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Kommentar G20 und der WahlkampfMerkel und der kriminelle Mob

Im Wahlkampf profitiert die Kanzlerin von G20. An den Ergebnissen des Gipfels liegt das nicht. Merkel punktet mit den Krawallen.

Wenn es inhaltlich nicht klappt, funktioniert es mit den Krawallen: Angela Merkel Foto: dpa

Wenn Angela Merkel am Ende als Gewinnerin aus diesem Gipfeltreffen der G20 hervorgehen wird, dann liegt es nicht an den inhaltlichen Ergebnissen. Denn die sind insgesamt dürftig – egal wie sehr sich alle Beteiligten gegenseitig dafür loben.

Am ehesten nach einem Erfolg sah zunächst der Beschluss zum Klimaschutz aus: In der Abschlusserklärung bekannten sich 19 der 20 Teilnehmer zum Abkommen von Paris und versprachen – zumindest abstrakt – eine schnelle Umsetzung. Merkels Plan, in dieser Frage einen harten Kurs zu fahren und den US-Präsidenten Donald Trump zu isolieren, schien aufzugehen.

Doch die Tinte unter der Erklärung war noch nicht getrocknet, da bröckelte die vermeintliche Einheitsfront schon wieder. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, der Merkel derzeit in herzlicher Abneigung verbunden ist, erklärte, dass sein Land das Paris-Abkommen nicht ratifizieren werde.

Die Situation ist zwar eine andere als bei Trump – Erdoğan stellt nicht den Klimawandel als solchen in Frage, sondern will vor allem erreichen, dass die Türkei beim Klimaschutz als Entwicklungsland zählt und entsprechend unterstützt wird. Aber Merkels schöne Botschaft von Trumps Isolation funktioniert nun nicht mehr so richtig, zumal sich Erdoğan in seiner Erklärung ausdrücklich auf die USA bezog.

Sympathiepunkte für Merkel

Ähnliches gilt für den Freihandel: Hier sprach sich zwar die komplette G20 gegen Protektionismus aus. Doch „berechtigte“ Handelsschutzinstrumente werden ausdrücklich anerkannt. Doch was sich dahinter verbirgt, blieb offen. Der Streit ist also nicht gelöst, sondern wird sich künftig darum drehen, was als „berechtigt“ gilt. Und beim ursprünglichen Kernthema der G20, der Finanzmarktregulierung, waren die Erwartungen diesmal so gering, dass sie kaum enttäuscht werden konnten.

An den politischen Beschlüssen wird es also nicht liegen, wenn Merkel wie erhofft im Wahlkampf vom G20-Treffen profitieren wird. Sondern an den massiven Krawallen am Rande des Gipfels. Die haben nicht nur die Bilder vom friedlichen Protest überstrahlt, zu dem sich am Samstag noch einmal Zehntausende versammelten. Sie gaben der Kanzlerin auch eine einfache Möglichkeit, doch noch eine positive Botschaft vom Gipfel zu übermitteln.

Denn mit ihrem Dank an die Polizisten, die in Hamburg wirklich harte Tage erlebt haben, und der Ankündigung, jene Menschen finanziell zu entschädigen, deren Autos angezündet oder Läden geplündert wurden, dürfte Merkel viel Sympathiepunkte gesammelt haben – auch bei jenen, die sowohl den Gipfel als auch den Polizeieinsatz eigentlich kritisch sehen. Dieser „Erfolg“, der die inhaltliche Leere überdeckt, geht allein auf des Konto des unpolitischen, kriminellen Mobs, der auf Hamburgs Straßen wütete.

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65 Kommentare

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  • Der Apparat der innen- und außenpolitischen Propaganda.

     

    Während sich die herrschende kapitalistische Führungsspitze innerhalb ihrer Länder auf das bestehende Informationssystem stützt, das sich vornehmlich in den Händen von Unternehmern befindet, wird in der Außenpolitik das Schwergewicht des ideologiechen Kampfes immer mehr auf einen dafür geschaffenen Apparat verlagert, dessen Hauptaufgabe die psychologische Kriegführung unter Anwendung eines großen Arsenals spezieller Mittel ist. Die "vierte Front", so nennen die bürgerlichen Medien die psychologische Kriegführung. Die ersten drei Fronten sind die militärische, die diplomatische und die sozialpolitische. Die Operationen an der "vierten Front" sind häufig gleichermaßen sowohl für den inländischen wie auch für den ausländischen Bedarf bestimmt. Jede Etappe der Eskalation dieses militär- psychologischen Krieges wurde stets von einem umfassenden psychologischen Angriff begleitet. Im Inland wird das Ziel verfolgt, das Volk von der Notwendigkeit der "rechtmäßigen" Willkür zu überzeugen. Außerhalb gibt es gleichzeitig mehrere Adressaten. Einerseits ist es das "eigene" Volk, das man einschüchtern will, andererseits ist das die Weltöffentlichkeit, vor der die Taten der staatlichen Gewaltorgane als "provoziert" erscheinen sollen.

  • Ergebnis der G20 Gespräche = Null, wie erwartet. Ergebnis des Gipfels unterm Strich - die Diffamierung des politisch linken Kapitalismus- und Globalisierungskritischen Protests. Geplant, gewollt, eskaliert von all denen, die dieses Theater unbedingt in Hamburg haben wollten. Kollateralschäden inklusive - wiederwärtiges Kalkül. Merkel, Maas, De Maiziere und das große Kapital klopft sich auf die Schenkel, dass Wahlvieh wird im September wieder nicht die Linke wählen, wissen, dass es sich eigentlich um die einzige Altenative gegen Totalüberwachung, Aufrüstung, Soziallabbau, Korruption, Altersarmut, die Plünderung Afrikas/des Planeten, Flüchtlingsströme handelt ...

  • Diese Randalle war doch mindestens in Teilen von der Polizei und der hamburger Innenbehörde einkalkuliert.

     

    Dass gerade im Schanzenviertel die Polizei nur sehr, sehr spät überhaupt eingriff und die sog. Autonomen dort randallierten, wo ein großer Teil von ihnen angeblich lebt und arbeitet ... das glaube ich alles nicht.

     

    Für mich riecht das nach Manipulation. Wäre es bei wirklich demokratischen Demonstrationen geblieben, wäre klar geworden, wie sehr dieses Mauschelei-Treffen G20 den Bürgern in der EU und speziell in Norddeutschland auf den Kecks geht und wie aus dem G20 neue Ungerechtigkeiten entwickelt und geplant werden.

     

    So können doch Erdogan und Putin sich noch auf Olaf Scholz, Angela Merkel und die deutsche Regierung berufen und sagen, seht her, bei Euch wird doch auch geknüppelt, ihr müsst Eure 'Feinde' auch mit harter Hand bekämpfen (so wie wir, deswegen haltert man in Zukunft den Mund, Du, Merkel z.B. halte Dich mal zurück, wenn's um Yücel geht).

     

    Das war wirklich eine tolle Metabotschaft, die hier destilliert wurde. Wirklich super. Und ganz im Interesse der Mächtigen. SO hat man Genua nicht wiederholt, dafür hat man ein Stück weit die Stadt KO gehauen.

     

    P.S. Und wie viele Agenten waren hier dabei? Wie viele Agents provocateur mussten ran?

    • @Andreas_2020:

      ... und das riecht für mich nach grotesker Verschwörungstheorie. Echt jetzt, Merkel und Scholz sitzen wie so Bond-Bösewichte in ihren Schlössern und plotten den Machterhalt, indem sie die Polizei einen Schattenkampf führen und Hamburg zelegen lassen? Merkel?

    • @Andreas_2020:

      Dass gerade im Schanzenviertel die Polizei nur sehr, sehr spät überhaupt eingriff und die sog. Autonomen dort randallierten, wo ein großer Teil von ihnen angeblich lebt und arbeitet ... das glaube ich alles nicht.

       

      Bei den linksliberalen bis linkskriminiellen Stadtteilen will man doch so wenig wie möglich Polizei.

      Bitte sehr - Wunsch erfüllt.

       

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      So können doch Erdogan und Putin sich noch auf Olaf Scholz, Angela Merkel und die deutsche Regierung berufen und sagen, seht her, bei Euch wird doch auch geknüppelt, ihr....

       

      Putin und Erdogan (und evtl. Trump) haben jetzt aber gesehen warum sie Mahnungen an Pressefreiheit, Demonstrationsfreiheit etc. aus Deutschland oder Westeuropa einfach ignorieren können.

      Brennende Stadtteile sind auch in einer Autokratie nicht erwünscht.

       

      ///

       

      P.S. Und wie viele Agenten waren hier dabei? Wie viele Agents provocateur mussten ran?

       

      Wird wohl keiner wissen - aber da wir schon bei hirnverbrannten Schwachsinn sind gehe ich davon aus, dass es genau die selbe Anzahl und genau die selben Leute sind die Flüchtlingsheime anzünden um die AFD zu diskreditieren ;)

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Dass ein Zivilpolizist im Schanzenviertel einen Warnschuß abgegeben hat, um einen Kollegen (ebenfalls "in zivil") nach dessen offenkundiger Enttarnung aus einer brenzilgen Situation zu retten, ist filmdokumentatorisch belegt.

         

        Die Frage bleibt also, wieviele dieser "zivilen Einsatzkräfte" befanden sich im Schanzenviertel, als dort nach offiziellen Angaben "keine Polizei vor Ort" war - und was haben die da gemacht?

        • @cursed with a brain:

          Gute Frage! Ich behaupte mal, dass sich dort zu dem Zeitpunkt ausser Polizisten und Randalierern niemand sonst aufgehalten hat - oder würden Sie da abends in so einer Situation noch mal eben zum Zigarettenautomaten gehen?

          Das macht es ja auch regelmäßig praktisch unmöglich, die tatsächlichen Vorgänge dort auch nur annähernd zutreffend aufzuklären.

          • @Rainer B.:

            Meines Wissens gab es noch "Schaulustige" und ein paar Journalisten. Die aber hatten vermutlich keine Chance, die von Ihnen benannten Gruppen zu unterscheiden.

            • @cursed with a brain:

              Wie auch, wenn die in Zivil unterwegs sind?

  • Da sprechen gewisse Leute grob fahrlässig von "Dolchstoß für das Grundgesetz", weil auf 38 km2 von 350.000 km2 in Deutschland für kurze Zeit nicht demonstriert werden durfte. Als bestünde das GG nur aus Art. 8, als gäbe es kein Recht auf körperliche Unversehrtheit, Eigentum etc.

     

    Viel wichtiger: das GG ist nicht nur eine Ansammlung von Grundrechten, sondern in erster Linie Staatsorganisationsrecht, das der von einem demokratisch legitimierten Parlament ermächtigten Exekutive den Rahmen für Regierungshandeln verleiht. In diesem Rahmen hat die Exekutive nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, die Regierungsgeschäfte eigenverantwortlich zu leiten. Diese "Einschätzungsprärogative" wurde durch den G20-Gipfel an keiner Stelle verletzt. Mehr noch: die Handlungsfähigkeit der Regierung steht gem. Art. 20 GG i.vV.m. Art 79 GG über dem einfachen Grundrecht der Versammlungsfreiheit. Deutschland macht sich lächerlich, wenn sich seine Regierung hier nicht mehr sicher sein kann.

    • @Trango:

      Noch eins: die "Einschätzungsprärogative" gilt AUSSCHLIESSLICH für die Legislative. Sie darf Gesetze auch ohne Überprüfung / Genehmigung durch Gerichte erlassen.

