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IG-Metall-Chefin über Lohnerhöhungen„Die Menschen brauchen mehr Geld“

In der Konjunkturflaute sei Lohnzurückhaltung keine Option, sagt IG-Metall-Chefin Christiane Benner. Auch die Bundesregierung müsse mehr investieren.

Autobauer in der Krise: Beschäftigte protestieren gegen Entlassungen und Werksschließungen bei VW Foto: Annegret Hilse/reuters
Simon Poelchau
Anja Krüger
Interview von Simon Poelchau und Anja Krüger

taz: Frau Benner, der VW-Konzern ist in einer tiefen Krise, der Vorstand hat Entlassungen und Werksschließungen auf die Tagesordnung gesetzt. Die IG Metall fordert für die Beschäftigten 7 Prozent mehr Lohn und 170 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden. Ist das angemessen?

Christiane Benner: Zahlrei­che Aktionen mit mehreren Tausend Beschäftigten zum Verhandlungsauftakt geben die Antwort: Ja, das ist angemessen, und die Menschen brauchen mehr Geld. Das fordern wir nicht nur für VW, sondern auch für die gesamte Metall- und Elektrobranche. Wir haben unsere Forderungen bereits im Sommer beschlossen und dafür knapp 320.000 Beschäftigte befragt; und sie passen aus unserer Sicht zur aktuellen Situation.

Im Interview: Christiane Benner

Jahrgang 1968, ist Erste Vorsitzende der IG Metall. Sie ist die erste Frau an der Spitze der größten europäischen Einzelgewerkschaft, die 2,2 Millionen Mitglieder hat.

taz: Wirklich?

Benner: Die Beschäftigten haben mit dem hohen Preisniveau zu kämpfen, das durch die hohe Inflation der vergangenen Jahre entstanden ist. Gleichzeitig sind die Menschen verunsichert, wenn sie in die Zukunft blicken. Sie halten ihr Geld zusammen. Das spürt die Wirtschaft. Wer kein Geld ausgibt, kauft auch kein neues Elektroauto, kein neues Sofa oder eine Waschmaschine. Insofern würden höhere Löhne die Konsumlaune steigern und damit die Wirtschaft stabilisieren.

taz: Die Arbeitgeberseite bei VW wird argumentieren, dass höhere Löhne die Krise verschärfen. Was entgegnen Sie ihr?

Benner: Moment. Die Probleme bei VW sehen wir auch, aber sie sind nicht auf die Löhne zurückzuführen. Tarifpolitik kann viel gestalten, gute Löhne, passende Arbeitsbedingungen und klare Perspektiven. So sorgt Sozialpartnerschaft für Stabilität und Zusammenhalt. Aber: Ein Chaos in der Förderpolitik hat zu einem Einbruch beim Kauf von E-Autos geführt. Wir wollen Rahmenbedingungen, die unsere Industrie stärken. Da muss die Politik ran. Da gibt es einige Themen, bei denen wir uns sogar grundsätzlich mit den Arbeitgebern einig sind, niedrigere Energiepreise und schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren. Das wäre ein Rezept gegen die Krise und die schlechte Stimmung in den Betrieben.

taz: An der IG Metall wird die Rettung von VW nicht scheitern?

Benner: Nein. Aber die IG Metall allein kann VW auch nicht retten. Wir sind verhandlungsbereit. Die Menschen wollen einen sicheren Arbeitsplatz. Dafür kämpfen wir. Es braucht von Unternehmensseite Investitionen in neue Fahrzeugmodelle und mal wieder einen echten Volkswagen, eine Strategie für die Elektromobilität und die Wettbewerbsfähigkeit. Gerade im Vergleich zu den chinesischen Autoherstellern. Lohnverzicht der Beschäftigten wird VW nicht aus der Krise helfen. Das gilt für die gesamte Branche.

taz: Sie sehen Lohnzurückhaltung also als falsch an?

Benner: Ja.

taz: Nicht nur bei VW, auch für die gesamte Metall- und Elektroindustrie finden Tarifverhandlungen statt. Gerade haben die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt. Wieso haben Sie das nicht angenommen?

