„Hoffnung für Artenschutz“: UN-Naturkonferenz beschließt Finanzplan
Die Artenvielfalt ist weltweit gefährdet. Nach einem Misserfolg vor vier Monaten gelingt es den Staaten, sich auf einen Kompromiss zu einigen.
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„Die Vertragsstaaten haben gezeigt, dass sie globalen Herausforderungen auch in schwierigen Zeiten noch gemeinsam entgegentreten können“, sagte Florian Titze vom WWF Deutschland. „Das ist ein Hoffnungsschimmer für den Artenschutz und damit für unseren Wohlstand, unsere Gesundheit und Sicherheit auf diesem Planeten.“ Greenpeace Deutschland hob hervor, dass sich die Weltgemeinschaft den großen ökologischen Krisen offensichtlich auch ohne die USA stelle, „die bei der Bekämpfung der Artenkrise nicht mitverhandelt und sich vom Pariser Klimaabkommen verabschiedet haben“.
Im Grundsatz hatten sich ärmere und reichere Staaten schon vor vier Jahren auf einen „Weltnaturvertrag“ mit Zielen verständigt, die bis 2030 erreicht werden sollen. Dazu gehört, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen zu schützen. Zudem sollten die beteiligten Industrieländer jedes Jahr 20 Milliarden Dollar (etwa 19 Milliarden Euro) zum Schutz der Artenvielfalt bereitstellen. 2030 sollen es dann 30 Milliarden sein. Bis jetzt war jedoch nicht konkret geklärt, wie die Finanzierung geregelt werden soll. Neben einem Plan dafür wurde jetzt auch ein Überwachungsmechanismus vereinbart, um die tatsächliche Umsetzung des Vorhabens besser überprüfen zu können.
Viel Applaus statt weiterer „Blamage“
Die Einigung gelang schließlich nach drei Tagen – kurz bevor um Mitternacht eine neue Frist ausgelaufen wäre. Im Saal gab es daraufhin viel Applaus. Im November war die COP16 in der kolumbianischen Stadt Cali noch gescheitert – auch, weil nach zwei Wochen nicht mehr genug Staaten zusammen waren. Viele Delegierte, vor allem aus ärmeren Ländern, hatten sich schon auf den Heimweg gemacht. Umweltschützer sprachen von einer „Blamage“.
Deutschland war bei dem Treffen durch das Umweltministerium vertreten. Die USA fehlten. Dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) von 1992 waren sie als eines von wenigen UN-Mitgliedsländern nicht beigetreten.
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