Hinrichtung in Texas: Stimmen im Kopf befahlen Mord
Ein 38-Jähriger ist wegen Mordes an einem zwölfjährigen Jungen hingerichtet worden. Es ist in diesem Jahr die sechste Hinrichtung in Texas, die elfte in den USA.
Vasquez erhielt am Mittwochabend (Ortszeit) in der Strafvollzugsanstalt Huntsville die Giftspritze. Zuvor sagte er zu Familienmitgliedern, dass er sie liebe und ihnen sehr dankbar sei, dass sie für ihn da gewesen seien. An Angehörige des Jungen gewandt sagte er, es tue ihm für die Familie leid. „Dies ist der einzige Weg, dass mir vergeben werden kann. Sie bekommen genau hier Ihre Gerechtigkeit.“
Die Exekution folgte auf einen letzten Berufungsversuch des Todestraktinsassen vor dem Obersten Gerichtshof der USA wenige Stunden zuvor. Vasquez‘ Anwalt James Keegan hatte um Aufschub gebeten, damit die Richter überprüfen hätten können, ob mehrere potenzielle Juroren von dem Mordfall entbunden wurden, weil sie entweder gegen die Todesstrafe waren oder sich nicht trauten, ein solches Urteil zu fällen. Das Gericht wies den Vorstoß zurück. Vorherige Berufungen, etwa zum psychischen Zustand von Vasquez, waren ebenso erfolglos geblieben.
Gerichtsdokumente zeigten, dass Vasquez, sein 15 Jahre alter Cousin und einer von dessen Freunden – das spätere Opfer – am 18. April 1998 auf einer Party in der texanischen Grenzstadt Donna knapp 350 Kilometer südlich von San Antonio gewesen waren. Nach dem Verlassen der Feier sei er betrunken und berauscht gewesen. Stimmen in seinem Kopf hätten ihm dann gesagt, er solle den 12-Jährigen töten.
Ein anonymer Tipp brachte die Polizei schließlich zu Vasquez. Er wurde fast 500 Kilometer nördlich von Donna in Conroe, einem Vorort von Houston, festgenommen. Die Leiche des Jungen würde fünf Tage später auf einem offenen Feld unter Aluminiumschrott entdeckt.
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