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Kolumne LügenleserKeine Macht für niemand

Gib jemandem eine Armbinde und er wird zum Scheusal. Am besten zeigt sich das, wenn man S-Bahn-Securitys in Berlin beobachtet.

Ob in der S-, U- oder deutschen Bahn: Die dummen Sprüche bleiben gleich Foto: dpa

E s ist heiß. Sehr heiß. In dem S-Bahn-Abteil steht die Luft. Sobald der Zug hält, werden die Türen aufgerissen. Ich bin gerade erst in Berlin gelandet, hab aber schon wieder schlechte Laune. Ausschlaggebend dafür sind die beiden S-Bahn-Securitys, die sich trotz ihrer äußerlichen Ramponiertheit, den enormen Schweißflecken und dem eindeutig durch Alkohol lädierten Gesicht, aufführen wie mittelalterliche Gutsherren. Sie stolzieren auf und ab, ermahnen diesen und jenen, stemmen die groben Hände in die Hüften und rümpfen die Nasen.

Zwischendurch wird natürlich über die neusten Schlagzeilen diskutiert. Der Özil ist immer noch ein Thema. Getreu dem alten Fußballmotto „11 Deutsche müsst ihr sein“. Aber auch der Junkie-Ullrich kriegt sein Fett weg und die Flüchtlings-Merkel und überhaupt, sie wissen schon, die machen ja eh, was sie wollen, und für die deutschen Obdachlosen bleibt dann gar nichts mehr übrig. Eben die übliche braune Suppe, die entsteht, wenn man eine Kartoffel und einen Lauch in einen stark erhitzten Topf wirft.

Zwei Stationen später erspähen die beiden Hilfssheriffs prompt einen dieser Gestrandeten ohne Wohnung auf dem Bahnsteig. Der Mann raucht, sein Hab und Gut trägt er in einer Tasche mit sich herum. „Verschwinde hier und such dir nen Job, du Vogel“, plärrt die Sicherheitsmitarbeiterin. Ihr Kollege, höchstwahrscheinlich selber gerade erst vom Jobcenter hierher verfrachtet worden und definitiv nur noch einige Kippenschachteln und Schnapsflaschen vom nächsten Herzinfarkt entfernt, pflichtet ihr murmelnd bei. Das angebliche Mitleid mit den von der Gesellschaft vergessenen Obdachlosen ist längst kein Thema mehr.

Man möchte nur noch kotzen

Dafür aber die Kinder. Also alle. Konkret geht es der Wortführerin nun um den Fall der Kindesmisshandlung in Staufen, das Urteil ist den beiden selbst ernannten Experten viel zu milde. Und es geht direkt wieder los: Kuscheljustiz, Kinder sind doch das Wichtigste, was wir haben, direkt vierteilen.

Und als wolle ein nicht existierender Gott die beiden auf die Probe stellen, präsentiert sich uns auf dem nächsten Bahnhof folgendes Szenario: Ein kleiner Junge, höchstens zwölf Jahre alt, dunkler Teint, schwarze Haare, sitzt auf dem Boden. Um ihn herum fünf Kontrolleure und drei Polizisten. Die Beamten legen ihm Handschellen an, „weil der keinen Ausweis dabei hat“. Die Vermutung, dass ein blondes Kind, das ohne Fahrschein und Ausweis aufgegriffen wird, eine gänzlich andere Reaktion hervorrufen würde, ist naheliegend. Die beiden Mindestlohn-Bodyguards eilen sofort dazu, wer weiß, ob acht Erwachsene genug sind, um den Knirps zu bändigen. Ein theoretischer Obdachloser ist eben kein realer Obdachloser und ein Kind nicht gleich ein Kind. Man möchte nur noch kotzen.

Weltweit und besonders in Deutschland gilt: Gib jemandem eine Armbinde und er wird zum Scheusal. Und deshalb lautet die richtige Utopie nach wie vor: Keine Macht für niemand.

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Juri Sternburg
Juri Sternburg, geboren in Berlin-Kreuzberg, ist Autor und Dramatiker. Seine Stücke wurden unter anderem am Maxim Gorki Theater und am Deutschen Theater in Berlin aufgeführt. Seine Novelle "Das Nirvana Baby" ist im Korbinian Verlag erschienen. Neben der TAZ schreibt er für VICE und das JUICE Magazin.  
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38 Kommentare

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  • Die Kommentare von Jörg Engelhardt und Dietrich Franke zeigen ziemlich stark autoritäre Einstellungen - vielleicht der Grund für ihre aggressiven Reflexe auf den Überbringer der Nachricht Juri Sternburg.



