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Kolumne MachtSprechen über Sprachlosigkeit

Bettina Gaus
Kolumne
von Bettina Gaus

Donald Trump ist es tatsächlich gelungen, die US-Gesellschaft zu spalten. Das gilt auch für persönliche Beziehungen.

US-Präsident Donald Trump während einer Pressekonferenz, 7. November Foto: AP

A lle, die aus den USA berichten, schreiben es, wieder und wieder. Alle, die sich für die USA interessieren, lesen es. Wieder und wieder. Aber es gibt Dinge, die lassen sich offenbar nicht angemessen beschreiben. Nur erleben. Ich merke, dass auch mir die Worte fehlen, um zu schildern, wie tief die Spaltung der Gesellschaft in den Vereinigten Staaten mittlerweile ist. Wie spricht man über Sprachlosigkeit?

Das politische Klima zerstört nicht nur die offene demokratische Auseinandersetzung – schleichend und unaufhaltsam vergiftet es lebenslange, persönliche Beziehungen. „Mein Trauzeuge ist ein Republikaner und unterstützt Donald Trump“, erzählt ein 55-jähriger Geschäftsmann, verheiratet seit 26 Jahren.

„Am Anfang haben wir uns noch angepflaumt und herumgewitzelt. Dann haben wir den Elefanten im Wohnzimmer ignoriert und Gespräche über Politik vermieden. Inzwischen habe ich einfach keine Lust mehr, ihn zu treffen. Trump ist ein Verrückter. Seine Instinkte sind bösartig. Er lässt jeden Anstand vermissen. Wie soll ich mit jemandem reden, der ihn gut findet?“

Der Gesprächsfaden wird dünner

Seine Frau macht ähnliche Erfahrungen. Jahrelang hat sie sich gemeinsam mit einer engen Freundin auf lokaler Ebene in Wahlkämpfen für die Demokraten engagiert. Die Freundin hat vor zwei Jahren einen Republikaner geheiratet. „Sie ist schroff und abweisend geworden in letzter Zeit. Über Politik möchte sie nicht mehr reden.“ Die 54-jährige deprimiert das, aber sie will das Thema der Freundin gegenüber nicht offen ansprechen. Sie befürchtet, dass der dünner werdende Gesprächsfaden ganz abreißen könnte.

Trump vs. Macron

Kurz vor seinem Treffen mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat US-Präsident Donald Trump seinen Gastgeber scharf kritisiert. Macrons Forderung nach der Gründung einer eigenen europäischen Armee sei "sehr beleidigend", schrieb Trump kurz nach seiner Landung in Paris am Freitagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter. Europa solle "erst einmal seinen fairen Anteil an den Kosten der Nato bezahlen". Trump nimmt in Paris an den Gedenkfeiern zum Ende des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren teil. (afp)

Es gibt Schlimmeres, natürlich. Während ich diesen Text schreibe, wird über das Motiv eines ehemaligen Soldaten gerätselt, der in einer kalifornischen Bar 12 Leute erschossen hat. Erst vor ein paar Tagen hat eine ähnliche Tat elf Opfer in einer Synagoge in Pittsburgh gefordert. Jede Gesellschaft kann sich sogar an solche Meldungen gewöhnen, es muss nur genug davon geben.

So weit ist es in den USA noch lange nicht. Aber in Medien wird immer mal wieder irgendwer – meistens ein Mann, meistens ein Republikaner, meistens aus der unteren Mittelschicht – mit der Einschätzung zitiert, das Land steuere auf einen Bürgerkrieg zu. Als politische Analyse mag man das zu Recht für unsinnig halten. Als Ausdruck des Gefühls gegenüber Andersdenkenden im eigenen Land ist es jedoch beängstigend.

Die Verantwortung lässt sich benennen

Bei allem guten Willen, sich um Fairness und Verständnis gegenüber allen Seiten zu bemühen: Der Verantwortliche für diese Entwicklung lässt sich benennen. Manchmal ist eine Schuldzuweisung unvermeidlich, wenn man der Wahrheit die Ehre geben will. US-Präsident Donald Trump hat erreicht, dass im politischen Raum nicht mehr vorwiegend über Tatsachen, sondern über bloße Behauptungen gestritten wird.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Und er hat Gewalt mehrfach unmissverständlich zu einem legitimen Mittel der Auseinandersetzung erklärt. Das Ergebnis der Zwischenwahlen in den USA wird es ihm erschweren, sich widerstandslos mit allen Wünschen durchzusetzen. Aber es ist fraglich, ob ihn das überhaupt stört. Denn es scheinen nicht inhaltliche Ziele zu sein, die ihn treiben, sondern ausschließlich die Gier nach Macht.

Das Bedrückende am Ausgang der Wahlen: Donald Trump ist nicht zu einem Irrtum der Geschichte erklärt worden, sondern wurde durch die respektablen Erfolge der Republikaner geadelt. Wer ihn gut findet, kann sich nun moralisch legitimiert fühlen.

Im Hinblick auf die Psychologie, die stets untrennbar zur Politik gehört, hätte kaum etwas Schlimmeres passieren können.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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26 Kommentare

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  • Macht, wie sie auch Trump ausübt, braucht eine willige Basis. Effektiv ist eine Basis, wenn Emotion aktiviert werden kann. Unsere wichtigste Emotion saugen wir aus unseren sehr unterschiedlich entwickelten Kulturen. Sie basieren alle auf Männermärchen (Manngöttern). Wenn wir endlich rational werden und die Kulturen als das, was sie sind und immer waren, nämlich Lenkwerkzeuge, könne wir bewusster und selbstentscheidender werden. Lest dazu : itunes.apple.com/de/book/id1367118834 (gratis) oder amazon.de/dp/B07BVW7T2R

  • Donald Trump als Schuldigen der Spaltung der US Gesellschaft zu identifizieren, bildet das nicht genau an Behauptung statt Fakten ab, was Frau Gaus in Ihrer Kolumne als Verhängnis beklag?



    Denn das ist zuviel der Aufmerksamkeit für Trump, weil die Spaltung der USA bis in die Reihen der Republikaner, Ballungszentren, Fly Over Counties auf dem Hintergrund von bald 18 Jahren Kriegszustand der uSA seit Nine Eleven 2001, Krieg gegen sog Internationalen Terrorismus mit wechselnden Koalitionen Williger, Aufkommen der Tea Partei, unverminderter Rassendiskriminierung, Polizeigewalt gegen Schwarze, Latinos, , Rassenunruhen, bei einem Handelsbilanzdefizit 900 Milliarden $/anno, 700 Milliarden $ US Verteidigungsetat/anno, 20 Billionen $ US Staatsverschuldung, Working Poor trotz Erkaufen von 1 % Wirtschaftswachstum durch an 10 % Neuverschuldung über Steuergeschenke an oberes Drittel, eine lange Vorgeschichte des Kampfs um Bürgerrechte hat. Ausgerechnet jetzt nach Midterm Election, Demokraten gewinnen Mehrheit im Repräsentantenhaus, die Wahlbeteiligung steigt um nahezu 30 % von 37 auf über 48 %. Trump wurde nicht besiegt, er stand gar nicht zur Wahl, sondern die Spaltunf der Republikaner offenbarte sich dramatisch. Das Ergebnis als das Schlimmste denkbare zu nennen, vermag ich nicht nachzuvollziehen. Trump ist ein waidwund getroffener Präsident auf der Flucht, seine Steuererklärungen seit 2013 endlich offenzulegen, den mutmaßliche Betrugsvorwurf, sein Vermögen sei durch seinen Vater über kriminelle Steueroptimierung in Höhe 900 Millionen $ an ihn als "Selfmademan" geflossen durch illegale Herabsetzung des Werts der Immobilien statt 400 auf 40 Millionen $, zu entkräften. Das alles bei unklaren Schuldenlasten seines Imperiums allein bei der Deutschen Bank 500 Millioen $ und Vorwürfen der Russia Connection macht Trump nicht zum Spalter sondern zu Dr. Kimble auf der Flucht vor sich selber. Gefahr sehe ich, dass sich Trump umzingelt auf Präsidenten Domäne Außenpolitik verlegt

  • Das Ressentiment, das die Deutschgen gegen Amerika und seine Präsidenten aufgebaut haben geht weder auf Donald Trump, George W. Bush oder auf Ronald Reagan zurück, sondern auf Franklin D. Roosevelt und auf Dwight D. Eisenhower.

  • Das Phänomen, um das es hier geht, ist nicht erst seit Trump, und hat nicht mal unbedingt mit unterschiedlichen Parteien zu tun. Weiß von mehreren engen Beziehungen, die wegen Obama versus Clinton, oder, besonders in den Primaries 2016, im Zusammenhang mit Clinton versus Sanders komplett in die Brüche gegangen sind. ("Man, were they at each other's throats" , wie ein Freund sich ausdrückte.) Die Verquickung des Persönlichen mit dem Ideologischen ist in den USA halt insgesamt sehr viel stärker als hier.

    • @Renate:

      Nein, das hat eine ganz andere Qualität jetzt.



      Gegen die Ärmsten der Armen schickt er 5000 Soldaten zur Grenze und droht damit, sie erschießen zu lassen!



      Trump, ein Milliardär, der keine Steuern gezahlt hat, ist einer der schlimmsten Ganoven der Weltgeschichte.



      Iraq is coming home, the US reap the division they have sewn globally.



      Die Abschaffung der Demokratie lässt den Mensschen keine andere Wahl, als in diesem Bürgerkrieg auf der richtigen Seite zu stehen. Es gibt das Böse und es hat einen Namen.

      De Santis, ein widerlicher Rassist aus Florida, hat Gillam, seinen demokratischen Gegenkandidat (of color), z.B. gerade mit "monkey it up" beschimpft, und sogar gewonnen.

      2018 könnte das letzte Jahr mit freien Wahlen in den USA gewesen sein, so imperfekt diese Wahlen samt Wählerausschluss und mit Milliardenbeträgen gesponserte fake news auf allen Kanälen auch schon waren.



      Dass man bewusste (oft middle-class) Unterstützer von Faschisten wie Trump aufs Schärfste bekämpfen muss, leuchtet mir ein. Gleichzeitig würde ich mit all jenen "Normalos" sprechen, die ungebildet, unpolitisch und von sozialen Hetzwerken manipuliert sich auf seine Seite ziehen lassen.



      Dieser "pumpkin-Potus" befürwortet Gewalt gegen Journalisten, bedauert, dass er keine diktatorischen Vollmächten besitzt, aber baut genau diese ständig aus und lügt, dass sich die Balken biegen.

      Ich empfehle sehr Irene Disches Eindrücke aus den USA vom DLF vom 11. November.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Ataraxia:

        Ihrer Konnotation des republikanischen Wahlkampfs kann man nur schwer die Zustimmung vorenthalten. Die gewollten Provokationen und Entgleisungen sind unterste Schublade. Davon sind wir hier gottlob noch ein wenig entfernt.

        Was den Ausgang in Florida angeht: warten wir die angeordnete Nachzählung erst einmal ab. Florida scheint traditionell für gewisse Unregelmäßigkeiten besonders empfänglich zu sein.

      • @Ataraxia:

        Ich glaube, Sie haben mich missverstanden. Mir ging es einzig um diese Kernaussage des Artikels, dass es seit Trump neuerdings selbst zu Brüchen in persönlichen Beziehungen zwischen Menschen kommt. Hier wollte mir scheinen, aufgrund von anekdotischer Evidenz, dass das Phänomen als solches nicht neu ist. Inwieweit hier doch qualitative oder quantitative Änderungen vorliegen, müsste wissenschaftlich untersucht werden. Alles andere (die Eindrücke von Frau Gaus, Ihre Eindrücke, meine Eindrücke) is Spekulatius.

  • Ich denke nicht, dass Donald Trump alleine verantwortlich ist. Sicher ist er hier gut beschrieben.

    Aber warum wählen ihn so viele?

    Doch auch, weil „von der anderen Seite“ genau so gespalten wird wie von The Donald selbst. Davon lebt der.

    Beispiel Kavanaugh: da wurden genauso Behauptungen gegen einen Menschen in den Raum gestellt und Gnade Gott all jenen, die das nicht für bare Münze nahmen.

    Es fehlt mir bei der meisten Trump-Kritik schlicht die Frage, was denn das eigene Verhalten vielleicht zu diesem Mann beigetragen haben könnte.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @DwM:

      Völlig richtig. Trump kann nicht alleine verantwortlich sein. Er braucht einflussreiche Unterstützer (eine Entourage) und vor allem: Wähler.

      Die Frage, weswegen Trump bei Wählern erfolgreich ist, ist relativ einfach zu beantworten: er schafft es meisterhaft, die Dumpfheit jener Zu-Kurz-Gekommenen (oder besser: sich Zu-Kurz-Gekommen-Fühlenden) zu bedienen.

      Da passt zusammen, was zusammen gehört. Ohne solche Wähler kein Trump als Präsident der USA.

      Dabei ist Trump kein Unikum. Auch ein gewisser Richard M. Nixon alias Tricky Dick bestand aus dem gleichen Strickmuster. Eine kürzliche Doku im TV (ARTE?) frischte meine nachlassenden Erinnerungen dieser unappetitlichen Person auf. Sehr anschaulich.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Autsch, Wählerschelte,... find ich nicht gut. Hier geht es um Menschen, nicht um Wähler, denn dazu werden sie erst (später).



        Schau ich mal auf die Weimarer Republik, passt ja gerade, dann... riesige miese manipulative Schmutzkampagnen gegen die Demokratie und Menschen mit Rückgrat, u.a. Bernhard Weiß, Jurist und Polizeivizepräsident in Berlin.

        Manipulation, eine ausweglose oder wesentlich mühevolle Perspektive, u.a. ökonomisch, machen aus dem Menschen überwiegend ein ekelhaftes "Schwein".

        In den USA, und bei uns, ist und war das nicht (nie) anders. M.E. hilft nur (möglichst frühzeitige) interdisziplinäre Bildung dagegen.

        Echt? - den Begriff zu-kurz-gekommen-Fühlende(n) empfinde ich als richtig starke Beleidigung (für diese Menschen).

        Wäre in den USA überwiegend nur der zufriedene Volldepp am Start, wären die Zuläufe in das Lager von Bernie Sanders nicht mehr einleuchtend erklärbar. Das dürfte wohl nicht der ausschließlich aufgeklärte linke geistig überlegene (bessere) Mensch gewesen sein.

        Na und wenn ich dann schon von USA-Reisenden höre, zumindest sie hätten kaum oder keine unzufriedenen Menschen getroffen, "alle" würden ihr Leben im Wesentlichen glücklich leben, ggf vielleicht noch politisch ein wenig verwirrt, dann könnte ich zum "Hammermörder" (Wissenschaften) werden und um mich schlagen: "Schau einfach schon allein auf die Kriminalitätsrate und die Struktur der Rechtsverstöße."!

        Vermögensstraftaten (und damit im Zusammenhang stehende andere Straftaten) führen die Hitliste an.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Gerhard Krause:

          Anders als offenbar Sie finde ich Wählerschelte absolut legitim. Egal, ob im Amiland oder bei uns Krauts.

          Wenn ein Großteil der Wähler so dumm ist, gegen eigene Interessen zu handeln, darf, nein: muss ihm das gesagt werden. Wenn Wähler nur ihr eigenes Interesse sehen und die Folgen ihrer Wahlentscheidung nicht sehen (wollen), gilt das Gleiche. Da wird Schelte zur Pflicht. Diesen Part übernehme ich gerne.

          Der Begriff der Manipulation zeigt genau an, was uns in unseren Auffassungen trennt. Ich kann vieles erklären und verstehen. Aber deshalb muss ich es nicht richtig finden oder entschuldigen. Für mich ist die Mehrheitsmeinung Ausdruck erschreckender Dummheit. (Henlons Rasiermesser lässt grüßen.)

          Trotz zunehmender Manipulationen ist einE jedeR für sein Wahlverhalten verantwortlich. Manche raffen trotz (oder vielleicht gerade wegen) der Manipulationen etwas, andere offenbar nicht. Letztere brauchen in meinen Augen Nachhilfe in Fragen der Verantwortungsethik.

          Dass in den USA nur der - wie Sie es formulieren - "zufriedene Volldepp" leben würde, behauptet kein Ernst zu nehmender Mensch. Dann gäbe es diesen grenzdebilen Trump samt seiner Entourage nicht. Es existieren massive politische Konflikte, die Ausdruck höchst unterschiedlicher Interessen sind und aufeinander prallen.

          Schön, dass Sie Bernie Sanders aufführen. Ich habe mich hier wiederholt als B.S.-Fan geoutet, der (anders als Figuren wie Frau Clinton oder Frau Pelosi) das Etikett Demokrat auch verdient.

          Ich weiß also nicht, was Sie in meinem Kommentar gelesen haben. Aber es hatte offenbar wenig mit meinen Aussagen zu tun. Daran ändert auch Ihr semantischer Winkelzug in Sachen Mensch und Wähler nichts Entscheidendes.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Sie überborden den Begriff Verantwortung. Da übersehen Sie voneinander Abstraktes.



            So kennen wir auch im Strafrecht Verantwortung, ich wähle dazu mal die Freiheitsstrafe (am Tatbestand anknüpfen, so komplitziert muss kann's nicht machen), allerdings bei Fahrlässigkeit kennen wir ebenfalls die eine Kelle weniger auf's Haftkonto.



            Vorsatz und Fahrlässigkeit sind abstrakt voneinander.

            Die Liste ließe sich fortsetzen.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Gerhard Krause:

              Überborden? Nö. Da täuschen Sie sich mächtig.

              Es gibt höchst unterschiedliche Vorstellungen davon, was Verantwortung meint. Sie zeigen es sehr deutlich. Wo es in der politischen Debatte um Strafrecht geht, entzieht sich meiner Kenntis. Die Frage von richtig oder falsch stellt sich für mich hier nicht. Literaturtipp: Max Weber, Über Verantwortungs- und Gesinnungsethik.

              Schade, dass Sie zu Ihrem Thema Manipulation nichts beizutragen haben. Oder denken Sie nur in (sich ausschließenden) Opfer-Täter-Kategorien von Gut und Böse?

              Womit wollen Sie übrigens den Wählern der Republikaner die Verantwortung für ihre dumme, destruktive Entscheidung abnehmen?

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Achtung, "Tiefschlag", Sie bemerkten bereits, dass Sie aus der Sozialarbeiterbranche stammen. ;-) Nach dem wiss. Denkmodell, mit dem ich groß geworden bin, kann es nur eine Verantwortung geben, und es kommt darauf an, worauf sie sich erstreckt, das sind die Unterschiede, am Rand, nicht im Kern, und da bin ich nicht allein im Strafrecht.

                Ich zumindest freue mich, wenn ich mich mal irre(-n sollte).

        • @Gerhard Krause:

          'Autsch' und Wählerschelte whatsoever. Wer Nazis wählt wählt Nazis ist ein Nazi. Und wer Trump und Entourage nicht für solche hält dem kann ich auch nicht helfen.



          Dass Faschisten mittleweile im Land der größten Vernichtungsmaschinerie namens Army, Airforce und Navy die Mehrheit nicht nur erringen sondern auch verteidigen können ist entsetzlich und gleichzeitig nicht unerwartet.



          Der letze aufrechte den ich dort kannte ist mittlerweile verstorben.



