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Großdemo zu Polens UnabhängigkeitstagZehntausende für ein „weißes Europa“

Zehntausende Menschen haben am Samstag in Polen an einer ultrarechten Demo teilgenommen. Teilnehmer trugen dabei Banner mit eindeutigen Neonazi-Sprüchen.

„Ich bin hier, um mich wieder als Polin zu fühlen“: Leuchtfeuer bei der Demo in Polen Foto: reuters

Warschau afp/taz | Am polnischen Unabhängigkeitstag haben in Warschau mehrere zehntausend Menschen an einer von Rechtsextremisten organisierten Demonstration teilgenommen. Unter einem Meer polnischer Flaggen zogen ganz in Schwarz gekleidete Rechtsradikale sowie Anhänger der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) am Samstag durch die Innenstadt.

Vereinzelt waren Feuerwerkskörper zu hören, einige Demonstranten hielten Rauchfackeln in die Höhe. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge trugen Demonstranten Banner mit den Aufschriften „Weißes Europa“ und „Sauberes Blut“. Das Motto der Kundgebung, „Wir wollen Gott“, wurde von einigen Teilnehmern als Absage an den Islam und die Flüchtlingspolitik der EU gewertet. Unter den Demonstranten waren auch Senioren und Familien mit kleinen Kindern.

Andere Teilnehmer erklärten, nicht aus politischen oder religiösen Gründen gekommen zu sein: „Ich bin hier, um mich wieder als Polin zu fühlen“, sagte eine Demonstrantin, die in den vergangenen vier Jahre in einem britischen Hotel gearbeitet hatte. Zu den Veranstaltern habe sie keinerlei Verbindung.

An zwei weiteren Demonstrationen in Warschau, zu denen Antifa-Gruppen und Oppositionsparteien aufgerufen hatten, nahmen nur mehrere tausend Menschen teil. Das Wall Street Journal berichtete von einer kleinen Gegendemo mit dem Banner „Wir sind polnische Juden“, die nur unter Polizeischutz stattfinden konnte. „Es wird immer bösartiger“, sagte ein Gegendemonstrant dem Bladd. „Wir haben wirklich Angst.“

An der offiziellen Feier zum Gedenken an die Unabhängigkeit Polens im Jahr 1918 nahm am Vormittag neben dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda auch EU-Ratspräsident Donald Tusk teil. Bei seiner Ankunft am Flughafen von Warschau sagte Tusk vor Journalisten, der Unabhängigkeitstag sei immer ein Fest für alle Polen gewesen und nicht ds Fest einer einzelnen Partei. „Kein Politiker in Polen hat jemals das Monopol für Patriotismus gehabt oder wird es jemals haben“, sagte Tusk. Der ehemalige polnische Regierungschef war im März gegen den Willen der polnischen Regierung als EU-Ratspräsident wiedergewählt worden.

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76 Kommentare

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  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Man kann von der katholischen Kirche in Polen halten was man will, aber der polnische Erzbischof hat den Rassismus bei den Demonstrationen deutlich verurteilt.

  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    "der polnische Untergrund steht nicht für ganz Polen"

     

    Doch das tut er. Der polnische Untergrundstaat vereinte alle wichtigen Vorkriegsparteien (abgesehen von ganz rechts und ganz links) und unterstand der legitimen polnischen Exilregierung. Damit war dieser Untergrundstaat die legitime Volksvertretung des polnsichen Volkes und stand somit für ganz Polen. Alle anderen - die Minderheit der Kollaborateure und Judenauslieferer (Szmalcowniki) und Judenmörder - stellten sich durch ihre Tat selbst außerhalb dieser Gemeinschaft.

  • "Die EU soll fuer sie zahlen und gleichzeitig arbeitet ist ein Heer an polnischen Emigranten in andern Laendern der EU ...aber in Polen wollen sie unter sich bleiben."

