piwik no script img

Hohenzollern und NationalsozialismusNoch Platz auf dem Sofa

In Schloss Cecilienhof in Potsdam stiefelten die Hohenzollern mit Hakenkreuz­binden herum. Heute will der Clan dort wieder wohnen.

Beschönigt die Vergangenheit: Georg Friedrich von Preußen, hier mit Gemahlin Sophie Foto: Clemens Niehaus/Future Image/imago

In der dänischen Illus­trier­ten Berlingske illustreret Tidende erschien am 22. April 1934 eine spannende Fotoreportage. Die erste Aufnahme neben der Überschrift zeigt Kronprinz Wilhelm von Preußen, wie er vor einem Spiegel posiert. Mit Hakenkreuzbinde und in der Uniform eines SA-Führers. Der älteste Sohn des 1918 gestürzten Deutschen Kaisers Wilhelm II. ließ sich so in seiner Residenz in Schloss Cecilienhof in Potsdam ablichten. Auf weiteren Aufnahmen zu sehen: die beiden Söhne Hubertus und Friedrich in Zivil sowie ebenfalls in SA-Uniformen.

Neben oder zwischen den (Hakenkreuz-)Brüdern Prinzessin Cecilie, Tochter des Kronprinzen. Was die in Dänemark erscheinende Illustrierte 1934 ihren Leser*innen damit zeigen wollte? Vielleicht das: Seht her, der deutsche Hochadel mag im Ausland zivil auftreten, die deutsche Nazigefahr verharmlosen. Doch zu Hause trägt er die eigene braune Gesinnung längst offen zur Schau, inszeniert sich als Teil der Bewegung.

Die historischen Bilddokumente aus dem Jahre 1934 sind heute wieder von großem Interesse, passen sie doch nicht so ganz in das Geschichtsbild, das der jetzige Wortführer der Hohenzollern, der 1976 geborene Georg Friedrich Prinz von Preußen zu verbreiten pflegt. Er, der Ururenkel des letzten Deutschen Kaisers Wilhelms II., sieht sich, wenn es darauf ankäme, in der Erb- und Thronfolge des Adelsgeschlechts. Und er ficht für den Hohenzollern-Clan seit Jahren um finanzielle Entschädigung für die nach 1945 getätigten Enteignungen im Osten.

Im Streit mit Bund und Ländern geht es den heutigen Hohenzollern um Antiquitäten, Kunstgegenstände und Immobilien im Millionenwert. Pikanterweise sprechen sie dabei auch von einem staatlich zu alimentierenden Wohn- und Nutzungsrecht auf Schloss Cecilienhof in Potsdam. Jenem Ort also, an dem sich die Vorfahren mit Nazigrößen trafen und für die Presse die berüchtigten Totschlägeruniformen anlegten.

Leicht abgewichen?

Seit dem Ende der DDR versuchen die Erben von Wilhelm II. und dem Kronprinzen verstärkt, an frühere Besitztümer zu gelangen. Doch nach gültiger Gesetzeslage sind von Entschädigungen diejenigen ausgenommen, die Unrechtssystemen wie dem Nationalsozialismus erheblichen Vorschub leisteten. Und nach republikanischer Geschichtsauffassung taten Ex-Kaiser Wilhelm II. (gestorben 1941), sein ältester Sohn Ex-Kronprinz Wilhelm (gestorben 1951) sowie der Großteil der Hohenzollern-Sippe genau dies: dem Nazi-Regime erheblich Vorschub leisten.

Schloss Cecilienhof: Kronprinz und Söhne in SA-Uniform. Berlingske illustreret Tidende, 22.4.1934 Foto: GStA PK, BPH, BS, Nr. 287

Um wieder an die Macht zu gelangen – sowie aus ideologischer Überzeugung – trugen sie nach Kräften zur Zerstörung der Weimarer Republik bei.

