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Kommentar EU-USA-GipfelFatales Freund-Feind-Denken

Eric Bonse
Kommentar von Eric Bonse

Obama und die EU-Chefs sehen nur Gefahr, die von Russland ausgeht. Die Probleme in der Ukraine ignorieren sie geflissentlich.

Männer, die aus Flugzeugen steigen, hier mal wieder Barack Obama. Bild: ap

D ie Ukraine belohnen, Russland bestrafen: So lautet die Doppelstrategie des Westens seit Beginn der Krimkrise. Beim EU-USA-Gipfel heute in Brüssel dürfte sie die Tagesordnung beherrschen. Die EU-Kommission hat schon mehrere Kommissare nach Kiew geschickt, um die versprochenen Milliardenhilfen auf den Weg zu bringen. Doch nun kommen Zweifel an der ukrainischen Regierung auf. Massive Zweifel.

Genährt werden sie nicht nur durch den Rücktritt des Verteidigungsministers und den gewaltsamen Tod eines Nationalistenführers, der den berüchtigten „rechten Sektor“ auf dem Maidan kommandiert hatte. Beide Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die Interims-Regierung, die offenbar weder die rechten Schläger noch die eigene Armee im Griff hat.

Doch auch die Oppositionsführer in Kiew benehmen sich nicht gerade so, wie man es von EU-gesponserten Demokraten erwartet. Da gibt die von Kanzlerin Merkel geadelte Ex-Regierungschefin Timoschenko zu, dass sie „diesem Drecksack“ (Putin) „in die Stirn schießen“ möchte ­ genau das hatte sie in einem offenbar vom russischen Geheimdienst aufgezeichneten Gespräch gesagt (und nicht dementiert). Und Präsidentschaftskandidat Klitschko - der Held der EU-Konservativen - erklärt gleich die ganze Regierung für unfähig.

Offenbar war es ein Fehler, die Hilfen für die Ukraine ohne Vorbedingungen freizugeben. Aber noch lässt sich das ausbügeln. Die EU sollte die versprochenen Milliarden erst nach den Wahlen im Mai auszahlen. Zur Bedingung sollte sie machen, dass an der neuen Regierung keine Rechtsextremen beteiligt werden. Gerade wenn man Russland für sein Fehlverhalten bestrafen will, muss man selbst vorbildlich sein.

Leider besteht wenig Hoffnung, dass Obama und die EU-Chefs dies heute in Brüssel beherzigen. Sie sehen nur die russische Gefahr; die Gefahren in der Ukraine sehen sie nicht. Dabei würde ein abgestuftes, an klare Bedingungen gebundenes Vorgehen viel besser zur EU und ihrer wertegebundenen Aussenpolitik passen als ein Blankoscheck. Die Ukraine darf kein zweites Ungarn werden oder gar ein zweites Bulgarien. Erst wenn das Freund-Feind-Denken aufhört, kann die Ukraine genesen.

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Eric Bonse
EU-Korrespondent
Europäer aus dem Rheinland, EU-Experte wider Willen (es ist kompliziert...). Hat in Hamburg Politikwissenschaft studiert, ging danach als freier Journalist nach Paris und Brüssel. Eric Bonse betreibt den Blog „Lost in EUrope“ (lostineu.eu). Die besten Beiträge erscheinen auch auf seinem taz-Blog
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26 Kommentare

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  • Neben Scholl-Latour sind ja alle noch lebenden Ex-Kanzler, Schmidt, Kohl und Schroeder) ueber die deutsche Aussenpolitik entsetzt.

     

    Es ist hoechste Zeit, dass Steinmeier den Deutschen erklaert, was er da eigentlich im Schilde fuehrt.

  • "Die EU sollte die versprochenen Milliarden erst nach den Wahlen im Mai auszahlen. Zur Bedingung sollte sie machen, dass an der neuen Regierung keine Rechtsextremen beteiligt werden. Gerade wenn man Russland für sein Fehlverhalten bestrafen will, muss man selbst vorbildlich sein."

     

    Hihi, das ist vorbildliches Demokratieverständnis :D

  • Was möchte die Frau Werner denn gerne? Ich sehe/lese nur von wirtschaftlichen Wertsetzungen in ihrem Text die auf Allgemein schreckliche Konsequenzen hindeuten.