    Vor allem ist nicht irgendein Mensch, der z.B. politische Vorstellungen hat, die dem linken Spektrum zugeordnet werden, dafür verantwortlich, dass die Proletarier verrohen, oder entfremdet sind.



    Es gab zwar mal den Roten Frontkämpferbund aber ich denke, genau diese Formen waren sehr autoritär.



    Heute setzt z.B. der Jugendwiderstand in Berlin diese Tradition fort.



    Linke kann man nicht für gesellschaftliche Verhältnisse verantwortlich machen.



    Und als er dann Superminister war, war Wolfgang Clement sicherlich nicht links, sondern diente dem Kapital.

    Juri Sternburg ärgert sich über das autoritäre Verhalten für die die "Securities" benutzt werden.

    Freiheit ist eine weitere wichtige Dimension.



    und ja: wir sind selbst für unser Verhalten verantwortlich. Selbstorganisation statt Aufmarsch.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Was bedeutet für Sie Linkssein?



      Steinburg ist für mich kein Linker, nur weil er im Maxim Gorki Theater Aufführungen vor seiner eigenen sozialen Kaste inszeniert hat. Wie viele Proleten besuchen die Aufführungen im Maxim Gorki Theater, und sind Steinburgs Stücke überhaupt für Proleten bestimmt? Die von Maxim Gorki ja.



      Nein, was mich stört, ist sein bildungsbürgerlicher Klassendünkel, der mit Linkssein nichts zu tun hat, ja jedes Linkssein verhöhnt."Linke kann man nicht für gesellschaftliche Verhältnisse verantwortlich machen. " Ach ja, gut wenn man davon absieht, dass Mitterand, Schröder, Gonzalez, Blair usw.. keine Linken waren vielleicht. Aber kann man denn Rechte für gesellschaftliche Verhältnisse verantwortlich machen? Die Antwort auf ihre Behauptung ist natürlich die Machtfrage und die Macht steht rechts. Aber die Linken sind oft Komplizen der rechten, liberal kapitalistischen Macht. Sind Sie dann noch links? Oder nicht mehr? Und tragen demnach nicht mehr die Verantwortung? Denken Sie darüber nach.



      Und zum Schluss noch eine Frage, wie kommen Sie darauf, dass ich etwas mit der autoritären Linken zu tun habe? Aggresivität hat nicht zwangsläufig etwas mit Autorität zu tun, vor allem, wenn es darum geht Unrecht anzuklagen. Denn Sternburgs Artikel ist agressiv, herabsetzend, er ärgert sich nicht über das autoritäre Verhalten für die die Securitys benutzt werden, er beschreibt die Securitys als alkoholisierte und Kippen rauchende Untermenschen, ohne das Wort zu gebrauchen, aber es geht für mich aus dem Zusammenhang klar hervor und er macht deutlich, dass diese Menschen einzig und allein für ihr Verhalten verantwortlich sind.



      Ton Steine Scherben in diesem Zusammenhang zu zitieren, ist natürlich sehr gewagt, der arme Rio Reiser dürfte einige Drehungen in seinem Grab gemacht haben.



      " Macht kaputt, was euch kaputt macht", hätte Steinburg den Securitys zurufen sollen, aber das hätte sich unmittelbar gegen ihn wenden können.

    • 9G
      99337 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Teil 2:

      Und wussten Sie, dass in Berlin unter Rot/Rot eine der größten Wohnungsbaugesellschaften privatisiert wurde, obgleich sich der drastische Wohnungsmangel bereits abzeichnete.



      Ist also die LINKE auch nicht links?

      "Und als er dann Superminister war, war Wolfgang Clement sicherlich nicht links, sondern diente dem Kapital."

      Und heute scharren die Grünen mit den Hufen, auf der Bundesebene als Ersatz für die CSU einzuspringen, hätten zuvor mit der FDP koaliert und bereiten sich in Bayern auf eine Koalition mit Söder vor.

      Die Frage, ob Grüne links sind, hatten wir ja schon. Finden Sie denn, dass die der Partei nahestehende taz links ist und wenn nicht, was machen Sie hier eigentlich?

      "Juri Sternburg ärgert sich über das autoritäre Verhalten für die die "Securities" benutzt werden."

      Mit diesem Satz wertet er durch gängige Klischees im Stile von RTL und BILD pauschal Arbeitslose ab: " Ihr Kollege, höchstwahrscheinlich selber gerade erst vom Jobcenter hierher verfrachtet worden und definitiv nur noch einige Kippenschachteln und Schnapsflaschen vom nächsten Herzinfarkt entfernt"

      "Freiheit ist eine weitere wichtige Dimension."

      Stimmt, die persönliche Freiheit schon. Aber wie steht es um die Freiheit der Wirtschaft, also der Liberalisierung des Marktes?



      Folgende Aussage lässt tief blicken:

      "und ja: wir sind selbst für unser Verhalten verantwortlich. Selbstorganisation statt Aufmarsch."

      Sie sind auf dem besten Weg ein/e kapitalismuskonforme/r Linke/r zu werden, wie einst die Grünen.



      Und ja, neoliberale Politik und ihre Prämisse von der Eigentverantwortlichkeit entfremden tatsächlich. War übrigens mal linkes Standardwissen...

    • 9G
      99337 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Teil 1:

      Ich persönlich glaube ja, dass Ihre zumeist kurzen, substanzlosen Kommentare im Allgemeinen zeigen, dass Sie sehr eindimensional sind und zudem zum Mitläufertum neigen. Im Speziellen zeigt Ihr Kommentar hier, dass es Ihnen an Lesekompetenz mangelt oder Sie einfach nur einen unschönen Charater haben, weil Sie lieber Meinungen diskreditieren, anstatt das Rückgrat zu haben, einzuräumen, dass Ihre Gasherdnummer scheiße war.

      "Vor allem ist nicht irgendein Mensch, der z.B. politische Vorstellungen hat, die dem linken Spektrum zugeordnet werden, dafür verantwortlich, dass die Proletarier verrohen, [...]

      Zeigen Sie mir die Stellen, an der dass jemand geschrieben hat.

      [...] oder entfremdet sind."

      Also ich setze mich jetzt seit rund 30 Jahren gegen Ausgrenzung jeder Art ein, seit ca. 2007 (und Sie?) gegen die Neue Rechte ein, die viele Linksintellektuelle verpennt haben.



      Und ja, ich fühle mich als Unterschichtler von Artikel wie diesen, von Herrn Sternburg, der übelste Klischees über Arbeitslose auskübelt, von Linksintellektuellen entfremdet. Ist der Autor Ihrer Meinung nach denn nicht links?

      "Es gab zwar mal den Roten Frontkämpferbund aber ich denke, genau diese Formen waren sehr autoritär."

      Ah ja und was genau hat das mit mir und meinen Kommentaren zu tun? Ich hatte mit diesen Leuten nie etwas zu tun.

      "Heute setzt z.B. der Jugendwiderstand in Berlin diese Tradition fort."

      Und was genau soll uns das sagen? Sympathisieren Sie mit denen und wenn ja, warum, wenn die doch in einer autoriätären Tradition stehen?

      "Linke kann man nicht für gesellschaftliche Verhältnisse verantwortlich machen."

      Die Grünen sprachen einst von einer ökologisch sozialen Reform. Die Liberalisierung des Strommarktes machte den Strom teurer und gleichzeitig wurde unter Rot/Grün die Agenda 2010, also Hartz IV, eingeführt. Waren die Grünen also auch nie eine linke Partei?

  • Hier mal ein älterer Artikel für den Autoren:

    www.taz.de/Archiv-...&s=selbstbesoffen/

  • :(

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Ja das Proletariat ist nicht das, was man sich in der revolutionären Idylle der rebellischen Jugendjahre so vorgestellt hat Herr Sternburg. Die " Linksintellektuellen" haben vielleicht mal das Kapital gelesen, aber wohl nicht Engels" Die Lage der arbeitenden Klasse in England" oder Brechts" Heilige Johanna der Schlachthöfe". Dann wüssten Sie Herr Sternburg, dass die Proleten saufen und ihre Frauen und Gören verdreschen. Und dass das ein Ergebnis der entfremdeten Arbeit ist. Ergebnis einer Gesellschaft, die die Menschen entmenschlicht. Wie verhalten sich denn deutsche und englische Proleten in Spanien z.B.?



    Die Angst vor dem sozialen Absturz ist ein Grund für ein solches Verhalten vor allem in einer Gesellschaft, in der solidarisches Verhalten verpönt ist. Neulich hat eine spanische Tageszeitung folgenden Titel: Jobverlusst, Wohnungsverlust, Selbstmord. In der Comunitat Valencia sterben mehr Menschen durch Selbstmord als durch Autounfälle. Wie soll man da nicht verrohen, vor allem, wenn die Linke versagt und diesen Menschen keine Perspektive mehr gibt. Die Linke hat die saufenden und Frauen verprügelnden Proleten sich selbst, dem Jobcenter und dann der AFD überlassen. Wo gibt es denn Konzepte der Volkserziehung educación popular wie in Lateinamerika? Hätten Sie, Herr Sternburg, mit diesen Leuten nicht ein Gespräch anfangen können oder war Ihre Angst grösser als Ihr Eckel?



    Dass die S-Bahn Securitys so sind, dafür sind eben auch Leute wie Sie, Herr Sternburg, mit ihrem bildungsbürgerlichen Standesdünkel Schuld, weil ihnen die Emanzipation der Arbeiterklasse Scheiss egal ist, weil Sie denken, dass eine weisse Kartoffel, die ungeblidet ist und sozial versagt hat, selbst Schuld ist. Und diese Menschen rächen sich an die Gesellschaft auf primitivste Weise, wenn sie Gelegenheit dazu haben, wie z.B. als S-Bahn Security.

    • 9G
      99337 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Es ist selten, dass ich das zu Kommentaren im Internet schreibe: Danke für diesen klugen wie treffenden Beitrag!

      • @99337 (Profil gelöscht):

        Dem schließe ich mich an.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Gut durchdacht! Die Umwelt formt den Menschen, und es müssten aus dieser Gewissheit heraus eigentlich alle Hassgefühle dabei verblassen.



      Das Gefühl der bessere Mensch zu sein, klappt leider zu oft nur über den Fingerzeig auf miserable Zeitgenossen. Zu Ende gedacht ist das aber nicht.

  • Geiler Artikel!



    Hauptsache es gelingt alltagsradikal einzugreifen - und diese Typen zu verscheuchen:



    laut in der Nähe rufen: "



    He, was Machen Sie denn da?"



    was die Kartoffeln betrifft, fehlt nur noch der Gasherd.

    • 9G
      99337 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      "fehlt nur noch der Gasherd."

      Ernsthaft? Als Linker dachte ich immer, Gasherdwitze wären was für Rechte und mitunter auch für den Staatsanwalt. Aber die Zeiten ändern sich wohl...

  • Mmh, auch die gelbe Binde mit den drei schwarzen Punkten?

  • 9G
    99337 (Profil gelöscht)

    Also nicht, dass ich die DB-Security oder andere Securitys in Schutz nehmen will - diese Hilfssheriffs stoßen mir schon sauer auf, seit sie im öffentlichen Raum präsent sind. Nicht zuletzt auch für das im Text beschriebene Verhalten.

    Aber mal im Ernst, Herr Sternburg, Sie schreiben hier ja nicht nur für eine Tageszeitung, die sich noch immer irgendwie als links definiert, sondern sind Kulturschaffender, der im Umgang mit dem geschriebenen Wort so geübt sein dürfte, dass Sie sich der Wirkung Ihrer Worte durchaus bewusst sein dürften.

    Was also bitte, soll und folgender Satz sagen?

    "Ihr Kollege, höchstwahrscheinlich selber gerade erst vom Jobcenter hierher verfrachtet worden und definitiv nur noch einige Kippenschachteln und Schnapsflaschen vom nächsten Herzinfarkt entfernt, pflichtet ihr murmelnd bei."

    Unterschichten- und Arbeitslosenbashing per übelster Klischees pur und für mich als eigentlich linken Unterschichtler mal wieder ein Grund, mich mal ganz ordentlich von Linksintelektuellen angewidert zu fühlen.

  • "Weltweit und besonders in Deutschland gilt: Gib jemandem eine Armbinde und er wird zum Scheusal. Und deshalb lautet die richtige Utopie nach wie vor: Keine Macht für niemand."

    Vor allen nehmt die Augenbinde ab!

  • Man muß schon blind, taub und ohne jegliche Menschenkenntnis sein, wenn man diese Attitude, gerade von der DB-Security noch nicht bemerkt haben will.



    Der Text ist gut geschrieben.

