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Klimafreundliches HeizenNGOs legen Empfehlungen für kommunale Wärmeplanung vor

Neun Umweltorganisationen warnen in einem Positionspapier vor Scheinlösungen wie Wasserstoff. Sie fordern die soziale Abfederung der Wärmewende.

Noch heizt die überwiegende Mehrheit der Ver­brau­che­r:in­nen mit klimaschädlichem Gas oder Öl Foto: Silas Stein/imago

Berlin taz | Umweltorganisationen warnen Kommunen davor, bei der Wärmeplanung auf Wasserstoff oder Biomethan zu setzen. Diese Lösungen seien Kostenfallen, heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier von Greenpeace, dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), dem Deutschen Naturschutzring, PowerShift und fünf anderen. In dem Papier halten die NGOs fest, wie ihrer Meinung nach eine nachhaltige und sozial verträglich Wärmeplanung aussehen soll.

Der Hintergrund: Die Wärmeversorgung ist in Deutschland für einen großen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Bundesrepublik will bis 2045 klimaneutral sein. Dazu müssen fossile Heizungen nach und nach durch klimaneutrale Wärmequellen ersetzt werden, das ist die sogenannte Wärmewende. Noch heizt die überwiegende Mehrheit der Ver­brau­che­r:in­nen mit klimaschädlichem Gas oder Öl. Damit Haus­ei­gen­tü­me­r:in­nen bei der Umstellung Planungssicherheit haben, hatte die Ampel-Regierung im vergangenen Jahr Städte und Gemeinden verpflichtet, Pläne für eine klimaneutrale Wärmeversorgung von Gebäuden in ihrem Einzugsbereich aufzustellen. Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 diese Pläne erstellt haben, kleinere Gemeinden bis 2028.

„In vielen Kommunen läuft dieser Prozess jetzt“, sagt Mira Jäger von Greenpeace. Vielerorts finden politische Beratungen und Informationsveranstaltungen statt. Für diesen Prozess wollen die neun Organisationen Impulse geben. Der zentrale Punkt: Bei ihrer Planung sollten Kommunen schnell ausschließen, dass sie auf Wasserstoff oder Biomethan setzen. „Das sind Scheinlösungen“, sagt Jäger.

Denn Wasserstoff wird aller Wahrscheinlichkeit nach extrem teuer werden. Biomethan wird nicht im ausreichenden Maße zur Verfügung stehen, um damit im großen Maßstab zu heizen, ist Jäger überzeugt. Punktuell sei der Einsatz in kleinen Projekten vor Ort möglicherweise sinnvoll. Aber die Produktion von Biomethan könne nicht in ausreichendem Maße hochskaliert werden, ohne die Ökosysteme massiv zu belasten. „Wir haben nicht nur eine Klimakrise, sondern auch eine Biodiversitätskrise“, betont Jäger. Deshalb müssten bei der Produktion von Biomethan Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden – was die produzierbare Menge einschränke.

Neue Heizung ohne Mieterhöhung

Statt auf Scheinlösungen sollten Städte und Gemeinden auf machbare Lösungen wie Wärmepumpen oder nachhaltige Wärmenetze setzen – und so schnell wie möglich mit der Planung und Umsetzung anfangen. „Je schneller das beginnt, desto kostengünstiger wird der Umstieg“, sagt Jäger. „Und umso mehr Planungssicherheit bekommen die Bürgerinnen und Bürger.“

Ein Grund, warum Kommunen möglicherweise Wasserstoff oder Biomethan favorisieren: Sie hoffen, so ihre Gasnetze weiter betreiben zu können. Damit sendeten sie ein falsches Signal aus und wiegen die Bür­ge­r:in­nen in falscher Sicherheit, sagt Jäger. Denn Ver­brau­che­r:in­nen könnten glauben, sie könnten heizen wie bisher. Damit Bür­ge­r:in­nen nicht überrascht werden, sollen die Kommunen mit der Wärmeplanung über die beabsichtigte Stilllegung von Gasverteilnetzen informieren, heißt es in dem Positionspapier.