    Die EU ist nicht nur ein `Wirtschaftsverband´in dem Geld- Macht alles regiert! Die Idee der EU ist auch Humanismus- Toleranz- Annäherung ... alles im Namen des Friedens um den grausamen Nazi Zirkus des II.ten Weltkrieges nicht in irgend neuem Krieg zu wiederholen!

    Es nützt dem Frieden nicht wenn historische (und überholte!) Paranoia wiederbelebt wird um erneutes Blockdenken, Sanktionen und kulturelle Isolation zu promovieren!

  • . Habe gerade die Rede von Obama

     

    im Haus der Kunst gehört. Also, diesen Zusammenhalt, dies Ideale, diese Kraft die er heraufbeschwört, einfach stark! Und so überzeugend!

    Ich war ganz hin und weg! Nach der Rede habe ich mir gesagt: toll, einfach nur toll, der Mann!

    Und dann habe ich mich gefragt, von wem redet der, von welchem Land und wo finde ich all das?

    Da habe ich dann sofort meinen Kater bekommen und der war wie alle Kater, einfach nur ekelhaft!

    Dann habe ich trotz Kater noch das Interview mit Klaus Ohlhausen, geführt von Michael Kolz gehört und der Kater wurde schlimmer. Der einzige Lichtblick: als Kolz sagte, dass Obama es schon immer verstanden hat, Brücken zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart zu spinnen (statt zu spannen), erst da habe ich Obamas Rede richtig verstanden.

    Und auch das mit dem Gas und dem Freihandelsabkommen, das hat er ja auch einheitlich zusammen gesponnen, sorry, verbunden natürlich, mit der Zusage den Verbraucherschutz zu achten!

    Stark, dieser Obama, eine Lichtgestalt im dunklen!

  • Deutschland, die EU:

    Rüssel am Schwanz der USA!

  • Warum sollte die Ukraine kein zweites Bulgarien werden? Das Bruttosozialprodukt pro Kopf in Bulgarien ist fast doppelt so hoch wie in der Ukraine. Und das Zusammenleben mit der türkischen Minderheit, die ungefähr 10 % der Bevölkerung Bulgariens ausmachen, läuft dort erheblich problemloser als das Zusammenleben von Ukrainern und Russen in der Ukraine.

  • Herr Bose, Und wieso sollte aus der Ukraine kein zweites Ungarn (die polit. Implikationen mal beiseite, sie meinen ja sicher die Wirtschaft) oder Bulgarien werden dürfen? (die Ukraine IST sicher nicht besser). Hat jetzt niemand mehr Anrecht auf Entwicklung? oder müssen jetzt alle sofort, mglst aus eigner Kraft, einen Entwicklungssprung tun, für den auch die v ihrem Wirtschaftswundermythos berauschte BRD, sehr lange brauchte?, und unter ganz anderen weltpolit Bedingungen: die Konkurrenz aus Osteuropa befand sich sicher hinter dem eisernen Vorhang, an China war noch nicht zu denken, und, was die meisten gar nicht wissen, alle europ. Staaten haben auf dt Schulden, die damals das doppelte der dt. Wirtschaftsleistung betrugen und Reparationen verzichtet, ansonsten wäre das Wirtschaftswunder gar nicht in die Puschen gekommen und schon in den Startblöcken abgesoffen. Und nicht zu vergessen jüd. Vermögen wurde auch nicht einfach zurückgegeben sondern noch Jahrzehnte gwinnbringend angelegt, und Fertigungsstraßen für VW (unser Käfer, das Symbol des WWunders) komlett, fix u fertig aus den USA importiert- warum das ganze? Man musste trotz der Nazivergangenheit Dtl als Bollwerk gegen die Russen halten, ansonsten wären sie, so die Angst, komplett zu den Russen übergelaufen. Heute muss man sagen, wäre vllcht nicht das Schlechteste gewesen, die Blasiertheit gg Griechen u Osteuropäer wäre um einiges niedriger, und Sympathie und Verständnis f ein russ "Anrecht" auf Satellitenstaaten, wäre ebenfalls nicht so ausgeprägt.

    • @ingrid werner:

      Kann hier bitte mal jemand anders diesen wirtschaftlichen, menschenverachtenden Interessenskandal auseinandernehmen:

       

      „ansonsten wäre das Wirtschaftswunder gar nicht in die Puschen gekommen“:

      "jüd. Vermögen wurde nicht einfach zurückgegeben sondern noch Jahrzehnte gewinnbringend angelegt um trotz der Nazivergangenheit Dtl als Bollwerk gegen die Russen zu halten"

       

      So argumentiert eine Geisteshaltung, die O-ton: „die polit. Implikationen mal beiseite“ lassen möchte.