     

    Warum arbeit ein Heer von Polen in der EU? Weil es in Polen so toll ist und alle Polen in Polen eine gutbezahlte Arbeit haben?`

     

    Wohl kaum. Polen ist offensichtlich nicht in der Lage, allen Arbeitswilligen in Polen Perspektive und Arbeit zu geben.

     

    Es macht für Polen daher wenig Sinn, Ausländer aufzunehmen, die dann noch weniger Perspektive als die eigenen Leute haben und die Lage auf dem Arbeitsmarkt für die eigenen Leute verschlechtern.

     

    Mitleid mit in ihren Ländern perspektivlosen Moslems und Afrikanern als Grund, diese aufzunehmen? Afrika hat einen täglichen Bevölkerungszuwachs von 90.000 Menschen. Mit Mitleid kann man dieses Problem nicht einmal ansatzweise in den Griff bekommen.

    • @A. Müllermilch:

      2Polen ist offensichtlich nicht in der Lage, allen Arbeitswilligen in Polen Perspektive und Arbeit zu geben."

       

      Sie scheinen zu vergessen, dass die meisten dieser Emigranten unter der vorigen "netten" polnischen Regierung ausgewandert sind.

      • @agerwiese:

        Sie haben recht, die wirtschaftliche Situation in Polen ist so schlecht nicht.

  • „Weißes Europa“ - „Sauberes Blut“ - „Wir wollen Gott“ - „Ich bin hier, um mich wieder als Polin zu fühlen“ - polnisches Massenbewusstsein im 21. Jahrhundert?

     

    Pogrome gab es auch in Polen, gegen die jüdische Bevölkerung, bevor die Kapitalfaschisten Deutschlands das Land besetzten und mit Hilfe der Kollaborateure die jüdische Bevölkerung dezimierten. Aber auch nach Kriegsende. Zuvor, durch die deutschen Kapitalfaschisten verloren mehr als dreißig Prozent der gesamtpolnischen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg ihr Leben (5 Millionen, davon 3,1 Millionen Juden). Wie kann sich eine im Antikommunismus erstarrte Bevölkerung und heute darin mit der rechten Solidarność regenerierte Bevölkerung, nur erneut dem Nationalfaschismus in großen Teilen verschreiben?

     

    Auch hier gibt es durchaus Bezüge zur ostdeutschen Implosion und Konsumwende 1989/1990. Allerdings liegt der offizielle Umbruch in Polen bereits Jahrzehnte zurück. Zudem besteht ein freier Zugang zum westeuropäischen Konsum- und Arbeitsmarkt. Und trotz alledem, eine Wiederauferstehung des Nationalismus. Wenn die Meldungen stimmen, gab es nur wenige Aufgeklärte, die sich gegen die nationalistische Wiederauferstehung wendeten. Nur dieser Entwicklung dürfte auch für das christliche Polen einen verlogenen Beigeschmack haben, nimmt man doch gerne die Subventionen aus den Finanzkassen der westlichen Sponsoren, ebenso wie die westliche Militärhilfe für einen imaginären östlichen Feind. Allerdings, liebe Nationalisten, würde ein militärischer Brand auch eure Existenz beenden. Kommt zur geistigen Vernunft und Aufklärung zurück! (?)

     

    Frage: Verursacht die Entfremdung im Kapitalismus eine völkisch-nationalistische Persönlichkeitsstörung und Geisteskrankheit im europäischen Massenbewusstsein?

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Wer die polnsiche Solidarność als rechts bezeichnet hat von Polen offensichtlich keine Ahnung!

    • @Reinhold Schramm:

      "Und trotz alledem, eine Wiederauferstehung des Nationalismus."

       

      Glauben Sie etwa hierzulande nicht? Der hiesige Nationalismus geht halt nicht so oft Fackeln tragend auf die Straße. wer etwa die WM 2006 erleben durfte, der konnte auch auf gepflegten "Public-Viewing-Parties" durchaus Nationalistisches hören. In einem Land wo 90% eine Geschichtsfälschung wie "Unsere Mütter, unsere Väter" toll finden, sollte man sich vielleicht auch Gedanken machen über eigene Einstellung zu der eigenen dunklen Vergangenheit.

       

      Die Pauschalisierungen, die hier oft mit dem Schaum vorm Mund vorgenommen werden, zeugen von der Überzeugung der eigenen moralischen Überlegenheit.

    • @Reinhold Schramm:

      Antwort: Nein.

      Man sieht es in Deutschland - dort wo 40 Jahre lang die "Kapitalfaschisten" das sagen hatten ist die "völkisch-nationalistische Persönlichkeitsstörung" nicht ganz so ausgeprägt wie in den Bundesländern, die sich 40 Jahre lang das Geschwätz von "Alle sind gleich" anhören mussten.

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      "Pogrome gab es auch in Polen, gegen die jüdische Bevölkerung, bevor die Kapitalfaschisten Deutschlands das Land besetzten und mit Hilfe der Kollaborateure die jüdische Bevölkerung dezimierten."

       

      Das ist eine Lüge. In Polen gab es keine Kollaboration auf institutioneller Ebene, schon gar icht bei der Judenvernichtung. Im Gegenteil, der polnische Untergrund stellte das Verraten von Juden unter Todesstrafe und rettete mit der Organisation ŻEGOTA tausende Juden das leben.

       

      In keinem anderen Land war setyten die deutschen Besatzer das Verstecken von Juden unter Todesstrafe und dennoch wurde in keinem anderen besetzten Land soviel für Juden getan. Yad Vashem ist ein beeindruckendes Beispiel für diese Tatsache, denn mit 6500 Gerechten unter den Völkern stellt Polen die größte Anzahl.

       

      Wenn Sie Kollaborateure suchen, wenden Sie sich bitte Richtung Westen nach Frankreich und den Benelux-STaaten. Dort haben ganze Regierungen kollaboriert und ganze Divisionen sind der SS beigetreten!

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @4845 (Profil gelöscht):

        Na mal nicht so voreilig, der polnische Untergrund steht nicht für ganz Polen und den polnischen Antisemitismus zu verneinen, ist das selbe wie zu bezweifeln, dass die Sonne im Osten aufgeht, denn den 6500 Gerechten stehen wie viele gegenüber, die Juden an die SS ausgeliefert haben?

        • 4G
          4845 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          "denn den 6500 Gerechten stehen wie viele gegenüber, die Juden an die SS ausgeliefert haben?"

           

          Darüber gibt es keine verlässliche zahlen und mit spekulativen Zahlen braucht man faktische Zahlen nicht zu vergleichen. Es gab viele INDVIDUEN die aus unterschiedlichster Motivation ausliefert. Das ist richtig. Aber das keine Bevölkerungsmehrheit und somit ist ein Kollektivvorwurf an Polen ungerechtfertigt. Wenn Ihr Deutschen Komplizen wegen eures Schuldkomplexes sucht, dann doch besser in Frankreich. Die Transportlisten des Vichy-Regimes sind dort sicher noch zu finden...

          • @4845 (Profil gelöscht):

            Interessant!

             

            Da nennt sich jemand "DEUTSCH-POLE" und gleichzeitig kommt ein Satz wie "Wenn Ihr Deutschen Komplizen wegen eures Schuldkomplexes sucht..."

             

            Ich bin nur Deutscher, wenn es gut füt mich ist und ich nicht die Geschichte akzeptieren muss.

             

            Ich glaube, dieses Denken ist tatsächlich eines, was besonders osteuropäische Zuwanderer in der aufgeklärten liberalen Szene in Deutschland so unbeliebt machen.

             

            Das Reich Ludwig des Deutschen endete nicht ohne Grund an der Elbe.

            • 4G
              4845 (Profil gelöscht)
              @Age Krüger:

              Da ich eine Doppelte Staatsbürgerschaft habe und in beiden Ländern beheimatet bin sage / schreibe ich immer wieder mal je nach Kontext und Zusammenhang "Wir Deutschen", "Ihr Deutschen" ,"Ihr Polen", "Wir Polen" etc. Das ist völlig normal und da ich Deutsch-Pole bin und in beiden Ländern intgriert bin darf ich das auch.

            • 4G
              4845 (Profil gelöscht)
              @Age Krüger:

              Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Dort steht "Wenn". Selbstverständlich bin ich auch Deutscher der die Geschichte des dritten Reiches als Verantwortung annimmt, nur habe ich im Gegensatz zu Herrn Schramm keinen Schuldkomplex den ich auf vermeintliche Kollaborateure abladen muss.

               

              Und noch etwas: ich bin kein Einwanderer. Wenn übehraupt Beute-Deutscher. Meine Großeltern wurden durch das Nazi-Regime nach Deutschland verschleppt. Ich bin Deutscher und Pole mit einem Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiterhintergrund.

            • 4G
              4845 (Profil gelöscht)
              @Age Krüger:

              Und Polen liegt in Mitteleuropa.

            • 4G
              4845 (Profil gelöscht)
              @Age Krüger:

              "Wir" "Ihr" "Uns" ich wende es an wie mir das passt und nein, ich bin kein Einwanderer.

        • 4G
          4845 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Angesichts dieser unwiderlegbaren Tatsachen ist der einseitige Vorwurf des Antisemitismus und gar an einer kollektiven Mitschuld Polens am Holocaust nicht mehr haltbar. Die Geschichte der Juden in Polen ist wechselhaft und ambivalent. Positives und negatives stehen sich parallel gegenüber, auch währen des zweiten Weltkrieges. Wer die Geschichte der jüdischen Polen und ihrer polnischen Mitbürger vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg erzählen will, muss beide Seiten gleichermaßen berücksichtigen. Und dann widerlegt das objektive Gesamtbild eine derart einseitige Anklage wie in obiger Beitrag restlos

        • 4G
          4845 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          4. Der Lagerwiderstand in Ausschwitz als auch in anderen Lagern wurde von Offizieren der des polnischen Widerstandes aufgebaut, getragen und geleitet. Stichwort: Witold Pilecki.

           

          5. Der Geheimdienst des polnischen Widerstandes sammelte Beweise für den Massenmord an den Juden und die polnische Exilregierung informierte die Alliierten darüber und forderte Hilfe zur Rettung der Juden. Die Berichte wurden von den Alliierten als Übertreibungen abgetan. Stichwort Jan Karski.

           

          6. Der bewaffnete Arm des polnischen Untergrundstaates, die Armia Krajowa, arbeitete auch mit jüdischen Kampfverbänden zusammen, darunter mit dem ZOB (Stichwort Marek Edelmann) und dem ŻZW. Das auch während des Warschauer Gehttoaufstandes 1943 – bei dessen Beginn übrigens die jüdisch-polnischen Aufständischen neben ihrer blau-weißen Flagge auch die polnische Nationalflagge hissten.

           

          7.Im Warschauer Aufstand 1944 befreite und rette die AK viele Juden und viele davon schlossen sich den Aufständischen an. Es gab jüdische Einheiten in den Reihen der AK die an forderster Front mit ihren polnischen Mitbürgern für die Freiheit Polens kämpften und starben.

           

          7. In Yad Vashem wird die überwältigende Mehrheit der als gerechten unter den Völkern geehrten von Polen gestellt. Das obwohl nur im besetzten Polen die Strafen für das Verstecken und Helfen von Juden ausdrücklich unter Todesstafe für den Helfer und dessen gesamte Familie stand.

        • 4G
          4845 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Niemand in Polen bestreitet die historischen Tatsachen, dass es in Polen vor, während und nach dem 2. Weltkrieg Antisemitismus gab und sich eine Minderheit von Individuen unter der polnischen Bevölkerung sich Mitschuldig am Verbrechen gegenüber den Juden machte. Das ist seit zwei Jahrzehnten Gegenstand der historische Forschung in Polen und eine offene gesellschaftliche Debatte in der polnischen Gesellschaft. Aber die Behauptung, dass das Polens angeblich durchgehend so antisemitisch war und angeblich Mitschuld am Holocaust trüge lass sich durch

           

          1. Der polnische Untergrundstaat und sein bewaffeneter Arm Armia Krajowa unerhielten als einzige Widerstandsorganisation im deutsch-besetzten Europa eine eigene Organisation zur Rettung von Juden. Stichwörter: ZEGOTA, Irena Sendlerowa, Władysław Bartoszewski.

