piwik no script img

Kampf um syrische IS-HochburgOffensive auf Al-Rakka läuft

Fast zeitgleich mit Mossul wollen die syrischen Kurden auch die inoffizielle IS-Hauptstadt al-Rakka zurückerobern. Die Türkei ist davon nicht begeistert.

YPG-Kämpfer machen sich nach Al-Rakka auf. Sie waren es auch, die schon Kobane befreit hatten Foto: dpa

Damaskus dpa | Die kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) haben ihre lange erwartete Offensive auf die IS-Hochburg Al-Rakka in Syrien begonnen. Das teilte die SDF am Sonntag nach Angaben der kurdischen Nachrichtenseite Rudaw mit. Man werde Schritt für Schritt vorgehen, sagte eine SDF-Kommandeurin.

Die Sicherheit von Zivilisten habe Vorrang. Vier Fünftel der teilnehmenden Kämpfer seien als Zivilisten aus Al-Rakka geflohen.

Unterstützt würden die Angreifer von einer US-geführten Militärkoalition und den kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG), dem bewaffneten Arm der SDF. Die YPG und die SDF sind in Syrien die wichtigsten Verbündeten des Westens gegen die sunnitischen Extremisten des Islamischen Staates (IS). Die Kurdenmiliz beherrscht große Teile der Grenze zur Türkei.

Mit dem Nachbarland gibt es aber einige Spannungen. Ankara will verhindern, dass die Kurden weitere Gebiete unter ihre Herrschaft bringen. Die türkische Armee hatte im August einen Bodeneinsatz mit Panzern in Syrien begonnen. Sie unterstützt damit Rebellen und bekämpft die YPG und den IS. Die SDF-Kommandeurin forderte die Türkei laut Rudaw auf, sich nicht in syrische Angelegenheiten einzumischen.

Die YPG und die SDF sind in Syrien die wichtigsten Verbündeten des Westens gegen die sunnitischen Extremisten des IS

Bereits Mitte Oktober hatten irakische Streitkräfte einen Großangriff auf die vom IS gehaltene Millionenstadt Mossul im Nordirak begonnen. Die Dschihadisten sind in ihrem Herrschaftsgebiet massiv unter Druck. Al-Rakka ist seit 2014 unter Kontrolle des IS.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Religion und Faschismus

     

    „Ankara will verhindern, dass die Kurden weitere Gebiete unter ihre Herrschaft bringen.“

     

    »Wir reden über den auf der Scharia basierenden radikalen Islam, und wir alle haben die dunkle Seite, die mörderische Seite dieser Bewegung gesehen, die faschistische Seite: Geschlechterapartheid, Mord, Terror, Hinrichtung, Erniedrigung und so weiter. Ebenso wie der Faschismus ist nach seiner Machtergreifung auch der Islam totalitär.

     

    Eine Trennung von Staat und Weltanschauung bzw. Staat und Recht gibt es weder im Faschismus noch im Islam.«

     

    Quelle: Internet-Portal des Freidenkerbundes - Österreichs, freidenker.at, 04.03.2015. Mina Ahadi über den Islam. http://www.freidenker.at/index.php/blog/5158-mina-ahadi-ueber-den-islam.html