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Klimaprotest in Den HaagGreta Thunberg festgenommen

Extinction Rebellion blockiert eine Autobahn in Den Haag. Es gab Festnahmen. Darunter ist auch die bekannte Klimaaktivistin.

Protest in Den Haag: Polizisten tragen Thunberg weg Foto: dpa

Den Haag dpa | Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist bei einer Demonstration in den Niederlanden festgenommen worden. Polizisten führten die 21-Jährige in Den Haag ab, wie schwedische Medien berichteten. Organisiert worden waren die Proteste demnach von der Organisationen Extinction Rebellion (XR). Die Autobahn A12 sei vorübergehend blockiert worden, die Polizei habe auch Wasserwerfer gegen die Demonstration eingesetzt, hieß es in den Berichten weiter.

Schon seit Längerem steht die A12, die durch das Zentrum von Den Haag führt, im Fokus von Protesten. Die Aktivisten wollen erreichen, dass die Niederlande sämtliche staatlichen Subventionen für fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas streichen.

Die bei der deutschen Klimabewegung wegen ihres Engagements für Palästina umstrittene Thunberg war bereits im April bei Protesten in Den Haag festgenommen worden. Polizisten führten die Aktivistin auch Ende Mai bei propalästinensischen Protesten gegen die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö ab. Vor rund zwei Wochen war Thunberg zudem bei einem XR-Protest in der finnischen Hauptstadt Helsinki festgenommen worden.

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19 Kommentare

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  • "Der Artikel von Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber stammt von 2020 und kann somit den aktuellen Kontext seit dem 07.10.2023 nicht berücksichtigen."

    Begründen sie das doch mal.

    • @serious?:

      Weil das, was von Greta Thunberg als Kritik am Gaza-Krieg und an der Hamas geäußert wird, in dieser Form noch nicht stattgefunden hatte, als Pfahl-Traughber seinen Text verfasst hat.

      Siehe dazu auch das Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) vom 02.12.2023:

      "Verwaltungsgerichtshof verbietet antisemitische Parolen"

      www.hessenschau.de...bei-demos-100.html

      Ansonsten möchte ich daran erinnern, dass der Hamas bei ihrem Terroranschlag am 07.10 23 nachgesagt wurde, dass sie kleinen Kindern die Köpfe abgeschlagen hätte, was praktisch dem Vorwurf "Kindermörder" entspricht.

      Oder denken Sie an die Geschichte mit den Brutkästen anlässlich des Überfalls des Irak auf Kuwait im Jahre 1990. Auch hier hatten westliche Politiker dem Irak Kindermord vorgeworfen.

      Insofern reicht es nicht, einen solchen Spruch abstrakt zu verstehen, wie es Pfahl-Traughber in einer Art "künstlerischer Freiheit" tut, sondern es ist immer zu prüfen, auf welche Realität sich ein bestimmter Ausruf bezieht bzw. auf welche Nichtrealität.

      Thunberg adressiert eine Politik, that's all.

      • @Uns Uwe:

        Die Realität ist, dass Greta sich mit antisemitischen und Terror verherrlichenden Gruppen solidarisiert hat und deren Inhalten somit ein Plattform geboten. Da kann Greta noch so toll reden, ihre Taten sprechen eine eindeutige Sprache und von der liefert die Kommentarspalte auch mehr als genug Beispiele.

        Das die besagten Gruppen antisemitische bzw volksverhetzende und terror verherrlichen Inhalte benutzen bestätigt auch das Urteil was sie selbst geteilt haben.

        Ihre "Kritik" an Traughbert lässt sich getrost als keine fachliche Wiederlegung, sondern trotziges "Ich seh das nunmal anders" verstehen. Zeigt sich jadass sie in Bezug auf seine Meinung abschätzig von "künstlerischer Freiheit " sprechen.



        Das gerichtliche Urteil besitzt eben nicht die fachliche Autorität von Traugbhert. Ist also als dessen Wiederlegung schlicht nicht geeignet. Sie wiederlegen Traugbert also nicht.

        Am Ende stehen 2 Sachen fest.



        Die Parole Kindesmörder ist und bleibt ein antisemitisches Narrativ und zwar unabhängig vom Jahr der Äußerung.



