD ich sehe es auch so, das der Euro den Menschen kein Glück gebracht hat bestärkt hat mich meine Meinung durch Dirk Müller mit seinem Buch "Showdown".

       

      Die Linken finde ich gut aber zu sehr auf den Osten D. fokusiert.

      Aber ich liebe Giesy und Wagenknecht.

       

      Was immer nun gemacht wird, ich wünsche dieser Partei, das sie es schaffen von Merkel nicht verkauft zu werden. Diese Frau will die Macht darum redet sie jetzt überhaupt mit der SPD und Grüne, wird auch ein paar Zugeständnisse machen um ihren Traum erfüllen zu können, dann aber wird nichts mehr bleiben, siehe FDP

  • KT
    Konsis Tenz

    Die Grünen sind als Personen einfach unglaubwürdig und deshalb hat diese Partei in der Hauptsache verloren.

     

    Konsistenz von Personen und Worten - eine politische Grundvoraussetzung.

     

    Hinzu kommen noch taktische Fehler im Datail, wie hier treffend analysiert. Sehr treffend vor allem der Punkt "Mittel- und Oberschicht".

     

    Die stoische Fokussierung auf Inhalte und Programme statt Personen hat die Grünen vergessen lassen, dass Wähler, denen die Inhalte zu kompliziert werden, sich vor allem fragen, ob sie den Personen trauen können. (Wer ein gebrauchtes Auto kaufen will und keine Ahnung von der Technik mitbringen kann, der prüft vor allem, ob er/sie dem Verkäufer trauen kann)

     

    So fällt inzwischen selbst bedingungslosen Grün-Wählern auf, wie das Personal unentwegt Gutheit, Moral und Opfer von Anderen einfordert und selbst hemmungslos am Tisch der privilegierten etablierten Bessersituierten Platz nimmt.

     

    Das Hauen und Stechen der Spitzendamen um privilegierte Pöstchen und "Schäfchen ins Trockene bringen" ist dafür ein neuerliches Beispiel - und in der Wirkung die gleiche Schiene wie die aus dem Hut gezauberten Privilegien für das FDP-Klientel nach der Wahl 2009.

     

    Politik mit xy-"Gerechtigkeit" nimmt den Grünen derzeit niemand mehr ab - egal ob soziale, ökologische oder sonstwas.

     

    Glaubhafter wären zur Zeit Statements wie: "Mehr Geld für Frauen und Beamte". "Steuerfreiheit für Eigentümer von Bio-Bauernhöfen/-Läden und kernsaniertem Altbau". Das wäre schon mal eine Klientel von mehr als 50 Millionen Wählern.

  • VV
    Victor Vetterle

    Das Richtige falsch verkauft?

    Vielleicht gibt es aber auch noch ein anderes Erklärungsmuster:

    Die Grünen treten für eine bessere Bildungspolitik auf, kürzen aber in Baden-Württemberg mehr als 10.000 Lehrerstellen weg. Na prima: besseren Unterricht mit weniger Lehrern?

    Die Grünen kritisieren, dass die Schwarz-Gelbe Regierung zu wenig gegen die ausufernde Überwachung unserer amerikanischen Freunde unternommen hatte; aber in Baden-Württemberg läßt die Kretschmann-Regierung harmlose Gottesdienste per Rahmenbefehl geheimdienstlich überwachen.

    Die Grünen sind angetreten gegen das destruktive Großprojekt Stuttgart 21, jetzt haben sie sich aber zu Betreibern und Befürwortern dieses unsinnigen Projekts gemausert.

    Vielleicht haben die Grünen nicht wegen ihrer Steuerpolitik ein relativ schlechtes Wahlergebnis erzielt, sondern sie scheitern, weil sie ihre Glaubwürdigkeit gründlich verspielt haben.

    • @Victor Vetterle:

      Die Umfragen in Bawü sehen aber noch ziemlich gut für die Regierung aus. "Gottesdienste" sind außerdem nie harmlos. Was S21 anbelangt: Hat da jemand den Volksentscheid verschlafen? Was würden Sie wohl sagen, wenn die Regierung diesen einfach ignorieren würde?

      • @Yves Yaltenbrucker:

        Der Volksentscheid war ein Referendum, das rechtlich nicht erfolgreich war - aber selbst wenn - BW hat über 4,5 Milliarden Euro abgestimmt, nun sind wir schon bei 6,8 Milliarden.

      • @Yves Yaltenbrucker:

        @Yves Yaltenbrucker:

        Mag sein, dass Gottesdienste nie harmlos sind. Wäre das eine Rechtfertigung dafür, diese geheimdienstlich überwachen zu lassen? Das wäre nicht nur das Ende der Religionsfreiheit, das zielt direkt gegen das Recht und die Demokratie. Und den Galls und den Kretschmännern muss genau dies zum Vorwurf gemacht werden: sie unterminieren die demokratische Gesellschaft. Umfrageergebnisse sind im Vergleich dazu völlig bedeutungslos.

         

        Was die Volksabstimmung betrifft: da wurde über ein Finanzierungsgesetz abgestimmt, und dieses wurde nicht einmal abgelehnt, weil bei der Abstimmung das Quorum verfehlt wurde. Wenn Kretschmann und seine Anhänger jetzt ständig alles und jedes mit dieser Volksabstimmung zu rechtfertigen versuchen, dann machen sie sich damit nur noch unglaubwürdiger, als sie ohnehin schon sind.

         

        Abgestimmt wurde im besten Fall über ein Projekt, das es so schon längst gar nicht mehr gibt. Abgestimmt wurde beispielsweise unter der Prämisse, dass dieses Projekt nicht mehr als 4,5 Milliarden kosten sollte. Zum Zeitpunkt der Abstimmung war noch versprochen, dass die jahrhundertealten Bäume im Stuttgarter Schlossgarten verpflanzt werden sollen. Diese Bäume sind längst gehäckselt. Und unser Cem, Cem Özdemir, hatte sich nach der unsäglichen Volksabstimmung sogar dazu aufgeschwungen, „Stuttgart 21-plus“ zu versprechen. Davon ist natürlich längst keine Rede mehr, darüber lachen nicht einmal mehr die Hühner.

         

        Nein, die Volksabstimmung hat ihre Bindekraft längst verloren (so hat es der Erfinder der Volksabstimmung formuliert) und es wird immer deutlicher, für was sich die Kretschmann-Regierung stark macht. Sie wird durch die fortschreitende Misere zur Kenntlichkeit entstellt.

  • MC
    Ümit Can

    Im Grundsatz haben die Grünen nie Ideen gehabt, die sich ohne zusätzlches Steuernabpressen umsetzen lassen könnten.

    • R
      Ruhender
      @Ümit Can:

      Man kann Steuern auch umleiten. So machen´s alle. Oder glauben Sie, Mutti bezahlt die Schulden der Zockerbanken mit Hosenknöpfen?

  • Die Grünen haben ihr ureigenes Thema verraten. In ihrer Energiepolitik dient Umweltschutz nur noch als Vorwand, um einer inzwischen mächtigen Öko-Lobby inkl. Kapitalanlegern horrende Profite durch Subventionen zu ermöglichen. Dies haben anscheinend viele Wähler erkannt, denn gerade in der letzten Woche vor der Wahl, als die Grünen ihre Lobby-Energiepolitik positioniert haben, wanderten viele ehemalige Wähler ab.

  • Den 420000, die CDU gewählt haben, weil sie glaubten Steuern zu sparen, denen gönne ich ihre Wahl. Die haben`s nicht besser verdient.

  • M
    markuhse

    Trittin wirkte stets authentisch, glaubwürdig und hat Charisma. Jede Partei braucht fähige Menschen wie ihn, die zur Identifikation und Positionierung verhelfen.

    Wer ihm nachfolgen will, muss sich an ihm messen lassen.

    Im Übrigen lieber Qualität als Quantität, sonst entsteht Inflation "brauchbarer Wahlargumente" statt Klarheit für die Zielgruppe. Und da reichen derzeit 8-10% -oder Alternative: ADAC in den nächsten 80 Jahren "unterwandern"!

    • V
      VICKY
      @markuhse:

      "authentisch, glaubwürdig und hat Charisma"

       

      äh

       

      nein, nein und nein

      • @VICKY:

        Also Charisma kann man ihm jedenfalls nicht wirklich absprechen.

  • Ich habe ganz bewusst nur den Titel und die Unterzeile gelesen, den Rest des Artikels ignoriert. Mal ehrlich, was für eine Schlagzeile:

     

    "Die Grünen traten mit dem ehrlichsten Programm an und wurden bestraft. Ihr Problem: Sie hatten keine schlüssige Erzählung für das breite Publikum."