       

      Die Exekutive hat dieses Recht, unabhängig von jeder Rechtsprechung eigene Fakten zu schaffen, genau NICHT. Zumindest nicht in einem Rechtsstaat mit Gewaltenteilung.

       

      Sie scheinen an dieser Stelle ein persönliches, romantisch verklärtes Verhältnis zum Polizei- und Überwachungsstaat aufgebaut zu haben.

    • @Trango:

      Sie haben offenbar das entsprechende Interview gar nicht gelesen. Oder Sie vermengen bewußt verschiedene Inhalte, die keinen Bezug zu einander haben. Ich rufe Ihnen den tatsächlichen Zusammenhang aber gerne noch einmal in Erinnerung.

       

      "Die Polizei hat am Donnerstagabend offenbar eine große, friedliche Demonstration mit der bloßen Begründung verhindert, dass einige Leute vermummt waren. Wenn das rechtens wäre, müsste man jeden Samstag in jedem deutschen Fußballstadion das Spiel absagen und das Stadion räumen. Und wenn die Polizei bei jeder Demo sagen würde, da laufen ein paar Vermummte mit, deshalb dürfen die restlichen 12.000 Leute auch nicht mehr demonstrieren – dann wäre die Konsequenz, dass es in Deutschland künftig keine Demos mehr gibt.

       

      (Die Polizei beruft sich dabei auf) das Vermummungsverbot, das 1985 unter Helmut Kohl eingeführt wurde. Schon damals gab es große Debatten darüber – weil befürchtet wurde, dass passieren könnte, was jetzt passiert ist. Damals wurde beschlossen, einen Verstoß gegen dieses Vermummungsverbot nicht als Ordnungswidrigkeit zu werten, was ja nahegelegen hätte. Schließlich tut jemand, der sein Gesicht nicht zeigt, niemandem weh. Es ist aber direkt zur Straftat gemacht worden, damit das sogenannte Legalitätsprinzip gilt.

       

      Nach dem Legalitätsprinzip ist die Polizei verpflichtet, jede Straftat sowohl zu verhindern als auch aufzuklären. Gestern hat man nun zum ersten Mal in der Geschichte des Vermummungsverbots gesehen, wozu das genutzt werden kann. Die Polizei argumentiert zwar, sie habe Straftaten verhindern müssen. Aber sie verliert dabei jedes Augenmaß. Die Verhinderung von Straftaten muss immer gegen die Versammlungsfreiheit abgewogen werden, die sich aus dem Grundgesetz ergibt. Und die Auslegung des Vermummungsverbots durch die Hamburger Polizei ist ein Dolchstoß in den Rücken des Grundgesetzes."

      http://www.taz.de/!5427952/

  • Was an dem kriminellen Geschehen besonders ärgert: Die Konzentration der Medienberichte auf die Randale und den Vandalismus lässt so gut wie keinen Raum, über die friedlichen Demonstrationen, den parallel sehr ernsthaft durchgeführten "Gipfel für globale Solidarität" und über die Argumente der seriösen G20-Gegner zu berichten. Man könnte fast auf die Idee kommen, die ganz offensichtlich von Anfang an auf Krawall gebürstete Taktik der Polizeiführung habe auf dieses Ergebnis abgezielt - jedenfalls konnte ich nach Anschauen vieler Videos über das Eingreifen gegen die allererste Demo ("Welcome to Hell" - auch ich halte die Bezeichnung für äußerst dämlich) keine Rechtfertigung für den Abbruch finden.

     

    Die uralte Kriminalistenfrage "Wem hat es genützt?" zu stellen ist hier keineswegs abwegig.

    • @Bitbändiger:

      Das war doch genau das Ziel: Diskreditierung des demokratisch-friedlichen Protests. Und wer waren überhaupt diese Randallierer? Schwer zu sagen ...

      • @Andreas_2020:

        Kennen wir doch aus Sachsen.

         

        Auch da sind lauter "Provokateure" unterwegs um die neue friedliche und demokratische AFD zu diskreditieren.

         

        Ausländerheime anzünden ist nämlich nicht rechts - das sind nur Chaoten.

        Man muss den allerdings mit "Verständnis" entgegen kommen - schließlich sind die frustriert *Tränchen drück*

  • Für Merkels CDU war es von vornherein eine Win-win-Situation. Dass im Herbst 2017 eine BT-Wahl ansteht, wusste man auch vor 2 Jahren, als es darum ging einen Ort für G20 zu finden.

     

    Berlin war zu heikel, da wäre die Nähe zum Bundesregierungsapparat zu auffällig gewesen, wenn was schiefgeht. München als zweite Großstadt, die von der Infrastruktur solch ein Megaprojekt mit Hotels für Entourage, Medien etc stemmen könnte, wollte sich die CSU als Landeshauptstadt für die Bayernwahl 2018 durch angereiste Reisekrawallbrüder aus Italien, Frankreich nicht kaputtmachen lassen.

     

    Also erinnerte sich Merkel an ihren Geburtsort und Scholz hatte den Salat. Absagen seinerseits wäre riesiger Gesichtsverlust gewesen.

    Für die CDU ging's darum Merkel einige schöne Foto-ops zu verschaffen. Nach dem Trump-Chaos wurde die „Leader-of-free-world“-Erzählung zusätzlich dankend aufgegriffen.

     

    Läuft der Gipfel gut und alles drumherum bleibt friedlich, hilft's der CDU.

     

    Knallt’s in den Straßen Hamburgs, kann's die CDU immer schön Rot-Grün anhängen. Law-and-order kommt immer gut beim Kleinbürger an, der um seine Gartenzwergidylle bangt. Außerdem kann sich die CDU nach rechts zur AfD profilieren. Win-win Marke CDU.

     

    Das Ausschlachten von rechts ist einfach nur widerlich und erinnert an längst vergangen geglaubte Äußerungen von CDUlern und deren Mediengehilfen bei Bild, BamS und BR in der Zeit der RAF und des Deutschen Herbsts 1977.

