piwik no script img

Kommentar Edathy-AffäreDas Strafrecht ist keine Moralkeule

Kommentar von Martin Reeh

Edathys Handeln kann man verwerflich finden. Doch das Strafrecht darf nicht missbraucht werden, um Menschen zu outen, die keine Gesetze gebrochen haben.

„Bürgerlich und politisch tot“ aber wohl kein Gesetzesbrecher: Sebastian Edathy. Bild: dpa

D ie Berliner Charité betreibt seit einigen Jahren das hochgelobte Projekt „Kein Täter werden“. Männer mit pädophilen Neigungen sollen dort lernen, ihre sexuellen Fantasien nicht auszuleben. Auch wenn sie nicht therapierbar seien, bedeute dies nicht, dass jeder von ihnen Kindesmissbrauch begehen müsse, betonen die Ärzte.

Bleibt die Frage, was Pädophile, die keine Straftaten begehen, beruflich machen dürfen. Kindergärtner oder Lehrer sollten sie nicht werden. Aber dürfen sie Bäcker, Richter oder Bundestagsabgeordneter werden? Ja, natürlich. Die Alternative hieße, ihnen ein lebenslanges Berufsverbot zu erteilen.

Die Mehrheit in Deutschland dürfte allerdings Männer mit pädophilen Neigungen ebenso wenig in öffentlichen Ämtern sehen wollen wie etwa Bordellbesucher. Dafür mag es gute Gründe geben. Nicht legitim ist es aber, das Strafrecht zu missbrauchen, um Personen zu outen, die sich strafrechtlich nichts zuschulden kommen haben lassen.

Bei Edathy argumentieren Ermittler damit, dass ein Teil derjenigen, die strafrechtlich belanglose Nacktbilder von Jungen bestellen, auch strafrechtlich relevante Kinderpornografie ordern würden. Dass auch der andere Teil nach einem solchen Verfahren „bürgerlich und politisch tot“ ist, wie es die Strafrechtlerin Monika Frommel formuliert, nehmen sie billigend in Kauf.

Wenn die Bundesregierung den Ankauf solcher Bilder für strafwürdig befindet, muss sie ihn verbieten. Macht sie das nicht, müssen Käufer vor Verfolgung geschützt werden. Schließlich ist auch nicht jeder Porschefahrer ein Temposünder – selbst wenn der Verdacht naheliegt.

Ähnlich bei Prostitution

Ähnlich ist die Lage derzeit beim Thema Prostitution. Ein Teil der Bevölkerung drängt auf ein vollständiges Verbot. Die Bundesregierung lehnt das ab, plant aber einen fragwürdigen Mittelweg: Die Freier von Zwangsprostituierten sollen bestraft werden. Weil in der Praxis der Nachweis kaum zu führen ist, dürften zahlreiche Bordellbesucher geoutet werden, denen juristisch nichts vorzuwerfen ist.

Auch hier gilt: Wenn die Bundesregierung Prostitution für schädlich hält, muss sie sie direkt verbieten. Sie darf aber nicht den Umweg über das Outing wählen. Strafrecht muss präzise sein, es darf nicht als Moralkeule genutzt werden.

Wenn der Fall Edathy zu etwas gut sein könnte, dann dazu, der Bundesregierung diese Erkenntnis nahezubringen. Schon aus Eigeninteresse: Dass sich Männer mit pädophilen Neigungen im Bundestag befinden, war nicht unbedingt zu vermuten. Dass Abgeordnete Bordellbesucher sein könnten, ist schon wahrscheinlicher.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Von 2018 bis 2020 taz-Parlamentskorrespondent. Zuvor von 2013 bis 2018 Leiter der taz-Inlandsredaktion, von 2012 bis 2013 Redakteur im Meinungsressort. Studierte Politikwissenschaft in Berlin, danach Arbeit als freier Journalist für Zeitungen, Fachzeitschriften und Runkfunkanstalten, Pressesprecher eines Unternehmensverbands der Solarindustrie und Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik.
Mehr zum Thema

108 Kommentare

 / 
  • T
    Thomy

    Wenn hier dafür plädiert wird, dass die "harmlose" Form von Pädophilie nicht an sich mit dem vielfältigen Berufbild 'Bundestagsabgeordneter' im Widerspruch steht, dann wäre es auch nicht schlimm, dass Herr Friedrich davon beiläufig Kenntnis erlangt und es einer beliebigen Anzahl Leute erzählt.

     

    Vielleicht sogar, weil er das satt hat, dass sich die armen Pädophilen immer verstecken müssen? Edathy selbst könnte sich nett bedanken für die Gelegenheit, dass man ihm ein neues Betätigungsfeld eröffnet und sich dahingehend engagieren, den Leuten in Lande mal den Unterschied zwischen harmloser und nicht mehr harmloser Päophilie zu erläutern.

     

    Aber Edathy würde dies nicht tun, nicht, weil es ihm vielleicht am Mut gebricht, sondern weil er weiss, dass er auf einer verhängnisvollen Rutschbahn sitzt, und sein Beispiel eine Flut verquaster Selbstautorisierungen und Relativierungen auslösen würde.

     

    Das darf man bei seiner Intelligenz zwingend voraussetzen. Wenn im übrigen einer in Kanada Bilder nackter Jungens kauft, muss als Normalfall davon ausgegangen werden, dass diese nicht freiwillig entstanden sind.

     

    Respektive die Kinder zumindest nicht wussten, welchem Zweck die Bilder dienen sollen. Wie soll ein Neunjähriger das auch wissen können? Und wenn er dann gezwungen ist, die Wahrheit zur Kenntnis zu nehmen: kann davon ausgegangen werden, dass es ihm nicht schadet? Sind die Bezüge zur Prostitution, die der Kommentar herzustellen sich bemüht, wirklich so überzeugend, wie sie scheinen?

     

    Meines Erachtens nicht. Und

    deshalb ist einer, der sich solche Bilder so bewusst runterlädt, wie Edathy es tat, kein schützenswerter Privatier mehr, auch wenn er sich bis dato nicht strafbar gemacht hat. Denn er hat bereits eine Schwelle in Richtung Menschenverachtung überschritten.

     

    Und damit ist ein gegebener Anfangsverdacht sicherlich anzunehmen.

  • Ein kluger Kommentar!

  • N
    nurEinLeser

    Ich habe einen Karton mit solchen "Posing" Bildern von mir selbst bei meinen Eltern gefunden, entstanden als mein Bruder und ich in den 70ern unsere erste Kamera geschenkt bekamen und Badeurlaub machten, Täter zwei unter 10 järhige, Opfer dieselben unter 10 jährigen, erhalten durch die Sammelwut meiner Eltern. Ich würde sie jederzeit einem Kranken als "Pädo-Methadon" zur Verfügung stellen und kann 100%ig dafür bürgen, dass nichts und niemand zu Schaden kam und die Entscheidung zur Veröffentlichung von dem erwachsenen abgelichteten Kind (!) getroffen wurde.

    Wo wäre das Problem?

    • A
      Arne
      @nurEinLeser:

      Geht mir genauso. Ich habe beim letzten Umzug von mir Urlaubsphotos vom Strand gefunden, wo ich z.B. nackig auf einer gleichaltrigen (7 Jahre) Urlaubsbekanntschaft lag, weil wir irgendwie Vater, Mutter und Kind in der Sandburg spielten. Photographiert hat das eine andere Urlaubsbekanntschaft, der gerade 8 geworden war. Wir haben auch unsere Ärsche und das, was man an Genitalien in der Zeit hatte, in die Kamera gehalten.

      Glücklicherweise war das in den frühen 70ern noch kein Problem. Als wir damals die Bilder abholten, haben meine Eltern nur gelacht und nur meine große Schwester sagte, dass mir das alles später mal peinlich sein würde, so zu posen (Den Begriff gab es damals noch nicht, keine Ahnung, wie sie das nannte.).

       

      Mist, jetzt habe ich die Bilder weggeworfen. Hätte nie gedacht, dass ich dafür mal aus dem Bundestag vielleicht Geld dafür bekommen hätte.

       

      Bei den Bildermachen war nie ein Erwachsener anwesend und den ganzen Kram haben wir uns selbst ausgedacht und fanden das lustig.

      Vielleicht könnte mir mal ein erfahrener Mensch, Frau Oetken oder so, jetzt erklären, welche Schäden ich nun alles habe.

    • AG
      Alles ganz harmlos
      @nurEinLeser:

      Sie hatten also keine Badehosen an, und haben ihre Hintern oder Genital in die Kamera gehalten? Glückwunsch, dann hätten wohl weder Sie noch der Konsument ein °"Problem".

  • D
    D.J.

    @Angelika Oetken,

     

    Danke für die sachliche Antwort. Ich glaube somit nun, dass Sie keineswegs leichtfertig oder verantwortungslos daherreden.

  • P
    PeterWolf

    "Bleibt die Frage, was Pädophile, die keine Straftaten begehen, beruflich machen dürfen. Kindergärtner oder Lehrer sollten sie nicht werden. Aber dürfen sie Bäcker, Richter oder Bundestagsabgeordneter werden? Ja, natürlich. Die Alternative hieße, ihnen ein lebenslanges Berufsverbot zu erteilen."

    Wenn wir das mit den "keine Straftaten begehen" mal streichen, ist die Antwort einfach: Katholischer Priester!

    Weil dann die regelmäßige Beichte nicht so langweilig ist, bzw. man sich bis zum "ego te absolvo" angeregt austauschen kann.

    Wobei ich nicht unterstellen möchte, dass alle katholischen Geistlichen pädophil wären.

    Die meisten sind einfach nur schwul. (Das Adjektiv "homosexuell" zur Inklusion der Lesben passt hier einfach nicht)

    Ich kenne auch katholische Geistliche, die richtig heterosexuell sind und das nicht nur verborgen leben wollen.

    Die haben allerdings den Job gekündigt und machen beruflich jetzt was anderes.

    Was soll uns mein Sermon jetzt sagen?

    Die katholische Kirche geht mit Päderasten wesentlich toleranter um als die SPD.