        Greta Thunberg solidarisiert sich mit antisemitischen Gruppen und bietet diesen eine Plattform.

        Thats all.

        • @Rabenbote:

          Traughbert interessiert sich nicht für die aktuellen Ereignisse in Israel-Palästina, sondern nur für geschichtslose Definitionen, deren Kontext ein ganz anderer ist. Greta Thunberg interessiert sich für das, was real geschieht und sie vertritt ohne Wenn und Aber die universellen Menschenrechte und außerdem den Klimaschutz, welcher von der Politik genau so mit Füßen getreten wird. Das ist der Unterschied zwischen dem Definitions-Professor und der engagierten Frau Thunberg.

  • War es nicht auf einer Thunberg Demo (Amsterdam), als ein Klimademonstrant von der Bühne abgeführt wurde unter wütenden Rufen der Menge weil er für das Klima demonstrieren wollte statt für irgendwelche rassistischen Verschwörungstheorien die Thunberg verbreitet #Krakenfoto?

    In meinen Augen hat Frau Thunberg der so wichtigen Klimabewegung einen Bärendienst erwiesen.

    Es ist dem Artikel leider nicht zu entnehmen, ob sie abgeführt wurde wegen einer Klimademonstration, oder weil sie wieder ihre mittelalterlichen Verschwörungsmythen über Jüdinnen und Juden verbreitet hat

    • @Pawelko:

      "... oder weil sie wieder ihre mittelalterlichen Verschwörungsmythen über Jüdinnen und Juden verbreitet hat"

      Na, das können wir doch sicherlich auch belegen, oder?

      • @Uns Uwe:

        Mir langt generell ihr Verhalten nach dem Massaker vom 07. Oktober, bzw. mit wem sie so „rumhängt“, um zum Schluss zu kommen, das sie seitdem geeignet ist eine Ikone antisemitischer Aktivisten zu sein.

        taz.de/Thunberg-un...enser/!5967725&s=/ 20.10.23



        Die Nähe zu Palästina spricht und deren Aufrufe zu verbreiten „„Diese hatte für Freitag zu einem „Globalen Generalstreik“ aufgerufen und dabei von einem „Genozid in Gaza“ und „Staatsterror“ gegen die Palästina-Solidarität gesprochen.““, und das Empfehlen von Accounts „auch „Palästina spricht“ welche das Oktober Massaker mit „Heute ist ein revolutionärer Tag, auf den man stolz sein muss“ kommentiert, das langt mir.

        taz.de/Kritik-an-F...r-Future/!5969585/ vom 13.11.23



        „Dann wollte Thunberg das Mikrofon an eine Frau weitergeben, die … behauptete, Israel begehe „in meinem Land einen Völkermord“.“

        taz.de/Klimaaktivi...-Leipzig/!5988013/ vom 25.01.24



        Teilnahme bei einer Demo, wo die Aufrufende Gruppe auch das Oktober Massaker gefeiert hat, und bei der „antisemitische Narrative wie „Kindermörder Israel“ verbreitet und Slogans wie „Kindermord ist Kindermord“ skandiert.“ werden.

      • @Uns Uwe:

        Gerne. Einfach mal Thunberg und Krake googlen. Dazu gibt es unzählige Artikel.

        Hier nur ein Auszug aus der Augsburger Allgemeinen:

        Scheinbar beiläufig wurde eine kleine Krake auf einer Stuhllehne platziert. Doch kaum etwas passiert zufällig in der PR-Maschinerie Thunberg. Und die Krake gilt als antisemitischer Code. Verschwörungsideologen nutzen sie für ihre Erzählung vomJudentum, das angeblich krakenhaft nach der Weltherrschaft greift.

        • @Pawelko:

          Ergänzend sei auf die Teilnahme an dieser Pro Palästina Demo hingewiesen



          taz.de/Klimaaktivi...-Leipzig/!5988013/

          Auch während der Kundgebung am Mittwoch wurden antisemitische Narrative wie „Kindermörder Israel“ verbreitet und Slogans wie „Kindermord ist Kindermord“ skandiert. Bei den Narrativ des Kindermörders Israels handelt es sich um eine Version der Ritualmordlegende die schon seit den Mittelalter unter Antisemiten beliebt ist.