Außerdem fordern die Organisationen, dass Städte und Gemeinden die Wärmewende sozial abfedern. Der Bund fördert den Austausch von Heizungen mit Zuschüssen. Die Kommunen sollten in den von ihnen vermieteten Wohnungen dafür sorgen, dass der Austausch warmmietenneutral erfolgt, sagt Jäger. Das bedeutet: Mie­te­r:in­nen werden an den Ausgaben für die neue Heizung und Sanierung des Gebäudes nur soweit beteiligt, wie sie Heizkosten einsparen. Zudem sollten Kommunen Bür­ge­r:in­nen mit Beratungsangeboten unterstützen, fordern die Organisationen.

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22 Kommentare

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  • Ich denke, es gibt bei Wärmenetzen ein größeres Problem: Die Akzeptanz.



    Als Kunden des örtlichen Fernwärmeanbieters bin ich quasi einem lokalen Monopolisten ausgeliefert. Es wäre sinnvoll, einen Wärmemarkt zu etablieren, so wie es bei Strom und Gas auch schon funktioniert.



    Das wäre wohl etwas, was auch eine künftige CxU - Regierung als sinnvoll anerkennen könnte.

    • @Jörg Schubert:

      Das ist verständlich. Die konventionelle heiße Fernwärme ist teuer im Ausbau, die Akteure wollen eine (hohe) Rendite, die Verträge sind oft undurchschaubar. Es werden dem Kunden/der Kundin ein hoher Anschlusswert aufgedrängt, der wiederum zu zahlen ist. Es liegt nur ein Wärmenetz in der Straße. Alternativen gibt kaum. Mühsam versuchen in Berlin Initiativen - oft genossenschaftlich organisiert - das zu ändern. Neue zukunftsfähige Netze zu bauen. Die Bezirksämter dafür zu gewinnen. Straßenland ebenso wie die Großen nutzen zu dürfen. Oft in Randlagen, in Ein- und Zweifamilienhaussiedlungen. Eichkamp in Charlottenburg-Wilmersdorf oder KliQ in Steglitz-Zehlendorf sind Beispiele. In Pankow hat Ludwig Brandt versucht, ein solches kaltes Nahwärmenetz für Mehrfamilienhäuser bzw. ein Quartier auf den Weg zu bringen - ist vorerst an der Genehmigung der Behörden für die Verlegung der Leitungen gescheitert. In Bremen ist das einer Genossenschaft gelungen, der Erdwärme-dich e.G.. Das Kottbusser Tor in Berlin ist ein nächstes Projekt. Gibt es noch mehr? Diese Alternativen sollte die Politik unterstützen.

  • Am kommenden Mittwoch gibt es im PopUp der AGB ab 18 Uhr einen Vortrag zur Möglichkeit eines neuen (kalten) Wärmenetzes in der dicht bebauten Innenstadt. Eine weitere Fragestellung ist die Bezahlbarkeit. Geht das? Und wenn ja wie? Der Vortrag wird auch gestreamt. Hier der link: www.xberg-klimaneu...gstoff_chance.html



    Da kann man weiter diskutieren. Würde mich freuen.



    Hier geht es um Mehrfamilienhäuser. Für Ein- und Zweifamilienhäuser gibt es andere Lösungen.

  • Ein Hinweis auf eine neue Studie vom Frauenhofer Institut zu www.ise.fraunhofer...energiesystem.html

    "Szenarienansatz



    In dieser Studie werden vier mögliche zukünftige Welten modelliert. Das Szenario „Technologieoffen“ beschreibt eine kostenoptimale Transformation des Energiesystems. Im Szenario „Effizienz“ werden Genehmigungsverfahren beschleunigt und Energie effizienter genutzt, wodurch zusätzlich CO2-Emissionen eingespart werden können. Das Szenario „Beharrung“ zeichnet sich durch Investitionen in Verbrennungstechnologien und eine verzögerte Transformation aus, während im Szenario „Robust“ das Energiesystem verschiedenen geopolitischen Krisen und Schocks ausgesetzt ist.