    Wie die den Edathy jetzt aufhängt, bestätigt wirklich die Steigerung: Feind, Erzfeind, Parteifreund.

    Da versteht man sogar, warum der Friedrich lieber wieder nach Bayern zurück will, als in diesem Intrigantenstadl namens Berlin zu verweilen.

  • Selbstverständlich stellen moralische Erwägungen die Basis des Strafrechts dar. Gesetze sind nichts anderes als sprachlich gefasste, klar formulierte und mit Konsequenzen versehene Moral.

    Und weil "Moral" natürlich erstmal etwas sehr Abstraktes und Wandelbares ist, wird um Gesetze intensiv gerungen. Das Recht ist genauso im Fluss wie unsere moralischen Vorstellungen. Und gehört immer wieder überprüft und angepasst. Nichts anderes passiert doch derzeit. Wir stellen fest, dass die Gesetze und Einstellungen, was sexualisierte Darstellungen von Kindern bzw. Kinderfolterdokumente angeht nicht eindeutig genug sind.

     

    Das große öffentliche Interesse am Thema zeigt das.

     

    Ich begrüße die Diskussionsbereitschaft. Möge sie in nicht all zu ferner Zukunft zu den notwendigen Verbesserungen führen.

     

    MfG,

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

    • P
      Pivat
      @Angelika Oetken:

      Das ist das einzig Gute an dieser sehr bedrückenden Situation.

       

      Danke für diesen Hinweis.

    • @Angelika Oetken:

      Die moralischen Erwägungen des Strafrechts Frau Oettgen, sind aber keine beliebige Sexualmoral, sondern beruhen auf dem Grundgesetz, der Verfassung der

      Bundesrepublik Deutschland. Dort sind unser aller Bürgerrechte festgeschrieben (die auch für jedes Kind gelten). Nach Artikel 2 Grundgesetz hat jeder das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, nach Artikel 5 das Recht auf Meinungs- und Informationsfreiheit. Strafbar darf deshalb nur sein, was anderen nachgewiesenermaßen einen Schaden zufügt. Der private Besitz irgendwelcher Bilder schadet niemandem.

  • Ja was denn noch? Herr Edathy- als Sohn einer Mutter aus Indien- war oftmals `verhaltenem Rassismus´ ausgesetzt.. wohl weil seine Hautfarbe nicht `stimmte´. Das mag ihn, als Verfechter der allgemeinen Menschenrechte und als Anhänger der SPD Idee von Gerechtigkeit-, in den NSU Untersuchungsausschuss befördert haben?

    Wo er scharfsinnig - selber von Rassismus betroffen- einigen Menschen unliebsam wurde ?

    -------

    Und nun ? Evtl. strafrechtlich unbescholten, jedoch beheftet mit moralischem und sozialdemokratischem politischen Gesichtsverlust?

    -------

    Es erscheint als ob Herr Edathy am Pranger teutscher Moral verenden soll?

    Evtl. Dinge getan die man als Politiker und Sozialdemokrat nicht tun darf.. Disqualifiziert für jegliches politisches Amt..

    -------

    Sich erklären? Evtl. um Verzeihung bitten?

    Karrieremässiger Richtungswechsel in Sicht?

    Oder `ENDE´?

    -------

    Mist bauen kann jeder !

    • P
      Privat
      @vergessene Liebe:

      Seltsamer Kommentar. Seltsame Zeichensetzung.

       

      Die angebliche eigene Diskriminierung berechtigt zur Diskrimierung?

       

      Die eigene eigene eventuell außergewöhnlich leidvolle Erfahrung ermächtigt zur leidvollen Ausnutzung von Kindern?

       

      Für den Stein der zu mir geworfen wird, werfe ich zwei an den Kopf der hilflosen Unschuldigen?

       

      Die eigene negative eigene Erfahrung ist keine Entschuldigung, um Anderen etwas anzutun, schon gar nicht Kindern.

      • O
        Omti
        @Privat:

        @Privat: Sagen sie, haben sie eigentich den Artikel nicht gelesen? Edathy hat niemandem etwas angetan. Schon gar nicht Kindern. Sich zu Nackedeibildern einen runterzuholen tut niemandem weh.

         

        Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich pervers, wie so etwas immer wieder mit Kinderpornographie in einen Topf geworfen wird. Ersteres ist im schlimmsten Fall verletzung der Privatsphäre/PErsönlichkeitsrechte von Kindern (keine Straftat übringens), zweiteres ist die Aufzeichnung einer Vergewaltigung von Kindern. Zweiteres ist zu Recht illegal, ersteres zu Recht nicht.

         

        Was für eine Hexenjagt.

        • M
          Moby
          @Omti:

          Es kann aber schon jemandem weh getan worden sein, der auf den Bildern ist. Und Leute wie Edathy rechtfertigen das nicht nur, sondern fördern durch Einkauf, dass noch mehr von dem Dreck in die Welt kommt.

           

          Das ist ein weltweit operierender Ring für Kinderpornographie, bei dem Edathy sich mit "Material" (schon diese Wortwahl ist charakterisierend) eindeckte.

    • @vergessene Liebe:

      "Mist bauen kann jeder"

       

      Dieser Gedanke weist in die Zukunft - wie wird es für Herrn Edathy weiter gehen. Diese Frage finde ich sehr wichtig, denke aber, dass die Zeit noch nicht reif ist für Antworten.

       

      Aktuell machen sich unzählige Menschen mindestens deutschlandweit Gedanken über Herrn Edathys Sexualpräferenzen, von denen - außer ihm selbst - niemand wirklich weiß, wie diese tatsächlich sind.

       

      Das ist schamlos. Und Herr Edathy wird Zeit brauchen, sich davon zu erholen.

       

      Es ist schamlos - ja. Aber es ist auch nachvollziehbar, weil es um Bilder von Kindern geht.

       

      Das empört, macht sprachlos, verunsichert und erschreckt. Deuztschland wird Zeit brauchen, um damit zurechtzukommen.

       

      Beide Seiten sind noch nicht so weit, um ein "Fehler machen darf jeder" engagiert und unerschrocken zu leben. Aber wenn es so weit ist, dann wünsche ich, dass auf beiden Seiten nicht zu viel kaputt gegangen ist, für ein weiteres Miteinander.

      • P
        Privat
        @Birgit W.:

        "… Aktuell machen sich unzählige Menschen mindestens deutschlandweit Gedanken über Herrn Edathys Sexualpräferenzen, von denen - außer ihm selbst - niemand wirklich weiß, wie diese tatsächlich sind. …"

         

        Herr Edathy hat unesritten Bilder nackter Kinder gegen Bezahlung geordert. Welche Frage bezüglich der sexuellen Präferenzen bestehen hier angeblich?

        • @Privat:

          Vorsicht! Vorsicht! Hier sind diverse Abstufungen möglich.

          • P
            Privat
            @Birgit W.:

            "Vorsicht! Vorsicht! Hier sind diverse Abstufungen möglich."

             

            Die sämtlich unter den Oberbegriff der Pädophile fallen.

             

            Auf welche anderen sexuellen Präferenzen kann aus dem Kauf von Bildern nackter Jungen geschlossen werden?

      • @Birgit W.:

        Danke- Du sagst es :-) !

        • L
          Lolita
          @vergessene Liebe:

          Damit nicht noch mnehr Faktenquatsch die Runde macht: Herr Edathys Mutter ist Deutsche, sein Vater stammt aus Indien.

           

          Aus meiner Sicht gewinnt die Diskussion um den Skandal eine schwer erträgliche Trivialität, wo jede/r mal raushaut, was ihm oder ihr gerade so in den Sinn kommt; das gilt auch für Sie und "Birgit W.".

           

          Unter "Mist bauen" das Nachgeben einer sexuellen Präferenz zum Schaden von Kindern zu subsumieren halte ich für gewagt. Wenn einem hochbegabten, erwachsenen Pädosexuellen der Konsum von einschlägigem Bildmaterial näher liegt als Wege zu fimden, seine krankhafte Neigung in psychotherapeutischer Begleitung zu reflektieren, wirft das Fragen über sein politisches Verantwortungsbewusstsein auf. Edathy steht bzw. stand damit sicherlich nicht allein, nicht im Bundestag, nicht in seiner Partei, nicht im alltäglichen Leben. Pädophilie ist offenkundig ein weit verbreitetes Phänomen (sonst gäbe es nicht die Fülle an Konsumangeboten). Und da stellt sich doch die Frage, ob nicht besser darüber aufgeklärt werden sollte, dass es sich bei Pädophilie um eine psychosexuelle Erkrankung handelt und nicht nur um eine in der Persönlichkeit von Anfang an angelegte "perverse sexuelle Orientierung". Wer das als Betroffener nicht versteht oder verstehen will, wird in seiner eigenen Wahrnehmung weiter nur "Mist bauen" (i. d. R. in aller Heimlichkeit, mit oder ohne Schuldgefühle), andere sind sich ihrer Verantwortung bewusst und suchen effektive Hilfe. Auf jene kommt es an.

          • O
            Otternase
            @Lolita:

            Sehr gute Differenzierung. Bringt es klar auf den Punkt! Danke dafür!

  • In Sachen BtmG ist das Strafrecht nichts anderes als eine Moralkeule, und wer im falschen Online-Shop Blumentöpfe und Pflanzendünger bestellt, der hat auch mal schnell die Polizei in der eigenen Wohnung, weil Blumentöpfe und Pflanzendünger ja schließlich existenzielle Bestandteile einer Cannabisplantage sind. Insofern ist doch völlig alltäglich, dass ein Anfangsverdacht für eine Straftat auf einer absolut legalen Handlung beruht.

  • Natürlich ist das Strafrecht eine Moralkeule, denn wenn du nicht funktionierst, dann kommst du da hinein, um dem verkommenen Individuum eine neue Moral einzubläuen. - Wenn also definiert wird, welche Strafe es für welches Vergehen bzw. Verbrechen gibt, dann soll das losgelöst sein von Moral?

    Worum es hier allerdings geht, ist der informelle Missbrauch von Macht, welche dazu genutzt worden ist, Beweismittel zu vernichten, zu unterdrücken oder zu verfälschen und einen mutmaßlichen Täter seinem gesetzlichen Richter zu entziehen. - Wer sich so konspirativ verhalten hat wie Herr Edathy, kann nur Dreck am Stecken haben, lg Fleder.

