Klimaproteste im Rheinland: Tausende Menschen auf den Straßen
Im Rheinland haben am Freitagmorgen die ersten Proteste begonnen. Für den Tag erwartet die Polizei zahlreiche Störaktionen.
Das Protestbündnis „Ende Gelände“ hat angekündigt, ab heute und im Laufe des Wochenendes mit Schienenblockaden und einer Blockade des Tagebaus Garzweiler für ein früheres Ende der Kohleförderung in Deutschland zu demonstrieren.
Weitere Blockadegruppen wollten im Laufe des Vormittags ebenfalls aus dem Protestcamp aufbrechen, um sich auf unterschiedlichen Routen auf den mehrstündigen Weg in Richtung des rund 20 Kilometer südlich gelegenen Kohletagebaus zu machen. Viele von ihnen trugen Schlafsäcke bei sich und planen, das Wochenende in Blockaden zu verbringen und auch in gemeinsamen Straßen-, Schienen- oder Tagebaublockaden zu übernachten.
Große Proteste werden heute auch in der rheinischen Grenzmetropole Aachen erwartet. Hier sammelten sich am morgen tausende Menschen, um in einem Sternmarsch gemeinsam zum Aachener Tivoli zu laufen. Dort soll es über den gesamten Tag Redebeiträge und Musik geben. Zu den Protesten, zu denen die Schülerbewegung „Fridays for Future“ aufgerufen hatte, werden laut Polizei bis zu 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet.
Katharina Schipkowski und Martin Kaul berichten live für die taz über die Proteste von „Ende Gelände“ und „Fridays For Future“. Folgen können Sie den Livestreams sowohl auf Instagram, als auch via Periscope und bei Twitter. Mehr Infos dazu lesen Sie hier.
Es wird erwartet, dass die Proteste zu den größten Anti-Kohle-Protesten der deutschen Geschichte werden könnten. Hintergrund ist die starke Jugendbewegung sowie weiterer Zulauf zu den bereits seit Jahren stattfindenden „Ende Gelände“-Protesten.
Das Tagebaugebiet Garzweiler gehört zu den traditionsreichsten Kohleabbaugebiete in Deutschland. Viele Arbeitsplätze sind eng mit der Kohleindustrie verbunden. In der Region wird bereits seit über 100 Jahren Kohle gefördert.
Dem Tagebau Garzweiler mit einem genehmigten Abbaufeld von etwa 11.400 Hektar und einer Kohleförderung von etwa 35 Millionen Tonnen im Jahr sollen laut Betriebsgenehmigung noch weitere Dörfer in der Umgebung weichen, die in den kommenden Jahren noch geräumt und abgebaggert werden sollen. Dagegen haben sich auch Anwohnerbündnisse gebildet, die sich ebenfalls an den Protesten beteiligen.
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