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Kommentar Fusion Bayer-MonsantoZukunftsfest ist das nicht

Heike Holdinghausen
Kommentar von Heike Holdinghausen

Agrarchemie und Genpflanzen: Bayer macht mit den Monsanto-Fusionsplänen klar, was sich in Zukunft lohnt. Aber das könnte sich bald ändern.

So schön ist Leverkusen Foto: dpa

Wir haben es satt“ gegen „Wir machen euch satt“ – am Donnerstag standen sich die beiden Positionen in schöner Klarheit gegenüber. Auf der einen Seite die Befürworter einer bäuerlichen, ökologischen Landwirtschaft, die mit ihrer derzeitigen Kampagne gegen das Pflanzengift Glyphosat eine Entscheidung der EU immerhin verzögern konnten.

Auf der anderen Seite der Chemiekonzern Bayer, der mit seinem Übernahmeangebot an den Konkurrenten Monsanto deutlich macht, wo er die lohnenden Geschäftsfelder der Zukunft sieht: in Agrarchemikalien in Kombination mit gentechnisch veränderten Pflanzen, die industrielle Strukturen auf dem Land zugleich voraussetzen – und schaffen.

Dass der US-Konzern für viele Menschen das personifizierte Böse darstellt, dürften die Bayer-Manager als Problem ihrer Kommunikationsabteilung betrachten. Trotz negativen Images laufen die Geschäfte Monsantos gut. Der Marktführer in Sachen Gen-Pflanzen macht Milliarden, auch wenn der Preisverfall der Agrarrohstoffe derzeit auf die Zahlen drückt.

Und Bayer selbst verdient sein Geld nicht nur mit Aspirin, sondern sehr erfolgreich mit Saatgut und Pflanzenschutzmitteln, vor allem in Europa und in Asien. Der Zusammenschluss mit Monsanto, stark auf dem US-Markt, ist daher sinnvoll.

Vorausgesetzt, man glaubt daran, dass die Chemiekonzerne auch langfristig die globale Landwirtschaft kapern können; dass sich die Bauern auch künftig von den Triebkräften der industriellen Entwicklung – Rationalisierung, Effizienzsteigerung, Wachstum – antreiben lassen; und dass ihre Äcker diese Entwicklung aushalten.

Die Bewegung, die eine Abkehr von diesem Weg fordert, ist genauso global wie die Großkonzerne, und es gelingt ihr, das zeigt das Brüsseler Zaudern in Sachen Glyphosat, wählbare Regierungen unter Druck zu setzen. Langfristig zukunftsfest macht Bayer sich mit einem Monsanto-Kauf nicht.

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Heike Holdinghausen
Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
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2 Kommentare

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  • Natürlich ist das negative Image nur eine Sache der Kommunikationsabteilung. Ein bisschen geschickte Werbung hier und da und die Verbraucherschäfchen sind alle überzeugt, kaufen weiterhin ohne Bedenken die Produkte und machen die reichen Manager noch ein bisschen reicher, solange bis die gar nicht mehr wissen, wohin mit ihrem Geld. Die Leidtragenden sind dann zwar die Verbraucher selbst, aber das ist nicht relevant, denn die Werbung sagt ja: Es ist gut, es ist gesund und nährt die Welt. Das Monsanto (bzw. dann Bayer) dann ziemlich Macht über das hat, was wir essen und nach und nach die kleinen Farmer (vor allem im globalen Süden!) in den Ruin treiben wird, interessiert offenbar solange nicht, wie wir ganz bequem und so billig wie möglich unsere Nahrungsmittel im Discounter erwerben können. Eine Schande

  • "Trotz negativen Images laufen die Geschäfte Monsantos gut."

    Das ist aus unterschiedlichsten Gründen ebenso bei Mcdonalds, kik, Philipp Morris, Walmart, Nestle,.....

    Was sagt und das?

    Es ist der Kunde, der Ober-mittel-Unterschichtler. Den meisten ist es egal wenn der Vorteil/Bequemklilchkeit/Genuss... im Vordergurnd steht.

     

    Oder anders ausgedrückt: Es regen sich die am meisten auf die davon am wenigsten betroffen sind.

    Was sagt uns das?

    ...egal, sonst kommen wir wieder vom 100-sten ins 1.000 ste.

     

    Fazit:

    Leider kann man lebenslanges Lernen nicht gesetzlich verordnen.