       

      Ich hatte mich schon weiter unten mit dieser extraordinären Mentalität beschäftigt.

  • "Die Ukraine darf kein zweites Ungarn werden oder gar ein zweites bulgarien."

    Ihr wort in Gottes Ohr , Herr Bonse !

    Was treibt die EU eigentlich , sich so nachdrücklich für einen Beitrit der Ukraine in die EU einzusetzen ? Hat sie nicht bereits genug Probleme in ihren "Kern"-Ländern ? Gibt es ein denkbares Beitrittsland , das noch größere interne Probleme mitbrächte als die Ukraine ?

    " EU und ... wertegebundene(n) Aussenpolitik" ? Wer kann das im Falle der Assoziierung der Ukraine ernstlich behaupten wollen ?! Da

    geht es doch vorrangig um Geopolitik , um Ausweitung der Einflußsphäre , um Eindämmung , Zurückdrängung Russlands , am Ende durch Einbindung in die Nato .

    Die EU am Gängelband der USA , zusammen eine feine verlogene Werte-Camarilla "Freiheit-Demokratie-Marktwirtschaft-DowJones-Dax" .

    Bei ihren Gipfel-Zusammenkünften sprechen die immer zuerst ein gemeinsames Mantra : "Wir sind die Guten ! Wir sind die Guten ! Wir sind die Besten."

  • Herr Bonse, Sie sind doch Wirtschaftsredakteur, als solcher sollten sie doch eigentlich besser informiert sein: die Hilfszahlungen sind keineswegs ohne Auflagen verteilt, die Mitarbeiter des IWF z.B., wie es bei den anderen Gebern ist, weiß ich nicht, (Dtl z.B will nur über den IWF geben), die IWF Mitarbeiter sind persönlich vor Ort, verteilen das Geld persönlich, unter Aufsicht. Nur so ist auch sichergestellt, dass das Geld jetzt schon gegeben werden kann, ansonsten würde es nicht ohne monatelanges Antragsprozedere gehen (schreiben die IWF-Regularien vor, die auch im Notfall der UA nich übergangen werden können), u wahrschl nicht ohne die aviserten Reformen der Finanzverwaltung. NAch der Wahl im Mai? Wie man hört ist die UA jetzt schon pleite, richtig pleite, und Wahlen z.B kosten auch Geld.

  • Besonders traurig:

    Das Schweigen oder Wegsehen der "Top-"Journalisten.

    Ob erzwungen oder aus Oberflächlichkeit.

     

    Die ukrainische Übergangsregierung hat, wie soeben bekannt geworden, den Leiter des Staatsfernsehens Alexander Pantelejmonow, abgesetzt.

     

    Alexander Pantelejmonow, das war der TV-Chef, den Swoboda-Abgeordnete und Schläger vor wenigen Tagen mit Gewalt zur Unterzeichnung einer Rücktrittserklärung zwangen.

     

    Das Video, von den Angreifern selbst gedreht, machte die Runde.

     

    Nun hat die Kiever "Regierung" Alexander Pantelejmonow, das Opfer(!) des Schlägertrupps wegen "Propaganda"(!) abgesetzt.

     

    Und die westliche Journalistengemeinde?

    Schweigt bisher zu diesem Vorgang.

  • Hier möchte eine Wertegemeinschaft den Russischen Präsidenten bestrafen, der seit seinem Amtsantritt nie einen Krieg geführt hat.

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    Die Wertegemeinschaft (USA/EU) hat hingegen seit dem Amtsantritt Obamas Lybien, Syrien, Ägypten und die Ukraine ins Unglück gestürzt und dort Bürgerkriege, Mord und Totschlag organisiert.

    Von den Folterlagern und Drohnenmorden und von den mahr als 40 Kriegen, mit etwa 25 Millionen Toten der vorangegangenen US-Präsidenten mal noch ganz abgesehen.

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    Also; eine solche Wertegemeinschaft plant den friedlichen Präsidenten Russlands zu bestrafen, weil er nicht zulässt, dass man andere Länder und im Umfeld seines Landes Kriege und Aufstände vom Westen organisiert werden.

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    Übrigens; Putin hat den Bomben-Überfall der USA auf Syrien verhindert !!

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    In Wahrheit ist der Westen angesichts seines grandiosen Misserfolgs sauer und möchte jetzt nach aussen hin ihren Bürgern das Ganze als BÖSE TAT PUTINS verkaufen.

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    Wer über solch eine Moral des Westens nicht in Grübeln kommt ist nicht mehr zu helfen.

  • Sanktionen waren schon immer eher ein Instrument der Kriegsvorbereitung.

     

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    In den letzten Tagen gibt es hier häufig historische Vergleiche mit dem Sudetenland.

     

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    Erinnern sich einige dieser "Historiker" auch in was die Sanktionspolitik der USA gegenüber Japan gipfelte ?

    Ein aufschlussreiches Interview mit Willy Wimmer , ehemaliges Bundestagsmitglied der Kohl Regierung, plaudert aus dem Nähkästchen.

     

    Leute, nehmt euch die Zeit dieses fast 1 1/2 stündige Interview anzuschauen !

    Einige Schmankerl :

    OSZE Beobachter wurden als Spione eingesetzt.

    USA Politik = Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.

    Im letzten NATO - Planspiel des kalten Krieges sollten er und Kohl Atombombeneinsätze auf Potsdam und Dresden unterzeichnen.

    Aber macht euch selbst ein Bild:

    http://www.youtube.com/watch?v=faL4zRUdQTA#t=2786

    • @GWalter:

      Danke für den Link. Gedankengänge werden hier komprimiert.

  • Die Kommentare stellen die Situation gut dar:

    http://taz.de/Nach-Ausschluss-Russlands-aus-G-8/!135586/

    Scharfmacher in den eigenen Reihen (Taz) http://taz.de/Kommentar-G8-schliessen-Russland-aus/!135551/

    spielen den hier genannten (oben) Misständen in die Hände.

  • Wer soll denn eine Partei ausschließen, egal ob rechts oder nicht, und mit welcher Legitimation, Diktaturen lieben das ja, aber... Was wenn die "Rechten" demokratisch gewählt werden?

  • Tja- wat nu? Danke Erik Bonse!

    Vor dem Text als Hintergrund wirkt das Krim Referendum des `zurück zu Russland´ irgendwie gut- wohlüberlegt, dem Frieden in der Region dienlich, Pogrome gegen Russen verhindernd..

    Und die Ukraine sind sichtbar als Art `Chaosgebiet´...

    Und? "Ohne Russland geht es nicht"...

    Die nun `G7´ sollten sich Schämen!

    • @vergessene Liebe:

      ohne Russland geht es nicht? Russland hat überdeutlich, nicht erst mit der Krimkrise bewiesen, dass es jedenfalls mit ihm auch nicht geht. Man meint immer man brauche R im Iran, aber wozu? weil die so'n guten Draht zu autoritären Regimen haben, dass sie I auch noch die Atomtechnologie verkauft, die sie eigentlich angetreten ist den Iranern mit abzuhandeln? Und kommen sie mir bloß nicht mit Syrien u dem Giftgas. Russlands einziges Bestreben ist seine Klienteldiktatoren zu halten. Ganz egal ob am Ende das Land ein Trümmerhaufen ist, Assad erhalten, russ Marinebasis erhalten, Fall gelöst. Und die ganze Aufregung um Libyen ist auch vollkommen unverständlich: hätte die NATO nach der Einrichtung der Flugverbotszone zusehen sollen wie Ghaddafi in aller Seelenruhe die Reste des Aufstandes - nur ohne Flugzeuge- niederschlägt? Wäre absolut widersinnig gewesen, nicht wahr? wozu dann überhaupt eine Flugverbotszone, wozu überhaupt eine SR-Resolution? Und wenn man sich den Text der Resolution durchliest lässt sich aus den unternommenen Maßnahmen auch kein Verstoß gg sie ableiten. Es scheint Russlands Taktik zu sein seine Minderwertigkeitskomplexe (der Westen drückt uns in die Ecke) zu nutzen um daraus Kapital zu schlagen. Um ein Gegengewicht zur USA zu bilden im Sinne einer befriedenden Machtbalance ist Russland nicht zu gebrauchen. Russlands Ruhe ist die der Friedhöfe. Diffamierung? Wer hat die Soldaten auf die Krim geschickt? Und es drohten keine Pogrome oder Schlimmeres. Erzählen Sie das in Mokau. aber ich vermute selbst dort glauben nicht so viele der Propganda.

