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Kinder fragen, die taz antwortetWarum regiert Geld die Welt?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Terje, 8 Jahre alt. ​

Geld erleichtert den Tausch Foto: Monika Skolimowska/dpa

Geld ist tatsächlich ein Rätsel: Alle benutzen es, aber fast keiner versteht es. Bis heute gibt es keine einheitliche Erklärung des Geldes, auf die sich alle Experten einigen können. Sicher weiß man, dass es Geld gibt, seit die Menschen an festen Orten leben und Ackerbau betreiben. Also seit ungefähr 10.000 Jahren. Das Geld wurde erfunden, weil es verschiedene sehr wichtige und praktische Funktionen erfüllen kann.

Erstens: Geld erleichtert den Tausch. Wenn man Äpfel hat und Schuhe braucht, muss man nicht einen Schuster suchen, der zufällig gerade Äpfel haben will. Stattdessen verkauft man die Äpfel und kriegt dafür Geld – und kauft damit dann die Schuhe. Der Schuster wiederum kann dieses Geld für alles ausgeben, was er möchte.

Zweitens: Geld verbindet die Gegenwart, also das Heute, mit der Zukunft – indem man spart. Man legt jetzt immer wieder etwas Geld beiseite, bis die Summe irgendwann groß genug ist, um ein teures Spielzeug zu kaufen oder in den Urlaub zu fahren.

Drittens: Geld kann auch die Zukunft zur Gegenwart werden lassen. Denn man kann sich bei der Bank Geld leihen, „Kredit“ nennt sich das. Das ist gut, wenn man etwas dringend braucht – vielleicht ein Auto oder ein Haus. Man zahlt das geliehene Geld in den folgenden Jahren nach und nach an die Bank zurück, aber kann schon jetzt im Haus wohnen.

Das meiste Geld entsteht aus dem Nichts

Aber woher kommt dieses Geld? Viele Menschen stellen sich vor, dass alles Geld vom Staat gedruckt wird. Das stimmt nicht so ganz. Das meiste Geld entsteht wirklich aus dem Nichts, und zwar in dem Moment, in dem eine Bank einen Kredit vergibt. Dann erscheint es einfach auf dem Konto des Kunden, und schon ist neues Geld in der Welt. Wenn der Kredit zurückgezahlt wird, verschwindet das Geld wieder.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Vielen Menschen ist es unheimlich, dass Geld einfach aus dem Nichts entstehen kann. Tatsächlich ist es jedoch eine große Stärke des Geldes, dass es so flexibel ist, sich also gut daran anpassen kann, was gerade benötigt wird. Denn die Betriebe wollen immer mehr Sachen herstellen und verkaufen – das geht aber nur, wenn die Kunden auch mehr Geld haben, um diese zusätzlichen Waren zu erwerben.

Geld ist also komplex und seltsam. Aber ohne Geld würden viele Dinge viel komplizierter ablaufen oder gar nicht richtig funktionieren. Und das ist sicher der Grund, warum es auf der Welt eine so große Rolle spielt.

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3 Kommentare

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  • Es ist eher die Antwort auf die Frage warum es heißt "Money makes the world go round".

  • Was auch fehlt, ist das (unser) Geld nur funktioniert, solange alle daran glauben. Wenn alle Angst bekommen und schnell "ihr" Geld abheben wollen, um es in Brötchen oder Gold umzutauschen ... wirtschaftlicher Totalschaden

  • Ziemlich mangelhaft.

    Was ist mit dem (Gesellschafts)vertrag zwischen Händlern, der dem Geld erst seinen wert gibt???



    Is wohl schon relevant oder?



    Soll hießen, die leute setzen gemeinsam fest, das dies und jenes den und den wert hat. Das ist entscheidend für eine handelnde gesellschaft.



    Auch die Kinder machen das schon, wenn sie etwas tauschen wollen.



    So kann gewährleistet werden, das ein tausch fair und gerecht ist.

    So handeln die leute schon ewig mit geld und waren und der wert der dinge wird durch verschiedene gessellschaftliche ideen und umstände beeinflusst und verändert sich mit der zeit. so kann eine ware auch viel teurer sein als die gesellschaft es sich vorstellt. Das kann betrug sein, aber auch mit anderen dingen zu tun haben.

    des weiteren ist geld nicht das einzige problem bei der fragestellung. sondern ebenfalls das wort "macht".



    Normalerweise, also schon bei den tieren, hat der anführer die macht - soll heißen, er sagt wo es lang geht - der körperlich stärkste, schlauste oder kooperativste. Mit dem beginn des handels und großer gesellschaften, wurde diese form der macht komplexer und verteilte sich auf mehrere führer und institutionen, die für die führung des volkes mitverantwotlich sind.



    all diese führer, starken und schlauen leute handeln nun - mit waren und geld.



    je nachdem was man für fertigkeiten hat und ausübt (gewalt, wissen, kooperation), kann man so macht und auch geld vermehren. wobei das geld die flexibelste form der macht darstellt.

    all das ist relevant und auch bekannt. ist jetzt nicht so als wäre das hexenwerk und keiner weiß wo das geld herkommt, welchen nutzen es hat und in welchem zusammenhang es mit den machtstrutkuren steht.



    wenn ihr mehr wissen wollt, lest mal was von Karl Marx & Pierre Bourdieu. Da wird das alles ganz gut zusammengefasst.



    Lasst euch nicht von den Reichen alles vorkauen, ihr seit selbst mächtig, wenn ihr eure kräfte, weisheit und eure gemeinschaftlichkeit nutzt!



    Denn es regiert weitaus mehr als geld die welt!