     

    Yea, "schlüssige Erzählung für das Publikum". Die Grünen haben ja noch nicht mal eine schlüssige Kritik an der bestehenden (Wirtschafts)Ordnung. Hoffentlich verschwindet diese geschichtlich überholte

    Blenderpartei ganz schnell.

    • @gsp-follower:

      Tja, hätte sich vielleicht für Dich gelohnt, den Artikel doch zu lesen ...

  • G
    gast

    wenn ich mal die redakteure nehme, die ich in münchen kenne, sind die alle zwischen 60 und 120k einkommen im jahr - nun ja, sind auch nicht bei einer genossenschaft angestellt :-)

     

    und die sind wie alle journalisten, die ich kenne durchweg anti csu/cdu usw. also gegen alles was rechts von nahles ist und auch alle im eigenbild super gute menschen

     

    von denen wiederum haben jetzt die meisten schwarz gewählt, weil die bedrohung für das eigene portemonnaie auf einmal jenseits aller wolkigen grünen, sozialen usw. zukunftsvisionen ganz konkret spürbar wurde

     

    also nix mit den dunklen mächten und bösen lobbygruppen die die medien beeinflussen

     

    im zweifel ist auch dem gutmenschen sein eigenes hemd näher als die jacke

    • E
      Entschleunigter
      @gast:

      Na, mehr als ein, zwei Journalisten werden Sie wohl auch nicht kennen. Wenn das noch welche vom rechten Rand sind - die sind ja auch gegen die Union - dann erklärt sich Ihr Kommentar von allein.

    • V
      vicky
      @gast:

      naja zumindest beim Bayerische Rundfunk soll es ja den/die eine(n) oder andere(n) CSUler(in) geben

    • @gast:

      Wer das Naziwort "Gutmensch" benutzt (sei es auch angemessen falsch geschrieben), der hat in einer demokratischen Gesellschaft ohnehin nichts verloren, er ist nämlich ein Schlechtmensch. Und wer schwarz wählt, sowieso.

      • G
        gast
        @Yves Yaltenbrucker:

        ich habe mich selten so amüsiert, wie über die antworten zu meinem kommentar :-)

         

        besser kann man das gesagte nicht bestätigen - und besser kann man auch die gründe für das wahlergebnis der grünen nicht zum ausdruck bringen

         

        um mal einen grünen minister zu zitieren: "Wir haben ausgestrahlt: Wir wissen alles. Und jeder, der was anderes weiß, liegt nicht nur falsch, sondern ist auch noch böse."

         

        genau das ist die art von gutmenschentum, die auch in diesen antworten zum vorschein kommt - wer nicht mit uns ist is gegen uns, also mindestens CSU oder wenns nicht hilft, dann muss mindestens die nazikeule her

         

        nur mal zu meinen o.a. bekannten: es sind deutlich mehr als 2, und sie sind im print/online bereich von 2 münchner altbekannten linksorientierten medien, denen csu nähe nur mit äusserster mühe nachgesagt werden kann

         

        köstlich, einfach nur köstlich

  • D
    ddd

    Kann es nicht sein,dass die Deutschen insgeheim gar nicht so grün sind, wie sie vorgeben?

    Dass sie Fleisch essen, bezahlbare Strom und Sprit haben, Bier und Schnaps trinken und sogar in der Kneipe und zu Hause rauchen wollen?

    • E
      Entspannter
      @ddd:

      Das mag durchaus sein. Die Deutschen waren ja auch dumm genug, einen Hitler zu wählen.

  • D
    Daniel

    Ein Argument fuer die gruene Niederlage wird seltsamerweise immer unterschlagen. Ein Blick auf die Stromrechnung genuegt, um die Gruenen NICHT zu waehlen. Das EEG in dieser Form ist und bleibt ein Gruenen-gesetz. Eine Abaenderung wurde Seitens der Gruenen im Bundesrat immer verhindert. In diesem Fall sind sich jedoch alle Experten einig: das EEG ist ineffizient und zu teuer. Trittins Strategie Merkel und Altmeier dafuer die Schuld in die Schuhe zu schieben ist zu Recht nicht aufgegangen.

