Internationale Eingreiftruppe für Haiti: UN-Generalsekretär fordert Beistand
Haiti ist das ärmste Land Amerikas, Cholera und Banden erschweren die Lage. UN-Generalsekretär Guterres reagiert nun auf den Hilferuf der Regierung.
Diese Kräfte könnten die Polizei in dem von Bandenkriminalität geschüttelten Karibikstaat unterstützen, ihr aber die Führung im Kampf gegen die Gangs überlassen. Möglich sei aber auch, dass Mitgliedstaaten Spezialeinheiten schickten, die selbst an Einsätzen gegen die Banden beteiligt sind.
Die Lage sei deshalb so ernst, weil Milizen mittlerweile strategisch wichtige Einrichtungen wie den Hafen der Hauptstadt Port-au-Prince sowie die Treibstoffversorgung kontrollierten. Dadurch würde die Infrastruktur für die Verteilung von Wasser und Strom so gut wie nicht mehr existieren, die sanitäre Versorgung sei zum Erliegen gekommen sei. Guterres warnte vor einer Cholera-Epidemie.
Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents. Im Juli 2021 wurde Staatspräsident Jovenel Moïse in seiner Residenz unter noch immer ungeklärten Umständen ermordet.
Seit mehr als einem Jahr anhaltende Bandenkämpfe im Großraum von Port-au-Prince haben die ohnehin schwierige Sicherheitslage verschlechtert und die Hauptstadt teilweise gelähmt. Immer wieder blockieren Banditen den Zugang zum Varreu-Hafen in Port-au-Prince, was zu Treibstoffknappheit führt.
Hinzu kamen in den vergangenen Wochen Proteste und Plünderungen, nachdem die seit mehr als einem Jahr amtierende Regierung von Interimspremierminister Ariel Henry eine deutliche Erhöhung der Kraftstoffpreise angekündigt hatte. Erstmals nach drei Jahren kam es zudem in den vergangenen Tagen wieder zu einem Cholera-Ausbruch.
Haitianische Medien berichteten am Freitag, der Ministerrat habe Henry autorisiert, um internationale Hilfe durch den Einsatz einer „bewaffneten Spezialtruppe“ zu bitten. Am Donnerstag hatte der Chef der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Luis Almagro, Haiti dazu aufgerufen, um ausländische Sicherheitskräfte zu bitten.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator
Berlinale-Rückblick
Verleugnung der Gegenwart
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?