Doch der heute 43-jährige Urenkel von Kronprinz Wilhelm bagatellisiert die historische Haltung des Hohenzollern-Clans und auch die seines SA-berockten Urgroßvaters. „Der Kronprinz ist mal vom Weg abgewichen. Aber er war kein Unterstützer Hitlers“, sagte er gerade dem Reporter der Wochenzeitung Die Zeit (19. 9. 2019). Er habe sich, so der 43-jährige Urenkel, damals lediglich „am konservativen, rechten Rand bewegt.“

Klingt das glaubwürdig? Irren sich demnach auch all die Neonazis, die alternativ zu den verbotenen Hakenkreuzfahnen heute die kaiserliche Reichskriegsflagge schwenken?

Genozidaler Antisemitismus

Dem britischen Historiker John Röhl gelang es für seine dreibändige Wilhelm-II.-Biografie vor Jahren, in den Pri­vat­archivverschlag der Hohenzollern auf Burg Hechingen vorzudringen. Er berichtet von einer unglaublichen Unordnung, „auf dem Fußboden nebeneinander gereiht siebzehn etwa 40 Zentimeter hohe Stapel Papiere“. Röhl hatte eine Woche Zeit, Dokumente durchzusehen, Tagebücher und Briefe abzuschreiben und „einige wenige“ zu fotografieren. „Nichts war geordnet.“ Später sei ihm von den Burgherren die weitere Recherche verwehrt worden, so Röhl.

Bis diese Schmarotzer vom Deutschen Boden vertilgt und ausgerottet sind!

Wilhelm II., Kaiser und Antisemit

In einem Beitrag für die FAZ (1. 10. 2019) bescheinigt er dem Kaiser jetzt erneut einen Antisemitismus, der nach der russischen Revolution und der Niederlage im Ersten Weltkrieg „eine quasi religiöse Intensität“ erhalten und „im holländischen Exil geradezu genozidale Züge“ angenommen habe.

Röhl zitiert aus einem Brief Wilhelms II. vom 2. Dezember 1919 an den „allertreuesten“ seiner Generalfeldmarschälle, August von Mackensen: „Die tiefste und gemeinste Schande, die je ein Volk in der Geschichte fertiggebracht, die Deutschen haben sie verübt an sich selbst. Angehetzt und verführt durch den ihnen verhaßten Stamm Juda, der Gastrecht bei ihnen genoß. Das war sein Dank! Kein Deutscher vergesse das je, und ruhe nicht bis diese Schmarotzer vom Deutschen Boden vertilgt und ausgerottet sind! Dieser Giftpilz am Deutschen Eichbaum!“

In späteren Dokumenten empfiehlt er die völlige Entrechtung und Auslöschung der jüdischen Bevölkerung: „Ich glaube, das Beste wäre Gas.“ Unbelehrbar, schickt er am 17. Juni 1940, ein Jahr vor seinem Tod, ein Glückwunschtelegramm an Adolf Hitler und gratuliert zum Sieg über Frankreich: „Unter dem tiefergreifenden Eindruck der Waffenstreckung Frankreichs beglückwünsche ich Sie und die gesamte deutsche Wehrmacht zu dem von Gott geschenkten gewaltigen Sieg mit den Worten Kaiser Wilhelms des Großen vom Jahre 1870: ‚Welche Wendung durch Gottes Fügung‘. In allen deutschen Herzen erklingt der Choral von Leuthen, den die Sieger von Leuthen, des Großen Königs Soldaten, anstimmten: ‚Nun danket alle Gott‘.“

Zuvor hatte sein Sohn, der Kronprinz, bereits Hitler zum Überfall auf Belgien und Holland gratuliert („Mein Führer!“) und zur „endgültigen Abrechnung mit dem perfiden Albion“ (England) gedrängt.

„Antifaschist“ Louis Ferdinand

Für ihren diesen September veröffentlichten Aufsatz „Nützliche Idioten, Die Hohenzollern und Hitler“ hat die in Princeton lehrende Historikern Karina Urbach die Nachlässe von Poultney Bigelow (1855–1954), Henry Ford (1863–1947) und Franklin D. Roosevelt (1882–1945) nach Korrespondenzen mit der ehemaligen deutschen Kaiserfamilie durchforscht.