    • F
      FabianKasten
      @Daniel:

      Die EEG Umlage wurde von Schwarz-Gelb verdoppelt, indem die Regierung 1400 Unternehmen von der Umlage ausgenommen hat. Unter Trittin als Umweltminister betrug die Umlage noch 40,- € im Monat pro Haushalt. Heute beträgt die Umlage das vierfache, also 160,- € im Monat pro Haushalt. Würden die von Altmayer unter schwarz-gelb beschlossenen Ausnahmen für die 1400 Industrieunternehmen zurückgenommen, würde die EEG-Umlage sofort um die Hälfte sinken, also auf 80,- €. Deshalb ist massgeblich schwarz-gelb für die massive Erhöhung der EEG-Umlage verantwortlich.

    • I
      irmi
      @Daniel:

      Würde der Staat nicht so viele Steuern erheben, würde dieser Staat die Firmen und die Reichen nicht so sehr schützen mit dem Argument, wenn die ihren Stromverbrauch zahlen müssen, dann wandern die ab und es gingen Arbeitsplätze verloren, wäre der Strom bezahlbar.

       

      Ich nenne das Erpressung und der Normalo kann die Rechnung zahlen.

       

      Wer erneuerbare Energien per Gesetz festlegt, muss es auch finanzieren können und nicht alles auf den Bürger abwälzen.

       

      Zahlen all die Politiker auch keinen Strom ??????????

  • Ahh, jetzt wird alles klar: Die Schweinesystempresse hat dem tumben Stimmvieh den Geist vernebelt, bis er nicht mehr erkennen konnte, dass die Grünen für das Wahre, Schöne, Gute stehen.

    • @Oma Kruse:

      Zur Vernebelung haben auch ein paar rechte Grüne wie z.B. Tübingens OB Boris Palmer oder natürlich der baden-württembergische Ministerpräsident mit beigetragen.

       

      Naja, und die Bild-Zeitung mit einer Reichweite von 12 Millionen pro Tag hat natürlich einen Einfluss auf Teile des "Stimmviehs".

       

      Sind halt nicht alles Akademiker im Lande, nich´ wahr?

    • G
      gast
      @Oma Kruse:

      Die Schweinesystempresse hat dem tumben Stimmvieh..........

       

      wäre es machbar deutsch zu schreiben ????

      • OK
        Opa Knauser
        @gast:

        Oma Kruse scheint, im Gegensatz zu Ihnen, dem Deutschen durchaus mächtig zu sein.

  • W
    Wundenlecken

    Taz eben. Gutenberg trat wegen Copypasten zurück. Trittin wegen Unterstützung von Kindesmißbrauch nicht. Özdemir wegen Klauen nicht. Beck wegen Unterstützung von Kindesmißbrauch nicht. Das nenne ich mal moralisch. Kriege? Wahrscheinlich auch total ehrlich solange man sie "Friedenseinsätze" nennt. UN-Mandat für Jugoslavien? Wozu, das braucht nur Bush. Steuern hoch? Das interessierte doch keine Sau. Es war so gestrickt, daß eben genau grüne Beamtengehälter nicht betroffen waren. Die Doppelmoral, das totalitäre Denken in dem nur sein darf was grün ist...das interessierte 2% der Grünenwähler. Das wars. Dem Rest der Wähler war das alles egal, die wählen nicht Grüne. Der Artikel ist Bessermenschenwundenlecken. Gespannt darf man sein wie lange es dauert bis die AfD irgendwo im Landtag sitzt. Wenn die erst einmal politisch inkorrekte Themen bringen, dann gibts erst recht was für die redaktion. Deren Potential liegt bei 25%, davon können die Grünen nur träumen. Die Republik ist schwarz und wird es immer mehr, da man links die Realität ausblendet und glaubt Dinge würden verschwinden wenn man nicht über sie spricht. Mit Veggieday und hohen Steuern gehts einem im günstigsten Fall wie Hollande in Frankreich. Da liegt die Front National gerade in Umfragen bei über 20% und das bei Millionen nordfrikanischen Mitwählern. Trotz allen Medien. Das kommt auf uns zu, leider zurecht da selsbtverschuldet und bei uns kommen solche Dinge langsam aber dafür heftiger. Na da kann man nur sagen "gute Nacht".

    • @Wundenlecken:

      ... und noch einer, der das Programm nicht gelesen hat, aber trotzdem babbelt.

      • @Yves Yaltenbrucker:

        Na gut, Programme liest aber kaum jemand. Von keiner Partei. Wenn man also erst ins Programm kucken muss, um sich zu überzeugen, das ist zu viel verlangt. Das meine ich ohne Ironie.