          Was mit diesem Land passiert kann mit dennoch nicht egal sein, denn die Kriege die von dort ausgehen (werden) sind und waren schon immer auch unsere Kriege, direkt oder indirekt.

          • @Flipper:

            Ihnen sei ebenfalls der Hinweis auf das voneinander Abstrakte gegönnt. Wenn Sie ohne Weiteres sagen - Gebe ich Sie richtig wieder? - wer Nazis wählt, der ist ein Nazi, dann wäre Sie sich nicht besser, als ein Nazi.

            Darüber hinaus müssten Sie in Ihrem Modell definieren, was ein Nazi ist.



            Einen Nazi wählen, könnte auch ein Linker, er müsste dort nur etwa ein Kreuz auf dem Zettel setzen.

    • @DwM:

      Kavanaugh ist ein schlechtes Beispiel. Hier ging es nicht um einen Strafprozess, wo natürlich die Unschuldsvermutung gilt, sondern um die Frage, ob jemand auf Lebenszeit eine Position mit einer ungeheuren Machtfülle einnimmt. Auf eine solche Position hat niemand ein Recht und nur der leiseste Zweifel sollte ausreichen, um die Person für ein solches Amt nicht länger in Betracht zu ziehen. Bei Kavanaugh ist das leider, trotz erheblicher Zweifel, nicht passiert.

  • @PPAUL Sie nehmen mir die Worte aus dem Mund!

  • Ich denke nicht, dass Trump die amerikanische Gesellschaft gespalten hat, vielmehr ist es so, dass die vorhandene Spaltung seine Präsidentschaft erst ermöglicht hat. Das sich Einschießen auf seine Person, das trifft auf Gegner, wie Anhänger zu, lenkt von der tiefen und unglaublich schockierenden sozialen Ungleichheit ab. Immerhin sind unter einigen Demokraten neuerdings zarte Ansätze zu erkennen, sich diesem Problem zu stellen.

    • @Sandor Krasna:

      Danke. Das meine ich auch.

  • Ich sehe Obama und Clinton auch nicht als Waisenknaben an.Drohnen, Deportationen, ÖL-Pipeline (sittingrock), Uranium1, Clinton Foundation Pay for Auduence, Obamas NDAA und Einschränkung bei Due process, der Manning und Snowden Fall, das Desaster in Lybien, die Eskalation im Baltikum mit Russland, die Eskalation mit Nordkorea ect. Soll mir keiner sagen dass das die guten sind.Klar: Trump ist ein Schwein aber er steht zumindest dazu.

    • @Rambo SmithX:

      That's what you can tell them when they come to get you, hope it'll make you happy for a little moment inbetween.

      • @Flipper:

        Are you bulling my leg? :-)

    • @Rambo SmithX:

      Was Sie hier tun nennt man "Whataboutism". Nur so zur Info.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rambo SmithX:

      Wie spricht man über Sprachlosigkeit? Über diese Frage hat sich Frau Gaus Gedanken gemacht. Was haben Sie dazu beizutragen???



      Auf geht's!

      An Ihrem Elaborat reizt mich nur Ihr Schlusssatz. Ich wünsche mir für Sie mehr solcher Schweine. Zu was außer zu sich selbst steht denn Trump? Narzissmus als Programm? Sehen Sie etwas Anderes?

      Meine Wünsche sind andere. Darüber rede/ schreibe ich hier gerne mit den Menschen, die ein offenes Denken aufweisen. Sie sind mir da noch nicht aufgefallen.

      Wer die Guten sind und ob es überhaupt Menschen gibt, die nur gut sind, darüber dürfen Sie sich gerne eigene Gedanken machen. Denn: selber denken macht klug, denken lassen führt zu Hirnleere.

    • @Rambo SmithX:

      Haben Sie den Text gelesen? Es geht hier gar nicht darum, wer gut oder böse ist. Es geht um die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft, und damit haben die von Ihnen erwähnten Punkte überhaupt nichts zu tun.