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Hoher Anstieg in ChinaGlobaler Strombedarf wächst

Vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern wird mehr Strom genutzt. Außerdem wichtig: Rechenzentren und der Verkehrssektor.

Arbeiter beim Bau einer Windkraftanlage bei Taiyuan in China Foto: Tingshu Wang/reuters

Paris dpa | Der weltweite Stromverbrauch steigt weiterhin an. Das teilt die Internationale Energieagentur (IEA) mit. Der Großteil des neuen Bedarfs entsteht hierbei in Schwellen- und Entwicklungsländern, die zusätzliche Nachfrage beziffert sich hier um 85 Prozent. Insgesamt bedeutet das einen jährlichen Anstieg von rund 4 Prozent bis 2027, so die IEA.

Die stark steigende Stromnachfrage sei vor allem auf die wachsende industrielle Produktion, die steigende Nachfrage nach Klimaanlagen und die Expansion von Rechenzentren zurückzuführen. Auch die Elektrifizierung, vor allem im Verkehrssektor, hebe die globale Nachfrage nach Strom an.

Besonders hoch sei die Steigerung des Strombedarfs in China. 2024 stieg der Bedarf an Strom um 7 Prozent, bis 2027 werde das Wachstum voraussichtlich jährlich 6 Prozent betragen. Zur stark wachsenden Stromnachfrage in China trage vor allem die energieintensive Produktion von Solarpanelen, Batterien und Elektroautos bei. Auch die Einführung von Elektrofahrzeugen, 5G Netzen erfordere eine hohe Stromnutzung.

Die IEA mutmaßt, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und Atomkraft reicht, um den Anstieg der weltweit steigenden Nachfrage zu decken. Hiervon soll der Anteil Solarenergie rund die Hälfte der wachsenden globalen Stromnachfrage ausmachen.

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10 Kommentare

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  • Überlegen wir es uns gut, ob wir wirklich Strom verbilligen sollten.

    Wir sollten CO2-Ausstoß angemessen belasten, das ist der Hebel zur Wende. Ist fiskalisch auch besser und belohnt Sparsamkeit.

    • @Janix:

      Hallo Janix,



      elektrische Prozesse sind vielfach effizienter als klassisch-fossile. Daher ist Elektrifizierung von Verkehr (E-Motoren brauchen nur ein Drittel der Energie von optimal ausentwickelten Verbrennungsmotoren, "thermodynamischen Kraftmaschinen"). Ähnlicher Faktor in Sachen Heizung/Wärme.

      Daher brauchen wir vor hohem Stromverbrauch nicht zurückschrecken -- es ist verglichen mit den Alternativen enorme Verbesserung. Selbst wenn noch zurückgehende Anteile Kohle- und Gasstrom im Mix sind.

      Mir scheint, Strom muss schon planbar/günstig sein, damit die Transformation absehbar gelingt.

      • @hyperion87:

        Die Relation ist es. Sobald Fossil seinen echten Preis zahlt, ist Strom relativ erst recht wettbewerbsfähig.

  • China mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern erzeugt inzwischen pro Kopf mehr CO2 als Deutschland. Auch wenn es viel Solarenergie zubaut, es sind 100 neue Kohlekraftwerke in Bau und Planung.

    Seit der UN Klimakonferenz von Paris hat Deutschland sein CO2 Ausstoss vertragsgemäß um fast die Hälfte gesenkt. China um 20 % gesteigert. Nein China ist nicht an allem Schuld, und ich verstehe das die auch im Wohlstand leben wollen, aber mich stört das man imer wieder den Eindruck erweckt Deutschland wäre untätig.

    www.boell.de/de/20...nft-bestimmen-wird



    In den zehn Jahren seit dem Pariser Abkommen von 2015 war China allein für 90 Prozent des Wachstums der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.

    • @Martin Sauer:

      Hallo,



      ja, China wächst insgesamt noch. Gern mal in die Statistiken schauen: die Kohlekraftwerke dort sind überwiegend als Backup, sie haben verhältnismäßig wenig tatsächliche Laufzeit.

      Der Zubau von Wind- und PV-Produktion in China ist nochmals deutlich größer, als der von Kohlekraftwerken.

      • @hyperion87:

        Welche Statistik haben sie zu Rate gezogen? Die Kohlekraftwerke sind 2023 für mehr als 60% der chinesischen Stromerzeugung verantwortlich (statista). Als Backup bräuchte man sicher noch mehr langsam hoch- und runterlaufende Kohlekraftwerke. Und auch die Dutzenden Atomkraftwerke im Bau und in Planung sprechen eine andere Sprache.

        • @Nisse:

          Betrachten sie nicht die Anteile, sondern die Zubaumengen. Dann wird sichtbar, dass i) immernoch enorme insgesamte Wachstumsraten in China anliegen und ii) die Erneuerbaren überproportional zugebaut werden.

    • @Martin Sauer:

      Wir sollten aber nicht vergessen, wo die Geräte, durch die wir gerade hier sind, mindestens zum Großteil produziert wurden. Das sind auch zum Teil unsere Emissionen.

      • @ImInternet:

        Bei "unseren" Emissionen wurde aber auch nie rausgerechnet, was als Exportweltmeister ins Ausland verkauft wurde. Oder täusche ich mich da?

  • Worauf beziehen sichcdie 85%?