           

          2. Der polnische Widerstand setzte das Verraten und Ausliefern von Juden an die deutschen Besatzer unter Todesstrafe. Gerichtsverhandlungen und Vollstreckungen von sogenannten Szmalcowniki sind historisch belegt.

           

          3. Es gab keine polnische Kollaboration auf institutioneller Ebene: keine Kapitulation Polens, keine Marionetten Regierung von Hitlers Gnaden, keine polnische SS- oder Wehrmachtseinheiten. Kollaberation fand immer nur auf der Ebene des einzelner Individuen statt (Somit gibt es hier keine Kollektivschuld sondern immer nur individuelle Schuld).

        • 4G
          4845 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Wo habe ich den denn Antisemitismus verneint? Ich sage nur, dass die Kollaboration und der Antisemitismus stets auf individueller Ebene zufinden war und nicht auf institutioneller Ebene. Auf institutioneller Ebene leistete der polnsiche Untergrundstaat Widerstand und rettete Juden. Man muss schon das gesamte Bild zeigen und nicht einseitig wie Herr Schramm.

          • @4845 (Profil gelöscht):

            Es gab sehr viele Polen, die Juden geholfen haben. Der polnische Widerstand hat auf diesem Gebiet viel geleistet.

             

            Eine institutionelle Ebene, die bei der Verfolgung hätte helfen können, gab es unter der deutschen Besatzung nicht. Wie sich eine solche verhalten hätte, ist Spekulation.

  • Das Motto der Kundgebung, „Wir wollen Gott“,

     

    Größenwahn in Polen - oder Blasphemie?

    • @Justin Teim:

      Man darf nicht vergessen, das Polen, Ungarn auch deshalb eine starke Verbindung zur Kirche haben, da sie früher sich und Europa gegen den Islam verteidigt haben. Islamische Staaten sind für ihre Toleranz auch nicht direkt bekannt.

      • @Günter Witte:

        Ist ja richtig.

         

        Aber...Gott exklusiv zu wollen?

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Noch ist Polen nicht verloren...

  • „Wir wollen Gott“

     

    2017 in "Europa". Da fällt einem nichts mehr ein.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Flüchtlinge machen nicht nur Deutschland religiöser, vielfältiger und jünger...

      • @Alreech:

        Wo steht eigentlich geschrieben, dass Flüchtlinge religiöser sind? Viele fliehen ja gerade, weil zu Hause die Religiösen auf dem Vormarsch sind.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Fragen Sie sie selber, ob sie Atheisten sind.

          • @agerwiese:

            Zwischen sehr religiös und Atheismus gibt es noch viele Abstufungen...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Wir haben immer noch Religionsfreiheit. Oder wollen Sie diese in Frage stellen ?

      • 8G
        82278 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        Ja, es handelt sich um ein nachrangiges Verfassungsrecht.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        ...und deshalb kann die Demonstration von Polen jüdischen Glaubens nur unter Polizeischutz stattfinden?

        Soviel zur sog. Religionsfreiheit in Polen.

        • 4G
          4845 (Profil gelöscht)
          @81331 (Profil gelöscht):

          Und genau das beweist die Religionsfreiheit in Polen weil die polnische Exekutive ihrer Aufgabe nachkommt, den jüdischen Polen zu Ihrem Demonstrationsrecht zu verhelfen.

          • @4845 (Profil gelöscht):

            Prinzipiell schon. Aber gehen Sie mal in die St.-Peter-und-Paul-Kirche in Krakau und holen sie sich einen Audioguide. Da wir Ihnen deutlich gemacht, dass ein echter Pole Katholik sein muss. Es gibt also, wie in anderen Ländern auch, bedenkliche Erscheinungen. Und die Demo gehört natürlich dazu.

