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Grundsatzrede in FrankreichMonsieur Macrons Allüren

In einer Rede vor dem Kongress in Versailles umreißt der Präsident die Richtlinien seiner Politik. Kritik gibt es an seinem imperialen Gehabe.

Will Reformen: Präsident Macron am Montagnachmittag im Schloss Versailles Foto: dpa

PARIS taz/reuters | Wer das Schloss des Sonnenkönigs in Versailles als Kulisse für seinen Auftritt wählt, muss sich über hämischen Spott nicht wundern. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die 577 Abgeordneten der Nationalversammlung und die 348 ehrwürdigen Mitglieder des Senats für einen Kongress in das historische Königsschloss im Westen von Paris beordert, um ihnen zu sagen, wie er in den kommenden fünf Jahren das Land zu führen gedenkt.

Macron will „tiefgreifende Veränderungen“ vornehmen und so „den lange verleugneten Realitäten“ Rechnung zu tragen. Mit diesem Hinweis wies er diverse Einwände gegen die geplanten Reformen des Arbeitsrechts oder auch der demokratischen Institutionen zurück.

Der Präsident kündigte an, die geplanten institutionellen Reformen notfalls per Volksabstimmung durchzusetzen. Sollte das Parlament diese nicht binnen eines Jahres verabschiedet haben, werde er sie den Wählern direkt vorlegen, sagte er.

Macron wiederholte unter anderem seine Absicht, die Zahl der Parlamentarier um ein Drittel zu senken. Zudem bekräftigte er seine Absicht, Parlamentswahlen künftig mit Elementen des Verhältniswahlrechts abhalten zu lassen. Die Zahl der Abgeordneten solle um ein Drittel reduziert werden. Das Spezialgericht, vor dem sich Minister verantworten müssen, soll abgeschafft werden.

Die versammelten Parlamentarier forderte er auf, „weniger Gesetze zu verabschieden“, aber schneller zu handeln. Er versprach, er werde jedes Jahr dem Kongress Rechenschaft über die Fortschritte ablegen.

„Pharaonische Dimension der Monarchie“

Seit einer von Nicolas Sarkozy gewollten Verfassungsänderung von 2008 hat der Präsident grundsätzlich das Recht, die Parlamentarier nach Versailles zu bestellen und sich direkt an die beiden zum Kongress vereinten Kammern zu richten. Das war zuvor aus Gründen einer sehr strikten Interpretation der Gewaltentrennung nicht möglich. Die Umstände und das Dekor des Auftritts haben den Kritikern zusätzlich Argumente geliefert.

In Anspielung auf Macrons theatralische Feier seines Wahlsiegs vor der Louvre-Pyramide sprach Jean-Luc Mélenchon von der linken France Insoumise (Unbeugsames Frankreich) von einer „pharaonischen Dimension der präsidentialen Monarchie“. Die „Unbeugsamen“ und die Kommunisten haben die Einladung zur Ansprache in Versailles ausgeschlagen.

Der kommunistische Abgeordnete André Chassaigne erklärte den Boykott mit einem anderen Demokratieverständnis: „Es sind die Abgeordneten, die das Gesetz machen. Der Präsident hat uns nicht zu sagen, was wir tun müssen.“

Macron kam seinem Regierungschef zuvor

Gestützt auf das Präsidialsystem kann Macron diesen abseits Schmollenden mit dem berühmtesten Zitat von Louis XIV. entgegnen: „L’etat c’est moi“.

Die Tatsache, dass er ausgerechnet einen Tag vor der Regierungserklärung seines Premierministers Edouard Philippe und der anschließenden Vertrauensabstimmung so kurzfristig den Kongress einberufen hat, um den Parlamentariern höchstpersönlich zu sagen, wer den Kurs bestimmt, muss den Eindruck vermitteln, dass Macron seine bis an die Grenzen der Verfassung ausgedehnte Macht weder mit dem Regierungschef noch mit den Volksvertretern teilen will.