    • @Hampelstielz:

      Finden Sie?



      Aus meiner Sicht strotzt der Text vor Borniertheit.

      Das ist aber durchaus nicht untypisch für die Artikel von Herrn Sternburg.

      Und dabei halte ich die Attituden von Security-Mitarbeiter*innen auch nicht immer für angenehm.

  • Weltweit und besonders in Deutschland gilt: Gib jemandem ohne soziale Kompetenz einen Stift in die Hand und ..... .

  • Eigentlich gibt es keinen Grund, warum die Sicherheitsleute bei der deutschen Bahn während des Dienstes über ihre privaten Ansichten den Mund halten sollen. Würde ich als Dienstanweisung rausgeben. Ist zumutbar imo.

    Dass die den vermeintlichen Obdachlosen auf dem Bahnsteig geduzt haben und als "Vogel" beleidigt haben, ist, sofern man Zeugen hat, dass das passiert ist, allerdings ein Grund, die Bahn zu informieren.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Ich hatte beim Lesen den Eindruck, als könne die Undifferenziertheit der Protagonisten der des Autors durchaus das Wasser reichen.

  • Keine Macht für niemand. Sehr richtig. Vor allem nicht für Juri Sternburg!

  • Dieser Artikel ist jetzt nicht so objektiv geschrieben wie man es sich von der TAZ wünschen würde.



    Den Satz des “nicht existierenden Gottes“ hätten Sie sich auch sparen können. Leider nehmen sich so oft die selbst ernannten “linken“ das Recht heraus ach so weltoffen, gebildet und liberal zu sein. Und merken nicht wie herablassend, vorverurteilend, gehässig und Spaßbefreit-politisch korrekt sie sind. Nicht gut

  • sehr schöne glosse :)

    best snippet: "Eben die übliche braune Suppe, die entsteht, wenn man eine Kartoffel und einen Lauch in einen stark erhitzten Topf wirft"



    burner!

    • @the fall:

      Naja, es geht so, ne? Das sind genau die stumpfen Plattitüden wie man sie der braunen Suppe zuspricht. Warum sollte es besser sein, wenn dieses Filterblasendenken von links kommt? Muss man sich in dieser Konsequenz freuen, wenn die Polizei nen optisch biodeutschen Michel in Handschellen legt? Solche Geschichten sind rechts wie links scheisse und fördern eindimensionales Denken bei Leuten denen eh schon bei dem ganzen Wahnsinn im Internet die Fähigkeit zur kritischen Reflexion abhanden gekommen ist. Hat ja bei Ihnen auch geklappt: Kurz über die bräunlichen Ex-Hartz4ler gelacht, kommentiert und dann wahrscheinlich weiter hinein in die Blase.

      • @R. R.:

        meinen sie das ernst? falls ja: können sie sich etwas unter "dorfsheriffs", "blockwart-mentalität" oder der "bigotterie von ordnungsfanatischen dumpfbacken-spießern" vorstellen?

        diese existieren angeblich auch außerhalb linker filterblasen und sowas scheiße zu finden, hat sowieso nichts mit links-rechts-gedöns zu tun. rechts wie links gibt es sowohl liebhaber als auch hater dieses menschenschlags. ebenso in unpolitischen milieus.

        ["freuen, wenn die Polizei nen optisch biodeutschen Michel in Handschellen legt"; "kritische Reflexion"...



        ja nee is klar. ich glaub mein schwein pfeift]

        ps: zufällig prof für rhetorik oder so? ganz schön reflektiert uneindimensional ihr textverständnis jedenfalls!

        • @the fall:

          Ich verstehe nicht ganz, was Sie von mir nun wissen möchten.

          P.S.: Aber Hauptsache noch eine Beleidigung nachgeschoben. Fangen Sie doch bei einem Sicherheitsdienst an?!

  • Ich kann mich den anderen Kommentaren nur anschliessen. Ohne scheinbar ein Gespräch oder eine andere Interaktion erstmal die Leute zu kategorisieren, dann eine ganze Gruppe, ausgehend von dieser Einschätzung, aburteilen und gleich noch die ganze Zeit abwertende Worte zu wählen. Ist das wie wir die Welt verbessern? Ist das wie ein , angeblich ja gewünschter, Dialog entsteht?