            • 4G
              4845 (Profil gelöscht)
              @warum_denkt_keiner_nach?:

              Das liegt nicht in der Verantwortung der Regierung sondern der Kirche die dort das Hausrecht hat. Das mag unerträgliche intoleranz von Seiten der Betreiber der Kirche sein taugt aber nicht als Beleg für eine angebliche Einschränkung der Religionsfreiheit. Die ist nachwievor von Seiten des polnischen Staates garantiert. Oder haben Sie irgendwelche Beispiele wo der polnsiche Staat andersgläubige drangsaliert, verfolgt und einsperrt?

              • @4845 (Profil gelöscht):

                Ich habe auch nicht geschrieben, dass der polnische Staat die Religionsfreiheit jetzt einschränkt. Ich habe nur gesagt, dass es, wie anderswo in Europa, bedenkliche Dinge gibt.

                • 4G
                  4845 (Profil gelöscht)
                  @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Dann sollten Sie es dort sagen wo es um diese bedenkliche dinge geht. HIer ging es gerade um Religionsfreiheit.

                  • @4845 (Profil gelöscht):

                    Eigentlich geht es hier um die "patriotische" Demo. Und Demonstranten, die sehr einseitige Religionsfreiheit praktizieren. Die Demo war in Warschau und der Außenminister Polens hat die Demonstranten in Schutz genommen.

                     

                    Das ist bedenklich.

                    • 4G
                      4845 (Profil gelöscht)
                      @warum_denkt_keiner_nach?:

                      Personen können keine Religionsfreiheit "praktizieren", sie können nur Religionen praktizieren. Religionsfreiheit ist ein Grund- und Menschenrecht das ein Staat garantieren und umsetzen kann (oder auch nicht). Der polnische Staat tut dies, erkennbar unter anderem daran, dass er die jüdischen Demonstraten zu ihrem Demonstrationsrecht (ein anderen Grund- und Menschenrecht) verhilft und diese von anderen, intoleranten Demonstranten schützt. Mit der Religionsfreiheit ist in Polen also alles in Ordnung. Was die Stimmung und Toleranz in der Geselsschaft betrifft mag es anders aussehen.

                      • @4845 (Profil gelöscht):

                        "Mit der Religionsfreiheit ist in Polen also alles in Ordnung. Was die Stimmung und Toleranz in der Geselsschaft betrifft mag es anders aussehen."

                         

                        Das kann man nicht trennen.

                        • 4G
                          4845 (Profil gelöscht)
                          @warum_denkt_keiner_nach?:

                          Wie oben dargelegt eben doch. Das eine ist ein juristisches Recht, das andere eine Stimmung in der Gesellschaft. Die Religionsfreiheit als positives Recht ist in Polen - trotz PiS und trotz einer Minderheit an rechten Demonstraten - nachwievor garantiert:

                           

                          Polnische Verfassung

                           

                          Artikel 53

                           

                          Gewissens- und Religionsfreiheit wird jedem gewährleistet.

                           

                          Die Religionsfreiheit umfaßt die Freiheit, die Religion eigener Wahl anzunehmen oder zu bekennen sowie die Freiheit, die eigene Religion individuell oder mit anderen Personen, öffentlich oder privat durch das Bezeigen von Verehrung, Gebet, die Teilnahme an religiösen Handlungen, Praktizieren und Lehren auszudrücken. Die Religionsfreiheit umfaßt auch den Besitz von Tempeln und anderen den Bedürfnissen der Gläubigen entsprechenden Orten sowie das Recht der Gläubigen, religiöse Hilfe am Aufenthaltsort in Anspruch zu nehmen.

                           

                          Die Eltern haben das Recht, die moralische und religiöse Erziehung und Unterrichtung ihrer Kindern gemäß ihren Anschauungen sicherzustellen. Die Vorschrift des Art. 48 findet entsprechende Anwendung.

