Kampf gegen Erderwärmung: Weg frei für zwei Grad weniger
Das ging aber schnell: Knapp ein Jahr nach der Konferenz von Paris kann das Weltklimaabkommen nun in Kraft treten.
Damit das im Dezember in Paris vereinbarte Klimaabkommen in Kraft tritt, müssen es mindestens 55 Vertragsparteien ratifizieren, die für wenigstens 55 Prozent des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasen verantwortlich sind. Mit der EU ist auch die zweite Schwelle erreicht. Damit die EU-Ratifizierung auch offiziell vollzogen ist, müssen die EU-Staaten noch einmal zustimmen. Dies soll bis spätestens Mittwoch geschehen sein – gilt aber nach dem Grundsatzbeschluss der Umweltminister vergangene Woche als reine Formalie.
Am Freitag wollen EU-Vertreter die nötigen Papiere in New York an die Vereinten Nationen übergeben. In rund einem Monat soll das Abkommen, das von 2020 an gilt, dann offiziell in Kraft treten. Erst dann müssen die Partner die zugesagten Klimaschutzmaßnahmen verbindlich umsetzen. Die EU als Ganzes hat versprochen, bis 2030 mindestens 40 Prozent weniger Treibhausgase auszustoßen als 1990. Wie dies genau erbracht werden soll, ist noch nicht beschlossen.
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) wies darauf hin, dass seit der Konferenz von Paris nicht einmal ein Jahr vergangen sei – der Prozess ging ungewöhnlich schnell. „Zwischen der Verabschiedung und der Unterzeichnung des Kyoto-Abkommens vergingen acht Jahre“, betonte er. Das Kyoto-Protokoll ist der Vorläufer des Klimapakts von Paris. Insgesamt stimmten 610 Abgeordnete für das Paris-Abkommen, 38 Parlamentarier votierten dagegen, es gab 31 Enthaltungen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?
Leben ohne Smartphone und Computer
Recht auf analoge Teilhabe
Ansage der Außenministerin an Verbündete
Bravo, Baerbock!
Wissenschaftlerin über Ossis und Wessis
„Im Osten gibt es falsche Erwartungen an die Demokratie“