    Das Institut arbeitet mit vier Szenarien, um die Auswirkungen gesellschaftlicher Trends auf das Erreichen der Klimaziele zu analysieren. In allen Szenarien sind die Reduktionsziele bis 2045 noch erreichbar, jedoch auf unterschiedlichen Pfaden und zu unterschiedlichen Kosten."

    Am Ende haben alle vom Szenario "Effizienz" am meisten. Weniger Energieverbrauch, mehr Klimaschutz, geringere Kosten je t CO2. Neue Wärmenetze / Speicher gehören dazu.

  • Und wie wird die Energie für die "nachhaltigen Wärmenetze" oder die Wärmepumpen erzeugt/bereitgestellt? CO2-neutral?

    Alles mit völlig umweltverträglichen Solarpaneelen und Windrädern?

    Speicher für im Sommer im Überfluss erzeugten Solar/Windstrom: gibt es die und wird es sie geben und wer wird die bezahlen?

    Was ist mit den Schwellenländern? Was mit Industrieländern wie China und Indien? Ist das mit dem CO2 in der Atmosphäre eine weltweites Problem oder kann hier die Bundesrepublik irgendetwas bewirken?

    Sind die restlichen Staaten der Erde restlos begeistert von der deutschen Energiewende und folgen sie uns nach auf unserem Weg in die Klimaneutralität?

    • @EIN MANN:

      Wo ist das Problem? China ist unserer PV-Entwicklung und Umsetzung gefolgt und ist aktuell weltgrößter Hersteller und Vorreiter in der Umsetzung. Auch Indien zieht hier nach und spielt eine immer größere Rolle im PV-Geschäft und Windkraftgeschäft. Auch Tailand wächst in diesem Markt. Nur das Merkel-Altmaier-Deutschland schrumpfte in diesem Marktsegment. Das Gleiche passiert derzeit im Automobilsektor, nachdem die Betrügereien nicht mehr funktionieren, und Asien uns Technologisch überholt hat.



      Das Dukelflauteproblem ist schon längst gelöst, würden entsprechende Konzepte konsequent umgesetzt, z.B. Batteriespeicher und Pufferspeicher bei Wärmepumpen, um dezentral eine Energiebrücke von mind. zwei Wochen zu ermöglichen. Wer hier auf das Netz setzt, hat die Notwendigkeit der Dezentralisierung noch nie verstanden, so wie RWE und EON u.a. das bewusst seit aus Marktstrategieschen Gründen tun. Wenn jedes Land allein nur seinen CO²-Anteil reduziert werden wir gemeinsam das nötige Ziel erreichen. Das gerade für uns dieser Weg schmerzen wird liegt auf der Hand. Timbuktu hat es da leichter.



      Die Herstellung einer Reihe von Produkten der Energiewende ist heute schon klimaneutral.

      • @Sonnenhaus:

        "Das Dunkelflauteproblem ist schon längst gelöst"

        Seltsam. Bei mir nicht. Mein 10000 € Batteriespeicher meiner PV Anlage ist in letzter Zeit ständig leer. Meine Autarkie liegt < 40%. Komisch, wo das Problem doch schon gelöst ist.

        Aah, jetzt wird es mir klar: Mein Speicher ist viel zu klein! Sonnenhaus hat's erkannt: "eine Energiebrücke von mind. zwei Wochen" ist nötig.

        Hab schon mal den Kellerraum mit der zu kleinen Batterie leer geräumt. Einen ordentlichen Speicher für 150000 € bestellt, nicht so ein winzig kleines Ding, wie ich bisher habe.

        In einem muss ich aber Sonnenhaus recht geben: Die Spielregeln für Solarenergie unter Merkel/Altmair waren wirklich irre. Und sind es oft immer noch. Gerade für große Anlagen. Warum? Weil unter anderem leistungsfähige Speicher für die im Sommer zu viel erzeugte PV-Energie fehlen.