      • @ingrid werner:

        Welch Rhetorik! Herrlich! Jedoch: Ihr Text, Frau Werner, wirkt mehr einleuchtend wenn überall, wo sie Russland schreiben, ÙSA´ eingesetzt wird...

        Evtl. akzeptabel als ein Plädoyer gegen wirtschaftlich- politischen Machtmissbrauch

      • @ingrid werner:

        Schon mal davon gehört, dass die USA und die EU den am intensivsten entwickelten „ Draht zu Diktatoren“ betreiben (Saudis, Bahrein, südamerikanische Spezis, afrikanische..)?

        Oder wie Sie es hier an anderer Stelle nennen wollen „seine Klienteldiktatoren zu halten“. Das ist ja wohl die erwiesenermaßen speziell entwickelte Schamlos-Diplomatie

        der sogenannten westlich-ökonomischen Wertegemeinschaft, besonders der USA .Warum Sie hier „mit Syrien u dem Giftgas“ kommen wollen, überlass ich mal Ihrer konkreten Hyperventilation.

        (Übrigens haben auch die syrischen Rebellen frühzeitig, offiziell einen Kriegsverbrechertitel verpasst bekommen, der bis heute gilt!)

        „Wozu eine Flugverbotszone in Lybien“ eingerichtet wurde? Na, um dem im Sinne der westlichen Wertegemeinschaft ablaufendem Gemetzel, der am Boden agierenden Söldner, freie Bahn zu gewährleisten.

        Die Abschlachtung von Gaddafi sprach in dieser Hinsicht dann auch für sich.

        Also wenn Sie schon SO kommen wollen, dann erzählen mal lieber Sie, Ihre Propaganda in Washington und in Brüssel.—Nicht, dass Putin hier als untadelhafter Demokrat und Völkerrechtbeachter apostrophiert sein soll, aber immer schön Skylla und Charybdis gemeinsam im Blick behalten.

  • Danke lieber Herr Bonse. Ihr Artikel zeigt ,dass die TAZ zu mehr fähig ist, als das weit verbreitete Freund- Feind Geschwafel. Doch eines sollte man nicht verkennen. EU-Geld darf vor allem nicht wieder in korrupten Kanälen verschwinden, wie bisher. Übrigens ist Russland kein Staat den man, wie im grünen Kindergarten, belohnen oder bestrafen kann. Mit Russen kann man gute Geschäfte machen, oder man lässt es einfach bleiben. Gas und Öl können die Russen ja auch in China gut verkaufen. Ihr grünen Kleinbürger, blast doch bitte die Backen nicht so weit auf. Die Amerikaner haben Euch die Märchen von der Welt aus ihrer Sicht erzählt. Weil sie von einem hübschen Schlachtfeld in Europa auf jeden Fall profitieren.

  • @H.-G.-S.

    "Tief im Wähähsten...."

    Es gibt keinen Westen. Es gibt die USA mit Gefolgsstaaten in Europa.

    • @lichtgestalt:

      Der Aspekt ist wichtig!

  • Den Ausschluss von Rechtsextremisten zur Bedingung für Hilfsgelder zu machen, ist aber eine dünne Vorgabe. Timoschenko zum Beispiel zählt (sich selbst) zur politischen Mitte, gehört aber zu den rassistischen und chauvinistischen Scharfmachern, die auch vor einer militärischen Eskalation mit dem Risiko eines Weltkrieges nicht zurückschrecken. Und bevor irgendwelche Gelder seitens der EU nach Kiew fließen, hätten wir doch gerne mal gewusst, wofür die knapp 5 Milliarden Dollar US-Hilfe eigentlich verwendet worden sind, und welche Bedingungen an eventuell fließende Gelder aus der EU geknüpft sind. Ein Blankoscheck für eine weiterhin polarisierende Einflussnahme auf die Ukraine sollte der EU nicht ausgestellt werden.

  • Es herrscht wohl deswegen " wenig Hoffnung auf Beherzigung ", weil der Westen eher weniger der Ukraine helfen will, als vorrangig Putin zeigen zu wollen, wo der Hammer hängt. Idioten eben.