          Im bpb heißt zum Narrativ des "Dies kann man an der Kontinuität einschlägiger Stereotype veranschaulichen, in denen bekannte antisemitische Aussagen auf den jüdischen Staat übertragen werden. Der gegen Israel gerichtete "Kindermörder"-Vorwurf beispielsweise greift die antisemitischen "Ritualmord"-Unterstellungen wieder auf."

          www.bpb.de/themen/...de-content-title-0

          Insofern kann man dieses Motiv durchaus als mittelalterlich bezeichnen.

      • @Uns Uwe:

        Ein Beispiel lässt sich hier in der Taz finden.

        taz.de/Klimaaktivi.../!5988013&s=Greta/

        Mit Antisemiten auf die Straße zu gehen, kann sie auf jeden Fall.

        Gerade bei den Bild des Kindermörders Israel´s handelt es sich, um ein antisemitischen Stereotyp.



        Zitat aus der BpB zu dem Thema



        "Der gegen Israel gerichtete "Kindermörder"-Vorwurf beispielsweise greift die antisemitischen "Ritualmord"-Unterstellungen wieder auf. "

        www.bpb.de/themen/...de-content-title-0

        • @Rabenbote:

          Ich bin der Meinung, man sollte sich auf das konzentrieren, was Greta Thunberg sagt und nicht darauf, was sie nicht sagt. Zitat aus Ihrem taz-Link:

          "„Wir dürfen nicht schweigen. Niemand kann schweigen, wenn ein Völkermord im Gange ist und den Menschen die grundlegendsten menschlichen Bedürfnisse verweigert werden. Wir müssen immer aufstehen und unsere Stimme erheben gegen Unterdrückung, gegen Imperialismus, gegen Krieg, gegen Diskriminierung und Rassismus in allen Formen. An der Seite Palästinas zu stehen bedeutet, menschlich zu sein“, so Thunberg."

          Und an anderer Stelle weist sie darauf hin, dass sie selbstverständlich auch den Hamas-Terror am 7.10 schockierend fand.

          Der Artikel von Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber stammt von 2020 und kann somit den aktuellen Kontext seit dem 07.10.2023 nicht berücksichtigen.

          • @Uns Uwe:

            "Ich bin der Meinung, man sollte sich auf das konzentrieren, was Greta Thunberg sagt und nicht darauf, was sie nicht sagt"

            Ach ich bitte Sie. Es ist sehr wohl entscheidend mit wem Frau Thunberg sich trifft, welche Meinungen sie auf ihren "Klimademos" zulässt und welche Symbole sie benutzt.

            Bernd Höcke wurde zurecht auch verurteilt war er einen Satz mit "Alles für..." begonnen hat. Wollen sie da ihr Argument auch bringen:



            "Aber er hat nie ""Deutschland"" gesagt!"?

            Sie haben jetzt so viele Belege von verschiedenen Leuten erhalten über Thunbergs antisemitischen Haltung. Sie ignorieren diese und verweisen auf ein einziges Argument, welches sie auf Krampf entkräften wollen.

            Ich behaupte mal, keiner ist glücklich und froh über Frau Thunbergs Wandlung. Aber mit Antisemiten sympathisiert man nicht, selbst wenn sie sich für das wichtige Thema Klimaschutz einsetzen. Und wer anstisemitische Narrative verbeitet ist Antisemt. Punkt. Oder würden sie "Den dritten Weg" wählen wenn er verspricht Windräder zu bauen?

            Und nehmen wir mal an, wir glauben Frau Thunberg dass sie wirklich vom 7. Oktober geschockt war. Warum likte sie dann Organisationen, die diesen Tag feiern!?

          • @Uns Uwe:

            Man sollte sich vorallem darauf konzentrieren was Tunberg tut

            "Serious?" fasst in seinen Post die ganze Problematik in Bezug Greta Handeln seitdem 7. Oktober sehr gut zusammen.

            Wer sich mit Gruppen solidarisiert bzw deren Beiträge teilt , welche den 7. Oktober als revulotionären Tag bezeichnen ("Palästina spricht ") oder am 8.10.23 ein Bild von einen Glider zusammen mit den Spruch "From the river to the sea" posten ("Handala",) und dabei über eine Reichweite wie Tunberg verfügt, macht den Antisemitismus und die Hetze salonfähig.