     

    Chaoten und Konservative, in 2017 noch zugespitzt durch die Existenz einer rechtsextremen AfD plus Socialmedia, spielen sich die unsichtbaren Bälle zu. Ähnlich wie beim Instrumentalisieren des IS-Terrors. Man braucht einander um weitere Anhänger, Wähler zu gewinnen oder zu rekrutieren.

    • 3G
      32795 (Profil gelöscht)
      @Tom Zwanziger:

      Sorry, es ist nicht Merkels Schuld wenn ein "krimineller Mob" aus Antifa-Robotern auf Knopfdruck tut was ihr nutzt...

      • @32795 (Profil gelöscht):

        Ich habe auch nicht mit solchen Moralkategorien wie "Schuld" argumentiert, sondern sehe hier eiskaltes Kalkül ... wie immer bei Konservativen, die diesen Staat als "ihr Eigentum" betrachten. Machtkalkül.

    • @Tom Zwanziger:

      Vielen Dank :-)

      • @Joba:

        Gerne doch.

         

        Übrigens, IL_WU hat sich seit Wochen ob zu Kohl, Ehe-für-alle oder sonst was als Dauerclaquer auf Schüler-Union-Niveau geoutet. Also, ... nicht provozieren lassen ;-) ... und weiterhin auf Fakten bauen.

  • Und wieder wird vergessen, dass vorher 4 Tage willkürlicher Polizeigewalt vorausgegangen sind. Ich weiß nicht ob eine klare Deeskalation seitens der Polizei jegliche Gewalt verhindert hätte, aber dass bei der maßlosen Brutalität seitens der Polizei, vor allem bei der "Welcome to Hell" Demo bei etlichen Leuten eine Sicherung durchbrennt wundert mich nicht. Ich finde es sehr erschreckend wie Einseitig die Diskussion ist. Wenn man gegen Gewalt ist, dann sollte man gegen jede sein und nicht nur gegen die der "Autonomen".

     

    Weiter ist es fraglich ob Merkel mit ihren Versprechen wirklich punkten kann. ich vermute nämlich mal schwer, dass da eh nichts hinter ist und wenn dann werden zunächst einmal Unternehmer entschädigt werden, bevor dir gemeinen Bürger dran kommen!

    • @Anarchohörnchen:

      Nur blöd, dass es viele Bilder gibt, auf denen sich der schwarze Block mit Ansage sammelt. Nur blöd, dass es vorher Ankündigungen gab, die auch z.B. der Verfassungsschutz veröffentlichte.

    • 3G
      32795 (Profil gelöscht)
      @Anarchohörnchen:

      Wie Sie mittlerweile fast überall nachlesen können handelte es sich um einen "unpolitischen, kriminellen Mob".

       

      Wie aus den friedlichen, linken Demonstranten die am Donnerstag von der Polizei provoziert wurde ein unpolitischer, krimineller Mob wurde ist die große Frage.

       

      Was machten eigentlich die Autonomen als sich der kriminelle Mob ihres Viertels bemächtigte? Wohin ist der linke Teil des schwarzen Blocks da verschwunden? Und woher kam der unpolitische, kriminelle Mob so plötzlich?

       

      Btw, die Sicherungen brannten mit monatelanger Ansage durch...

      • @32795 (Profil gelöscht):

        Ihre Argumentationslinie ist insofern schlüssig als es tatsächlich einen linksautonomen Teil sozusagen als politischen Kern gibt, der seine Rolle spielt. Allen längst bekannt. Die Szene ist nicht anschlussfähig an die politische Linke eben wegen ihrer gewaltorientierten Aktionsformen. Punkt.

         

        Hier von den demokratischen Organisationen, Parteien im linken und grünen Umfeld Distanzierungsrituale einzufordern ist pure durchsichtige Propaganda von rechts.

         

        Deswegen wird aber nicht automatisch der Hinweis hinfällig oder entwertet, dass seit längerer Zeit diese Szene bei ihren Aktionen eine Vielzahl von Spontan-Chaoten anzieht, die unter dem Deckmantel solcher Kundgebungen später meist nach Ablauf oder Auflösung der Demo in den Kiezen Berlins und Hamburgs ihr Privatevent abziehen sozusagen als Highlight der nächtlichen Straßen-Saufparty. Da greift man dann auch schon mal beim Budni oder beim Rewe ins Regal. Das hat nichts „linkes“ an sich.

         

        Manch einer von denen würde auch bei rechter Randale im Osten in Heidenau oder Cottbus mitmachen oder wie kürzlich beim Bierkönig auf „Malle“ als Nazis zugeschlagen haben.

  • "...inhaltlichen Ergebnissen. Denn die sind insgesamt dürftig – egal wie sehr sich alle Beteiligten gegenseitig dafür loben." Doch, Lob deshalb, weil schlimmeres, und das war zu befürchten, verhindert wurde! Man nennt das Diplomtie, und das genau traut man Wagenknecht und Co eben nicht zu.

     

    "...Ankündigung, jene Menschen finanziell zu entschädigen, deren Autos angezündet oder Läden geplündert wurden, dürfte Merkel viel Sympathiepunkte..." Und auf derlei naheliegenden Gedanken trotz ihrer G20 Teilnahme und Zeitnot eben Fr. Merkel kam und kein treudoof schauender Olaf Scholz und schon gar keiner aus der Links Partei oder Grün, die alle Freizeit hatten.

     

    UNd Leute, dass genau ist das Problem.... unsere Opposition kommentiert bzw. wartet Themen der Regierungspartei um dann zu reagieren, anstatt selbst zu agieren und die Regierung thematisch vor sich herzutreiben.

  • Wir Rechten haben unseren Mob im Griff. Ihr Linken den Euren nicht. Darum werden wir gewinnen, wenn es hier richtig los geht.

  • Merkel und der wirtschaftlich und politisch herrschende kriminelle Mob des Kapitals!