Benner: Was die Arbeitgeber angeboten haben, ist zu wenig, zu lang und zu spät. 1,7 und 1,9 Prozent in Stufen über eine Strecke von 27 Monaten und mit erster Erhöhung Mitte 2025 reicht den Leuten in unseren Betrieben nicht. Da muss mehr drin sein. Das werden wir deutlich machen am Verhandlungstisch – und wenn da nichts passiert, auch auf der Straße.

wochentaz

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taz: Wäre es nicht besser, auf Beschäftigungssicherung zu setzen statt auf Lohnerhöhungen?

Benner: Wir haben während Corona sehr verantwortungsvolle Abschlüsse gemacht, die Lohnerhöhungen und Beschäftigungssicherung kombiniert haben. Also: Wir haben einen guten Werkzeugkoffer. Den nutzen wir, um Arbeitsplätze zu sichern.

taz: Aber wenn die Belastungen für Unternehmen zu groß werden?

Benner: Da gibt es passende Lösungen. Auf der Ebene einzelner Betriebe lassen wir Abweichungen vom Tarifvertrag zu, wo wir sagen: Okay, wir verzichten für zwei Jahre zum Beispiel auf Weihnachtsgeld oder Urlaubsgeld, und dafür bekommen wir eine Beschäftigungssicherung für mindestens diese Zeit. Da finden wir immer Wege. Wir haben auch Branchen, denen es gut geht wie im Bereich der Medizintechnik und der Luftfahrt, wo richtig viel Geld verdient wird.

taz: In den 90-er Jahren wurde bei VW die Vier-Tage-Woche eingeführt, um Jobs zu sichern. Ist das jetzt auch ein Weg?

Benner: Wir prüfen alle Optionen, wie wir Beschäftigung sichern können. Arbeitszeitverkürzung ist ein Weg. In konjunkturellen Dellen verhindern wir so auch Kurzarbeit.

taz: Wie verträgt sich das mit dem Fachkräftemangel?

Benner: Mein Rat an die Arbeitgeber: Nutzt und entwickelt Modelle, um Beschäftigte in schwierigen Zeiten an Bord zu halten, damit man wieder hochfahren kann, wenn es besser läuft. Fachkräfte zu halten ist weniger kompliziert, als sie später wieder suchen zu müssen.

taz: Laut VW-Management fehlen dem Konzern 5 Milliarden Euro, um Jobabbau und Werksschließungen zu verhindern. Für 2023 hat Volkswagen allerdings an die Ak­tio­nä­r:in­nen 4,5 Milliarden Euro ausgeschüttet, offenbar mit den Stimmen der Ge­werk­schaf­ter:in­nen im Aufsichtsrat. War das ein Fehler?

Benner: Da muss man genau hinschauen. Über die Ausschüttung wurde Anfang des Jahres entschieden. Da war VW in einer anderen Situation. Dass es schwierig werden würde, war klar. Trotzdem gab es eine Investitionsplanung nach vorne. Wir prüfen grundsätzlich, ob genug Geld im Unternehmen bleibt. Wenn die Zukunft durch Investitionen gesichert ist, kann man auch Geld an die Aktionäre ausschütten. Wir haben in vielen Unternehmen auch Mitarbeiterbeteiligungen verhandelt.

taz: Hat das VW-Management im Bereich der Elektromobilität Fehler gemacht?

Benner: Wie der Betriebsrat deutlich macht, gab es mindestens Versäumnisse. Volkswagen hatte eine Strategie und auch die Werke für die Produktion von Elektroautos umgestellt. Jetzt mag es an den Modellen liegen, die einfach nicht so gut ankommen. Aber langfristige Planbarkeit und klare Perspektiven tragen wesentlich dazu bei, dass solche Strategien dann auch tragen. Menschen brauchen eine klare Vorstellung, elektrisch fahren zu können. Dazu gehören etwa erschwingliche Modelle, genug Ladesäulen und günstiger Ladestrom. Das Thema Software Defined Vehicle, also ein Auto mit guter Digitalisierung und Potenzial zum autonomen Fahren, ist eine Herausforderung.

taz: Warum ist die Software bei VW ein Problem?

Benner: Das ist ein komplexes Feld. Einfach gesagt, wurden dabei zu oft keine guten Entscheidungen gefällt. Die Folge ist, dass gerade chinesische Wettbewerber VW beim Thema Software überholt haben. Daraus muss man lernen.

taz: Nicht nur VW hat Pro­bleme, die anderen deutschen Autobauer auch. Welche Verantwortung trägt die Bundesregierung dafür?

Benner: Die Bundesregierung hat mit ihrem Hin und Her bei der Förderung der Elektromobilität viel zur gegenwärtigen Lage beigetragen. Dass die Förderung für Elektroautos vergangenen Dezember gestrichen wurde, war ein großer Fehler. Das hat zu Einbrüchen bei den Verkaufszahlen und großer Unsicherheit geführt. Wir erwarten von der Politik deshalb, dass Elektromobilität wieder für mehr Menschen erschwinglich gemacht wird. Etwa mit einem Social-Leasing-Modell oder günstigerem Ladestrom. Auch muss die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut werden, für Pkw wie für Lkw.

taz: War es richtig, dass Kanzler Scholz auf ein deutsches Nein gedrängt hat, bei der Frage um EU-Zölle auf chinesische Elektroautos?

Benner: Ja. Das war richtig. Die IG Metall und alle unsere Betriebsräte aus der Automobilindustrie haben sich gegen Zölle ausgesprochen. Wir müssen mit einer Verhandlungslösung gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen.

taz: 2024 ist das zweite Rezessionsjahr in Folge. Wie kann die Wirtschaftskrise schnell überwunden werden?

Benner: Indem wir sofort Entscheidungen treffen und sagen: Wir investieren in unsere Zukunft. Für uns als IG Metall sind zwei Punkte ausschlaggebend. Wir brauchen dringend wettbewerbsfähige Energiepreise für die energieintensiven Unternehmen. Was weg ist, ist weg. Das geht über die ganze Wertschöpfungskette. Wir stehen vor der Gefahr, wichtige Industriebereiche zu verlieren, vom Schraubenhersteller bis zum Systemanbieter, von der Gießerei bis zum Presswerk. Jetzt stehen viele Investitionsentscheidungen in Unternehmen an, die bereit sind, den klimagerechten Umbau mitzugestalten. Aber wenn wir beispielsweise grünen Stahl wegen der Energiekosten nicht wettbewerbsfähig produzieren können, schießen wir uns ins Aus.

taz: Und zweitens?

Benner: Beherzte Investitionen in das Thema Elektromobilität auf jeder Ebene. Da muss jetzt erkennbar gehandelt werden, damit auch die Industrie weniger Argumente hat, die Flinte ins Korn zu werfen. Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie sich nicht im Klein-Klein zerredet, sondern dass angepackt wird, dass jetzt investiert wird, für gute Arbeit, starke Wirtschaft, stabile Demokratie.

taz: Sind Sie als IG-Metall-Chefin zufrieden mit der Regierung?

Benner: Nein. Zufrieden wäre das falsche Wort. Das sage ich ganz ehrlich. Aber ich sehe gerade schon einige Themen, die richtig angepackt werden. Zum Beispiel das Rentenpaket II und das Thema Tariftreue.

taz: Beim Thema Tariftreue geht es darum, dass der Staat nur noch Aufträge an Unternehmen gibt, die Tarifverträge abgeschlossen haben. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will das Gesetz, aber wegen der FDP kommt es nicht voran. Kommt es trotzdem noch in dieser Legislaturperiode?

Benner: Von alleine kommt es nicht. Wir setzen uns weiterhin deutlich dafür ein und reden mit Politik und Arbeitgebern, damit wir das hinbekommen. Sozialpartnerschaft steht in der Pflicht, ihren Beitrag zur Stabilisierung dieser Gesellschaft zu leisten. Und dazu gehören gute Einkommen durch Tarifverträge.

taz: Der Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Siegfried Russwurm, hat kürzlich angesichts der Ampelpolitik von verlorenen Jahren gesprochen. Würden Sie dem zustimmen?

Benner: Es braucht Investi­tio­nen in unsere Bildung und öffentliche Daseinsfürsorge. Es braucht Investitionen, damit keine Brücken einstürzen, die Straßen keine Risse bekommen und Schulklos wieder funktionieren. Da hätte viel früher gehandelt werden müssen. Da ist die Schuldenbremse eine Zukunftsbremse.

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16 Kommentare

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  • Meine Solidarität mit den Mitarbeitern der Autoundustrie hält sich in Grenzen. Jahrelang mit falschen Produkt zu viel verdient, nun das Management beschimpfen und mit Unschuldsmiene den schwarzen Peter der Politik zuschieben weil nicht genug gefördert das E-Auto.... also mit Steuern von uns allen das Lohnniveau hoch und höher zu halten. Viel mehr wird dort verdient als in vielen anderen Branchen!! Ich würde mal sagen gesundschrumpfen... es sind andere dran.

    • @Tom Farmer:

      Die MA: innen haben mit dem falschen Produkt nicht (zu viel) Geld verdient, sondern sie haben im Rahmen von Vorgaben (GewO) Lohnarbeit geleistet und Risiken getragen. Denn sie haben, auch wenn womöglich im Vergleich zu anderen Arbeitsplätzen relativ hoch entlohnt, ihre arbeitsvertraglichen Pflichten erfüllt, die sich mehrheitlich eben nicht im Bereich Produktentwicklung oder -management liegen. .. Folglich ist auf das Management schimpfen und die Politik der ungeteilten Kritik aussetzen völlig richtig.

      • @Gerhard Krause:

        Arbeiter tragen keine Risiken, sondern verkaufen ihre Arbeitskraft.



        Sie tragen auch keine Verantwortung? Und die Gewerkschaftsvertreter in den Vorstandsetagen sitzend auch nicht. Es ist allein das Management und die Politik. Och befürchte so einfach kann man das nicht sehen. Übrigens, das mit dem 'jetzt sind Andre dran', da sind genau die die von Gewerkschaften und Politik meist nie gesehen werden. Vorliegeranten, Handwerksbetriebe, Outgesourcte.... auf deren Kosten sich die Großindustrie und deren Mitarbeiter die Taschen füllen. Beim nächsten Sparplan von VW und Konsorten können Sie dann sehen wo am meisten gespart wird. Am 'Einkauf'..... wir man so schön sagt. Schöne Scheinwelt sag ich nur

        • @Tom Farmer:

          Da haben wir die neoliberale Irrtumsfabel, selbstverständlich tragen "Arbeiter" bzw abhängig Beschäftigte Risiken: Arbeitslosigkeit, Krankheit durch die konkrete Tätigkeit, mit einem saudummen Management auf's falsche Unternehmen gesetzt zu haben (insbesondere, wenn dies vorher nicht zu erkennen war, dass sich das Management oder die Eigentümer als 'Psychpathen' entpuppen bzw in Fragen und Antworten des operativen Geschäfts - auch schuldhaft - irren, oder das Unternehmen vorsätzlich in den Sand setzen), Falschbeurteilung ihrer Fähigkeiten, oder Eigentümer leben privat über ihre Verhältnisse und vernichten dadurch den Betrieb. .. Gewerkschaften und Personalräte können, womöglich könnten sie besser sein, keine Frage, vergleichsweise wenig ausrichten, sonst würde ja ihnen der Betrieb gehören.

  • Der Artikel in der taz zeigt, dass die IG Metall-Vorsitzende Christiane Benner die wirtschaftlichen Herausforderungen für Arbeitnehmer klar erkennt. Sie spricht wichtige Themen wie Lohnerhöhungen, Arbeitszeitverkürzung und die Transformation der Industrie an.



    Allerdings fehlt in ihren Ausführungen ein entscheidender Punkt: Die wachsende Bedrohung durch rechtsextreme und faschistische Tendenzen in Deutschland. Als eine der größten und einflussreichsten Gewerkschaften hat die IG Metall nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftspolitische Verantwortung.

    Notwendige Schritte - Die IG Metall und andere Gewerkschaften sollten:

    Stärker Position gegen rechtsextreme Ideologien beziehen



    Bildungsprogramme für Mitglieder zum Thema Demokratie und Antifaschismus anbieten



    Bündnisse mit zivilgesellschaftlichen Organisationen eingehen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren



    Bei Tarifverhandlungen auch Forderungen nach Antidiskriminierung und Integration einbringen

    Gewerkschaften haben historisch eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Faschismus gespielt. Diese Tradition gilt es angesichts aktueller Entwicklungen wieder stärker in den Fokus zu rücken.

  • Finde ich richtig.



    Die Zurückhaltung (ja geradezu kooperatives Verhalten) der Gewerkschaften damals in den 90ern hat auch nicht dazu geführt das die Wirtschaft sich erholte.