  • L
    luetzgendorff

    Alles klar. Die Grünen müssen nur die PR-Agentur wechseln und schon sind 30% drin - oder habe ich da jetzt was ganz falsch verstanden? Am Ende hat Trittin doch recht, dass die Leitmedien, allen voran taz, FR und SZ die Grünen niedergeschrieben haben? Weil die Journalisten dort alle Merkel-Fans und Gegner der Energiewende sind? Dolchstoß!

  • O
    Oli

    Laut ZEIT Online sind nur 170.000 Grünen-Wähler zur CDU/CSU gewechselt und somit gerade mal 4,42%

    http://www.zeit.de/2013/38/analyse-bundestagswahl-grafik

  • T
    Tanguero

    "Man darf also zuspitzen: Die Familie in Freiburg, zwei Kinder, 70.000 Euro brutto im Jahr, die den Grünen ihre Stimme wegen der Steuerpläne verweigerte, wurde von sehr gut verdienenden Meinungsmachern für ihre Interessen instrumentalisiert."

    Mag sein. Aber viel eher hatte diese Freiburger Familie einen anderen Grund, nicht mehr grün zu wählen:

    Die Enttäuschung, dass die versprochene "Politik des Gehört Werdens" in Baden-Württemberg sich als komplettes Ignoniren der Bürgemeinung herausgestellt hat:

    Über 80% der Eltern wollen G9-Gymnasien. - Die Grünen verhindern deren flächendeckende Einführung.

    Die Mehrheit in Baden-Württemberg will keine Gemeinschaftsschule, schon gar nicht mit dem katastrophal undurchdachten jetzigen Konzept, das aus dem bildungspolitischen Märchenbuch stammt. - Genau das wird aber ohne Rücksicht auf Verluste durchgedrückt.

    Usw.

    Winfried Kretschmann hat das am Wahlabend schon richtig erkannt: Wenn man eine solche Schlappe erlebt wie die Grünen, dann muss man EINIGES falsch gemacht haben. Das war nicht alleine die Wahlkampfstrategie.

    Ich habe 30 Jahre lang Grün gewählt - so lange es die Grünen gibt. War selber lange Parteimitglied.

    Aber nach den zwei Jahren Schulpolitik unter grün-rot in Baden-Württemberg ist es mit meiner Sympathie für die Grünen gründlich vorbei.

    Die Grünen sind mal gestartet mit dem Slogan: "Wir sind nicht links oder rechts, sondern vorn!"

    Wenn sie zu dieser Haltung wieder zurückfinden und ihre Köpfe wieder zum Nachdenken benutzen, statt linken Spinnereien nachzuhängen, dann - und keinen Tag früher - werden sie auch wieder für 25% Baden-Württemberger wählbar.

    • @Tanguero:

      Nur seltsam, dass in Bawü die Zustimmung zur Landesregierung laut Umfragen immer noch hoch ist...

      • FK
        Fabian Kasten
        @Yves Yaltenbrucker:

        Lange vor den Grünen hat die SPD in den 70ger Jahren in Hessen und NRW die Gesamtschule eingeführt, die es trotz heftigem Wiederstand der CDU/CSU regierten Länder geschafft hat, das mehr Kinder, die in der 5. Klasse noch nicht auf Abiturniveau waren, es dank Förderkursen geschafft haben, bis zur 10 Klasse Abitur-Niveau zu erreichen. Wer also will, dass mehr Kinder eine Chance auf das Abitur haben sollen, der kämpft für eine Gemeinschaftsschule. Dazu gehört damals wie heute: Mehr Lehrer, mehr Förderkurse, Integration statt Ausgrenzung. Das dreigliedrige Schulsystem aus der Kaiserzeit ist längst überholt. Als Hauptschüler hat man heute keine Chance auf eine Lehrstelle mehr und landet bei Harz 4. Wer das nicht begriffen hat, ist blind, das hat nichts mit rechts und links oder grün zu tun. Deshalb: 1) Die Anzahl der Bundesländer und damit die Staatsbürokratie halbieren. 2) Bildungspolitik bundespolitisch verankern. Gleiches Abitur für alle in ganz Deutschland. Die Anforderungen für Schüler bis zum Abitur um 20 % reduzieren.