                           

                          Die Religion einer Kirche oder einer anderen rechtlich anerkannten Glaubensgemeinschaft darf in der Schule unterrichtet werden, wobei die Gewissens- und Religionsfreiheit anderer Personen nicht berührt werden darf.

                           

                          Die Freiheit, die Religion auszudrücken, kann nur auf dem Gesetzeswege eingeschränkt werden, wenn die Einschränkung zum Schutz der Sicherheit des Staates, der öffentlichen Ordnung, der Gesundheit, der Moral oder der Freiheiten und Rechte eines anderen notwendig ist.

                           

                          Niemand darf gezwungen werden, an religiösen Praktiken teilzunehmen. Niemand darf an der Teilnahme gehindert werden.

                           

                          Niemand darf durch die öffentliche Gewalt verpflichtet werden, seine Weltanschauung, seine religiösen Anschauungen oder seine Konfession zu offenbaren.

                           

                          Quelle: http://www.sejm.gov.pl/prawo/konst/niemiecki/kon1.htm

                          • @4845 (Profil gelöscht):

                            Nett zitiert.

                             

                            Aber haben Sie angesichts von Zehntausenden Radikalen und einer Verharmlosung wirklich keinerlei Angst, dass sich die Gesetze ändern könnten?

                             

                            PiS hat schon einiges angepackt.

                            • 4G
                              4845 (Profil gelöscht)
                              @warum_denkt_keiner_nach?:

                              "Nett zitiert."

                              Wenn man vom juristischen Recht der positiven Religionsfreiheit spricht, dann ist der Verweis auf die Verafassung selbstverständlich.

                               

                              "Aber haben Sie angesichts von Zehntausenden Radikalen und einer Verharmlosung wirklich keinerlei Angst, dass sich die Gesetze ändern könnten?"

                               

                              Die Betonung hier liegt auf dem Konjuktiv. Die Religionsfreheit wird in Polen derzeit nicht eingeschränkt und es gibt keine Anzeichen, dass die PiS irgendwelche Pläne dazu haben. Die aktuelle Lage ist bedenklich, aber Angst vor einer rein spekulativen Möglickeit wäre reine Panik mache.

                               

                              Und wieso sollte eine kleine Minderheit an Demonstranten (Verhältnis 60.000 zu 38 Millionen) irgendwelchen Einlfuss haben?

                               

                              Zudem die Verharmlosung von Regierungsseite so eindeutig auch wieder nicht ist. Zumindst Präsident Duda hat den Rasssismus der Demonstranten stark verurteilt, übrigens genauso wie die polnische katholische Kirche mit dem polnischen Erzbischof.

                               

                              "PiS hat schon einiges angepackt."

                               

                              Sie hat aber auch schon einiges wegen dem Druck der außerparlamentarsichen Opposition liegen lassen müssen. Die polnische Bürgergesellscharft wert sich.

                        • 4G
                          4845 (Profil gelöscht)
                          @warum_denkt_keiner_nach?:

                          Wie oben dargelegt eben doch. "Religionsfreiheit" ist ein juristische Recht das ein Staat durchsetzt. Der Grad der Toleranz gegenüber andere Relgionen in der Gesellschaft ist eine andere Sache

                           

                          Die Religionsfreiheit ist in Polen nachweislich von der Verfassung garantiert und wird - ebenfalls nachweisbar - notfalls durch die Exekutive durchgesetzt.

                           

                          Die Toleranz gegenüber anderne Religionen mag in der Gesellschaft teilweise kritisch sein, Wobei die Demnonstrationen einer radikalen Minderheit am 11. November nicht als Gradmesser taugt.

      • @Nikolai Nikitin:

        Natürlich nicht. Aber im Zusammenhang gesehen, ist die Parole eher aus dem Mittelalter.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Sie haben eine sehr deutschlandzentrierte Sichtweise.

          Schon im Nachbarland gehen die Uhren offenbar ganz anders, wie man sieht.

