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Kolumne Der Kommissar #4Mega-Störfälle der Balkan-Irren

Die Jugos haben sich nur gespalten, um sich beim ESC gegenseitig die Punkte zuzuschustern. Jetzt machen sie die EU kaputt. Slowakien gehört nicht in die EU!

Einmal im Jahr werden dem Slowaken die Wahlurnen für den ESC übers ewige Eis bis vor die Haustür getragen. Bild: dpa

S lowakien ist ein Zerfallsprodukt. Früher waren alle Jugos noch in einem Staat, sprachen dieselbe Sprache (Jugowisch) und hatten beim ESC nur 51 Punkte zu vergeben – aber an andere! Heute ist fast die Hälfte der ESC-Länder Jugos. „Die Nachfolgestaaten Jugoslawiens nehmen alle einzeln am ESC teil“, hat taz-Experte Jan Feddersen (56) recherchiert. Das sind sechs Länder, 306 Punkte.

Die Jugos haben sich nur gespalten, um sich beim ESC gegenseitig die Punkte zuzuschustern. Zum Glück ist Europa nicht doof, gibt den Jugos keine Punkte. Darum wollen diese demnächst noch ein Land („Kosovo“) zum ESC schicken. Dafür haben die Balkan-Irren zehn Jahre lang Krieg geführt (vor unserer Haustür!), zweimal mussten deutsche Außenminister eingreifen, um das Schlimmste zu verhindern: 1991 Hans-Dietrich Genscher (87), 1999 Joschka Fischer (66).

LÄNDERLEXIKON SLOWAKIEN

Hauptstadt: Bratislava (Slowakenisch für: Laibach)

Größe: klein

Bevölkerung: hinterwäldlerisch

Exportgüter: ESC-Punkte

Berühmte Leute: Slavoj Žiźek, Alexander Dubcek

Berühmte Orte: Berg Škrlatica, Höhle Demänovská

Kultur: Laibach

EU-Tauglichkeit: null

So, wie die Jugos den ESC kaputtmachen, machen sie die EU kaputt. Jeder Zwergstaat hat einen Kommissar, will bei allem mitreden, tonnenweise werden EU-Dokumente in Slowakenisch übersetzt, obwohl das außer diesen Hinterwäldlern kein normaler Bürger versteht!

Auch schlimm: Mit ihren Uralt-AKW bedrohen die Balkan-Irren ganz Europa! Wegen eines Mega-Störfalls im AKW Krško musste die EU 2008 Atom-Alarm auslösen. Dazu wollen diese Verrückten das AKW Bohunice (Mega-Monster-Störfall 1977, von der EU abgeschaltet) wieder anschalten. Jetzt fragen alle: Wieso dürfen solche obskuren Kleinststaaten Atomkraftwerke betreiben? Und was suchen sie in der EU?

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Deniz Yücel
Kolumnist (ehem.)
Von Juli 2007 bis April 2015 bei der taz. Autor und Besonderer Redakteur für Aufgaben (Sonderprojekte, Seite Eins u.a.). Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik 2011. „Journalist des Jahres“ (Sonderpreis) 2014 mit „Hate Poetry“. Autor des Buches „Taksim ist überall“ (Edition Nautilus, 2014). Wechselte danach zur Tageszeitung Die Welt.
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26 Kommentare

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  • Provokation als Kunst, oder was? Hier darf jeeeeder schreiben, was er will...

  • Das Wichtigste wurde ja bereits genannt. Vielleicht sollte noch darauf hingewiesen werden, dass im Slowakischen grundsätzlich die erste Silbe betont wird. Dieser Marschrhythmus wird vom Slowaken sozusagen mit der Muttersprache aufgesogen. Unter 'berühmte Leute' darf natürlich Peter Handke nicht fehlen.