  • ...ist es in Deutschland eigentlich erlaubt, Nacktphotos von Kindern im Internet zu verkaufen?

    Wenn 'nein', wieso ist es dann erlaubt, Nacktphotos von Kindern im Internet zu kaufen?!

    • @Tadeusz Kantor:

      Das Problem dabei ist, dass vieles, was nicht eindeutig ist, einfach im Auge des Betrachters liegt. - Wenn z. Bsp. ein FKK-Areal abgelichtet wird, auf dem Eltern mit nackten Kinder abgelichtet worden sind, mag das für den einen ein Ausdruck von Freizeitgestaltung sein, für den entsprechend veranlagten aber schon ein Mittel zur sexuellen Erregung.

      Selbst Versandhauskataloge können einen stimmulativen Reiz auf den pädophile Betrachter aislösen.

      Wer dabei auf der Strecke bleibt, sind immer die Kinder, denen die Erwachsenen ihre Sexualität überstülpen, lg Fleder.

  • @Jane Oorleef: 'Kinder können die Folgen für ihr weiteres Leben noch nicht abschätzen. Dafür sind Erwachsene da um Ihre/die Kinder zu schützen.' Das ist ja das Problem - der Großteil der kanadischen Kinder-Photos wurde von Pflegeeltern 'hergestellt' - Kind zur Pflege nehmen, und dann Kasse machen ... wenn das Kind muckt, dann gilt es als 'schwierig', und Kindern glaubt man sowiso nicht.

    • A
      Arne
      @c0ma:

      Danke für den Hinweis, woher überhaupt die Photos kommen.

       

      Ich kenne das kanadische Plegeelternsystem nicht, aber wenn es so ähnlich funktioniert wie das der USA, ist das kein Wunder.

       

      Interessant ist, dass in der BRD in einigen Bundesländern auch die individualpädagogische Betreuung von Fachleuten zurückgesetzt wird auf das Pflegeelternmodell. Ist nämlich preiswerter für den Staat.

  • D
    D.J.

    @Angelika Oetken,

     

    "Die Behauptung, Pädosexuelle seien bereit und in der Lage "enthaltsam" zu leben, ist in ungefähr so realistisch und glaubhaft wie die Propaganda der ..."

     

    Aha. Haben Sie dafür irgendeinen Beleg? Pädosexuell Empfindende® = automatisch Täter(in), das ist Ihre Aussage. Also am besten gleich alle wegsperren. Sicherheitshalber auf Verdacht hin. Ich bekenne, mich gruselt ein wenig.

    • @D.J.:

      Erfahrungsexpertise. Gewonnen aus dem ganz unmittelbaren Kontakt mit "Kinderfreunden" und aus der jahrelangen Beschäftigung mit dem Thema.

       

      Was den Umgang mit Pädosexuellen bzw. Pädokriminellen angeht: zuerst mal ist wie überall gesunde Skepsis angezeigt. Und wer davon ausgehen muss, dass jemand im Umfeld pädosexuell bzw. pädokriminell ist, sollte sich gut informieren.

      Und dann gemeinsam mit professionellen Beratern überlegen, was zu tun ist.

       

      Auf keinen Fall aber irgendwelchen Beteuerungen glauben. Oder auf eigene Faust handeln.

       

      Es ist ein bisschen so, als ob man einen schwer suchtkranken Menschen in der Familie hat. Der Kranke schadet nämlich nie nur sich selbst, sondern anderen. Und bei Pädosexuellen sind die Suchtmittel lebendige Kinder. Nicht nur eine Flasche Alk.

      Wertschätzendes, aber sehrkonsequentes Handeln ist deshalb sicherlich notwendig.

       

      MfG,

      Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  • Eigentlich beginne ich nie einen Kommentar so wie jetzt. Ich habe selten in letzter Zeit eine derart oberflächliche Sicht auf das Problem der Pädosexualität und der daher gehenden Gefahr für die betroffenen Kinder gelesen. Pädosexuelle sind in allen Berufen vertreten. Das ist ein Fakt.

    Und aus diesem Grund gilt es die gesetzlichen Regeln zu schaffen und anzuwenden, wenn Pädosexuelle übergriffig geworden sind. Bilder kaufen von Kindern in Posen ist eine Straftat. Die Kinder wissen nicht was mit ihnen geschieht. Kinder können die Folgen für ihr weiteres Leben noch nicht abschätzen. Dafür sind Erwachsene da um Ihre/die Kinder zu schützen.

    Ich halte Pädosexualität für eine Form des Narzissmus. Der Narziss liebt nur sich selbst und ist süchtig nach Anerkennung. Anerkennung die er anscheinend nie bekommen hat. Nicht von Mutti und nicht von Vati. Der Narziss ist ein Machtmissbraucher in seinem erwachsenen Leben. Die SUCHT nach Anerkennung – die MACHT ist gegenüber einem Kind leicht auszuleben. DAS gibt den Kick. Die Dosierung muss ständig erhöht werden – für den folgenden Kick. Pädosexuelle sind oft in ganz normalen Beziehungen mit anderen Erwachsenen. Familienväter/mütter aber auf der ständigen Suche nach dem nächsten Kick.

    Und selbstverständlich muss es Gesetze geben, damit eine Grundlage geschaffen ist zum Schutz der Kinder vor Übergriffen Pädosexueller. Ein Süchtiger, der seine Sucht nicht therapieren kann und das Beste was wir Menschen haben gefährdet, gehört unter fachkundige Betreuung gestellt.

    JaneO. Betroffene sexualisierter Gewalt in der Kindheit

    • @Jane Oorleef:

      Könnte es tatsächlich sein , dass Ihnen nicht aufgefallen ist , dass es bei der vorliegenden Causa n i c h t um "Übergriffe" eines Pädosexuellen auf Kinder geht ?

      " Ein Süchtiger, der seine Sucht nicht therapieren kann und das Beste was wir Menschen haben gefährdet, gehört(!) unter fachkundige(!) Betreuung(!) gestellt." ...- unter solche "Expertinnen" wie Sie ? Historisch gesehen hätten die "Betreuten" immerhin Glück gehabt - unter Adolf hieß es schlicht : "Rübe ab !"

      • @APOKALYPTIKER:

        In unserer Gesellschaft gibt es das Prinzip der gesetzlichen Betreuung. Falls nämlich jemand krankheits- oder behinderungsbedingt nicht in der Lage ist, für sich oder andere ausreichend Sorge zu tragen.

         

        Pädosexuelle, die bereits kriminell geworden sind, oder wo die Gefahr besteht, dass sie es werden, sollten nüchtern betrachtet auf jeden Fall einen gesetzlichen Betreuer an die Seite gestellt bekommen. Zum Schutz von Kindern und in ihrem eigenen Interesse.

         

        Immerhin ist die Pädosexualpsychose eine ernste und vor allem für Kinder gefährliche Krankheit.

         

        Informationen über die gesetzliche Betreuung finden Sie im Netz. Alternative: Sie wenden sich an ein Amtsgericht.

         

        MfG,

        Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  • Warum ein Pädosexueller bis zum Erreichen seiner erfolgreichen Rehabilitation keinen Beruf ergreifen sollte, bei dem er Verantwortung für andere Menschen übernehmen muss:

     

    "Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern ist immer ein sexueller Missbrauch des Kindes durch den Erwachsenen und fügt dem Kind schweren Schaden zu, weil eine ausgeformte, erwachsene Sexualität auf das ungeformte Sexuelle des Kindes trifft. Um die Pädophilie als sexuelle Perversion beschreiben und verstehen zu können, ist es wichtig, sich einen Überblick über psychoanalytische Theorien der Perversionen zu verschaffen. Der Pädophile versucht, in einem unerbittlichen Wiederholungszwang, eine Situation zu reinszenieren,in der er sich als Idol der Mutter erlebt hat und die Mutter «ihr Kind» idolisierend als untrennbaren Teil des eigenen Körpers erlebt. Psychodynamisch ist der Pädophile mit einer idealisierten Mutter-Imago identifiziert, die den Inzest zulässt. In der Übertragung versuchen pädophile Patienten eine Pseudo-Intimität herzustellen. In der Gegenbewegung gibt es eine ausgeprägte Tendenz, die Psychotherapie so zu destruieren, dass ständig ein Abbruch droht. Die innere Spannung, verstanden als psychotischer Kem, ist bei diesen Patienten so gross, dass eine Psychotherapie fast nur unter äusserem Druck (z.B. Strafverfolgung) möglich erscheint."

    (aus: Hans-Hagen Haase "Pädophile Perversion, sexueller Missbrauch und Pädosexualität" Analytische Psychologie, 2000, Heft 31, S. 290 - 309)

    • A
      Arne
      @Angelika Oetken:

      Kann ich mir nicht vorstellen, dass das auf einen Lokomotivführer, der viel Verantwortung für andere Menschen besitzt, besonders negativ wirkt bei der Ausübung seiner Tätigkeit.

    • @Angelika Oetken:

      Wußte garnicht , dass es diese Psychoanalyse mit diesen Freud'schen Wortschöpfungen bis ins 21. Jahrhundert geschafft hat ! Wie heißt es bei Goethe (Faust ?)so treffend : Wo die Begriffe fehlen , stellen gern sich Worte ein .

      Mit Letzterem , Frau OETKEN , streht die Psychoanalyse der christlichen Theologie in nichts nach .

      • @APOKALYPTIKER:

        Die Stärke der Psychoanalyse ist es, komplexe und vor allem verdeckte psychische Abläufe dadurch fassbar und veränderbar zu machen, dass sie sprachlich ausgedrückt werden.

         

        Das stellt aber gleichzeitig auch eine Schwäche dieses therapeutischen Verfahrens dar.

         

        Speziell bei Pädosexualpsychotikern wird diese Methode natürlich an Grenzen geraten. Sollten die Kranken selbst früh traumatisiert worden sein, wird sicherlich eine Körperpsychotherapie bzw. eine ausdruckszentrierte Methode erstmal vorgeschaltet werden müssen.

         

        Und, in dem Punkt haben Sie vollkommen Recht: so manches Paradigma der klassischen Psychoanalyse ist diskussionswürdig. Das hat aber nichts mit dem Zeitpunkt seines Entstehens zu tun. Sondern mehr mit den persönlichen Defiziten der Entwickler.

         

        MfG,

        Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  • Die Behauptung, Pädosexuelle seien bereit und in der Lage "enthaltsam" zu leben, ist in ungefähr so realistisch und glaubhaft wie die Propaganda der katholischen Kirchenführung, wonach ihre Schäfchen sich an die kirchliche Sexualmorallehre halten. Was nüchtern betrachtet ja nicht mal - oder besser: erst recht nicht - der Klerus selbst tut.

     

    Überhaupt gibt es aufschlussreiche Parallelen zwischen den Strategien der Pädokriminellen und den Seilschaften innerhalb der Katholischen Kirche die Priester in ihren Reihen, schützen und stützen.

     

    MfG,

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

  • D
    D.J.

    @Selbstdenker @Sternchen,

     

    verschwörungstheoretisches Gefasel, das sich meines Erachtens prinzipiell nicht sonderlich vom schadenfrohen Gegeifer auf PI unterscheidet.

  • SW
    S. Weinert

    Wenn wir schon im Fall E. bei der kritischen Aufbereitung angelangt sind, wie wäre es mit einem kleinen Seitenblick auf die Presse?

     

    Das die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufnimmt, gehört zum durch das Legalitätsprinzip vorgegebenen Selbstverständlichkeiten. Ergeben sich keine Anhaltspunkte auf eine Straftat, so wird das Verfahren ohne Auflage eingestellt und die Öffentlichkeit erfährt regelmäßig gar nichts davon.

     

    Hier war es aber nicht die Staatsanwaltschaft, die an die Öffentlichkeit gegangen ist. Eine kleine Provinzzeitung hat einen Tipp bekommen (wohl von "Kollegen" des E. aus der Politik) und als erstes berichtet. Daraufhin stürzt sich die Pressemeute wie ein Schwarm Geier auf den "Scoop" und vollenden die mediale Hinrichtung, bevor überhaupt über eine Anklage oder Einstellung des Verfahrens entschieden worden ist. Und hier kein einziges Wort der Selbstkritik? Mir fallen im Pressekodex gleich mehrere Punkte auf, die bei der Berichterstattung grob missachtet worden sind.

     

    Es stellt sich mir die Frage, ob jemand, der kanisterweise Benzin auf eine (Nebel-)Kerze gießt, wirklich das Recht hat, sich derart dreist über die Ausbreitung des Feuers zu echauffieren...

  • weil die ärzte psychologie durch chemie ersetzt haben und die techniken der "selbstbildung" und bedürfnisbildung gleich mit, wird aus moral und strafrecht eben wieder das eher mittelalterliche progrom, hetze, sündenbock -gemeztel.

     

    doch. anthrolpologie, sexualwissenschaft, tiefenpsychologie gibt es wirklich!! nicht nur im buch!!

     

    sicher kann sich de polizeiapparat die posten im wissensachadfsbetrieb, vor allem im ganzen gutachterwesen "sichern" - STRATEGISCHE MACHTFRAGEN. autorität dstta argumente. da sind sie sofort da: PERSÖNLRECH STEMPEL - schaffen!!

     

    und der herr edathy ist in der defensiven rechtfertigungsposition.

    nur nicht mit den aggressoren, den repressiven geldeliteoligarchenherrschsaftmannschaften identifizieren. der assoziationen durchziehebn alles.

     

    bilder?? bilder??

    • P
      Privat
      @Dr. rer. nat. Harald Wenk:

      Nicht ausgeschlossen, dass ich intellektuell nicht fähig bin Ihnen zu folgen, aber dieser Kommentar erscheint mir jedoch eher abstruser Natur zu sein, lieber Herr Dr. rer. nat. Harald Wenk.

  • W
    wazir

    einem nazi, der juristisch korrekt einen aufzug anmeldet ist auch nichts vorzuwerfen - und spätestens da kommt die argumention des werten herrn kommentators ins stocken...

  • D
    D.J.

    "Die Mehrheit in Deutschland dürfte allerdings Männer mit pädophilen Neigungen ebenso wenig in öffentlichen Ämtern sehen wollen wie etwa Bordellbesucher."

     

    Ich denke, was Bordellbesiuch betrifft, dürfte es der Mehrheit der Bevölkerung in D wurscht sein. Trotz aller Versuche antiliberalen Roll-Backs von Teilen der Konservativen und Teilen der feministischen Bewegung. Zum Glück haben wir hier mehrheitlich keine (doppelmoralischen) US-amerikanischen oder schwedischen Moralvorstellungen (mehr).

  • WD
    Wer denkt an die Kinder?

    Lustig in der Taz zu lesen, dass das Strafrecht über der Moral steht, bzw. zu stehen hat.

    Wenn es demnach ginge, dann würde der §175 immer noch aktuell sein.

    Wenn Kinder als Wichsvorlage "legal" weltweit verkauft werden, dann ist es vielleicht legal, aber im 21. Jahrhundert durchaus verwerflich, nachdem man einen regelrechten Feldzug gegen Kirchen antrat, weil die psychischen Schäden so groß sind.

    Da differenzierte man ja auch nicht, da wurde ja noch nicht einmal zwischen legalen Ohrfeigen und Ficken unterschieden.

    0,1% aller Kinder werden von Priestern missbraucht, über 99% in den Familien. "Der böse Onkel" existiert fast nicht.

    Im 21. Jahrhundert sollte man endlich so weit sein, dass Kinder auch Rechte haben. Was einmal im Netz ist, bleibt im Netz. Diese betroffenen Kinder werden vielleicht für Jahrzehnte als Wichsvorlage für Pädos benutzt, aber wen interessiert es?

  • K
    KataBudapest

    Ich finde unsäglich, wenn Menschen an den Pranger gestellt werden - egal, um wen es geht und was er getan hat. Die Würde des Menschen ist unantastbar, und es gilt für JEDEN die Unschuldsvermutung. Und: Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.

     

    Edathy hat sich Nacktbilder von Kindern bestellt - aber das macht ihn nicht zu einem Verbrecher. Es sind keine pornographischen Bilder gewesen. Er hat damit kein Kind missbraucht. Nach deutschem Recht ist ihm bisher nichts vorzuwerfen.

     

    Ich finde, man sollte endlich damit aufhören, diesen Mann zu dämonisieren. ABER: Man sollte überlegen, ob unsere Gesetzeslage in diesem Zusammenhang so einwandfrei ist. Ein großer Vorwurf ist denen zu machen, die solche Bilder (auch, wenn sie nicht pornographischer Natur sind) ins Netz stellen und daran verdienen. SIE gehören sehr wohl bestraft. Ein Vorwurf ist auch denen zu machen, die dies als nicht verwerflich ansehen, also u.a. der deutsche Staat. Es ist eindeutig gegen das Kindeswohl, und Kinder müssen geschützt werden! Hier werden wehrlose Minderjährige auf das Abscheulichste zur Ware gemacht (auch, wenn es nur ein Nacktfoto, also kein Posing ist), und dem muss Einhalt geboten werden. Der Fehler liegt aber beim Anbieter und beim Gesetzgeber, weniger beim Konsumenten.

  • H
    hamburger

    Wie sammelt man denn eigentlich soviele Nacktbilder von nicht geschäftsfähigen Kindern um sie kommerziell vermarkten zu können? Wie heißt das? „Legale“ Bilder? Gibt es weltweit Kinder, die sich bewusst nackt fotografieren lassen, mit dem Wissen, dass sie virtuell dazu dienen von Erwachsenen, zu welchem Zweck auch immer, angeschaut zu werden? Stellen diese Kinder die Fotos selber in die Foren ein, oder übermitteln sie Händlern zur gewerbsmäßigen Vermarktung?

    Ich beantworte die Frage schon mal. NEIN, diese Kinder gibt es wohl eher nicht.

    So, mit diesem Wissen hinkt jeder andere Vergleich zur Relativierung dieses Falles von Haus aus. Und ja, jeder dieser Konsumenten sollte sich im Klaren sein, dass wenn er Kinder ausnutzt – und in Deutschland anscheinend im gewissen Umfang legal – sich in der Sekunde des Erwerbs entschieden hat, sein berufliches Leben, seine gesellschaftliche Stellung, Konsequenzen im privaten Umfeld, der gesellschaftlichen Ächtung und ggf. der juristischen Konsequenzen, eindeutig zustimmt!!! Es sind geschäftsfähige Erwachsene, die sich bewusst entschieden haben, diese Konsequenz tragen zu wollen, wenn dieses öffentlich wird. PUNKT.

    Also, Vergeltung , Denkzettel, Heimzahlen, usw. an Edathy wegen NSU ist in der Sache tatsächlich völlig nebensächlich und auch egal, da er sich irgendwann entschieden hat diese Konsequenzen tragen zu wollen.

    Im Übrigen, wenn es hier nicht zügig aufgeklärt werden kann, vielleicht kann die NSA mit allen Gesprächsaufzeichnungen im Rahmen eines Rechtshilfeersuchens ein wenig Klarheit in den Fall bringen. Wer hat was zu wem gesagt. Dann kann man der Arbeit der NSA ja mal was Gutes abgewinnen…

    • @hamburger:

      Man macht Aufnahmen von einer Gruppe Jungs beim Wrestling.

       

      Dann sieht man, jemand verkauft sowas, und fragt Rechtsanwälte, ob solche Aufnahmen zu verkaufen legal ist, die sagen, ja, aber nur mit Zustimmung der Eltern, die holt man sich dann.

       

      Wenn Kinder wie Eltern dann erfahren, dass die Seite, wo die Bilder weiterverkauft werden, deutlich mehr zahlt für Nacktbilder, kann es durchaus passieren, dass die das auch wollen.

       

      So in etwa die Beschreibung eines der Produzenten.

  • G
    Gast

    Schon toll, wie moralisch sauber viele Kommentatoren sind. Noch nie den Weg zur Arbeit in der Steuererklärung grosszügig geschätzt? Noch nie im Baumarkt eine Schraube in der Hosentasche verschwinden lassen? Noch nie schwarz gefahren? Noch nie ein Tempolimit gebrochen? Noch nie bei Rot über die Ampel? Nie den Partner betrogen, den Chef angelogen? Ganz toll finde ich die, die noch nicht mal einen schmutzigen Gedanken hatten in Ihrem perlweissen Leben. Was machen wir nur mit all den anderen...

  • A
    Arne

    Sehr gute Ansätze in diesem Kommentar!

     

    Dass jemand sich gerne nackte Kinder anguckt, mag den meisten wie auch mir nicht nachvollziehbar erscheinen, aber ich kann es auch nicht nachvollziehen, wieso jemand gerne Bundestagsabgeordneter, Lehrer, Fascho oder sonstiges Maumau wird. Richtig ist, als jemand aus dem Erziehungsbereich will ich so jemanden lieber nicht als Kollegen haben.

    Es gibt eben auch Menschen mit solchen Neigungen, die dann über berufliche oder ehrenamtliche Tätigkeiten die Nähe zu Kindern suchen. Und es gibt wohl auch Menschen, die sie dann bewusst vermeiden können.

     

    Man muss sich dann natürlich auch fragen, ob wir mit dem in die Öffentlichkeit ziehen von allen sexuellen Präferenzen bei Jobs, die keinerlei Gefährdung für Kinder darstellen wie eben Bundestagsabgeordneter besonders intelligent vorgehen.

     

    Ich schätze btw mal, dass die Verschwörungstheorie, dass Edathy hier von den Ermittlungsbehörden einer reingewürfgt wurde, weil er im NSU-Untersuchungsausschuss zuviel Dreck aufwirbelte für nicht unbedingt die glaubhafteste. Wer innerparteiliche Machtkämpfe kennt, weiß dass nur der politische Gegner in der anderen Partei zu suchen ist. Der wirkliche Feind ist immer in der eigenen Partei. Da werden auch einige SPD-Genossen, die lieber selber Karriere machen wollten, dafür gesorgt haben, dass irgendetwas, was Edathy mal an Fehlern gemacht hat, jetzt gut auftaucht.

     

    Mir fehlen aber immer noch Infos zu dem eigentlich Fall, wieso es möglich ist, bei einer Firma, die auch offenbar verbotenes Material anbietet, hier in Deutschland zu bestellen und deren Seiten nicht gelöscht sind, wie es immer hieß. Offenbar hat auch von der Leyen, Schröder und Leuthäusser-Schnarrenberger in der letzten Legislatur versagt, wenn dies möglich ist.

    Und mir fehlen Infos, um was für Kinder es handelte, ob es wirkliche Opfer sind und wie es diesen heute geht.

    • @Arne:

      "Mir fehlen aber immer noch Infos zu dem eigentlich Fall, wieso es möglich ist, bei einer Firma, die auch offenbar verbotenes Material anbietet, hier in Deutschland zu bestellen"

       

      Sie hat gar kein "offenbar verbotenes" Material angeboten, im Gegenteil.

    • @Arne:

      Die Verschwörungstheorien entwickeln Sie; denn der Bilderkauf fand deutlich vor dem Untersuchungsausschuss statt und das Netz der Kinderpornosammler flog ebenfalls deutlich vor der Flucht von Snowdens Flucht auf.

       

      Selbst wenn dieses Bildmaterial nicht den Straftatbestand erfüllt, so sind die Kinder sehr wohl zu Opfern gemacht worden. Wo Abnehmer sind, entsteht immer ein Markt, egal, um welche "Ware" es sich handelt, Lebensmittel, Drogen oder Kinder.

      Ich möchte keinen Politiker wählen, der meine politischen Interessen vertritt, der diesem Sammeltrieb nachgeht, egal ob die Sammlung illegal wäre oder nicht.

  • 'Das Strafrecht ist keine Moralkeule' Strafrecht beschreibt die äußeren Bande unserer Gesellschafft - auch wenn er diese juristische Bande nicht überschritten hat, so muß er sich doch vor dem 'Gesellschafts Gericht' verantworten - was der Ursprung des Strafrechtes oder jeden anderen Gesetztes ist. ICH will nicht, das dieserart veranlagte Menschen durch ihr Mandat quasi multiplizierten Einfluß auf diese Gesellschaft nehmen können - und glücklicherweise bin ich nicht alleine damit. Und ein Gutes hat die Sache: Alle Pädos Kat 1/2 sind in den letzten Tagen massiv ins Schwitzen gekommen - den Supergau will keiner mitmachen - 'Gesundheitliche Probleme' nennt man das dann wohl ;-)

  • Da auch in diesem Kommentar wieder so nebenbei über "strafrechtlich belanglose Nacktbilder von Jungen" geredet wird: Es gibt einen entscheidenden Aspekt und das ist das Alter der dargestellten Menschen. Wer über 18 ist und es gerne möchte, kann Porno-, Posing- oder einfach nur Nacktbilder von sich in den Umlauf bringen - ein Kind im Alter von 9, 11 oder 13 eben nicht. Sie selbst als Minderjährige können ihre Bilder nicht legal über einen solchen Vertrieb anbieten.

    Bleibt also die Frage, wie die Bilder ins Angebot kommen. Ohne Zustimmung der Eltern kann es doch nicht erlaubt sein, Fotos - zumal Nacktbilder - von Kindern aufzunehmen, zu veröffentlichen oder gar über einen an der Grenze zur Kinderpornographie (oder auch darüber hinaus) operierenden Onlineshop zu vertreiben. Und falls das mit Zustimmung der Eltern geschieht oder die Bilder durch diese gar selbst veröffentlicht/zum Kauf angeboten werden, so stellt sich die Frage, wie ein solches Elternverhalten mit dem Kindeswohl vereinbar ist.

    Es mag sein, dass der Besitz von derartig vertriebenen Bildern momentan nicht strafrechtlich relevant ist, hierin aber keine juristische Lücke, ja noch nicht mal ein moralisches Problem zu sehen, ist fahrlässig.

    • @Oli Vau:

      Wie kommen Sie darauf, dass bei den Filmen, die Azov Films verkaufte, keine Zustimmung der Eltern vorlag?

       

      Warum sollte es nicht mit dem Kindeswohl vereinbar sein, wenn die Kinder selbst es wollen?

    • A
      A.Franke
      @Oli Vau:

      Unter Umständen mit dem Kindeswohl der ausreichenden Ernährung.

      Das macht das nicht appetitlicher, aber die Not zwingt viele Eltern der Welt zu verzweifelten und moralisch oft viel verwerflicheren Schritten.

  • L
    Leibowwitz

    Wie kommen sie auf diesen unsinnigen Vergleich von Pädophilen und Bordellbesuchern. Bei einem Bordellbesuch handelt es sich in der Regel um einvernehmlichen Sex zwischen zwei erwachsenen Menschen. Der sexuelle Verkehr eines Erwachsenen mit einem in der psychischen und körperlichen Entwicklung befindlichen Kindes, das noch nicht in der Lage ist, sich gegen die Avancen oder Attacken eines erwachsenen Mannes zu wehren, hat eine gänzlich andere Qualität. Dieses Relativieren ist so erbärmlich, wie die Menschen, die diesen Vergleich stellen.

    • @Leibowwitz:

      Bitte lesen Sie noch mal den Kommentar des Autors . Sie haben offenbar den Gegenstand und Grund des gezogenen Vergleichs nicht verstanden .

  • G
    Gast

    @NOEVIL:

    "Pornographie ist anstößig, ekelhaft, verwerflich und ist zurecht strafbar" ... àhhm, hüstel, hmmm .... Schaun wir mal in das Lexikon unserer Wahl, demnach ist Pornographie "die direkte Darstellung der menschlichen Sexualität oder des Sexualakts, in der Regel mit dem Ziel, den Betrachter sexuell zu erregen". Find ich irgendwie weder anstössig noch ekelhaft noch verwerflich. Und strafbar soll das sein? Wer genau begeht eine Straftat? Die Pornographie? Die Dartsteller? Die Hersteller? Die Konsumenten? Glaube nicht. Nach meiner Kenntnis der Rechtslage und der Praxis kann man ein Magazin mit pronographischem Inhalt beim Kiosk seines Vertrauens käuflich erwerben ohne sich verstekcen zu müssen, der Verkäufer führt ordentlich die Umsatzsteuer ab, mindestens der Herausgeber und manchmal auch die Darsteller sind nicht anonym sondern namentlich bekannt. Keine Straftat in Sicht, zumindest nicht in Deutschland.

  • G
    gerstenmeyer

    für jemand der sich an bildern nackter kinder ergötzt hält sich meine sympathie in grenzen- sorry

    • @gerstenmeyer:

      Glauben Sie "Unsympath" , dass es hier darum geht , wer wen für was sympathisch oder unsympathisch findet ?!

  • B
    Brandeis

    Selbstverständlich darf das Strafrecht nicht als moralische Keule verwendet werden. Eine moralische Komponente hat das Strafrecht jedoch allemal.

     

    Der entgeltliche Erwerb von Nacktbildern von Kindern/Jugendlichen begründet zudem auf jeden Fall einen Anfangsverdacht nach § 160 Abs. 1 StPO. Ein solcher ist gegeben, wenn zureichende Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Straftat vorliegen. Diese Anhaltspunkte können auf kriminalistischen Erfahrungen, konkreten Verdächtigungen gegen bestimmte Personen, der Beweislage oder der Person des Anzeigenden beruhen.

     

    Wenn jemand Geld für eben solche Nacktbilder ausgibt, ist es nicht gerade unwahrscheinlich, dass er/ (in den wenigsten Fällen) sie noch härteres Zeug konsumiert.

     

    Ob eine Durchsuchung im Beisein der Presse stattfinden muss, steht auf einem ganz anderen Blatt.

    • O
      Omti
      @Brandeis:

      Als jemand der schonmal Pornographie konsumiert hat ist es sicherlich gerechtfertigt wenn bei mir die Polizei vorbeikommt und guckt, dass ich keine Sexsklavinnen im Keller habe.

