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Kolumne Wir retten die WeltNicht besser als Japans Walfänger

Bernhard Pötter
Kolumne
von Bernhard Pötter

Für den Walfang in Japan gibt es keinen vernünftigen Grund. Auch unsere eigene Lebensweise beruht mehr auf Gefühlen als auf Vernunft.

Wale werden in Japan vor allem wegen der Jobs und Subventionen gefangen – essen will sie kaum jemand Foto: ap

L eider esse ich kein Sushi. Nicht, dass mir nach rohem Thunfisch wäre. Aber vor ein paar Tagen hätte ich gern irgendetwas Japanisches gehabt, um es zu boykottieren. Die Regierung in Tokio hatte nämlich verkündet, die internationale Walfangkommission IWC zu verlassen, um wieder ganz offiziell Wale töten zu können.

Ein Skandal, denn an vernunftbegabten, sozial ausgerichteten Säugetieren herrscht auf dieser Welt akuter Mangel. Noch schlimmer aber ist, dass es für den Walfang offenbar keinen vernünftigen Grund gibt. Das Fleisch will auch in Japan kaum jemand essen. Die „wissenschaftliche Erforschung“ als Jagdgrund war schon immer ein zynischer Witz. Es geht vor allem darum, Jobs und Subventionen zu erhalten.

Irre, oder? Das ist ja so, als würden wir in Deutschland für Strom, den keiner braucht, das Klima ruinieren und zweistellige Milliardensummen ausgeben – und das nur für ein paar Tausend Jobs in der Kohle. Natürlich ist es richtig, den Strukturwandel abzufedern. Aber gerade die Braunkohle hatte schon immer ihre eigene verquere Logik: die Heimat abzubaggern, um die Heimat zu erhalten.

Den größten Unsinn machen wir, weil wir ihn immer schon gemacht haben. Wir fahren mit dem Auto in die Stadt, auch wenn es per Rad oder zu Fuß schneller ginge. Wir kaufen so viele Lebensmittel, dass wir jeden Monat pro Kopf knapp 5 Kilo wegschmeißen. Wir ziehen Billigklamotten an, die auf lange Sicht teuer für alle werden, wir verseuchen unsere Böden durch Gülle und züchten uns durch zu viele Antibiotika in der Tiermast resistente Keime an den Hals. Und wir nutzen Luft und Wasser als kostenlose Deponie für unsere Schadstoffe.

Gefühle statt Objektivität

Vernunft ist da beim Homo sapiens kaum zu erkennen. Auch wenn uns Wirtschafts„weise“ vorgaukeln, die Kapitäne des Kapitalismus entschieden objektiv – das ist Blödsinn. Unsere Art zu produzieren und zu konsumieren richtet sich viel mehr nach Gefühlen, Traditionen und falschen Entscheidungen in der Vergangenheit als nach dem, was wir heute und in Zukunft wirklich wollen und brauchen.

Wie zurechnungsfähig ist bitteschön eine Wirtschafts„wissenschaft“, die akzeptiert, dass unsere Ökonomie ihre eigenen Grundlagen zerstört? Die weiter so tut, als seien die Ressourcen da draußen unerschöpflich?

Die „marktwirtschaftliche Logik“ ist unlogisch, wenn unser Wirtschaftssystem seine Kosten nicht selbst trägt, sondern der Umwelt und der Nachwelt in Rechnung stellt. Erst wenn es etwa einen ordentlichen Preis für alle CO2-Emissionen gibt, dürfte man wieder einen Öko(nomie)-Nobelpreis vergeben.

Bis dahin sollte uns klar sein, dass wir zumindest in der Öko(logie)-Abteilung unserer unsozialen Marktwirtschaft auch nicht viel Besseres anrichten als die japanischen Walfänger: eine blutige Sauerei, die sehr wenigen nützt, aber sehr vielen schadet.

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Bernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1965. Seine Schwerpunkte sind die Themen Klima, Energie und Umweltpolitik. Wenn die Zeit es erlaubt, beschäftigt er sich noch mit Kirche, Kindern und Konsum. Für die taz arbeitet er seit 1993, zwischendurch und frei u.a. auch für DIE ZEIT, WOZ, GEO, New Scientist. Autor einiger Bücher, Zum Beispiel „Tatort Klimawandel“ (oekom Verlag) und „Stromwende“(Westend-Verlag, mit Peter Unfried und Hannes Koch).
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26 Kommentare

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  • "Wie zurechnungsfähig ist bitteschön eine Wirtschafts„wissenschaft“, die akzeptiert, dass unsere Ökonomie ihre eigenen Grundlagen zerstört? Die weiter so tut, als seien die Ressourcen da draußen unerschöpflich?"

    Entschuldigen Sie, aber das ist einfach eine nicht haltbare Behauptung, die von ihrem Unverständnis der wissenschaftlichen Disziplin zeugt. Es gibt ein ganzes Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre (Environmental Economics), welches sich mit genau solchen Fragestellungen beschäftigt, und das Konzept von Externalitäten, also positiven oder negativen Nebeneffekten wirtschaftlicher Transaktionen, ist Bestandteil jeder einführenden VWL-Vorlesung.

  • "Auch unsere eigene Lebensweise beruht mehr auf Gefühlen als auf Vernunft."

    auf dem markt werden ununterbrochen gefühle manipuliert.darauf beruht die macht des kapitalismus und die zerstörung der welt durch diese besonders teuflische produktionsweise.



    .



    im kapitalismus werden die menschen vor allem in ewiger angst vor der vernichtung ihrer sozialen existenz durch den markt gehalten und kommen deshalb nie zur ruhe und folglich auch nie zur vernunft.

    zwischen der ruhelosigkeit der kapitalistischen gesellschaft und ihrer extremen empathielosigkeit gibt es einen auch neurowissenschaftlich beweisbaren zusammenhang.



    denn empathie braucht zeit und die hat der vom geld gejagte und dem geld hinterherjagende homo mercator nicht

    was die wale angeht so wollen sie nicht nur wie alle tiere nicht getötet werden sondern sie wünschen sich sicher auch weniger lärmbelästigung und ein ende der vermüllung der ozeane mit plastik.

  • Ich kann ihre wütende Rede gut nachvollziehen. Gleichzeitig werten sie ganz schön viel ab: "[Unser Konsum] richtet sich viel mehr nach Gefühlen, Traditionen und falschen Entscheidungen in der Vergangenheit [...]." Sie gehen damit einer der größten Voraussetzungen der Wirtschaftswissenschaft auf den Leim, der Vorstellung des rationalen homo oeconomicus. Nachhaltige Konzepte und Ideen von Wirtschaften brauchen auch ein anderes Bild des Menschen, das Gefühle, Traditionen und Agency wertschätzt und nutzen kann, um an einer nachhaltigen Welt zu bauen.

  • "Nicht besser als Japans Walfänger"



    Sicherlich nicht. Sonst wäre bspw. die willkürlich gezogene Grenze zwischen Mensch und Tier hierzulande aufgebrochen und Tiere (Rinder, Schweine usw.) würden aufgrund vorhandenem Bewusstsein und Schmerzempfinden respektiert. Folglich müsste es hier ein Verbot für Tierproduktion geben.



    Aus ökologischer Hinsicht wäre eine massive Reduzierung von Tierproduktion ebenfalls von nöten, da die CO2-Emissionen aus diesem Bereich mit mindestens 18 % anteilig zum Klimawandel beitragen.



    Konsequenterweise sollten da zumindest Subventionen für Tierproduktion abgeschafft werden. Die vom Autor erwähnte Verteuerung von CO2-Emissionen würden da auch helfen diese zu senken. Dann wäre da noch die Umweltzerstörung, die mit der gigantischen Tierproduktion einhergeht ...



    Es gibt also gute Gründe dafür, Mensch, Tier und Ökologie zusammen zu denken. Siehe auch:



    "Der Veganismus und die politische Linke"



    www.tier-im-fokus....r/veganismus_linke

    • @Uranus:

      Das Umweltbundesamt behauptet ja, CO²-Emmssionen würden fast ausschließlich bei Verbrennungsvorgängen in Anlagen und Motoren entstehen:

      www.umweltbundesam...ssionen#textpart-2

      Sind Sie sich sicher, dass die Klimabedrohung durch pupsende Kühe nicht ein Konstrukt der Veganismus-Lobby ist?

      • @rero:

        Eine Quelle für diese Zahl ist bspw. der Bericht der FAO – Food and Agriculture Organization of the United Nations: Livestock’s long shadow. Environmental issues and options. 2006. Die UN von Veganer*innen „unterwandert“? ;)



        Naja, und wo Sie da so (provokant) vom „Pupsen sprechen – CO2-äquivalente Emissionen (neben CO2 u.a. Methan, Distickstoffmonoxid) stammen eben nicht nur von Dung, sondern aus der Verdauung der Wiederkäuer (Rülpsen wäre da korrekter), Mineraldüngereinsatz beim Futtermittelanbau sowie bei der Rodung von Waldflächen.

        Sehe gerade, dass ich eigentlich bei dem von mir verlinkten Text an einen anderen dachte. Die dortigen realpolitischen Abschnitte sehe ich nicht so.

        • @Uranus:

          Hier ist noch ein interessanter Artikel aus der britischen Zeitung "The Guardian":



          "Avoiding meat and dairy is ‘single biggest way’ to reduce your impact on Earth



          Biggest analysis to date reveals huge footprint of livestock - it provides just 18% of calories but takes up 83% of farmland"



          www.theguardian.co...ur-impact-on-earth



          Da wird u.a. in Diagrammen dargestellt, wie hoch die Emissionen für die Herstellung verschiedener Lebensmittel sind. Eine alternative deutschsprachige Quelle ist z.B. die da:



          "Bio ist nicht automatisch besser: Wer oft Bio-Rindfleisch isst, schadet dem Klima mehr als Freunde von konventionellem Schweinefleisch. Der foodwatch-Report auf Basis einer Studie des Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung hat interessante Ergebnisse geliefert – und die Schwachstellen der Klimapolitik offengelegt."



          www.foodwatch.org/.../foodwatch-report/

  • Wer braucht Eiscreme aus L.A.? Ist in NYC eh viel besser, z.B. bei milkmaid. Hau rein, Katha!

  • Ist das nicht etwas sehr billiger Populismus? Was kann das Sushi Restaurant für die Politik der japanischen Regierung. Zumal nicht wenige Experten es begrüßen, dass Tokio aus dem "wissenschaftlichen" Walfang gefährdeter Arten im Südpazifik aussteigt, um im Gegenzug den Fang der nichtgefährdeten küstennahen Kleinwale zu erlauben.

    • @Clara Kreuzer:

      Ich hatte nicht den Eindruck, dass der Eindruck erweckt wird, die Japaner stünden jubelnd und geschlossen hinter dem Walfang.

      Geht doch eher um Doppelmoral.

    • @Clara Kreuzer:

      Zumal die meisten Sushi-Restaurants, die ich kenne, vietnamesische Inhaber haben.

  • 9G
    90946 (Profil gelöscht)

    Bis dahin sollte uns klar sein...



    Ja, ist uns schon seit einiger Zeit klar, Herr Pötter, aber was machen wir jetzt damit? Die Menschen in meiner Umgebung lassen sich von diesen Einsichten jedenfalls wenig beeindrucken.

    • @90946 (Profil gelöscht):

      Mit Vernunft und Einsicht kommt man ja auch nicht weiter, wenns ums Verhalten geht.



      insofern ist die Gefühlsebene schon die richtige.

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    Der Mensch ist als Art ist nicht dadurch erfolgreich (im Sinne von Populationsgröße) geworden, dass er achtsam und umsichtig die globalen und langfristigen Folgen seines Handelns bedenkt, sondern seine Ratio dazu verwendet, die individuellen Überlebens- und Fortpflanzungswahrscheinlichkeit zu optimieren. Und jetzt sieht es so aus, als würde unsere Art am eigenen Erfolg zugrunde gehen. Tragisch.

    Ebenso ist es ein Skandal für ein vernunftbegabtes, sozial ausgerichtetes und verantwortlich handelndes Wesen, mehr Nachkommen in die Welt zu setzen, als ernährt werden können. Fehlt leider in der Litanei.

    • @83492 (Profil gelöscht):

      Der zweitletzte Satz ist Blödsinn. Eher eine elegante Entschuldigung für die maximierte Ichbezogenheit, der die Brutpflege schlicht lästig wäre. -



      Als Vegatarier seit über 40 Jahre komme ich allerdings einfach nicht drauf, warum die Leute um mich rum so geil auf Fleisch sind.



      Das Problem dürfte allerdings tiefer sitzen: warum arbeitet man wie versessen, um dann beim Chinesen oder Thailänder oder im Sushi-Restaurant oder in der Molekularküche oder... irgend einen Haufen totes Tier mit viel Glutamat zu verschlingen?



      Andererseits weiß ich genau, warum ich aus der grauen Wintersuppe am liebsten raus möchte in den sonnigen Süden. Was aber ökologisch nicht besser ist als wenn ich Fleisch verzehren würde...

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @Achtsamer:

        "Eher eine elegante Entschuldigung für die maximierte Ichbezogenheit, "

        Klar, maximale Ichbezogenheit, wer gegen zu viele Kinder ist.

        "Darf man einer Mutter sagen, dass ihr Kinderwunsch womöglich ein Grund für ihre Armut sein könnte und enorme gesundheitliche Gefahren beinhaltet? Nach Angaben der Hilfsorganisation Save the Children sind Schwangerschaften die Haupttodesursache in der Altersgruppe zwischen 15 und 19 Jahren. 50.000 junge Frauen kommen so jedes Jahr ums Leben.

        Mehr als 200 Millionen Frauen weltweit würden gerne verhüten, es fehlt ihnen aber an den Möglichkeiten. Beinahe jede vierte verheiratete Frau in Entwicklungsländern nutzt keine Verhütungsmittel, obwohl sie eine Schwangerschaft vermeiden wollen. Oft entscheidet alleine der Mann über die Familienplanung."

        www.welt.de/diewel...n-explodieren.html

        • @83492 (Profil gelöscht):

          Wir sind hier nicht in der dritten Welt und es ist müßig, sich über das Verhalten der Menschen dort die Köpfe heiß zu reden.



          Wenn ich aber sehe, wie meine - geplant kinderlose - Nachbarin just for Fun durch die Welt jettet, dann kommt mir die Galle hoch. Denn die versaut unseren Lebensraum um tausende Male mehr als irgend ein armer Balg in der dritten Welt das je könnte.



          Das Problem ist ja nicht, dass diese Welt nicht auch 20 Milliarden Menschen ernähren könnte, sondern dass sie noch nicht mal 7 Milliarden ausreichend ernährt, weil ein verrückter Teil durch den Umweg Fleischnahrung 10 Mal so viel verbraucht, als er mit Vegi-Kost bräuchte.



          So rum wird ein Schuh ndraus!

          • @Achtsamer:

            Jein. Sicher mag es sein, dass potenziell mehr Menschen ernährt werden könnten, wenn der Verbrauch/Produktion ressourcenintensiver Produkte geringer wäre. Das reale Kernproblem bezüglich Hunger und Armut sehe ich beim Kapitalismus. Denn dieser produziert massive Ungleichheit. Die Frage nach der Versorgung mit Lebensmitteln ist u.a. mit der Verteilungsfrage verknüpft.

            • @Uranus:

              "Das reale Kernproblem bezüglich Hunger und Armut sehe ich beim Kapitalismus. Denn dieser produziert massive Ungleichheit. Die Frage nach der Versorgung mit Lebensmitteln ist u.a. mit der Verteilungsfrage verknüpft."

              Da haben Sie recht.heute ist es so dass die ganze Menschheit trotz der enormen verschwendung von nahrungsmitteln durch die fleisch-industrie ausreichend ernährt werden könnte,wenn das Einkommen nur etwas gerechter verteilt wäre.

              aber so wird es möglicherweise nicht bleiben.Der treibhausgasemmissionsbedingte klimawandel könnte die ernährungssicherheit in der zukunft bedrohen.

              • @satgurupseudologos:

                "Der treibhausgasemmissionsbedingte klimawandel könnte die ernährungssicherheit in der zukunft bedrohen."



                Da haben Sie recht. :) Und klar, am Klimawandel hat auch die Tierproduktion einen großen Anteil.

  • Diese Aufzählerei nützt nichts. Und wo bleiben jetzt überhaupt die versprochenen Gefühle? Die Unvernunft unseres Handelns ist ja unbestritten, aber wenn denn wirklich Gefühle dafür verantwortlich sein sollten, welche Gefühle sind das dann überhaupt? Ist "Ich" ein Gefühl? Ist die Lust an Destruktion ein Gefühl? Oder Mitleidlosigkeit? Vielleicht sollte man sich mal mit diesen "Gefühlen" beschäftigen.



    Wer versucht den Menschen mit Vernunft zu kommen, der muss jedenfalls verzweifeln. Zumal ja gerade auch diese "Vernunft" neuerdings gerne von rechten Selbstsüchtigen und Verantwortungslosen für sich reklamiert wird und alles andere als Gutmenschentum abgelehnt wird. So kommen wir nicht weiter. Das einzige das hilft ist Selbstekel.

    • @Benedikt Bräutigam:

      "Ist "Ich" ein Gefühl? Ist die Lust an Destruktion ein Gefühl? Oder Mitleidlosigkeit? Vielleicht sollte man sich mal mit diesen "Gefühlen" beschäftigen."

      im buddhismus spricht man von der Ich-illusion.wäre sie ein gefühl so müssten alle tiere eine Ich -illusion haben denn alle tiere haben gefühle.



      die Ich illusion scheint aber nicht nur gefühle sondern auch die illusion des anderen oder der anderen vorrauszusetzen und wird also wahrscheinlich nur von sozialen tieren hervorgebracht.



      wie alle illusionen ist sie weder gut noch schlecht.aber man sie richtig und wahrheitsgemäss oder falsch und unweise betrachten.

      die ".Lust an Destruktion" ist definitiv ein gefühl.als solche sind gefühle weder gut noch schlecht .man kann sie aber auf eine gute oder eine schlechte weise ausleben.



      in der kunst gibt es möglichkeiten die lust an der zerstörung auszuleben ohne anderen wesen zu schaden.

      die mitleidlosigkeit erscheint mir eher als ein mangel an gefühlen und also nicht als ein gefühl.

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @Benedikt Bräutigam:

      Richtig, mit den Gefühlen müssen wir uns beschäftigen. Stattdessen tun wir alles um mittels Geschäftigkeit und Unterhaltung vor dieser Auseinandersetzung zu flüchten.



      Wieso soll Selbstekel helfen? Wem?

    • 8G
      80198 (Profil gelöscht)
      @Benedikt Bräutigam:

      Lange dachte man, dass Bildung hilft. Was aber hilft wirklich gegen die Bequemlichkeit gerne das Gehirn auszuschalten ?

      • 8G
        86970 (Profil gelöscht)
        @80198 (Profil gelöscht):

        "Lange dachte man, dass Bildung hilft"

        dachte ich auch immer. Die Generation der 20 bis 30-jährigen in unserem Bekanntenkreis zeigt, dass das völliger Unfug ist: alle mit Abitur, alle studieren - und fliegen wie die Irren kreuz und quer durch die Welt. Je mehr Flugmeilen, desto besser. Schöner kann man nicht beweisen, dass dem Problem nicht mit Vernunft und Bildung beizukommen ist. Ich nörgele dann zwar immer daran rum, aber mei - ich bin ja nur ein alter weißer Mann, der schrulligerweise mit dem Rad in's Büro fährt und gleich mit dem Bollerwagen die Getränke holen wird.

        Eine Lösung: habe ich nicht - und selbst wenn, ich denke, sie wäre auch nicht erwünscht.

  • Auf den Punkt gebracht.