Effizienz bedeutet für ihn, dass er freie Hand zur Durchsetzung seiner Politik bekommt. Niemand zweifelt daran, dass er bei der Vertrauensabstimmung für seine Regierung am Dienstag eine sehr breite Unterstützung erhält.

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61 Kommentare

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  • 6G
    6028 (Profil gelöscht)

    Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die altlink-bürgerliche Leserbriefschreiberfraktion der taz panische Angst davor hat, dass Macron in Frankreich was zum Besseren wendet.

    Lasst ihn doch erst mal machen; das, was ich bisher an Gedanken von ihm gehört habe, lässt sich gut an.

    Mein Gott, da regen sich Leute jetzt darüber auf, dass seine Frau ein paar Jährchen äter als er ist und ergehen sich in Mutmassungen - die gleichen Leute würden vermutlich im Rad drehen, wenn er schwul wäre und irgend jemand was scheeles dazu gesagt hätte.

    Auch könnte ich nicht sagen, dass ehemalige 'linke' Präsidenten irgendwie weniger aufgedonnert regiert hätten. Ob die Franzosen dies mögen oder nicht, müssen sie selber entscheiden.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @6028 (Profil gelöscht):

      Eben, dass habe ich getan, indem ich nicht für ihn gestimmt habe.

      Aber gut, wenn Ihnen arbeitgeberfreundliche Politik gefällt und Einschränkung der Grundrechte, sowie Missachtung der Oppostion und das Weiterbetreiben von klapprigen Atomkraftwerken, eine redtriktive Ausländerpolitik belegt durch die Absage an Italien, die französischen Mittelmeerhäfen für Flüchtlinge zu öffnen, da hat er sein wahres verlogenes Gesicht gezeigt, von wegen europäische Solidarität. Achso Frontex wil er auch noch stärken, damit weniger Flüchtlinge kommen und von Calais will ich gar nicht erst reden, er macht genau das Gegenteil von dem, was er in Bezug auf die Flûchtlingsfrage versprochen hat. Mir hat er als Wirtschaftsminister gereicht, da hat er genug Schaden angerichtet. Falls Sie noch mehr Argumente wollen, warum man ihn auf keinen Fall gewähren lassen soll, stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @6028 (Profil gelöscht):

      Man wird Macron seine Erfolge nie verzeihen.

      Dazu hat er es den gescheiterten Etablierten zu sehr gegeben.

      Da gewinnt dieser Junge Präsidentschafts- und Parlamentswahl und das mit einem ambitionierten Reformprogramm, Lob an deutscher Flüchtlingspolitik, einem klar proeuropäischen Kurs und zudem klarer Kritik an Frankreichs menschenverachtender Kolonialpolitik. Unfassbar, dass Mut und klare Haltungen heutzutage Mehrheiten generieren. Das müssen gewisse "Linke" erst mal schlucken ...

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        Alles nur Blabla, hat Macron sich schon bei den Komorern entschuldigt? Wie sieht es mit Calais aus, wo sein Innenminister die Flüchtlingshelfer beleidigt hat? Und hat Macron nicht auch vorgeschlagen Frontex zu vertstärken? Um etwa mehr Flüchtlinge aufzunehmen?

        Die Kritik an Frankreichs menschenverachtende Kolonialpolitik, nur in Bezug auf Algerien, hat er nicht wiederholt, dafür hat er einen tollen Witz über die Komorer gerissen. Und die postkoloniale Afrikapolitik behält er bei, weil die französische Armee die Uranvorkommen in der Sahelzone schützen muss.

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Was kümmerts die französische Eiche, wenn ein hergelaufener Kraut sich an ihr schubbert ...

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @60440 (Profil gelöscht):

            " Hergelaufender Kraut". Abwertende und beleidigende Aussage mir gegenüber als in Frankreich eingebürgerter Deutscher.

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @60440 (Profil gelöscht):

            Darf ich das als eine persönliche Beleidigung eines in Frankreich eingebürgerten Deutschen bezeichnen?