       

      Bei solchen "moralischen" Vorstellungen ist es kein Wunder, dass der Rechtsstaat errodiert und die Staatsanwaltschaft glaubt mit so einer öffentlichen Hinrichtung davon zu kommen.

  • B
    Brandt

    Die Vermutung eines Vergeltungsfeldzuges des Sicherheitsapparates gegen Edathy wegen seines Auftretens in der NSU Affäre ist durchaus plausibel.

     

    Um so mehr sollte die Presse aufmerksam Hinweisen in der NSU Affäre nachgehen, da wir dem Sicherheitsapparat und dem Innenministerium nicht trauen.

     

    Der Staatsapparat zeigt merkwürdige Verhaltensweisen von der Wurzel bis zur Ministerebene.

  • R
    Rst

    Die Intention des Artikels ist zwar richtig - Menschen denen keine Straftaten nachgewiesen werden können, sollen nicht am Pranger stehen, aber die Vergleiche von Bordellbesucher, Temposünder und Pädophilen sind einfach schwach.

    Es ist doch klar dass das Thema Pädophilie für die Menschen weit schwerer wiegt als ein Bordellbesuch oder Raserei.

    Auch die Aussage, dass nur deswegen ermittelt werden würde, weil es sich um den Besitz von Kinderpornographie handelt - ist falsch.

    Auf der Straße eine Tüte zu rauchen würde unter Umständen auch schon ausreichen, um einen Verdacht zu erwecken. Oder mit dem Auto in ein "Steuerparadies" zu fahren. In manchen Stadtteilen reicht ja mittlerweile sogar eine "nichtweiße" Hautfarbe aus um unter Verdacht zu stehen.

     

    Mir erschließt sich persönlich nicht, warum die Angelegenheit mit dem Rückzug Edathys aus dem Bundestag nicht erledigt ist. Neuerdings stürzt nicht mehr einer, sondern gleich eine Handvoll Politiker über einen Skandal.

  • Nachdem der Versandhandel in Kanada Mitte 2013 bereits zerschlagen wurde, könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass auch ein Bezieher strafrechtlich überhaupt nicht relevanter Bilder 1 + 1 zusammenzählen kann, weil er sich wohl zu Recht auf deren Adressdateien vermutet.

     

    Muss man als naiv gelten, wenn man bis zum Nachweis der Wahrheit an einer Unschuldsvermutung festhält?

     

    Wer kennt diese Fotos denn überhaupt und kann ihren Inhalt beurteilen?

     

    Ich kenne sie nicht, weiss folglich nichts über eine eventuelle Schädigung von Opfern und kann daher nur eine Person sehen, die von Panik umgetrieben wird.

     

    Pornographie ist anstößig, ekelhaft, verwerflich und ist zurecht strafbar. Dazu muss aber festgestellt werden, ob es sich darum handelt.

     

    Unterstellungen, die zu einer psychischen Lynchjustiz führen, sind ebenfalls abzulehnen.

    • @noevil:

      Der Versandhandel wurde bereits 2011 zerschlagen, nachdem er zuvor schon mehrere polizeiliche Kontrollen, die regelmäßig zu nichts führten, überlebt hatte, weil es auch nach kanadischen und US-Recht nicht pornographisch war.

       

      Wer in einem Rechtsstaat legal einkauft, sollte sicher sein können, dass er deswegen nicht verfolgt wird und auch nicht Hausdurchsuchungen durchmachen muss. Wer allerdings noch daran glaubt, in einem Rechtsstaat zu leben, kann wohl zurecht als naiv bezeichnet werden.

    • X
      XHQ8N-C3MCJJ-RQXB6-WCHYG-C9WKB
      @noevil:

      ,

      "Pornographie ist anstößig, ekelhaft, verwerflich und ist zurecht strafbar."

       

      ¿?

       

      Wusst’ ich ’s doch, dass dieser Planet eigentlich Sodom & Gomorrha heißt:

       

      »»»

      Portale wie pornhub.com, youporn.com, redtube.com, pornotube.com oder maxporn.com zählen nach dem Internet-Statistik-Dienst alexa.com zu den 50 weltweit am meisten besuchten Websites.

      «««

      http://www.ethikinstitut.de/fileadmin/ethikinstitut/redaktionell/Texte_fuer_Forum_Ethik/11-Internetpornografie_Gasnik.pdf

       

      ♲ 17.02./01:43

    • @noevil:

      Das BKA hat die Fotos und Videos seinerzeit ausgewertet, als international im Rahmen der Operation "Spade" ermittelt wurde.

       

      Das BKA war der Auffassung, dass die Bilder und Videos, die die kanadische Firma verkaufte, nach deutschem Recht legal sind.

      Dieses Unternehmen hat die Bilder und Videos Jahrelang unbehelligt und ganz offiziell vertrieben.

       

      Und zu Pornographie: die mag sowohl anstößig, als auch ekelhaft sein. Vielleicht moralisch verwerflich. Jedoch stellt das eigentlich gerade keinen legitimen Strafgrund dar. Ehebruch ist für manche auch ekelhaft und moralisch verwerflich. Dennoch ist es zu Recht schon lange nicht mehr strafbar.

    • TE
      The evil is everywhere
      @noevil:

      1) KINDERpornographie ist verwerflich und strafbar.

      Pornographie ansonsten ist schlich Geschmackssache.

      2) Wenn man neben den zahlreichen sich widersprechenden Pressemeldungen aus allen Seiten auch den Aussagen von Herrn Edathy selbst mal Gehör schenkt, war er durchaus nicht naiv, sondern hat sich spätestens seit dieser Versand in Kanada dichtgemacht wurde, über seinen Anwalt proaktiv bemüht, mit den Ermittlungsbehörden zusammenzuarbeiten.

  • Es ist richtig, dass jeder Kunde einer Zwangsprostituierten zu deren Ausbeutung beiträgt, dennoch ist es fragwüridgt, das jetzt im Zusammenhang mit der Affarie Edathy anzuführen. Es ist nicht zu vergleichen mit den verschiedensten Facetten von Kinderpornographie.

    Und auch wenn es dabei um Sachverhalte geht, die wie der Kauf von "Posing-Bildern" juristisch nicht als Straftat gelten, können diese durchaus verwerflich sein - moralisch wie menschlich.

     

    Ich denke an die großartige Arbeit von Herrn Edathy im NSU-Ausschuss und ich wünsche ihm eine sehr besondere Form von menschlicher Größe - eine Größe, die es ihm ermöglicht, jenseits von Verteidigung und Angriff kritisch auf eigenes Verhalten der Vergangenheit zu schauen.

    • X
      XHQ8N-C3MCJJ-RQXB6-WCHYG-C9WKB
      @Birgit W.:

      ,

      und ich wünsche Ihnen die "sehr besondere Form von menschlicher Größe", die es Ihnen endlich ermöglicht, Herrn Edathy nicht weiter vorzuverurteilen und ihm in-direkt zu unterstellen, er hätte strafrechtlich relevant gehandelt:

      Wie ich Ihnen bereits anderenortes versuchte mitzuteilen, (Ihre) Moral ist vom Strafrecht zu trennen; Und ich wünsche auch nicht, dass Moralapostel unser Strafgesetzbuch schreiben.

      "Strafrecht muss präzise sein, es darf nicht als Moralkeule genutzt werden."

       

      ♲ 17.02./00:43

      • @XHQ8N-C3MCJJ-RQXB6-WCHYG-C9WKB:

        Strafttatbestande decken sich häufig mit Tatbeständen, die vom ein oder anderen (von vielen oder vielleicht sogar mehrheitlich) auch als moralisch verwerflich bewertet werden. Immer tun sie es nicht.

        Menschliche Urteilsbildung basiert nicht in erster Linie auf Gesetzen.

        Und so habe auch ich mein persönliches Verständnis von akzeptablem und kritikwürdigem Verhalten. Zugegeben ist meine Akzeptanzschwelle schärfer konturiert, wenn Kinder beteiligt sind.

        Im Übrigen wünsche ich auch ich mir kein Strafrecht, das von Moralaposteln geschrieben ist - wohl aber, dass sich Menschen damit befassen, die sich der besonderen Verantwotung und dem besonderen Schutz von Kindern bewusst sind.

    • @Birgit W.:

      Edathy hat im rechtlichen Sinne keine "Posing-Bilder" gekauft, die wären nämlich strafrechtlich relevant. Dass die Ermittler intern einen Jargon benutzen, bei dem legale Bilder "Posing-Bilder" oder "Kipo Stufe 2" genannt werden, ist dabei völlig irrelevant.

       

      Der Vergleich mit Zwangsprostitution ist in der Tat fragwürdig, denn der Kunde einer Zwangsprostituierten hat Sex mit ihr gegen ihren Willen, was sie aktuell und direkt schädigt. Der Käufer von Pornos schädigt den Darsteller hingegen nicht. Ob er ihn indirekt schädigt, ist unklar. Kriegt der Darsteller Anteile am Profit, nutzt er ihm.

       

      Läd er Bilder kostenlos herunter, schädigt er niemanden. Die Hypothese, dass Pädophile Pornographie zum Abreagieren nehmen und sich deshalb besser zurückhalten können im Umgang mit realen Kindern ist besser begründet als die gegenteilige Annahme dass sie dadurch zu realen sexuellen Handlungen motiviert werden würden.

       

      Damit ist der Besitz von Kinderpornographie ein Delikt sehr weit im Vorfeld von realen sexuellen Handlungen mit Kindern. Der Vergleich zwischen kindertotfahrendem Raser mit Porschekäufer dürfte treffender sein.

      • @Lobov:

        Edathy hat nachweislich wohl Bildmaterial gekauft, was strafrechtlich wohl nicht relevant ist, aber die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Wir wissen nicht, ob er zu anderen Kunden Kontakt hatte, die eine Kopie ihrer Sammlung zur Verfügung gestellt haben. Ebenso wissen wir nicht, wann er die Schwelle überschreitet und sich Kinderpornos beschafft. Der Anfangsverdacht ist begründet.