        Und das geht nicht mit Energispeichern wie Batterien. Ein ganzes Land kann kein 1/2 Jahr lang Energie in Batterien speichern. Das ist zu teuer. Weil: Batterien gehen nach relativ kurzer Zeit kaputt (10-15 Jahre Lebensdauer?) und müssen dann recycelt und durch neue ersetzt werden.

      • @Sonnenhaus:

        Die heutige Batterietechnologie ist keine Lösung für die Dunkelflaute im Netz - lässt sich leicht recherchieren.



        Dezentrale Versorgungssysteme sind deutlich teurer



        Ein 14 Tagepuffer für ein Einfamilienhaus erfordert exorbitant hohe Investition in Speicher

  • Was soll das überhaupt noch bringen?



    Die Wirtschaft bricht u.a. auch wegen der Energiewende und den damit verbundenen Kosten gerade zusammen. Mit Trump wird das noch schlimmer.



    Die Kommunen sind allesamt jetzt schon Pleite, glaubt irgendwer dass das in den nächsten Jahren besser wird?



    Und glaubt jemand ernsthaft das andere Länder uns das nachmachen werden?

    Die Energiewende ist gescheitert.



    Baut lieber große Bunker wenn ihr euren Kindern ein überleben sichern wollt...

    • @Rikard Dobos:

      Nein, nicht die Energiewende ist gescheitert -- sondern die Energiepolitik der Regierungen Kohl / Schröder / Merkel.

      Alle diese Regierungen hätten um die Auswirkungen des Co2-Ausstoßes auf das Klima wissen können. Und noch besser: Sie alle hatten konkrete Handlungsempfehlungen vorliegen. Siehe: taz.de/CO2-und-fos...Energien/!5927256/

  • // Dazu müssen fossile Heizungen nach und nach durch klimaneutrale Wärmequellen ersetzt werden, das ist die sogenannte Wärmewende.

    Welche klimaneutralen Wärmequellen wird wissentlich (unwissentlich?) weggelassen. In der Theorie ist immer alles leicht aber scheitert meist in der Praxis. Wie Kommunen bestehend aus 5-15 kleineren Ortschaften das umsetzen sollen weiß heute niemand , auch die Experten nicht.



    Und wegen Biomethan: Ist doch super wenn man das hat. Sei es für große Stromgeneratoren von > 200 kW die die Stromversorger gezielt zu- und abschalten können bei Bedarf. Gibt es alles schon auf dem Land.

    • @Der Cleo Patra:

      Die Experten beraten dies gerade mit den Gemeinden und Städten und planen bereits die Umsetzung. Zielhorizont 2026 und 2028. Bis dahin wissen es dann hoffentlich alle, mit Ausnahme derer die es nicht verstehen.

  • Wo ist da noch der Bezug zur Realität?

    • @1Pythagoras:

      Gehen Sie nach Valencia. Oder in die Emilia Romagna. Oder nach Sizilien. Oder nach Griechenland ...



      Da finden Sie den Realitätsbezug, fast direkt vor unserer Haustüre.

  • Wie immer bei solchen Vorschlägen von NGO's bleibt die Finanzierung deren Geheimnis. Woher sollen denn die oft hochverschuldeten Kommunen das Geld nehmen. Was ist mit den Städten, die alle Wohnungen bereits verkauft haben. Alles unbeantwortete Fragen.

    • @Whatever1984:

      "...bleibt die Finanzierung deren Geheimnis. "



      Ist doch trivial: Aufhebung der Schuldenbremse.

  • "...sollten Städte und Gemeinden auf machbare Lösungen wie Wärmepumpen oder nachhaltige Wärmenetze setzen"



    Und wo kommt der Strom für die Wärmepumpen her? Siehe dazu [1]. Oder die Wärme für die "nachhaltigen Wärmenetze"?



    Manchmal habe ich den Eindruck, gewisse "Verbände" werden von der AKW-Industrie gesponsort...