Inside Cecilienhof: Kronprinz und Söhne in SA-Uniformen. Berlingske illustreret Tidende, 22.4.1934 Foto: GStA PK, BPH, BS, Nr. 287

Bigelow war ein amerikanischer Journalist und Diplomatensohn mit engen Kontakten zur Kaiserfamilie. Henry Ford, führender Unternehmer und Autohersteller, war ein fanatischer Antisemit, gab Schriften wie „Der Internationale Jude. Ein Weltproblem“ heraus, die auch transatlantisch die Stichworte lieferten. Ford förderte insbesondere den Kaiserenkel Louis Ferdinand, Sohn und Nachfolger des Kronprinzen Wilhelm ab 1951.

Urbach stieß im Bigelow-Nachlass auf einen Brief, den Louis Ferdinand 1932 von Wilhelm II. erhalten und an Bigelow weitergereicht hat. Der Kaiser erklärt darin seinem Enkel Louis Ferdinand die Sicht auf die Na­tionalsozialisten: „Du fragst mich nach meiner Ansicht über die Vorgänge im Fernen Osten und über Hitler. […] Er ist der Führer einer starken, na­tionalen Bewegung, gleichgültig, ob uns diese Bewegung in allen Einzelheiten gefällt oder nicht. Das, was er führt, verkörpert nationale Energie. Was einmal da­raus werden wird, das wissen wir nicht, aber wir wissen, dass nur nationale Energien uns Deutsche wieder aufwärts führen werden. Das ist auch der Grund warum ich Deinen Onkels Auwi und Oskar innerhalb der nationalen Bewegung, der Nationalsozialistischen- bzw. Deutschnationalen Partei, freigegeben habe, und warum ich hier von dem Grundsatz der Zurückhaltung von Mitgliedern unseres Hauses in politischen Dingen ausnahmsweise einmal abgegangen bin. Besondere Zeiten und Umstände erheischen besondere Maßnahmen.“

Louis Ferdinand verstand. Nachdem er sich von Ford sponsern ließ, kehrte er zurück ins Reich und wechselte schließlich zur Lufthansa, wo ihn Hermann Göring protegierte.

Louis Ferdinand (1907–1994) trat nach dem Tod seines Vaters, des Kronprinzen (1951), als Chef des Hauses auf. Da Louis Ferdinand auch Kontakte zu den Attentätern vom 20. Juli 1944 unterhielt, ohne selbst aktiv zu werden – die Hohenzollern sicherten sich für den Fall ab, dass andere Strömungen aus dem rechten Lager an die Macht kämen –, fußt die Legende vom angeblich antifaschistischen Herrscherhaus wesentlich auf seinen biografischen Anekdoten nach 1945.

Brief an Roosevelt

Die Wirklichkeit sah auch bei ihm anders aus. Als gut vernetzter Kaiserenkel erhielt Louis Ferdinand 1933 eine Privataudienz bei Adolf Hitler. Beeindruckt berichtet er im Sommer 1933 US-Präsident Roosevelt in einem Brief von den „großen Entwicklungen und „dem Beginn einer neuen Ära des Vaterlands“, dessen intimer Beobachter er sein durfte: „Deutschland wird ebenfalls seinen New Deal bekommen. Es ist eine der größten Befriedigungen meines ganzen Lebens, dass ich die historische Rede Hitlers im Reichstag erleben durfte, als er entschlossen die kraftvolle Hand ergriff, die Ihre Exzellenz im Namen Ihrer großen Nation ausgestreckt hatte, um dadurch das Vertrauen auf Frieden in der Welt wieder herzustellen.“ Das schrieb er nach Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes, Zerschlagung von Gewerkschaften und demokratischer Opposition.

Louis Ferdinand agierte lieber hinter den Kulissen, sein Vater, der Kronprinz, drängte gemäß seiner Stellung ins Rampenlicht. Er rühmte sich, den Nazis durch sein Prestige und Eintreten für die Sache 2 Millionen Stimmen eingebracht zu haben.

Auch die Hakenkreuzinszenierung für den Fotografen auf Schloss Cecilienhof war keineswegs unbedacht, wie der Historiker Stephan Malinowski betont. „In einer Zeit, die nicht vom Strom der Teenager-Selfies vor dem Spiegel überflutet war, sind Bilder vom Kronprinzen in SA-Uniform vor dem Spiegel, im Gespräch mit Göring oder beim Aufmarsch neben Himmler und Röhm von größter Bedeutung“, so der in Edinburgh lehrende Historiker. Viele aus dem alten Hochadel agitierten für die braune Machtergreifung.

„Juden und Marxisten“

Und auch bei der Konsolidierung des Regimes wirkten die führenden Repräsentanten der Hohenzollern fleißig mit. Am 27.8. 1933 erschien in dem New York Herald Tribune ein prominent platzierter Artikel des Kronprinzen. Überschrift: „Warum ist die Welt gegen uns?“ Der politische Terror gegen Andersdenkende war in vollem Gange, als der Kronprinz sich beschwichtigend an die amerikanische Öffentlichkeit wandte. „Juden und Marxisten“ verbreiteten ein Zerrbild von Hitler und Deutschland, auch wenn er einräumen müsse, dass es „vereinzelt“ zu bedauerlichen Missverständnissen und Gewaltanwendungen gekommen sei.

Grüne fordern Debatte im Parlament

Doch, so der Kronprinz, er sei überzeugt, dass „Europa und die ganze kultivierte Welt sich einst bei Adolf Hiltler bedanken wird, nicht nur Deutschland sondern die ganze zivilisierte Welt vor dem Bolschewismus gerettet zu haben“. Ärgerlich nur, dass die Hohenzollern für ihre Dienste von Hitler nicht mit der erhofften (teilweisen) Wiedereinführung der monarchischen Ordnung belohnt wurden. Und das, obwohl sie sich sogar freiwillig für die Angriffskriege zur Verfügung stellten.

Wie der heutige Hohenzollern-Chef Friedrich von Preußen bei der historischen Faktenlage erklären will, warum ihm ein Platz auf dem Familiensofa in Schloss Cecilienhof zustünde, wird demnächst auch den deutschen Bundestag beschäftigen. Die Grünen-Bundestagsfraktion fordert in einem am 25. 9. eingebrachten Antrag die Offenlegung der bislang geheim geführten Gespräche mit den Hohenzollern. Das Parlament soll in die von Staatsministerin Monika Grütters geleiteten Verhandlungen über mögliche Restitutionen eingebunden sein.

Vielleicht sollte Friedrich von Preußen dann auch einmal erklären, wie es sich damit verträgt, heute ein Bürger der Bundesrepublik sein zu wollen, und sich, wie von Journalisten kolportiert, von Angestellten auf Burg Hechingen mit „Königliche Hoheit“ ansprechen zu lassen?

Etwas mehr Demut schiene in jedem Falle angebracht.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

15 Kommentare

 / 
  • Die zitierte Veröffentlichung der dänischen Zeitung von 1934 über Hohenzollerns Hingabe zur Naziidelogie Hitlers... mag m.E. zu einer Distanzierung der dänischen Aristokrati gegenüber Nazideutschlands geführt haben? Nachdem die Wehrmacht und die SS das neutrale Dänemark im WK2 besetzt hatten spielte das dänischen Königshaus eine wichtig Rolle für die Erhaltung der liberalen Kultur, als art symbolik eigenen Bewusstseins gegen die Besatzer! Die dänischen Juden wurden des nachts nach Schweden, in die Freiheit, gebracht. Der dänischen König Ritt fast jeden Tag durch die Strassen Kopenhagens um der Bevölkerung Mut zu machen.. Als moralisch/ethisches Symbol des zivilen Staates! Und nun die Hohenzollerns in der BRD? Denen gehts doch nur ums Geld, oder um Befeuerung hässlicher, alter Ideogie des provinziellem Denkens! Pfui!

  • Jetzt rächt sich wieder das Einknicken der SPD von 1919 vor Adel, Bürgertum und Miltitär. Und heute vor Merkel, Vw & Co. Was ist die für eine widerliche Partei, die alles verrät...

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

  • ergänzt

    Obgleich der Adel in Deutschland 1919 abgeschafft wurde, anstatt ihm den Prozess zu machen, einhergehend mit vollständigem Vermögensentzug, macht dieser Adel s. Hohenzollern keck von sich Reden, wie Verbrecher, die durch den Rost der Gerichtsbarkeit gefallen sind, sich erkühnen, Klage um Entschädigung zu führen.

    Kaiser Wilhelm II, der fahnenflüchtig, 1918 Exil in Doorn/Holland suchte und fand, weil das europäische Adelshilfswerk funktionierte, selbst der britische König bot ihm Exil an, ihn vor der Anklage durch Internationale, nationale Gerichtshöfe zu schützen, u. a. wg völkerrechtswidrigen Angriff auf Belgien, Besetzung, Drangsalieren dortiger Bevölkerung durch Zwangsarbeit, einhergehend mit von der Heeresleitung befohlenen Massenerschießungen.

    Artikel 227 Versailles Vertrag verlangte Auslieferung des deutschen Kaisers Wilhelm II basierend auf Kriegsschuld Artikel 231 Völkerrecht, schreibt Thomas Karlauf in seinem Buch „Staufferg“, Blessing Verlag, 2019, S. 74

    Wenn die Hohenzollern im Wege von Entschädigungsforderungen. ihren Prozess kriegen wollten, sollten sie ihn kriegen, mit dem mutmaßlichen Ergebnis vollständigen Vermögensentzug bei Zubilligung von Grundsicherung.Hartz4 soziale Härte wenn nicht abzufedern so doch zu mildern

  • sind halt die echten Arier!!

  • Obgleich der Adel in Deutschland 1919 abgeschafft wurde, anstatt ihm den Prozess zu machen, einhergehend mit vollständigem Vermögensentzug, macht dieser Adel s. Hohenzollern keck von sich Reden, wie Verbrecher, die durch den Rost der Gerichtsbarkeit gefallen sind, sich erkühnen, Klage um Entschädigung zu führen.

    Kaiser Wilhelm II, der fahnenflüchtig, 1918 Exil in Doorn/Holland suchte und fand, weil das europäische Adelshilfswerk funktionierte, selbst der britische König bot ihm Exil an, ihn vor der Anklage durch Internationale, nationale Gerichtshöfe zu schützen, u. a. wg völkerrechtswidrigen Angriff auf Belgien, Besetzung, Drangsalieren dortiger Bevölkerung durch Zwangsarbeit, einhergehend mit Massenerschießungen.

    Wenn die Hohenzollern im Wege von Entschädigungsforderungen. ihren Prozess kriegen wollten, sollten sie ihn kriegen, mit dem mutmaßlichen Ergebnis vollständigen Vermögensentzug bei Zubilligung von Grundsicherung.Hartz4 soziale Härte wenn nicht abzufedern so doch zu mildern

  • Wieviel Miete würden die zahlen?

  • RS
    Ria Sauter

    Heute noch über Adel, Königs, Kaisers zu debattieren , ist völlig unverständlich.



    Diese Menschen waren immer die Schmarotzer des Systems und sind es bis heute.

  • Leider hatten wir ja im Umgang mit unserem Adel keine so glückliche Hand wie die Franzosen. Aber selbst dort hält sich so ein royaler Bodensatz hartnäckig.

    Angesichts faschischtischer Tendenzen allerorten scheint man im Hause Hohenzollern Morgenluft zu wittern. Bleibt zu hoffen, dass man sich dort, wie ja meistens, irrt.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    In Briefen an seinen Vater hat Wilhelm bereits 1928 von der "genialen Brutalität" des italienischen Faschismus geschwärmt, einer "fabelhaften Einrichtung", der es gelungen sei, Sozialismus und Demokratie mit Stumpf und Stiel auszurotten.

    Eine Woche vor der "Machtergreifung" spendet er einen Kranz für den zum Märtyrer stilisierten SA-Führer Horst Wessel, eine Geste, die er einen Monat später durch seine Anwesenheit im Berliner Dom steigert, als dort dem erschossenen SA-Sturmführer Hans Eberhard Maikowski, Führer des sogenannten "Mordsturms 33", mit gewaltigem Aufwand gehuldigt wird.

    Mit diesen öffentlichen Solidarisierungen der Hohenzollern mit den Schläger- und Mordmethoden der NS-Bewegung sollte der Clan, der heute Ansprüche erhebt konfrontiert werden.

    In einem Brief an seinen Vater äußert sich der Kronprinz einen Tag nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler glücklich über das Hitler-Kabinett, für dessen Installierung er "seit einem Jahr gearbeitet" habe.

