Grünen-Politiker Sven Giegold: Attac-Mitgründer verlässt Habecks Ministerium
Sven Giegold gibt sein Amt als Wirtschaftsstaatssekretär auf, um als Grünen-Vizevorsitzender zu kandidieren. Sein Nachfolger steht bereits fest.

„Ich danke Sven Giegold für drei Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit und für seinen sehr erfolgreichen Einsatz“, teilte Habeck mit. Der 54-jährige Giegold will sich auf dem Grünen-Parteitag Mitte November zum Vize-Vorsitzenden wählen lassen. Deshalb tritt er zurück. Denn Regierungs- und Parteiämter werden bei den Grünen traditionell getrennt. Außerdem ist eine Doppelfunktion beamtenrechtlich ausgeschlossen.
Giegold kam im Jahr 2008 zu den Grünen. Zuvor war der Ökonom Mitbegründer des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac Deutschland. Von 2009 bis 2021 war er Mitglied des Europaparlaments, wo er sich einen Namen als Wirtschafts- und Finanzpolitiker machte. Bei den Europawahlen 2014 und 2019 war Giegold nach Rebecca Harms beziehungsweise Ska Keller männlicher Spitzenkandidat der Grünen. Im Dezember 2021 ernannte ihn Robert Habeck nach der Ampel-Regierungsbildung zu einem seiner sieben Staatssekretärïinnen. Giegold war dabei für die Themen wirtschaftspolitische Grundsatzfragen, Europapolitik und Mittelstandspolitik zuständig.
Giegolds Nachfolger Kluttig ist Jurist. Laut seinem Eintrag im Karrierenetzwerk Linkedin arbeitet er bereits seit 16 Jahren im Wirtschaftsministerium. Dort stieg er vom Referenten für Verbraucherpolitik bis zum Abteilungsleiter Industriepolitik auf. Er war damit für ein Thema verantwortlich, das im Zuge der Transformation immer wichtiger wird. In dieser Funktion soll sich Kluttig auch das Vertrauen von Habeck erworben haben.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Krieg in der Ukraine
Keine Angst vor Trump und Putin
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden