Grünen-Politiker verlässt Bundestag: Kindler will mehr Zeit für Kinder
Sven-Christian Kindler ist einer der wichtigsten Abgeordneten des linken Flügels der Grünen. Nach der Wahl will er seine Frau bei Care-Arbeit entlasten.
„Ich versuche zwar oft, Zeit freizuschaufeln, um Verantwortung für meine Kinder zu übernehmen, doch der Großteil der Care-Arbeit lag und liegt bei meiner Frau“, heißt es dort. „Das ist nicht gerecht und das will ich zukünftig besser machen.“
Kindler gehört dem Bundestag seit 15 Jahren an und zählt in der Grünen-Fraktion zu den profiliertesten Mitgliedern des linken Flügels. Als haushaltspolitischer Sprecher der Fraktion sitzt er an einer Schlüsselstelle, da er maßgeblich über den Etat der Regierung mitverhandelt. Für ihn sei das „der beste Job im Parlament, den zudem davor noch nie ein Mitglied der parlamentarischen Linken der grünen Bundestagsfraktion inne hatte“, schreibt er in seiner Erklärung.
Erfolge als Haushälter
Als einen seiner größten Erfolge bezeichnet er „das Verbot von Boni und Dividenden für Großunternehmen bei der Strom- und Gaspreisbremse“ im Jahr 2022, das den Staat Milliarden Euro gespart habe. Die Haushälter der Ampel im Parlament hätten die Entscheidung durchgesetzt, obwohl sie weder „den Kanzler, den Vize-Kanzler noch den Finanzminister“ auf ihrer Seite hatten.
Bis zum Ende der Legislaturperiode will Kindler noch im Bundestag bleiben. Über seine Pläne für die Zeit danach schreibt er: „Mehr Zeit für Familie, für Fußball, und ich will mit Ruhe und etwas Abstand überlegen, was danach kommt.“ Seine Erfahrung mit „Menschen, Zahlen und Macht“ wolle er weiter „für soziale und ökologische Anliegen einsetzen“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen
Umgang mit nervigen Bannern
Bundesrat billigt neue Regeln für Cookies