        Was ich nicht nachvollziehen kann ist die Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft und deren widersprüchlichen Angaben zur Versiegelung der Räume usw.

        Übrigens, auch wenn Bilder kostenlos im Netz zu haben sind, werden Kinder geschädigt. Möchten Sie, dass man von ihnen derartige Aufnahmen macht und ins Netz stellt? Fühlen Sie sich dann nicht geschädigt?

        • @udu:

          "Ebenso wissen wir nicht, wann er die Schwelle überschreitet und sich Kinderpornos beschafft."

           

          Deswegen jetzt, wegen des legalen Einkaufs, ein lebenslanges Recht der Polizei jederzeit bei ihm Hausdurchsuchungen zu machen? Schöne Neue Welt.

      • @Lobov:

        Um Kinderfolterdokumente ("Kinderpornografie") werden immer erstmal Kinder missbraucht. Inwieweit ein geistig schwer erkrankter Mensch Gelegenheit bekommen sollte sich "abzureagieren", indem er sich Filme anschaut auf denen zu sehen ist, wie Kinder missbraucht werden ist die Frage.

         

        Der Vergleicht mit dem Porsche hinkt: weder das Auto noch der Fahrer haben per se eine Straftat begangen.

         

        Der Konsument von Kinderfolterdokumenten trägt aber dazu bei, diese Art organisierter Kriminalität (Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung) aufrecht zu erhalten.

         

        MfG,

        Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

        • @Angelika Oetken:

          Wenn mit Einverständnis der Kinder und deren Eltern aufgenommene FKK-Filme zu Kinderfolterdokumenten werden, dann haben wir Orwellsches Neusprech. In dieser Sprache müssen Sie sich allein unterhalten.

      • @Lobov:

        Zur Klarstellung: Der Vergleich mit Zwangsprostituierten hinkt m.E., weil es hier um Facetten von Kinderpornographie geht. Aus dem gleichen Grunde ist m.E. auch der Vergleich mit Pornographie ohne Beteiligung von Kindern Unsinn. Die kann man mögen oder nicht, aber sobald alle Beteiligten erwachsen sind, ist es eine andere Ausgangslage. Hier geht es um Beteiligung von Kindern. Ihre Schädigung in Frage zu stellen, entspricht m.E. entweder einer Bagatellisierung, wie sie Konsumenten dieser Bilder nutzen oder sie ist schlicht gedankenlos und zynisch,

    • @Birgit W.:

      Bitte seien Sie genau: Der Kauf von "Posing-Bildern" ist strafbar. Aber das wird Edathy gar nicht vorgeworfen

  • P
    Privat

    Ein äußerst zweifelhafter Kommentar, der am erstrebten Ergebnis orientiert zu sein scheint, das durch die Präferenz des Autors vorgegeben ist und rhetorisch verfolgt wird.

     

    Verdichtet in diesem Satz:

    "… Die Mehrheit in Deutschland dürfte allerdings Männer mit pädophilen Neigungen ebenso wenig in öffentlichen Ämtern sehen wollen wie etwa Bordellbesucher. …"

     

    - Zwischen Besucher eines Bordells und Profiteur von Zwangsprostitution wird nicht unterschieden. Beide werden unter "Bordellbesucher" zusammengefasst, um eine genehme Schlussfolgerung zu ermöglichen.

    Prostitution ist nicht per se als falsch, solange mündige Frauen oder Männer diesen Weg für sich freiwillig wählen. Zwangsprostitution ist von Zwang geprägt, dem Gegenteil von Freiwilligkeit. Ein Kind ist nicht fähig freiwillig der Vermarktung des eigenen Körpers zuzustimmen, weder juristisch noch geistig.

     

    - Die angeführten moralischen Anforderungen eines öffentlichen Amtes werden vom Autor an subjektiven Kriterien von angeblichen Bundesbürgern ausgerichtet, obwohl sie an objektiven Kriterien des Wohls der Gesellschaft auszurichten sind.

     

    - Öffentliche Ämter werden auch von Frauen wahrgenommen. Die Bevölkerung erwartet von Frauen in exponierter Position ebenfalls eine moralische Handlungsweise.

     

    - Pädophilie ist nicht auf Männer beschränkt.

     

    Der Autor sollte die verwendete Rhetorik ernsthaft hinterfragen. Er dient nicht dem Allgemeinwohl, sein Selbstverständnis scheint vielmehr von Nibelungentreue geprägt zu sein.

     

    Ich hoffe, dass der Ressortleiter Inland der TAZ, Herr Martin Reeh, die Gelegenheit zur Selbstkritik nutzt, um Einsicht zu gewinnen und sich persönlich weiterzuentwickeln.

     

    Meine außerordentliche Hochachtung haben jene, die sich aus Mitmenschlichkeit gegen den sexuellen Trieb stellen und nicht zum Täter werden. Denen, die sich nicht in dem Sog der eigenen Begierde auf Kosten Anderer verlieren, ein großes Danke!

  • P
    PeterWolf

    Selbst wenn er die nichtindizierten Bilder gar nicht selbst bestellt hätte, z.B. durch Identitätsdiebstahl, wäre er politisch erledigt gewesen. Nannte man früher auch mal Rufmord.

    Es gibt hier eine enorme zeitliche Diskrepanz zwischen dem vorgeblichen Verdacht und der Durchsuchung, bzw. dem nicht erfolgten Versuch, die Immunität zwecks Beweissicherung aufheben zu lassen.

    Und das liegt alleine in der Verantwortung der Staatsanwaltschaft.

    Cui Bono?

    Seitens Friedrich, Gabriel, Oppermann, Steinmeier und auch Edathy sehe ich jedenfalls kein Fehlverhalten, nicht mal juristisch.

    Abgesehen davon, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass die Kanzlerin nicht eingeweiht war.

    (Was ebenfalls vollkommen korrekt wäre)

    Etwas ratlos

  • MD
    Martin D.

    müssen pädophile nicht ebenso akzeptiert werden wie homosexuelle, falls die wissenschaft zeigen würde, daß sich ein mensch eine pädophilie genauso wenig aussuchen kann wie eine hetero- oder homosexualität? dürften dann pädophilie diskriminiert werden? dabei setze ich immer voraus, daß ein pädophiler keine straftaten begeht und seine sexualität nicht auslebt. warum hört man nirgends kritik an der zügellosen ausstoßung von sebastian edathy? niemand traut sich, zu ihm zuhalten. das ist wahrlich abstoßend.

  • R
    ruebe5000

    Hut ab; dies ist der mit Abstand beste - weil sachlichste - Artikel, den ich zum Thema Edathy bislang las.

    Basierend auf der Grundthese, dass ein Mensch mit - vielleicht - pädophilen Neigungen, mit denen er nicht kriminell, zumindest bislang nicht strafrechtich belegt, umzugehen versucht, auch Abgeordneter sein kann und darf, bricht die Aufregung um diesen Fall in sich zusammen, mindestens bis zum Auftauchen neuer FAKTEN. Sehr bedauerlich ist, dass offensichtlich kein Ereignis mehr eine Nachricht darstellen kann, ohne direkt skandalisiert zu werden und Rücktrittsforderungen und eidesstattliche Erklärung etc. heraufzubeschwören. Berichten, recherchieren, den Zusammenhang überblicken, um dann zu diskutieren oder zu kommentieren; bei manch sensiblem Thema wünsche ich mir politische und journalistische Gelassenheit, um dann dem tatsächlichen Skandal auch gerecht werden zu können.

    Danke Taz!

  • WER HAT EIGENTLICH EIN INTERESSE DARAN DEN NSU-UNTERSUCHUNGS-AUSSCHUSSVORSITZENDEN ZU DISKREDITIEREN???

     

    ..vielleicht die z.T. von Nazis unterwanderten Geheimdienste und Landes-Kripostellen???

    Hamburg haben sie ja schon: Gefahrengebiete nach eigenem Ermessen, Propagandaapparat nach Göbbelsmarnier = GDP, DPG. Wenn die Bundeswehr bald auch im Innern eingesetzt werden darf (als Berufsarmee besonders effektiv!), ist es bald wieder so weit!

    Die breite Masse ist einfach zu Obrigkeitstreu um glauben zu können, das Edathy zu unangenehm wurde!

    Wer von den mafiösen DAX-Unternehmen auch immer die Macht in diesem Lande hat - die Bundes- und Landesregierungen sind nur ihre Marionetten!

    = Ein kriminelles Regime aus Politik, Großwirtschaft, Staatsgewalt und Geheimdienst, das sich widerrechtlich über das Volk gestellt hat!

    (die Nazis sind beteiligt durch die Unterwanderung in Staatsgewalt und Geheimdienste!)

    • G
      Gast
      @Selbstdenker:

      Nicht Herr E. ist hier das Opfer - sondern die Kinder. Es ist in diesem Fall ganz alleone Herrn E. Verantwortung, dass er zu unangenehm wurde. Und ich möchte auch in keinem Staat leben in dem ein Herr E. keinen moralischen und rechtlichen Gegenwind bekommt. Egal ob er ein DAX Unternehmen leitet oder NSU Taten bearbeitet.

      • O
        Omti
        @Gast:

        Es gibt keine Kinder Opfer in diesem Fall. Kein Kind wurde Opfer von Kinderpornographie. Meine güte, lesen sie doch mal mehr als nur die Überschrift von einem Artikel.

         

        Hysterie ausschalten, nochmal lesen und dann vielleicht verstehen.

        Im "schlimmsten" Fall ist Edathy ein niemals straffällig gewordener Pädophiler. Im "besten" Fall wurde er Opfer einer Verschwörung.

    • S
      Sternchen
      @Selbstdenker:

      Frau Merkel höchstpersönlich hat ein Interesse daran, aus meiner Sicht.

    • P
      Privat
      @Selbstdenker:

      Edathy hat nicht bestritten Bilder von nackten Kindern bezogen zu haben, sondern er bestätigt, "Material" (was immer das auch ist) von der besagten Firma bezogen zu haben!

       

      Was sollen also diese Theorien über hypothetische Drahtzieher?

       

      Unabhängig von der strafrechtlichen Relevanz: Wollen wir ein Mitglied des Bundestages, einen Staatssekretär oder einen Minister, der seinen sexuellen Trieb nach Kindern bedient sowie selbst weiter fördert und sich so eventuell immer weiter der Umsetzung seiner Fantasien nähert?

  • Kommentar wurde entfernt. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen.
    • @Tadeusz Kantor:

      Die Behauptung, er sei gewarnt worden, ist haltlos, wenn ein Kunde einer Firma in einer Riesen-Presseaktion weltweit kaum übersehen kann, dass die Firma von der Polizei als Kinderpornoring bezeichnet und die Kunden als Mitglieder dieses Kinderpornorings weltweit verfolgt werden.

       

      Da die Firma nur legale Angebote machte, brauchten die Kunden nichts zu vernichten. Übrig blieb gar nichts, weil die Polizei gar nichts gefunden hat. Es wäre ein Skandal was die Sicherheitsstandards betrifft, wenn die Polizei überhaupt an seine privaten Daten rankäme.

      • @Lobov:

        Sie meinen, Sebastian Edathy hat seinen KollegInnen und MitarbeiterInnen sowieso erzählt, dass er sich gern die Genitalien von nackten Grundschülern anschaut?

         

        Ist das so üblich unter Politniks?

         

        MfG,

        Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

        • X
          XHQ8N-C3MCJJ-RQXB6-WCHYG-C9WKB
          @Angelika Oetken:

          ,

          ach, erzählen Sie üblicherweise (auch ungefragt) und: "sowieso"unter "KollegInnen und MitarbeiterInnen" herum, welchen sexuellen Phantasien u./o. (aktiven) Präferenzen (in realiter) Sie folgen?

          "Ist das so üblich unter (....)?"

      • @Lobov:

        genau so "haltlos" ist ihre Behauptung, die Firma hätte "nur legale Angebote" gemacht. Woher wissen Sie das?!

    • X
      XHQ8N-C3MCJJ-RQXB6-WCHYG-C9WKB
      @Tadeusz Kantor:

      ,

      Sie dürfen Ihre Behauptung gerne beweisen – ansonsten: schweigen.

      • @XHQ8N-C3MCJJ-RQXB6-WCHYG-C9WKB:

        "ansonsten: schweigen" - in dieser Disziplin macht den Deutschen keiner was vor ; )

        • X
          XHQ8N-C3MCJJ-RQXB6-WCHYG-C9WKB
          @Tadeusz Kantor:

          ,

          ach-ja?! Ich halte die: "Deutschen" weder für sonderlich schweigsam – auch nicht, wo es geboten wäre – noch würde ich jene mit einem ausgeprägten Verständnis für Rechtsstaatlichkeit assoziieren.

          Nebenbei: Was hat Schweigen-Können, resp.: Nicht-Unterstellen(!), Nicht-Übel-Nachreden(!) mit einer Nationalität zu tun?

           

    • HP
      Horst Pachulke
      @Tadeusz Kantor:

      Hätten Sie bitte einen Beweis für Ihre These?

      • @Horst Pachulke:

        sorry, die Beweise wurden vernichtet

  • L
    Lehrer

    Guter Artikel. Damit kann ich mich als sekundär pädosexuell empfindender abfinden. Die TAZ spiegelt immer wieder eine Meinung wieder mit der ich in meiner Lage gut klar komme, was aber nicht heißt, dass sie Sprachrohr von Paraphilen ist. Ich freue mich über jeden der Bilder anstatt Kinder nimmt. Seien sie aus dem Versandhauskatalog oder sonst wie legal. Die gesellschaftlich erzwungene Enthaltsamkeit oder Abstinenz führt früher oder später zu schlimmerem. Im Fall von Edathy bin ich gespannt, ob ein Suizid folgt.

  • Das Strafrecht befindet sich leider seit einiger Zeit auf gefährlichen Abwegen als Instrument der Gesinnungs- und Moralaufsicht mißbraucht zu werden. Dem neuen Gesinnungsterror, der in einer Allianz aus Schnüffelindustrie und Geheimdiensten die permanente Verdächtigung des Normalbürgers beinhaltet, wird mittlerweile ein erweitertes Strafrecht und die Ausweitung der Polizeimethoden auf Massenbespitzelungsinstrumente wie die Rasterfahndung, das Abfragen von Handydaten, massenhafte DNA-Untersuchungen, Kameraüberwachung usw. an die Seite gestellt.

    Wer viel schnüffeln will, braucht auch viele Gummiparagraphen, die jedermann bei den banalsten Handlungen in einen Anfangsverdacht setzen können und deren Strafbarkeit möglichst ohne objektive Beweise auskommen müssen. Wenn schlechter Sex und geplatzte Kondome zum Vergewaltigungsvorwurf umgemünzt werden können, das Ansehen halbnackter Kinder im Internet, bzw. der Kauf bei der falschen Firma zum Verfolgungsgrund mutieren oder bezahlter Sex zum Ermittlungsfall werden, ist der allgemeinen Verunsicherung, der Denunziation und Willkür Tür und Tor geöffnet. Der Missbrauch des Strafrechts zu politischen Zwecken lässt da nicht lange auf sich warten.

    Die Schlinge der Unfreiheit, die der Totalitarismus für uns bereit hält, wird immer enger gezogen.

    Eine ähnliche Hysterie-Situation wie heute im neuen Internetzeitalter gab es übrigens auch am Anfang der Neuzeit mit der Erfindung des Buch- und Kunstdrucks als den neuem Massenmedien fürs Volk. Wenn Strafrecht selbst zum Hysterie-Verbrechen wird, können die Hexenjagden beginnen. Die Erfindung des Pornographieverbrechns und der Zensur stammen übrigens ebenfalls daher.^^

  • M
    Monika

    In dem Bild sehe ich NEUN Mikrofone des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und eins des Ami-Senders N24. Ein Mikrofon des ÖR wäre mehr als ausreichend. Letztendlich werden die meisten Texte von einer Presseagentur verfasst. Es wird Zeit, dass diese Verschwendung aufhört und die Zwangsabgabe ad acta gelegt wird.

  • G
    Gastname

    MdB und wg. Kinderponographi verurteilt worden:

    Matthias Sehling, ehemaliger CSU-Bundestagsabgeordneter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Matthias_Sehling#Vergangenheit

  • FB
    Franz Blechstein

    Kafkaeske Entwicklungen:

     

    "Jemand mußte Sebastian E. verleumdedt haben......

  • A
    ama.dablam

    1. Die Bundesregierung könnte Prostitution nicht verbieten, das kann nur der Gesetzgeber.

     

    2. Hier wurde das Strafrecht nicht missbraucht, denn Herr Edathy wurde ja bislang nicht verurteilt. Er wurde nur auffällig in einem bestimmten Maße und in einem bestimmten Bereich, was offenbar eine strafrechtliche Untersuchungsmaßnahme für angezeigt erscheinen ließ, so, wie sie gegen andere Auffällige in diesem Bereich ebenfalls bereits ergriffen wurde. Eine vergleichbare Durchsuchung z.B. bei einem Kirchenmann wäre dem Redakteur keinen ebenso verständnisvollen Kommentar wert gewesen.

    • @ama.dablam:

      Wenn der Staatanwalt die Abbleitung, "der werde ja auch eventuell" strafbares runterladen, für ein Ermitlungsgrund hält,

      müste er auch jedem, der sich Vogelsamen bestellt oder verschafft, Drogengelüste unterstellen.

      Legale Bilder, ob wir die mögen oder nicht, sind kein Grund für rechtsstaatliche Ermittlungen, das Verhalten des Staatsanwaltes wohl schon eher!

      P.S: früher gab es die Zeitung "Jung und Frei", nur mit Bildern von "Fkk-Kindern", gedruckt bei der Lübecker Nachrichten, damals im Springerkonzern.

      Als Springer noch Geld damit verdienen konnte, hatten die Springer Leute nix dagegen.

  • "...Was wir gefunden haben, ist ein multiples, beispielloses Behördenversagen", urteilte Sebastian Edathy im August 2013 noch als Vorsitzender des NSU-Untersuchungsausschusses über das Fiasko bei den Ermittlungen von Polizei und Geheimdiensten, als es darum ging, die Morde an neun Migranten aufzuklären. ...

    ...So deutlich und scharf benannte Edathy die Mängel und Versäumnisse bei den Behörden, dass André Schulz, Chef des Bundes der Deutschen Kriminalbeamten (BDK), die "postmoderne Klugscheißerei" des Ausschusses beklagte. ..."

    (Welt am Sonntag, 16. Februar 2014)

     

    Ein Schelm, wer böses dabei denkt, beim Anblick dieses Schmierentheaters, was uns hier aufgetischt wird.

     

    Herr Edathy hat in vorauseilendem Gehorsam sich krank gemeldet, sein Mandat niedergelegt und anwaltlich Kontakt zu den ermittelnden Behörden aufgenommen.

     

    Was hat es ihm genützt?

     

    Nichts. Die Sau wird durchs Dorf getrieben. Politische Ränkespiele werden mit seinem persönlichen Schicksal befeuert.

     

    Nur zur Erinnerung. Die Nähe zur Kinderpornographie ist unappetitlich. Ich kann mich aber auch noch an „Bilitis“ von David Hamilton erinnern.

     

    Ich empfehle zur Lektüre „Abyssus Intellectualis. Spekulativer Horror.“ Dort weist Quentin Meilassoux, der als Begründer des spekulativen Realismus gilt, nach, dass nicht nur die Zukunft, sondern auch die Vergangenheit prinzipiell unvorhersehbar ist. Man weiss nie, was geschehen sein wird, wenn die eigene Zeit vorbei ist. Und im Netzwerk der Daten und Dinge, die wir konsumieren und die uns umgeben – das Netz vergisst nicht – frage ich mit Latour: sind wir noch Akteure oder nicht auch schon vielleicht nur noch Aktanten?

     

    Wie Soziale Systeme vergangene Gegenwarten zukünftig bewerten im Kontrollüberschuß der nächsten Gesellschaft, darüber sollten die BürgerInnen langsam anfangen, nachzudenken.

     

    J’accuse…