    Für die Außendarstellung des NS-Regimes verwendet sich der Prinz ebenfalls mit Eifer. Als Gewalt- und Willkürakte gegen jüdische Bürger zu internationalen Protestwellen führen, nutzt er seine Auslandskontakte mehrfach zur Abfassung offener Briefe, in denen er für das NS-Regime wirbt.

    In einem Brief an die amerikanische Operndiva Geraldine Farrar schreibt er im April 1933, die Juden hätten christliche Eliten vertrieben und seien verantwortlich für die Wirtschaftskrise.

    Dem "genialen Führer Adolf Hitler" müsse man die notwendige Zeit für "gewisse Aufräumarbeiten" lassen, sein Kampf gegen den Kommunismus werde "für die ganze Welt" geführt, die ihm noch danken werde.

    Seit wann werden rassistische Clans dafür belohnt -- wie Schuhlöffel den größten Massenmörder und Rassisten



    aller Zeiten zu einem Amt verholfen zu haben?

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Hier müssen die Experten ran.



    Was ich aber als Laie gut verstehe ist:

    ..."Dass auch eine ganz andere Haltung möglich ist, zeigen die Nachfahren von James und Agnes Simon. Sie hätten alles Recht der Welt - moralisch und vielleicht sogar auch juristisch - die Rückgabe der so übergroßen Schenkungen an die Berliner Museen zu fordern. Stattdessen erleben wir eine beispielslose Großherzigkeit. Sie sind glücklich darüber, dass wir uns daran erfreuen können. Das ist ein Erbe, das bleibt. Aber was hinterlässt Herr Georg Friedrich Ferdinand PrinzvonPreußen? Wir sollten vielleicht besser anfangen alle Prinzen und Prinzessinnen aus den Berliner Straßennamen zu streichen..."

    Auch diesen Satz von@ Lars G kann ich nachvollziehen.



    .." Die Familie des Kaisers hatte Glück, in Deutschland 1918 abgesetzt zu werden. Im Frankreich des 18. Jahrhunderts wären sie wohl nicht mit 50 Bahnwaggons wertvollem Krempel ins Exil geschickt worden..."

  • Hübsch. Diesen unsäglichen Schmonzes dazu unter - Kultur - dargereicht zu bekommen.



    Seine Königliche Hoheit - wa Chef!

  • Gute Fotostrecke, danke dafür. Bilder sind dann doch immer wieder frappierend direkter als alle Worte. In diesem Zusammenhang passend, und auch wenn dies ggf juristisch irrelevant ist, frage ich höflich nach weiteren Bildern von den Kriegsopfern von 1914 bis 18, als diese Familie zu ihrem Wohle die Männer ihres Landes und der benachbarten in diesen entsetzlichen Schlachten metzeln ließ. Ich erinnere mich, Menschen ohne Beine, Augen, Unterkiefer, Armen gesehen zu haben, Gastote, Zerfetzte. Man lese mal wieder Remarque. ... Die Familie des Kaisers hatte Glück, in Deutschland 1918 abgesetzt zu werden. Im Frankreich des 18. Jahrhunderts wären sie wohl nicht mit 50 Bahnwaggons wertvollem Krempel ins Exil geschickt worden.

  • Das Gebahren des Kaisers ist für die juristische Frage der Rückgabe vollommen unerheblich, da er im Zeitpunkt der Enteignung bereits vesrstorben war. Erheblich ist nur das Verhalten des Kronprinzen (allein dieser wurde nach dem Krieg enteignet).

    Ob sein Verhalten für eine entschädigungslose Enteignung auseicht, müssen die Richter entscheiden. Insoweit dürfte die Entscheidung Alfred Hugenbergs wegweisend sein. Nur war Herr Hugenberg im Gegensatz zum Kronprinzen auch Minister im Kabinett Htlers.

  • nach diesem Artikel, schäme ich mich fremd, dass ich aus dem ZOLLERN-ALB_KREIS komme und bei jedem Besuch meiner alten Heimat mit der Bahn am faschisten-Schloss der vorbeifahren muss! => Hohenzollern-Clan: shame on you!!!