  • Und hier ein paar Fakten, um auch im Osten noch differenzieren zu können: Bratislawa hieß unter der KuK-Monachie Pressburg und ist die Hauptstadt der Slowakei - die kommt nicht aus Jugoslawien, sondern war mal die Hälfte der Tschecheslowakei. Laibach war nicht nur eine slowenische Rockband sondern heißt heute Ljubljana und ist die Hauptstadt von Slowenien, ganz ohne AKW´s! Aber wer kann diese ganzen Winzstaaten zwischen Merkel- und Putinland schon auseinanderhalten. Vielleicht sollte Deniz Yüksel als der Geograf der Woche ausgezeichnet werden. Ansonsten freue ich mich über die überaus differenzierten und ausgewogenen Analysen zu überflüssigen in der EU.

  • Wer hier die Weltsicht vertritt, Joschka Fischer habe auf dem Balkan, "das Schlimmste verhindert", ist selbst als Kolumnist ein Schlechter Witz.

  • Slowakien : Da sollte Jan Feddersen sich aber revanchieren und Deniz mal wieder zum Mitarbeiter der Woche ausrufen.

     

    @Bernd Kliebhan:

    "..Und Texte zu lesen, deren Botschaft man nicht versteht, ist letztlich ...." .... eine Herausforderung. Wie bei der Bibel. Aber da haben wir ja Fachpersonal, das die Exegese für uns übernimmt. Beim Koran kenne ich mich nicht aus. Aber der ist ja angeblich wörtlich zu nehmen. ;-)

  • wow slowakenisch, eine 6 in Geographie und Geschichte und gefährliches Halbwissen, hier darf echt jeder Artikel verfassen. Wurde hier gerade ein neues land in Europa geschaffen ? und seit wann gehört die Slowakei zu ehem. Jugoslawien.

    Es wäre echt hilfreich in der heutigen Zeit weniger Lügen und Unwahrheiten zu verbreiten, dafür haben wir doch unsere Politiker.

  • No. Ich warte jetzt auf den "deutyland" Beitrag. Bisher war es leicht die Schwachen und Dummen zu verarschen. Nur Mut, hau rein. Wir lachen schon.

  • Überraschend, daß einige Leser immer noch nur todernste Beiträge vom Autor erwarten. Zu viel politisch korrekt stranguliertes Lebensumfeld?

    Bald steht ja die Fußball-WM an, auf die kann D.Y. vielleicht auch gleich noch vorbereiten.

  • Meine Fresse, diese Kommentare hier halte ich im Kopf nicht aus.

    Ist das der Konservativismus der angeblich Linken? Dann teilt ihr etwas ganz Entscheidendes mit den Rechten: die ätzende Humorlosigkeit und die himmelschreiende Unfähigkeit zu Selbstironie.

    Ja, ganz sicher wollte dieser Artikel einmal spiegeln, wie ahnunglos und dünkelhaft über die ganzen "Jugos" innerhalb der EU gedacht und gesprochen wird. Und wann tun Menschen das? Wenn sie absolut keine Ahnung über die besagte Bevölkerungsgruppe haben. Die Frage ist, warum sie keine Ahnung haben und ob sie überhaupt eine haben wollen.

    Satire ist eine völlig legitime Art, Fragen aufzuwerfen.

  • Hey Deniz, an welchen Stammtischen treibst du dich denn rum ? Stimmt ja alles, was du schreibst, doch das kannst du doch nicht in aller Öffentlichkeit ausposaunen. So wirst du nie ein guter Deutscher.

    Das nehme ich dir echt übel !

  • Macht doch mal mein Paprikawitz rein. Es muss doch ein bisschen Spass sein dürfen.

  • Deniz, wenn du echte dürge, dann war dein Grosspapa Attila der Hunne. Also du bist ein Magyarer. Und was jetzt? "Siescht" aus wie ein echte Paprika...

    Sorry war nur ein Witzle...

  • Danke Deniz,

    deine Artikel sind ein Lichtblick in der bierernsten Trübsinnigkeit dieser Gesellschaft.

    Ich fürchte nur, dass du bald nur noch für den Eulenspiegel schreiben darfst, wenn du noch mehr Leser gegen dich aufbringst.