     

    »G20-Chaoten sollen europaweit gejagt werden«

     

    »Angela Merkel besuchte gemeinsam mit dem Erstem Bürgermeister der Hansestadt, Olaf Scholz von der SPD, Einsatz- und Sicherheitskräfte. (Quelle: Reuters)«

     

    Der sicherheits- und gesellschaftspolitische Aktionismus soll vor allem der Ablenkung von den herrschenden Welt-Chaoten in kapitalistischer und imperialistischer Wirtschaft und Politik dienen! Tragen sie doch die Hauptverantwortung für den weltweiten Terrorismus ihrer Rüstungsindustrien und Rohstoff-Aktiengesellschaften. Für die weltweiten wirtschafts-politischen Krisen und Kriege. Für die Fluchbewegungen aus den geplünderten Rohstoff- und Armutsregionen der Welt. Zudem stellt sich die berechtigte Frage: Wer von den staatlichen Diensten, einschließlich Staats-, Kapital- und Verfassungsschutz, hat hier mitgewirkt? Auch um von den weltweiten sozialen Problemen abzulenken! Heute ist doch allgemein bekannt, nicht erst seit der RAF und Peter Urbach (VS) und dem NSU (BfV), dass staatliche Stellen und Dienste aktiv an Verbrechen und Mordaktionen (national und weltweit) beteiligt sind!

     

    »Nach den massiven Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels in Hamburg fordern Politiker von Union und SPD Konsequenzen. Die Randalierer sollen europaweit gejagt und hart bestraft werden.«

     

    Die Wahrheit ist, die Täter*innen, aus imperialistischer Wirtschaft und bürgerlicher Politik, bleiben außen vor. Im Kapitalismus werden vor allem die wirtschafts-ökonomischen, ideologischen, geo- und militärpolitischen Interessen geschützt! Alles andere ist dem Kapital untergeordnet!

    • @Reinhold Schramm:

      Hat's denn wenigstens Spaß gemacht, die Randale? Oder bist du nur die Schreibkraft?

      • @Hinkelstein:

        Das ist das Gemeine, nicht wahr?

         

        Da hatten evtl. Menschen Spaß, während man selber schon scheintot vor dem PC sitzt.

         

        Endlich kommt das Selbstmitleid von den Kritikern an den Vorgängen ehrlich raus.

        • @Age Krüger:

          Wem das Spaß macht, der gehört in den Knast, und da kommen hoffentlich möglichst viele von denen hin.

           

          Falls ihr (ich nehme stark an, du bist selber so einer) es nicht gemerkt habt, ihr verliert gerade die Unterstützung aus der Bevölkerung. Ob's das wert war?

          • @Hinkelstein:

            "Falls ihr (ich nehme stark an, du bist selber so einer) es nicht gemerkt habt, ihr verliert gerade die Unterstützung aus der Bevölkerung. "

            Wohingegen ja die Massen bislang immer sich für das Anzünden von Automobilen und das Zerstören von Straßen ausgesprochen hatten. Bis eben zum Samstag hin, ab da waren auf einmal alle dagegen. Okay, in der BRD wird man schnell zum beliebten Außenminister, wenn man mal Polizisten anzündet. Aber ob das eine Massenbewegung war, die von der Bevölkerung voll akzeptiert war?

             

            Nein, hier verliert niemand eine Unterstützung, die es noch nie gab.

             

            (Ich gehe btw auf die 60 zu, habe ein künstliches Hüftgelenk und habe wegen Schichtdienst und ähnliches schon lange in diesem System keine Zeit mehr, mich richtig politisch zu engagieren. Nicht mal zum Zerstören. Und es gibt schlimmeres als drei angezündete Autos.)

      • @Hinkelstein:

        Bitte, "Hinkelstein" (VS-?), nochmals den Text lesen.

        • @Reinhold Schramm:

          Ahahaha.. "VS", das ist nett, aber ich bin ganz einfacher Taz-Leser :) Links, aber nicht soooo links. Was für eine Paranoia, daß Kritik nur von einem V-Mann kommen könne... ich nehme übrigens stark an, solche Leute haben besseres zu tun, als sich hier Kommentarstreitereien zu liefern.

           

          Die Ideen aus deinem Text sind mir alle geläufig, und ich würde mich auch damit befassen, wäre ich gerade nicht viel zu sauer auf diejenigen, die asoziale Gewalt für das legitime Mittel halten. Und, ich wiederhole mich, so verliert ihr uns Normalo-Linke.

  • Bitte verbreiten: Video: Anwaltlicher Notdienst schätzt den "Einsatz" der Polizei in HH als Bürgerkriegsübung ein, zudem als massiv rechts- und verfassungswidrig: https://www.youtube.com/watch?v=zoApk1lc5-4

    Die Polizei hat auch diesmal wieder "fake news" verwendet, und behauptet es seien viele sog. "gewaltbereite" Demonstranten vor Ort und daher sei sie gezwungen brutal vorzugehen. In Wirklichkeit war die Polizei gewaltbereit. Warum sonst sollte G20 denn sonst in HH stattfinden? Warum nicht auf nem Flugzeugträger auf hoher See oder einer Bohrinsel?!

  • Die Autonomen sind in etwa so links, wie die Reichsbürger konservativ. Beides hat nichts miteinander zu tun.

    Das von der Kritik am G20 nur die Bilder brennender Autos bleiben, müssen sich aber auch die Medien ankreiden. Die haben es sich einfach gemacht und sich einfach auf das Spektakuläre gestürzt, statt dem Inhaltlichen das Hauptaugenmerk zu schenken.

    • @Toliwaga:

      Der Unterschied ist, dass Konservative als "geistige Brandstifter" verantwortlich gemacht werden sobald ein Reichsbürger scheiße baut.

       

      Das scheint eine exklusiv konservative Eigenschaft zu sein (Achtung: Diskriminierung!) denn beim Thema radikaler Islam oder radikale Linke gibt's das nicht.

  • Herrlich wie sich die Linken wieder selbst schwächen. Damit sind wohl die Weichen endgültig auf Schwarz-Gelb gestellt.

    • @IL WU:

      Die große Koalition ist eher wahrscheinlicher geworden, da es eh nur für schwarzgelbgrün reichen würde lt. Umfragen.

       

      Die Grünen haben sich eher mit dem Polizeieinsatz in HH geschwächt.

    • 3G
      32795 (Profil gelöscht)
      @IL WU:

      Mal abwarten, es kann noch viel passieren bis September und ob Merkel mit einer dünnen Mehrheit in die nächste Amtzeit gehen will ist auch noch nicht raus. Mit knapper Mehrheit wären ihre Alleingänge unmöglich, da kann sie dann nicht viele Abweichler produzieren...

  • Unpolitisch? Das sehen viele in der Linken aber anders und würden eher tot umfallen, als sich von der Gewalt, zu distanzieren.

     

    Doch nicht nur das. Rechtsanwalt Beuth, ein Organ der Rechtspflege (!), äußert im Interview des NDR sogar noch "eine gewisse Sympathie für solche Aktionen" und kritisiert nur den Ort – "warum nicht irgendwie in Pöseldorf oder Blankenese?"

    https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ndr_aktuell/Beuth-Bitte-doch-nicht-im-eigenen-Viertel,gipfel2148.html

     

    Wenn das Liebermann-Zitat nicht historisch belegt wäre, würde ich sagen: "Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen möchte."

     

    Die politische Linke hat ein ganz massives Problem mit dem eigenen Verhältnis zur Gewalt. Kein Wunder, dass die SPD lautstark und ungefragt verkündet, die Gewalttäter seien nicht links.

     

    Doch, sind sie. Und es ist höchste Zeit, dass die politische Linke klärt, ob diese Gewalt, die aktuell in Hamburg vor allem für blanke Angst bei großen Teilen der normalen Bevölkerung gesorgt hat, auch weiterhin mehr oder weniger unverhohlen als Teil linker Politik toleriert wird oder endlich eine klare und bedingungslose Distanzierung von autonomer Gewalt gewagt wird.

    • @Per Nachname:

      Sie scheinen ja eine Menge der Gewalttäter zu kennen. Und zwat ziemlich genau, wenn Sie sie sogar so gut ideologisch einordnen können.

       

      Woher kennen Sie die so gut?

    • @Per Nachname:

      Dann wenden Sie bitte aber auf der rechten Seite die gleichen Maßstäbe an. Oder war der NSU nicht rechts oder sind diejenigen die rassistisch motivierte Gewalt ausüben nicht rechts? Distanzieren Sie sich jedesmal ausdrücklich, wenn ein Asylbewerberheim angegriffen wird oder sehen Sie keinen Grund dazu, weil es nichts mit Ihnen zu tun hat?

      • @Joba:

        Typische Reaktion: Alle anderen, in dem Fall die Rechten, sind aber genauso schlimm.

        Als nächstes kommt dann einer von der rechten Seite und relativiert die NSU-Morde mit denen, die die RAF verübt hat. Das ist doch Schwachsinn!

        Kommen wir zum Artikel zurück: Die Krawalle haben Frau Merkel (und leider auch die AfD gestärkt) ... und die Linke geschwächt. Das sagt der Artikel und da muss ich dem Autor recht geben.

        Wobei es völlig egal ist, ob das nun "echte" Linke waren, ob das Unpolitische waren, ob das verdeckte Rechte waren. Es wäre doch sehr einfach gewesen sich von diesen Krawallos zu distanzieren. Aber leider ist das Gegenteil passiert: Krawall ist ja ok, aber bitte in anderen Stadtvierteln. Super Rechtsverständnis des Herrn Rechtsanwalts!

        • @Martin74:

          Mich können Sie nicht meinen, denn mir geht es nicht um Relativierung, sondern um die Frage, warum sich SPD, Grüne und Linkspartei von etwas distanzieren sollen, mit dem sie nichts am Hut haben. Wenn Sie das auch nicht meinen, der von Ihnen erwähnte Anwalt spricht nicht in meinem Namen, ich kenne ihn gar nicht. Der Artikel hat, siehe meinen unteren Beitrag durchaus recht, nur ist das eben nicht wirklich begründet, weil die" linken" demokratischen Parteien nichts für die Autonomen können, wie auch die CDU nichts für den NSU kann. Die Vergleiche dienen nur dazu, das aufzuzeigen: Wenn das eine zutreffen sollte, müsste auch das andere gelten. Es gilt aus meiner Sicht aber nichts davon, wenn das zur Beruhigung beiträgt. Ich akzeptiere nur nicht, dass bei rot-grün etwas abgeladen werden soll, während die "Schwarzen" die einzig "sauberen" sein sollen. Gewalt ist in einer Demokratie (und ich denke, in einer zu leben)niemals gerechtfertigt.

      • 3G
        32795 (Profil gelöscht)
        @Joba:

        Sie vergleichen die Autonomen schon mit dem NSU und Flüchtlingsheimanzündern, merken Sie nicht was Sie da gerade tun?

         

        Btw, wer hat gesagt der NSU sein nicht Rechts gewesen und wer hat gesagt die Polizeinseinschuld an den brennenden Flüchtlingsunterkünften?

        • @32795 (Profil gelöscht):

          Was Ihr Geraune mich zu merken veranlassen will, verstehe ich nicht. Wenn da was Kompromittierendes ist, benennen Sie es bitte klar, statt vage Andeutungen zu machen..Autonome wie Flüchtlingsheimanzünder üben im Namen einer (inhaltlich jeweils verschiedenen) dummen Ideologie Gewalt aus, die durch nichts zu rechtfertigen ist. Die Polizei ist zwar Hauptfeindbild der Spinner, wurde von mir jedoch nicht erwähnt. Das bedeutet aber nicht, dass alle PolizistInnen immer alles richtig machen und das Vorgehen in Hamburg keinerlei Anlass für Kritik biete. Solche Kritik stellt für mich abernicht den Sinn der Polizei in unserem Rechtsstaat in Frage. Angesichts der Gesamtlage würde ich Überreaktionen der Polizei, bei der Unbeteiligte zu Schaden gekommen sind auch nicht skandalisieren, was trotzdem die Frage nicht ausschließt, ob sie vermeidbar gewesen wären. Solche Fragen bedeuten aber keine Sympathie mit den Gewalttätern.

          Wenn der NSU rechts war und die CDU sich im legitim "rechten" Spektrum (das zur Demokratie gehört) verortet, hat sie damit nach Ihren Maßstäben soviel zu tun wie das legitime "linke" Spektrum mit den Autonomen.

          • 3G
            32795 (Profil gelöscht)
            @Joba:

            Wer hat begauptet der NSU sei nicht Rechts gewesen? Die Konservativen lehnen es ab von irgendwem in die Rechte Ecke gedrängt zu werden, aber dass der NSU nicht Rechts, sondern nur ein ordinärer krimineller Haufen gewesen sei, das hat wohl noch niemand behauptet.

             

            Die politische Linke befleissigt sich gerade darin den "kriminellen Mob" zu entpolitisieren. Man ist zwar selbst links, aber die Gewalttäter nicht. Das ist ein himmelweiter Unterschied zum NSU.

             

            Wie auch immer, die ganze Argumentation beruht darauf, das die genze Geschichte erst am Samstag beginnt. Was davor war muss da vollkommen ausgeblendet werden.

             

            Sonst müsste man erklären wie aus friedlichen, von der Polizei provozierten linken Demonstranten ein unpolitischer, krimineller Mob wurde.

             

            Wohin ist der politische Teil des schwarzen Blocks verschwunden als der kriminelle Mob sich der Schanze bemächtigte?

            • @32795 (Profil gelöscht):

              Ich enpolitisiere die linke Gewalt gar nicht, spreche ihr nur dir politische Legitimität ab, zu sein, was sie beansprucht. Sie nennen sich links, berufen sich auf linke Theorien,tun es aber nicht legitim, denn die eingesetzten Mittel gehören zur Frage nach legitimem Linkssein und Gewalt folgt nur bei m.E. falscher Deutung aus aktuellen "linken" Theorien. Es geht um die Frage, was sich mit recht links nennen kann und wo durchaus politisches Verbrechertum beginnt, das bekämpft werden muss, weil es Ideen missbraucht. Die Gewalt nennt sich "links", will politisch sein, aber ich verstehe unter "links " etwas völlig anderes.

              • 3G
                32795 (Profil gelöscht)
                @Joba:

                Sie verweigern sich noch immer dem Geschehenen. Am Donnerstag Abend war man sich noch einig, es handelt sich um eugentlich friedliche Demonstranten die nur von der Polizei provoziert wurden.

                 

                Am Sonntag ist man sich plötzlich einig, es war ein "krimineller Mob".

                 

                Man kann es sich auch sehr einfach machen...

                • @32795 (Profil gelöscht):

                  Wer ist "man" ???? Ich selbst war nicht anwesend und kann nur die verschiedenen Behauptungen, die für mich nie einheitlich waren, zur Kenntnis nehmen. Ich habe an anderer Stelle sogar das Vermummungsverbot verteidigt, was nach Ihrer Logik nicht sein dürfte.

  • So sieht es wohl aus, und ich kann es völlig verstehen. Bin seit ich darf (seit 20 Jahren) Grünenwähler, der Wahl-o-mat empfiehlt mir jedesmal die Linkspartei, aber grad bin ich auf die autonomen Gewalttäter so wütend, daß ich ernsthaft überlege, CDU zu wählen. Wenn wir ehrlich sind, hat Merkel mit unserem Feindbild aus Bonner Tagen eh nicht mehr viel gemeinsam.

     

    Und wer das scheiße findet: Angesichts von Leuten, die meinen, ihr höheres Ziel rechtfertige körperliche Gewalt, nimmt sich die Entscheidung, fürs höhere Ziel den politischen Gegner zu wählen, doch zivilisiert aus, nicht?

     

    Unglaublich. "Interventionistische Linke", ich kann schon diesen anmaßenden, selbstgefälligen Slang nicht mehr hören.

    • @Hinkelstein:

      Was haben die Grünen oder auch die Linkspartei mit den überheblichen und gewalttätigen Idioten zu tun? War mit der Gewalt in erster Linie die CDU gemeint, dass Sie sich nun mit dieser Partei solidarisieren müssten?

      Lesen Sie mal den auch anderswo schon verlinkten Beitrag von Christopher Lauer: http://www.christopherlauer.de/2017/07/08/g20hamburg/

      • 3G
        32795 (Profil gelöscht)
        @Joba:

        Lauers Beitrag ist vollkommener Unsinn. Ihm geht es nur darum, dass nun "Rechte" die Sache "vereinnahmen" könnten.

         

        Seine Argumentation ist überhaupt nicht schlüssig. Es gibt da nämlich ein Problemchen, es wurde jetzt tagelang gesagt die Polizei hätte die Krawalle "provoziert", es sei ja klar, dass Linksextremisten so reagierten wenn man sie "provoziert".

         

        Jetzt da das Kind im Brunnen liegt kommt man daher und behauptet es seien ja garkeine Linken gewesen, sondern ein "krimineller Mob".

         

        Und da muss man dann schon wieder fragen, wo lag dann das Problem als die Polizei frühzeitig und konsequent gegen den kriminellen Mob vorgegangen ist?

         

        Was nu? Friedliche Demonstranten die durch "Provokation" zur Gewalt genötigt waren oder von vorne herein "krimineller Mob"?