  • Ein Trost und anschließend eine witzige Analyse kommt ausgerechnezt von Jan Fleischhauer:

     

    "(...) 8,4 Prozent (sind) kein schlechter Wert. Tatsächlich ist es das drittbeste Ergebnis, das die Grünen in ihrer Geschichte hatten. Die 10,7 Prozent beim letzten Mal waren in jeder Hinsicht ein Ausnahmewert: Nach einer großen Koalition profitieren alle kleinen Parteien. Wer nachts von Windrädern statt Schafen träumt und das Raukeblatt der Schweinekruste vorzieht, wird nie zur Volkspartei - alles andere war immer Hybris.(...)"

     

    Neues Spiel neues Glück - nur schade, dass der von mir wirklich sehr geschätzte Herr Trittin nicht mehr dabei sein wird.

    • @Waage69:

      Warum wird einem Mittelklasse-Geist wie Fleischhauer eigentlich überhaupt Raum gegeben?

       

      Wer Windräder und Reduktion des Fleischkonsums (mal von der Qual der Massentierhaltung gehört?!) als Feindbilder hat, dessen Horizont reicht allenfalls bis zur eigenen Nasenspitze.

  • Wer Menschen mit einem Jahreseinkommen von brutto 60.000 € zu den Reichen zählt, die geschröpft werden sollen, darf sich über das Wahlergebis nicht wundern.

    • I
      irmi
      @Kurt Fass:

      Und was sind die Rentner die im Jahr mit evtl. 10.000 € überleben müssen ???????

       

      Die kamen bei dem ganzen Wahlkrampf als Thema so gut wie gar nicht vor.

       

      Man vergisst auch, das die Rentner die jetzt in Rente gehen konnten auch für die Alten einbezahlt haben. Aber man stellt sie hin, als wären sie nur ein lästiger Unkostenfaktor.

       

      Mache man doch ein Gesetz, wer älter als 70 wird wird ökologisch entsorgt, schon kann sich der Staat die Rentengelder sparen und anderweitig verprassen z.B. Bankenrettung, Eurorettung, Rettungsschirm od. BE Berlin, oder Drohnen kaufen, oder die Gehälter der Politiker und Beamten erhöhen, auch die Renten der armen Rentner Ost aufstocken der Lieblingslandesteil div. Politiker

    • @Kurt Fass:

      ... und noch einer, der das Programm nicht gelesen hat, aber trotzdem babbelt.

    • @Kurt Fass:

      Ja, so weit ist es in Deutschland gekommen. Dank Ausbau des Niedriglohnsektors und Armutszuwachs wird man schnell reich. Alles eine Frage der Relativierung.

  • "im Bio Company-Gefühl, von allen geliebt und geschätzt."

     

    Ist diese Umschreibung etwa von einem gewissen Bio-Dicounter entliehen, dem Arbeitsbedingungen und Bezahlung am Arsch vorbei gehen.

    Dann trifft das für die Grünen aber voll ins Grün-Schwarze - ökologisch unsozial.

     

    Nicht zu unterschätzen ist die Pädo-Aufarbeitung zum falschen Zeitpunkt.Der Wähler reagiert affektiv, soll heißen: Hätten Claudia und Jürgen vorher noch ein syrisches Flüchtlingskind adoptiert, wären die Grünen mit ca.3 % mehr dabei.

     

    Die Steuererhöhungspläne waren aus meiner Sicht gut dargestellt, aber wer kennt ihn schon, den deutschen Michel. Belogen will er ja doch werden.

  • SN
    Sein Name ist Gast

    Man kann diesen Satz nicht deutlich genug hervorheben, um ihn anschließend den Grünen unter die Nase zu reiben:

     

    Die Mittelschicht sieht sich in Deutschland als Teil der Elite. Und sie neigt dazu, sich mit der Oberschicht zu solidarisieren, während sie sich von der Unterschicht abgrenzt. Umgekehrt sieht sich die ökonomische Oberschicht als Teil der Mitte. Mitte, das will in Deutschland jeder sein.

    • @Sein Name ist Gast:

      Der bessere Adressat für diesen Satz wäre wohl die Mittelschicht selbst.

  • M
    Mummpizz

    Eine gute Analyse. Mich wundert, dass sowohl Grüne als auch SPD nicht aus dem NRW-Wahlkampf gelernt hatten, in dem Hannelore Kraft einen erfolgreichen und vollkommen emotionalen Tenor anschlug.

    Es reicht eben nicht, verstandesgemäß die beste Wahl zu sein - man muss sympathisch sein, verdammt noch mal!