    Grüße aus dem Tal der Klerikalen.

  • Oh Deniz, Deniz, ich mache mir Sorgen, dass du "deutyland" auch durchs Kakao ziehst. Es könnte für dich gefährlich werden. Ein Paar Heimatschützer könnten aus Versehen Hackfleisch aus dir machen. Leute, wen werden wir dann lesen?

  • Oh Deniz, deine Beiträge über die Türkei und die Taksim-Bewegung waren so gut, was ist nur aus dir geworden? Warum strafst du unsere Nachbarn denn mit solch undifferenzierter Verachtung? Warum holst du dir vorsätzlich eine sechs in Geografie ab? Willst du Sitzenbleiben?

  • Na geht doch, es lebe die Revolution....

    Magyaren Slowaken, Jugos,.... Tschehen, Slowenen, Polaken, Rumanen, Bulgaren, alle zusammen schaffen wir die EU auf die Knie.... nur so weiter...

  • Wenn Balkan Irren geht dann Lügner geht auch.

  • "Red.: Kommentar entfernt. Bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl"



  • "Red.: Kommentar entfernt. Bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl"

  • Bin ich aber froh, dass diesen hanebüchenen Unsinn schon meine Vorkommentatoren sachlich richtig gestellt hat. In einer Zeit, wo so viele mitreden, eine Meinung verteten, wissen, was gut und böse ist, und abei oft so wenig Ahnung von geografischen, historischen und kulturgeschichtlichen Fakten haben, halte ich es für nicht förderlich, falls die Kolummne als Witz gemeint war. Falls sie das Ergebnis von Unkenntnis ist, sollte die taz dringend ihre Qualitätsstandards überdenken.

  • Hmmm Deniz, schonmal ne Landkarte studiert?

  • Na , da hast Du ja ganz schön was durcheinander gebracht. Ljubljana heißt auf deutsch Laibach und liegt in Slowenien welches mal zu Jugoslawien gehörte. Slowakei, Bratislawa war mal CSSR, liegt ganz wo anders.

    • @Joachim Kern:

      Als Nachtrag:

      Preßburg hat natürlich auch einen deutschen Namen, weil bis zum Ende des Weltkrieges mit sehr nennenswerter deutscher Minderheit, die bis zum Beginn des Verstädterungsprozesses um 1850 sogar die Bevölkerungsmehrheit in der Stadt darstellte.

      • @Jan Engelstädter:

        Au ja! Lasst uns endlich wieder Ross (Städte) und Reiter (irgendwelche Käffer) beim Namen (ihrem deutschen Namen) nennen! Historientreue geht doch über alles. Als ob es nicht schon schlimm genug war, dass die Deutsche Welle (sic!) zur EM 2012 vom "polnischen Posen" und dergleichen mehr berichtete. Und bis heute nix dazugelernt- Lemberg liegt immerhin in der Westukraine (noch). Revisionistische Kackscheiße. Danke Deniz (Christian) für die immerfort zur Selbstentlarvung der Leserschaft führenden Zeilen.

    • @Joachim Kern:

      Nicht nur das, sondern auch das, dass man die Sprache für Slowakei Slowakisch nennt, wogegen für Slowenien Slowenisch heißen sollte. Zugleich kommt Alexander Dubček aus der Slowakei und nicht aus Slowenien. Falls das ein Witz sein sollte, trägt es leider nur noch mehr zu einer gewissen Verwirrtheit bei, die über diese beiden Ländern bei einigen Menschen herrscht.

      • @Jan Kout:

        verwirrt fragt sich der Leser, was uns Herr Yücel mit seiner Kolumne mitteilen will. Dass "da unten" ohnehin überall "Irre" am Werk sind, die man getrost alle über einen Kamm scheren darf? Wohl kaum. Aber was dann? Sorry, aber Texte zu schreiben, deren Sinn sich nicht erschließt, ist - freundlich formuliert - unkommunikativ. Und Texte zu lesen, deren Botschaft man nicht versteht, ist letztlich Zeitverschwendung.