            Sie sollten wissen, dass die französische Staatsbürgerschaft Universalcharakter geniesst, demnach bin ich genauso Franzose, wie jemand, der seine Wurzeln (Eiche, ist ja eher Deutsch und wirft einen Blick auf den völkischen Chatakter Ihrer Äusserung) Frankreich hat. Desweiteren gehe ich davon aus, da Sie nicht zu Macrons rassistischen und flüchtlingsfeindlichen Äusserungen Stellung nehmen, Sie damit einverstanden sind, dass Frankreich Italien nicht unterstützt und seine Mittelmeerhäfen geschlossen hält.

      • @60440 (Profil gelöscht):

        "Man wird Macron seine Erfolge nie verzeihen."

         

        Er hat schon welche vorzuweisen?

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          Wer lesen kann.

          • @60440 (Profil gelöscht):

            Wo (noch) nichts ist, gibt es auch nichts zu lesen.

             

            Er ist ja kaum im Amt. Wann soll er auch Erfolge erzielt haben?

      • @60440 (Profil gelöscht):

        "klarer Kritik an Frankreichs menschenverachtender Kolonialpolitik"

         

        Ja, wenn 5 Kameras draufhalten. Hintenrum kann er auch ganz anders... http://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-makabrer-witz-ueber-migrantenboote-a-1150622.html

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @agerwiese:

          Der Mann ist Präsident. Trotz aller kleinlicher Kritiker. Richtig so.

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @60440 (Profil gelöscht):

            Soll diese trotzige, kindische Antwort eine poltische Aussage sein?

            • @82236 (Profil gelöscht):

              Bitte üben Sie sich alle in einem respektvollen Ton.

  • In Deutschland hat man ähnliche Gestalten durch Entlarvung ihrer Doktorarbeit verhindern können.

     

    Die Franzosen können aber dafür besser Bossnapping: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/bossnapping-die-revolution-in-den-betrieben-1792332.html

  • Ach neeeeee, was sind das hier alle für verbitterte Altlinke! Wir sind eine deutsch-französische Familie, durch viele Generationen Elsässer hin- und hergerissen zwischen zwei Ländern, die erst vor Kurzem aufgehört haben auf einander zu schießen. Die Geschwister meines Großvaters waren durch pol. Umstände halb Deutsche, halb Franzosen. Noch immer fährt die Familie hin und her und besucht sich. Wir kennen beide Mentalitäten. Wenn Macron was reißen will, MUSS er mit etwas Pomp auftreten. Das verstehen die Deutschen nicht. Mehr als eine Bernsteinkette darf es nicht sein. Da wird schon gleich wieder geargwöhnt. Aber die Franzosen, meine einfachen Dorfverwandten, wie die auftreten, wie schick, wie geschminkt die Damen, wie tadellos die Herren, gerne auch mit pink und violetten Pullundern, die Krawatten abgestimmt. Das versteht Ihr nicht, ihr grauen Politikmäuse, die wollen und brauchen die Ästhetik, und daher fahren wir ja auch alle immer noch gerne dahin!

    • @Maria Burger:

      Danke, dass Sie klarstellen, dass zwischen Deutschen und Franzosen eben so deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung schon bestehen, dass eine weitere Zukunft in der EU scheitern MUSS!

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Maria Burger:

      PS: die monarchistischen Allüren kosten uns Franzosen das Zwanzigfache von dem, was die Spanier für ihren König bezahlen. 80 Köche im Élysée, muss das denn sein?

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Maria Burger:

      Bei uns im linken und republikanischen Toulouse halten wir gar nichts von diesem monarchistischen Prunk. Im Südwesten von Frankreich kann er also gar nichts reissen damit. Also bitte keine Verallgemeinerungen, das Elsass ist zwar Frankreich aber nicht ganz Frankreich.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Maria Burger:

      blablabla

      es lebe der Kaiser, es lebe die Makrone.

      Sorry, aber irgendwie ist das alles 50er-Jahre.

