Klima-Demonstrationen in Frankreich: Enttäuscht von Macrons Klimagesetz
Zehntausende haben in Frankreich für ehrgeizigere Maßnahmen im Klimaschutz demonstriert. Ihnen gehen die Pläne des Präsidenten nicht weit genug.
Nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich 115.000 Menschen an den landesweiten Kundgebungen, knapp die Hälfte von ihnen in Paris. Damit lag die Zahl der Demonstranten etwas höher als bei den Protestaktionen Ende März.
Die Proteste richteten sich gegen den „fehlenden Ehrgeiz des Klimagesetzes“ und die drohende Absage der Volksabstimmung, sagte der Schriftsteller Cyril Dion als einer der Gewährsleute für den Bürgerkonvent.
Das geplante neue Klimagesetz, das die Nationalversammlung am Dienstag in erster Lesung gebilligt hatte, geht maßgeblich auf Vorschläge eines Bürger-Klimakonvents zurück, den Macron ins Leben gerufen hatte. Es sieht unter anderem ein Verbot von kurzen Inlandsflügen und einen neuen Straftatbestand des „Ökozids“ vor.
Mitglieder des Klimarats enttäuscht
Besonders weitreichende Vorschläge wie etwa die Senkung des Tempolimits auf Autobahnen von 130 auf 110 Stundenkilometer wurden dagegen verworfen. Viele Mitglieder des Klimarats äußerten sich deshalb enttäuscht über Macron.
Zudem befürchten sie, dass nun auch das auf Vorschlag des Bürgerrats vom Präsidenten in Aussicht gestellte Klimareferendum nicht abgehalten wird. Aufgrund von Vorbehalten im von der Opposition dominierten Senat könnte das Vorhaben blockiert werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“