    [1] taz.de/Ungeloestes...uerbaren/!6045762/

  • Nicht auf Biomethan zu setzen, klar, das ist sinnlos. Auf was also? Wärmepumpen dezentral, soweit ok. Was zur Hölle sind "nachhaltige Wärmenetze"? Auf welcher Basis soll da Enegie bereitgestellt werden. Leider eine Fehlstelle hier. Hinweis: Auch "Abwärme", "Prozesswärme" ... und was man sonst oft liest hat einen Basisenergieträger der meist CO2 emittiert. Wäre schön das genauer herauszuarbeiten. Merci!

    • @Tom Farmer:

      Die Stadt München stellt derzeit sein überwiegend fossiles Fernwärmenetz auf Geothermieversorgung um. Dann wird es Nachhaltig sein. Erste Geokraftwerke sind schon errichtet.



      In Teilen des Fernwärmenetzes liegt der nachhaltige Anteil bereits über 80%.



      Es gibt viel zu tun. Beinahe wie in den 1950-er Jahren, in welchen der Wiederaufbau anstand. Da steckt wirtschaftliche Prosperität drin. Das sehen nur wenige. Viele haben dies bereits vor 20-30 Jahren begonnen umzusetzen und sind heute "Windrentner" oder PV-Rentner. Zum Ärgernis von RWE und EON den diese Milliarden hätte sie gerne eingenommen und als Dividende und Boni ausgezahlt. Darum ist es sinnvoller die Bürger an Windanlagen und PV-Anlagen zu beteiligen, damit diese kostenlosen Strom bekommen und zusätzlich Geld verdienen können. Alles schon lange möglich wenn man sich nicht von den üblichen Versorgern beraten lässt.

      • @Sonnenhaus:

        Ja, das sind allerdings Sonderfälle und geht auch nur bei entsprechenden Besiedlungsdichten UND geologisch entsprechend aktiven Gebieten. Wieviel % des Wärmebedarfs in DE, sowohl Winter (Spitzenbedarf) als auch Sommer gedeckt werden können .... sicher kein nennenswerten Betrag, ich würde mal schätzen deutlich unterhalb 10%.



        Biomasse hatte hier noch jemand geschrieben, dito. Und wo sich das dann qua Abnehmerstruktur bei welcher Mengenabnahme wirtschaftlich darstellen lässt ist dann nochmal eine ganz andere Frage.

    • @Tom Farmer:

      Diese Fragen habe ich mir auch gestellt -- und den hiesigen Stadtwerken, die unser Fernwärmenetz betreiben. Die Antwort: Schulterzucken. Zumal sich alle auf die aktuelle Version des Gebäudeenergie-Gesetzes berufen, nach dem Fernwärme per se schon nachhaltig ist.



      Uns fallen die Versäumnisse der letzten 30 Jahre auf die Füße. Dass wir nicht-fossile Möglichkeiten brauchen, um Gebäude zu heizen, wissen wir seit den 1980er Jahren. Damals (1983) hat die Regierung Kohl (!!!) einen Bericht erhalten vom Kernforschungszentrum Jülich über die Auswirkungen von Kohlendioxidemissionen auf das Klima. Da steht das -- und viel mehr -- als Handlungsempfehlung drin. Was ist passiert?

      • @Libuzzi:

        RWE hat sein Jahrzehnte lang aufgelegtes Jahrbuch nicht mehr verlegt. Darin wurde schon in den 1980-er Jahren vom Reaktor im Keller des Reihenhauses geschwafelt. Kein Witz, sondern Tatsache.



        Nachhaltige Wärmenetze sind Wärmenetze die aus Geothermie oder z.B. Biomasseenergie gespeist werden. Aber auch Großwärmepumpen gehören dazu.



        Der Strom dafür kommt aus der Sonne, Wind, Erde und aus Speichern unterschiedlicher Technologie. Sicher aber nicht aus Kraftwerken die uns jahrtausendlang strahlenden Abfall bescheren, deren Einlagerung heute noch ungelöst ist; seit den 1950-er Jahren wird daran geforscht. Zumal der Bau dieser Kraftwerke zu lange dauert und zu teuer ist und ideale Angriffspunkte für Putin und seine Freunde ist.