      Aber wenn's Spaß macht, einfach weiter s0 ; )

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Der deutsche Zeigefinger, da isser wieder !

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Und nicht den Herrn Kurz aus Wien aus den Augen verlieren...

  • Hat er die Rede schon gehalten? Kann man die irgendwo nachlesen (zur Not auf französisch)?

    • Paula , Moderatorin
      • @Paula:

        Herrliche Rede ! Eine Rede , die n u r im Versailles gehalten werden konnte , und n u r von einem Präsidenten der 'Grande Nation' , eine , die die ästhetisch-literarisch-geschmacklich begabten Franzosen von sich selbst besoffen machen mußte . So etwas im Reichstag ? Absolut undenkbar .

        Werden sehen , wie die "réalité" die Macron-Franzosen wieder ein- und

        runterholt ...

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @APOKALYPTIKER:

          Aneinanderreihung von Zitaten und historische Ungenauigkeiten, ansonsten heisse Luft. Und glauben Sie mir, die französischen Journalisten haben diese Rede als äusserst mittelmässig und überladen bezeichnet. In Frankreich gilt allgemein Jean-Luc Mélenchon als bester Redner.

  • Naja, seine Nachfolgerin wird sich bedanken, dass er den imperialen Stil ihr schon vorweggenommen hat.

    Dann muss sich niemand mehr aufregen, wenn LePen in 5 Jahren mit „L’etat c’est moi“ ankommt.

    • @Age Krüger:

      Das ist im Artikel sehr verwirrend geschrieben, aber ich konnte nirgendwo Hinweise darauf finden, dass Macron das wirklich gesagt haette. Das waere in der Tat skandaloes und haette wohl groessere Wellen geschlagen. Ich weiss nicht, warum Herr Balmer hier dieses Zitat im Artikel platziert hat.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Christian:

        Er hat sich aber selbst als Jupiter bezeichnet" un président jupitérien."

      • @Christian:

        Nee, das ist schon deutlich, dass dies nicht von Macron kommt.

        Aber Balmer zielt eben damit auf dieses übermäßige Geprunke und diese völlig verkorkste Darstellung seiner Macht durch diese Aktion ab.

        Insofern denke ich eben, dass ich dies von einer LePen fast erwarten würde und Macron mit diesem Gehabe ihr Vorschub leistet.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Die Ankurbelung der Hermelin-Pelzindustrie wird belebend auf die ganze Wirtschaft wirken

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Seit seinem 16. Lebensjahr hört Emmanuel Macron von seiner Frau und Mentorin Brigitte, dass er zu höherem berufen ist, ja sogar zum allerhöchsten Amt im Staate, dass er eine Ausnahmeerscheinung ist, dass er Frankreich retten wird. Wenn so etwas einem spätpubertären hochbegabten Schüler von einer liebenden ergeizigen Frau eingebläut wird, die auch noch Autorität über ihn hatte und wohl noch immer hat, muss man sich nicht wundern, dass der Junge Kronprinzenallüren bekommt und nach seiner Weihung dann ein selbstverliebter Sonnenkönig wird, dem alle Aufmerksamkeit und alle Macht gebühren soll. Die Geschichte wiederholt sich nicht, oder doch? Oder als Farce? Der napoleonische Sonnenkönig...

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Ziemlich sexistisch und altväterlich wie Sie hier die femme fatale schildern. Zu den schlüpfrigen Kolportagen über die Eheleute Macron gehört allerdings noch der mehr oder minder zweideutige Hinweis, dass, wer eine deutlich ältere Frau liebt mindestens schwul sein muss...

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        Also ich habe damit keine Probleme, wenn einer eine ältere Frau liebt oder eine ältere Frau einen jüngeren Mann, Sie etwa? Aber Sie wollen ja nur verstehen, was Sie verstehen wollen. Im Machtspiel gibt es eben mehere Varianten, hier haben wir Catharina de Medici am Werk...

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Es bleibt uns Lesern wirklich nicht verborgen, dass Sie den jungen Präsidenten nicht mögen und schon vor seiner Wahl nicht mochten.

      Menschen, die es mittels politischer Ambitionen und Geschick zu hohen Ämtern bringen, benötigen einfach eine Portion bestimmter Eigenschaften und ein hierfür förderliches Umfeld.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        Wenn's dann der Demokratie föderlich ist, ansonsten ist ihre Bemerkung reiner Zynismus.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          "reiner Zynismus", aber ganz dünn aufgetragen, vgl. mit Ihrem Kommentar, der nicht gerade durch objektive Wahrnehmung glänzt.

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @571 (Profil gelöscht):

            Haben Sie schon einmal einen objektiven Kommentar geschrieben? Ich bin ganz klar gegen Macrons Politik und seinen arroganten Verhalten und das ist mein gutes Recht, das nennt man landläufig Meinungsfreiheit. Denn hat Macron nicht bei der Einweihung des TGV auf dem Bahnhof In Rennes gesagt: Hier begegnen sich, die die Erfolg haben und die, die nichts sind". Spricht man so von seinen Wählern oder von dem Volk, das man die Ehre hat zu vertreten? Da wird ja klar, dass bei Macron das Prinzip der Gleichheit und der Brüderlichkeit auf der Strecke bleiben wird. Er ist ein abgehobener Technokrat und Elitist und treuer Diener der Arbeitgeberverbände, man braucht sich ja nur sein Kabinett anzusehen, die Arbeitsministerin ist die ehemalige Personalcheffin von Danone und ihr Bürovorsteher ist der ehemalige Vizepräsident des grössten Arbeitgebeberverbandes Medef, da wird einem schon klar in welche Richtung die Reformen gehen. Aber gut wenn Sie mit arbeitgeberfreundlichen Reformen einverstanden sind, ist das Ihr gutes Recht, aber reden Sie bitte nicht von Objektivität.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Ups. Sie sind bei den privaten Momenten des Ehepaars dabei? Oder ist das alles nur Spekulation, um die These zu stützen, dass die Frauen an allem Schuld sind?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Also, ich finde es schon legitim, wenn sich jemand an so exponierte Stelle setzt wie ein M. Macron, dass er dann auch damit leben muss, dass sein Privatleben interpretiert wird. Afaik hat die Präsidentengattin in Frankreich auch inoffizielle Aufgaben, insofern ist es gerechtfertigt auch über die Beziehung vom Präsidenten und seiner Gattin nachzudenken. (Btw werden ja auch viele Politiker nicht müde, uns mit privaten Gefühlen zu nerven.)

        Und wenn da jemand sich doch etwas sonderbar benimmt wie ein Sonnenkönig, dann muss auch eine psychologische Mutmaßung dazu gestattet sein.

        • @Age Krüger:

          Was soll das Zusammentragen von Gerüchten dann bezwecken?

        • @Age Krüger:

          So lange nichts Strafbares passiert, geht und das Privatleben von niemanden etwas an. Deshalb heißt es Privatleben.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Sind Sie also für Gesetze, die z.B. Politikern verbieten würden, ihren Ehestand öffentlich preiszugeben?

             

            Es ist ja nicht so, dass man Politiker dazu prügeln müsste, ihr Privatleben zur Show zu machen. Gauck hat uns alle paar Minuten erzählt, wie er sich fühlte, als die neuen Herrscher seinen Nazi-Vater nach Sibirien schickten. Wowereit muss seine sexuellen Vorlieben auch noch auf einem Parteitag bekannt geben, Schulz nervt mit seinem früheren Mißbrauch psychotroper Substanzen etcetc.

             

            Mir geht die Tyrannei der Intimität, wie Sennett es nannte. auch auf den Keks, aber die fangen ja damit an und dann darf man sich nicht wundern, wenn das zum Thema wird.

            • @Age Krüger:

              Was soll der Unsinn? Natürlich darf jeder öffentlich sein Privatleben ausbreiten. Aber niemand sollte schnüffeln.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          "Und wenn da jemand sich doch etwas sonderbar benimmt wie ein Sonnenkönig, ..."

           

          Es gab nur den einen "Sonnenkönig" genannten, nämlich Ludwig XIV.

           

          Verglichen mit dem bleibt Macron, bei allen Anstrengungen, ein kleines Lichtlein...

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Da braucht man nicht dabei zu sein, man braucht nur das zu analysieren, was allgemein bekannt ist. Seine Lehrerin und Geliebte hat ihn gedrängt die knochenharte literarische Vorbereitungsklasse khâgne zu machen, ok für Normale Sup' hat es bei ihm nicht gereicht, aber für BWL orientierte Eliteschulen.

        Was die These anbetrifft, dass Frauen an allem Schuld sind, ist ihr Argument absurd, weil Frauen genau wie Männer sehr unterschiedlich veranlagt sind.. Macrons Frau ist eine Machtfrau alter Schule im Stil von Catharina de Medici, dazu passt auch der ganze monarchistische Prunk.

  • L'Etat, c'est Lui!

     

    Die Attitüden von „Europas gestiefeltem Messias“ (FAZ v. 30.06.) nehmen in der Tat pharaonische Dimensionen an, da hat Mélanchon nicht ganz unrecht. Vor der royalen Kulisse von Versaille inszeniert sich Macron wie ein präsidialer Monarch. Aber nicht nur die illustre Location, sondern auch das Timing soll allen Untertanen unter die Nase reiben, wer Herr im Hause ist. Die beiden Parlamentskammern wurden ausgerechnet am Vorabend der Regierungserklärung von Premierminister E. Philippe vor der Nationalversammlung nach Versaille beordert. Der muß sich im Palais Bourbon danach einer Debatte und anschließend der Vertrauensabstimmung stellen. Der frühere Kulturminister Jack Lang hat heute konsequenterweise vorgeschlagen, den Posten des Regierungschefs gleich abzuschaffen und mit dem des Präsidenten zu verschmelzen, der dann wenigstens dem Parlament Rede und Antwort stehen müßte. Es sei Zeit zu einem „ernsthaften Nachdenken über das französische politische Regime“. („Le Parisien“, 3.7.)

  • Wem das Gesicht von Macron keine Angst macht, der hat wohl nicht genug B-Thriller gesehen mit einem leicht verklemmten, größenwahnsinnigen, gefühlskalten Helden in der Hauptrolle 8'O

    • 6G
      6028 (Profil gelöscht)
      @agerwiese:

      Das ist ja finsteres ausgehendes Mittelalter:

      die Diebe erkennt man am schleichenden Gang; die Hexen an der Warze auf der Nase;

      und die Super-Schurken halt am aalglatten Gesichtsausdruck - oh Herr, wirf was vom Himmel!

  • Ja, ja. Der Superdemokrat. Wieso erinnert mich der Auftritt an Putin? Oder doch mehr an Napoleon? Müssen wir, wenn die gewählten Abgeordneten nicht gehorchen, mit einem 18. Brumaire rechnen?

  • ein großer mann sein er will.

    wie die vielen großen männer groß waren vor ihm.

    aus der geschichte lernen er muss noch viel,

    die kraft zu verstehen, damit nicht zur dunklen seite

    der macht er greift.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @michael bolz:

      Ist das Kunst?

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        Machen Sie es doch besser.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Habe ich Sie gefragt?

          • @571 (Profil gelöscht):

            Falls Sie’s, vielleicht aus Altersgründen, tatsächlich nicht wissen (und obwohl Sie auch mich nicht gefragt haben):

            Michael Bolz kopiert hier den Duktus von Star-Wars-Yoda. Gut gesprochen er hat, und ja, das ist Kunst.

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @571 (Profil gelöscht):

            Ist das eine Antwort?

          • @571 (Profil gelöscht):

            "Die Ente bleibt draußen"

            @JE @KK: Gutes Team!