            Da hilft auch keine verbale Distanzierung.



            Was das mit Soldiarität oder mit Humanismus zu tun hat erschließt sich mir jetzt nicht.

            Man kann jetzt der Tunberg wohlwollend paternalistisch Naivität unterstellen, wenn mensch das umbedingt möchte.



            Dies ist in Hinblick auf Tunbergs Erfahrung im politischen Aktivismus allerdings fragwürdig und läuft in meinen Augen auf billige Relativierung hinaus.

            "Der Artikel von Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber stammt von 2020 und kann somit den aktuellen Kontext seit dem 07.10.2023 nicht berücksichtigen."

            Inwiefern ist ein antisemitisches Narrativ von 2020, 2023 nicht mehr antisemitisch ?

        • @Rabenbote:

          Ergänzung in Bezug auf den Ritualmord



          "Jüdinnen und Juden siedelten sich ab 1066 in England an. Einer der ersten bekannten Fälle von Anschuldigungen gegenüber Juden gab es im Jahr 1144, als sie für den Tod des Jungen William aus der Stadt Norwich verantwortlich gemacht wurden: angeblich hätten sie ihn nach dem Synagogendienst am zweiten Tag des Pessachfests geopfert. Zur Auflösung der Fußnote. Derartige Fälle von Anschuldigungen des Ritualmordes wiederholten sich danach vielerorts" also ja ein sehr mittelalterliches Motiv, jetzt halt in modernen Gewand. Insoferntrifft es mittelalterlich schon ganz gut

          www.bpb.de/themen/...n-grossbritannien/

          • @Rabenbote:

            Vielen Dank für Ihren Kommentar. Leider ist die Geschichte des Antisemitismus schon sehr alt und hat im Laufe der Zeit einfach immer wieder einen neuen Anstrich bekommen.



            Man erinnere sich an Richard Davids Precht Aussage über jüdische Arbeit "»ein paar Sachen wie Diamanthandel und ein paar Finanzgeschäfte ausgenommen«.

            Ich unterstelle Herrn Precht in keinster Weise antisemitismus, sondern schlicht Unwissenheit über die jüdische Geschichte in Europa. Auch diese Aussage fußt auf Grund von Diskriminierung die Juden bereits im Mittelalter erleiden mussten.

            • @Pawelko:

              Ja es leider so. Die Geschichte Europas und des nahen Ostens lässt sich ohne Antisemitismus nicht schreiben oder begreifen.

              Ich bedanke mich ebenso für ihre Kommentare es immer beruhigend zu lesen, wenn Menschen dieses Thema ernst nehmen und nicht bagatellisieren oder wegrelativieren.

  • Achja bald ist Holland eh vom Meer verschluckt

  • Wasserwerfer.

    Ich schätze, mensch kann dieser Tage froh sein, wenn sie nicht mit Schützenpanzer kommen.

  • taz: *Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist bei einer Demonstration in den Niederlanden festgenommen worden. [...] Die Autobahn A12 sei vorübergehend blockiert worden, die Polizei habe auch Wasserwerfer gegen die Demonstration eingesetzt, hieß es in den Berichten weiter.*

    Wenn es nicht so traurig und ernst wäre, dann könnte man sich darüber amüsieren, wie der klimaschädliche Kapitalismus mit allen Mitteln seinen Wahnsinn verteidigt. Wasserwerfer einsetzen und die Ikone des Klimaschutzes verhaften, etwas anderes fällt den Politikern nicht mehr ein.

    Der klimaschädliche Wirtschaftswachstumswahnsinn hat die Meere mit Plastik vermüllt, er hat Pestizide in Seen und auf Äckern gebracht, er zerstückelt oder verbrennt aus Profitgier die Wälder und er hat dafür gesorgt, dass ein Klimawandel entstanden ist. Durch den herannahenden Klimawandel nehmen Stürme und Überschwemmungen zu und zerstören wichtige Infrastruktur wie Verkehrswege, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen. Und was macht man dagegen? NICHTS. Man bekämpft lieber die jungen Klimaaktivisten, die diesen umwelt- und klimaschädlichen Wahnsinn anprangern.