         

        Das ist ein Beitrag der die Geschehnisse vor Samstag vollkommen ignoriert, er steigt an einem Punkt in die Sache ein an dem eigentlich nichts mehr zu retten ist und beklagt sich über die "Vereinnnahmung"...

        • @32795 (Profil gelöscht):

          Sie werfen immer Verschiedenes durcheinander. Hat Herr Lauer irgendwo behauptet, die Polizei hätte Gewalt provoziert und seine Argumentation was das Linkssein der Beteiligten angeht nachträglich geändert? Der Hamburger Innensenator (SPD wie Herr Lauer) hat sowas bestimmt nie gesagt. Mir ist auch kein Grüner oder jemand von der Linkspartei bekannt, der pauschal der Polizei vorwirft, an der Gewalt schuld zu sein. Hier in der Taz gab es durchaus Beiträge, die in diese Richtung gingen. Denen wurde aber unter anderem von mir heftig widersprochen. Warum machen SIe immer wieder Leute für Äußerungen haftbar, die sie gar nicht selbst gemacht haben? Genau das meint Lauer damit, wenn ein Ereignis politisch "vereinnahmt" wird.

        • @32795 (Profil gelöscht):

          Aber bitte! Wo war in diesen Tagen der "Kriminelle Mob". Ganz gewiss nicht auf der Strasse, sondern doch viele eher im kongresszentrum. Wer plündert, wenn nicht die G20-Staaten alles Auswertbare in der Dritten Welt ( und auch hier, bei uns zu Hause, in Europa )?

          • 3G
            32795 (Profil gelöscht)
            @mémoirecourte:

            Na den Kapitalisten hat man es aber gezeigt, die werden sich zweimal überlegen ob sie sich nicht bessern. Falls nicht, dann brennt man einfach wieder die Schanze nieder...

             

            Auch an Sie die Frage, war das nun ein krimineller Mob, oder Linke die von der Polizei in den Wahnsinn getrieben wurden?

      • @Joba:

        Es war unsere demokratisch legitimierte Staatsführung gemeint. Das ist nur mal Merkel und ihr Verein.

         

        Und die Grünen haben hoffentlich nichts mit dieser Szene zu tun, die Linkspartei schon eher - mindestens aber überschneidet sich das Milieu. Und das stößt mich zunehmend ab, wenn ich z.B. die Kommentare des Rote-Flora-Typen lese. Oder das Milchgesicht von der "Interventionistischen Linken" sehe, der nicht einen gehaltvollen Satz rausbringt.

         

        In erster Linie ist mir aber einfach wichtig, daß so ziemlich das Gegenteil von dem passiert, was solche Verbrecher bezwecken. Weil die Lehre nicht sein darf, daß Gewalt funktioniert. Gestern gab es in den Tagesthemen einen schönen entlarvenden Moment: Zamperoni sagte zum Ende einer Live-Schalte zu den Krawallen, daß man sofort wieder rüberschalten werde, falls es dort wieder knalle, sinngemäß. Screentime und Aufmerksamkeit als Belohnung für Gewalt, toll.

  • Leider hat der Kommentar recht. Die Krawalle haben niemandem mehr genutzt als der Kanzlerin und die CDU fängt schon an zu behaupten, alles wäre besser gelaufen, wenn sie in Hamburg regieren würde und viele Bürger*innen sind aus mir unerfindlichen Gründen bereit, das zu glauben. Wie kommen die Militanten überhaupt auf die Idee. sie könnten eine Mehrheit auf ihre Seite ziehen oder würden im Sinne der Elenden auf der Erde handeln?

    • @Joba:

      In Heiligendamm setzte die Polizei "verdeckte Ermittler" ein, die sich als schwarzer Block verkleidet und Steine geworfen haben. Dies war dann Legitimation für das harte Vorgehen der Polizei.

      Warum fragt niemand in Hamburg nach, wie viele verdeckte Ermittler der Polizei und V-Leute des Verfassungsschutzes an den Ausschreitungen beteiligt waren? Warum hat die taz Hemmungen dies zu thematisieren? Warum lässt sie sich da gleichschalten? Ein Teil der Gewalt wird bewusst vom Staat gemacht - ganz legal, von der großen Koalition so beschlossen. Aber niemand scheint es zu interessieren. Stattdessen wird diskutiert, welche Konsequenzen die linke Szene aus dieser Gewalt ziehen soll.

    • @Joba:

      "die CDU fängt schon an zu behaupten, alles wäre besser gelaufen, wenn sie in Hamburg regieren würde"

       

      Naja so ganz unrecht hat die Union damit ja nicht. Würde die Union in HH regieren, wäre die wirtschaftliche Lage besser und weniger Bewohner hätten ein Motiv sich diesen Linksterroristen anzuschließen.

      • @IL WU:

        Quatsch - auch die CDU geht gehen linke Terroristen mit Samthandschuhen vor.

         

        In Berlin ist auch unter Henkel das Terrornest in der Riegarer nicht zu nem Parkplatz gemacht worden.

      • @IL WU:

        Und es waren ausschließlich Hamburger Wähler in den Nächten am Werk?

         

        Erstaunlich. Sie scheinen ein Insider zu sein. Da sollte die Polizei sich mal drum kümmern, wenn Sie so genaue Informationen zu den Tätermotivationen haben.

      • @IL WU:

        Herzlichen Glückwunsch! Habe wirklich noch nie etwas so Kluges und Fundiertes in dieser Diskussion gelesen. Werde Sie für den Nobelpreis vorschlagen. Meister der politischen Analyse sind Sie mit Sicherheit.

  • Das kommt davon, wenn den Demonstranten die Unterstützung der politischen Linken entzogen wird.

    • @fritzkuh:

      ... wer noch glaubt, daß links und linksextrem keine Schnittmenge hätten (hallo Redaktion), braucht eigentlich nur hier die Kommentare zu lesen.