  • Mit Verlaub: Eine Schönheit vor dem Herrn ist Herr Sternburg jetzt auch nicht gerade. Was die "äußerliche Ramponiertheit" der DB-Security also in diesem Artikel zu suchen hat, erschließt sich mir nicht, ergänzt sie doch treffend jene der DB-Fahrgäste, inkl. Herrn Sternburg.

    unterm ----

    Schlechte Laune macht noch lange keinen guten Artikel.

  • Die Problematik ist sehr komplex. Es würde natürlich helfen, wenn man seinen Ausweis dabei hätte und nur im Raucherbereich rauchen würde.

  • Den Beitrag finde ich super!!!



    Meine Gedanken und Erlebnisse an deutschen und französischen Bahnhöfen, verdchriftlich.

    Lob und Anerkennung für ihren Beitrag.

  • Alles nachvollziehbar und wahrscheinlich oft zutreffend. Aber geht so was auch mit weniger Vorurteilen? Was erwarten Sie denn jemandem der einfach nur das Hausrecht eines Konzerns durchsetzen muss? Abi? Ethnologiestudium? Auch dieser Artikel ist in gewisser Weise Hetze gegen schlechter gestellte Mitmenschen. Und nein, da wiederhole ich mich, ich würde nicht von "Macht" sprechen, es ist schlichtes Hausrecht. Bleiben wir doch bitte mal auf dem Teppich.

    • @R. R.:

      wieso "hetze gegen schlechter gestellte menschen"?

      man kann auch ohne ethnologiestudium völlig anders drauf sein. habe selbst leute ohne schulabschluss im bekanntenkreis, deren gesprächsthemen und einstellungen nicht aus der bildzeitung stammen.

      es muss auch niemand als kontrolleur oder ordnungshüter zum dorfsheriff mutieren. habe da auch schon ganz andere typen erlebt, die beim "hausrecht durchsetzen" sich eben darauf beschränken, achtsam & verständig sind.

      hier gehts doch um einstellungs- & charakterfragen (die zwar im prekariat häufiger vorkommen mögen als sonstwo, aber nichtsdestotrotz uneingeschränkt individuelle merkmale bleiben).



      kann ihren einwand daher nicht ganz nachvollziehen.

      • 9G
        99337 (Profil gelöscht)
        @the fall:

        "wieso "hetze gegen schlechter gestellte menschen"?"

        Traurig, dass Sie das nicht selbst erkennen. Hier mal ein kleiner Hinweise: "Ihr Kollege, höchstwahrscheinlich selber gerade erst vom Jobcenter hierher verfrachtet worden und definitiv nur noch einige Kippenschachteln und Schnapsflaschen vom nächsten Herzinfarkt entfernt, pflichtet ihr murmelnd bei."

        Interessantes Bild, das da ein linksintellektueller Kulturschaffender von vermeintlich Arbeitlosen zeichnet, finden Sie nicht?

        Muss man sich als Linker nicht wundern, wenn sich ärmere Menschen von linken Ideen abwenden und sich rechten zuwenden, die ihnen das Bild vermitteln, zumindest wegen ihres "Deutschseins" etwas wert zu sein und vor allem auch, irgendwo dazu gehören zu dürfen.

    • @R. R.:

      Ich erwarte von ihm, dass er gut genug ausgebildet ist.

    • @R. R.:

      Danke, treffend formuliert.



      Man könnte keine Macht für Niemand ja mal als 6-Wochen-Experiment im Berliner ÖPNV einführen. Ich bezweifle, dass der Auto dann noch ein dankbarer Mitfahrer wäre.

    • @R. R.:

      War hier vielleicht Ihr Wunsch der Vater des Gedanken? Worum geht es denn eigentlich in diesem Artikel, dass Menschen mit Armbinden zu Scheusalen werden oder dass wir Konzerne mit "Hausrechten" akzeptieren, die Menschen Armbinden verpassen?

      Natuerlich sind die steuernden "Hintermaenner" das eigentliche Problem. Es geht immer um die sog. "Drahtzieher", immer. Diese Geistesleistung haetten auch Sie vollbringen koennen, da bin ich mir sicher.

      Wir befinden uns die ganze Zeit auf dem Teppich, aber er ist vollgepisst und voller Brandloecher; und es ist wichtig das nicht laenger zu ignorieren.

  • TU
    Test User , Autor Moderator ,
    Gib jemandem eine Armbinde und er wird zum Scheusal. Am besten zeigt sich das, wenn man S-Bahn-Securitys in Berlin beobachtet. [cms-article=5524778]