Israels Generalstabschef: Halevi will zurücktreten
Für das Versagen des israelischen Militärs am 7. Oktober 2023 sei er mitverantwortlich. Man habe aber auch militärische Erfolge verbuchen können.

Halevi erklärt außerdem, sein Rücktritt stehe im Zeichen des Versprechens, das er im vorvergangenen Oktober abgegeben habe – Verantwortung zu übernehmen. Kurz darauf kündigte auch Yaron Finkelman, Leiter des Southern Commands, das unter anderem für die Sicherung der Grenzen zu Ägypten und Gaza zuständig ist, seinen Rücktritt und Austritt aus dem Militär an. Auch er begründet das mit dem Versagen der Israelischen Streitkräfte und seiner Rolle darin vor dem 7. Oktober 2023.
Nach dem Überfall der Hamas auf die an Gaza angrenzenden israelischen Gemeinden vor etwa 15 Monaten häuften sich die Vorwürfe: Die israelischen Streitkräfte hätten vor dem Angriff Warnungen, dass die Hamas sich auf eine größere Aktion vorbereite, beiseite gewischt.
Militär soll auf Warnungen nicht reagiert haben
Unter anderem die BBC berichtete: Eine Aufklärungseinheit an der Grenze zu Gaza hatte mehrfach Beobachtungen – wie Hamas-Kämpfer etwa Geiselnahmen trainierten – an ihre Vorgesetzten weitergegeben. Ohne Erfolg. Auch während des Überfalls reagierte das Militär spät und unkoordiniert, so ein weit verbreiteter Vorwurf.
Halevi erklärte zu seinem Rücktritt weiter: Man habe im vergangenen Jahr auch militärische Erfolge verbuchen können. Doch die Ziele des Krieges seien weiterhin nicht erreicht, schreibt er in seinem Brief: Man werde weiter dafür kämpfen, die Fähigkeit der Hamas zu regieren zu zerstören und die am 7. Oktober 2023 entführten Geiseln zurückzubringen.
Doch nun, da das israelische Militär „in allen Theatern des Kampfes die Oberhand“ habe und eine neues Geiselabkommen auf dem Weg sei, sei seine Zeit zum Rücktritt gekommen. Bis dahin werde er die Ermittlungen zum Versagen des Militärs weiter fortführen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator