Hürden beim Online-Banking: Schluss mit dem App-Zwang
Online-Banking erspart Wege und Kosten, ist aber nicht immer für alle zugänglich. Das TAN-Verfahren muss sicher, umsonst und leicht anwendbar sein.
E s gibt gute Gründe gegen Online-Banking: Die technischen Voraussetzungen, der Wunsch nach persönlichem Kontakt bei Geldgeschichten oder die Verantwortung, das eigene Endgerät softwaremäßig immer auf dem aktuellsten Stand zu halten. Aber es gibt auch gute Gründe dafür: Der Wegfall von Wegen, die Kostenersparnis, die Flexibilität. Es läge also im Interesse der Banken, möglichst vielen Kund:innen das Online-Banking einfach und niedrigschwellig zugänglich zu machen.
Das schaffen sie bislang allerdings nur mittelmäßig. Eine der größten Hürden ist der TAN-Dschungel. TANs sind Transaktionsnummern, von denen bei einer Überweisung, beim Login oder Dauerauftrag mindestens eine eingegeben werden muss. Aus Sicherheitsgründen sind die Papierlisten mittlerweile nicht mehr erlaubt. Die TAN muss in dem Moment erzeugt werden, in dem die Kundin sie anfordert. Die meisten Banken lösen das mit Apps.
Laut einer Untersuchung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), der 25 Banken unter die Lupe genommen hat, sind TAN-Apps das am weitesten verbreitete Verfahren und das noch vor etwa speziellen Geräten zum Generieren der TANs. Die berechtigte Kritik der Verbraucherschützer:innen: Damit werden Nutzer:innengruppen ausgeschlossen.
Während sich ein altes Notebook mit aktuellem, sich selbst updatenden Linux-Betriebssystem fürs Online-Banking fit machen lässt, ist das bei einem Smartphone nicht ganz so einfach. Dazu kommt die bei einigen Banken tatsächlich desaströs schlechte Bedienbarkeit der Apps.
Der vzbv fordert nun, dass alle Anbieter ein kostenloses und sicheres TAN-Verfahren, das möglichst alle Verbraucher:innen leicht verwenden können, anbieten müssen. Das ist richtig. Aber es muss noch weitergehen: Es braucht einen kostenlosen TAN-Generator, der für alle Banken kompatibel ist. Damit beim Kontowechsel oder in Mehr-Personen-Haushalten nicht wieder mehr Geräte nötig sind – im Sinne von Nutzer:innenfreundlichkeit und Nachhaltigkeit.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links