    Dazu waren Veränderung auf staatlicher Seite nötig, genauso wie heute.

    Die französischen Gewerkschaften sind anders vorgegangen, und denen ging es in den letzten 20 Jahren auch nicht so viel schlechter als uns...

  • Es wird die VW-Mitarbeiter vielleicht überraschen - aber sie arbeiten nicht im Öffentliche Dienst. Sie können nicht einfach in die Steuerkasse greifen und hoffen alles wird gut. Die Gewinne müssen erwirtschaftet werden, wie bei jedem anderen Autobauer. Jetzt höhere Löhne zu fordern ist genau der falsche Weg.

    • @Lars Sommer:

      Absatzprobleme durch niedrige Nachfrage und Wegfall vom russischen Markt.



      Zu große Produktion für niedrigere Nachfrage.



      Entweder man stärkt die Nachfrage durch höhere Löhne oder man streicht weitere Nachfrage durch Jobverlust und riskiert eine Kettenreaktion?

  • „Die Menschen brauchen mehr Geld“ - Nö. Geld ist nur bedrucktes Papier. Die Menschen brauchen, wenn überhaupt, mehr Waren und Dienstleistungen. Die gibts aber nur, wenn mehr gearbeitet wird. Blöd aber wahr...

    • @Samvim:

      Das ist einfach wie falsch. Das sage ich Ihnen gern als Ökonom.

      • @Gerhard Krause:

        Da bin ich jetzt sehr gespannt, was ich von Ihnen lernen kann. Bitte sehr!

        • @Samvim:

          Geld ist nicht allein bedrucktes Wertpapier, jedoch haben, zB unseriöse Leute bei den Zinskritikern, oder zB hektische KenFM-Zuschauer, oder irritierte Gold-Romantiker, andere "alternative" Denkmodelle Raum gegriffen, das ist mir (gleichfalls) klar, sondern ein Tauschmittel für die von Ihnen genannten Waren und Dienstleistungen mit mindestens zwei miteinander korrespondierenden oder gegeneinander konkurrierenden Wertzumessungsmodellen und verschiedenen materiellen Ausprägungen (zB klass. Geldschein, Buchgeld, Crypto, Gold, Boden, Muscheln, Waffen, sonst. Bodenschätze, Immobilien, Schokolade). I.Ü. handelt es sich um ein gesetzliches Zahlungsmittel, das sich in einem Verhältnis zu allen materiellen oder nichtmateriellen (Gedanken) Dingen befindet oder in ein solches gebracht werden kann (zB Kaufvertrag), die nicht einmal erreichbar sein müssen (zB ein entfernter Planet). .. Es geht auch einfacher: es ist ein soziales Schmiermittel, solange wir dies wollen (hier knüpft die These an, dass die Politik dem Willen der reagierten Bevölkerung folgen würde).

          • @Gerhard Krause:

            Das wiederspricht meiner Aussage an keiner Stelle: Volkswirtschaftlich gesehen ist Geld bei der Frage des Lebensstandards völlig egal - die Frage ist, was sie für das Geld bekommen. Und das ändern sie nicht mit der Geldmenge sondern eben mit realen Waren und Dienstleistungen

            • @Samvim:

              Ja, doch, und zwar an der kausalen Schnittstelle. Es heißt noch immer "Ware gegen Geld", Verfügung(-sgeschäft). Verständlich, wenn Sie den Gegenwert sehen - Achtung, Geld (wird zur Ware) gegen Geld geht auch - dann müss(t)en Sie es (m.E.) auch so schreiben. Viele Grüße ..

  • Sicher sind die Lebensunterhaltskosten gestiegen und die Zinspolitik spürt auch jeder Bürger.



    Nur, wird Deutschland mit höheren Löhnen oder Arbeitszeitverkürzungen im Ranking des " Global Competitiveness Report " besser dastehen ?



    Fragt sich ein unbedingter, solidarischen Freund der Gewerkschaften.

  • Die Menschen brauchen jetzt mehr Geld, bekommen sie es, werden profitorientierte Vermieter und andere Lobbies das doch nach bestehendem System problemlos abschöpfen bis die Wirtschaft gar nichts mehr abbekommt. Solange der Kreislauf nicht unterbrochen wird, ist die Forderung nach mehr Mindestlohn ein bisschen naiv, auch wenn sie kurzfristig hilft.