           

          Warten wir ab, ob Ihr "Mittelalter" nicht auch hier die Zukunft ist.

          • @rero:

            Hoffentlich nicht. Aber Sie haben Recht. In Polen gehen die Uhren etwas anders.

      • @Nikolai Nikitin:

        Eben!

  • 8G
    81622 (Profil gelöscht)

    Es ist einfach unglaublich und unertraeglich, wie ein Grossteil eines Landes wie Polen, das dermassen unter dem Rassenwahn der nazis gelitten hat , fuer genau diese Ziele jetzt auf die Strasse geht. Die EU soll fuer sie zahlen und gleichzeitig arbeitet ist ein Heer an polnischen Emigranten in andern Laendern der EU ...aber in Polen wollen sie unter sich bleiben. Armes Polen! Der Kampf gegen diese nationalistsichen und klerikal-faschistischen Dumpfbacken ist nicht nur Polens Angelegenheit, sondern betrifft die politische Entwicklung ganz Europas.

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @81622 (Profil gelöscht):

      "Zehntausende Menschen haben am Samstag in Polen an einer ultrarechten Demo teilgenommen."

       

      Bitte rechnen Sie mir den Prozentsatz von 10.0000 Personen in einem 38 Millionen starken Volk aus. Irgendwie muss ich eine Rechenschwäche habe, wenn ich das nicht als Mehrheit ansehen kann...

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @81622 (Profil gelöscht):

      Bitte setzten Sie diese Minderheit an rechts-nationalistischen Krawalle machern nicht mit der gesamten Bevölkerung gleich. Das ein ungerechfertigte Pauschalisierung.

      • @4845 (Profil gelöscht):

        "Das ein ungerechfertigte Pauschalisierung."

         

        Polen sind Christen und hauptsächlich "weiß".

        Die Theorie des Generalverdachts etc. gilt da nicht.

        Nur bei Moslems und Flüchtlingen ist der Hinweis erlaubt, dass man doch nicht alle über den Kamm scheren soll.

        Bei Fehlverhalten von weißen Christen ist es kein Fehlverhalten eines Einzelnen (oder von ein Paar) sondern grundsätzlich ein "Systemfehler".

  • Hier muss man natürlich die geschichtlichen Hintergründe sehen. Polen hat in den drei 'Türkenkriegen' gegen das osmanische Reich 1620-21, 1633-34 u. 1672-76 wesentlich dazu beigetragen, dass der Islam nicht vom Balkan aus in das Herz Europas ausbreiten konnte. Diese Errungenschaft ist in das nationale Bewusstsein eingegangen.

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      In Polen gibt es seit 600 Jahren eine muslimische Minderheit, die Nachfahren der Lipka-Tataren. In Sachen Intergration von Muslimen in die Mitteleuropäische Kultur macht uns Polen keiner etwas vor.

      • @4845 (Profil gelöscht):

        Die Lipka-Tataren sind nicht mal 4.000 Personen...

        • 4G
          4845 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Und? Wollen Sie denen jetzt deswegen etwa das Existenzrecht absprechen?

          • @4845 (Profil gelöscht):

            Nein, aber das ist keine Menge die man zu integrieren hat. Das wäre so ähnlich, wenn ich als Beispiel die Sorben in Deutschland genannt hätte, das sind so wenige, da hat kaum ein Deutscher je einen gesehen.

    • @Nikolai Nikitin:

      Nee, is klar. Da muss man einfach Faschist sein, wenn da im 17. Jh. Krieg war. Völlig logisch.

      • @Dorothea Pauli:

        Damit würden Sie annähernd alle Polen zu Faschisten abstempeln. Wollen Sie das wirklich ?

    • 8G
      81622 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      hahaha...wie bitte? warum ist Polen dann in der EU, wenn es mental immer noch im 17. Jahrhundert voelkisch dumm und rassistsich dahinwabert? nur wegen dem Geld aus Bruessel? Klerikalfaschisten sollten in einem Europa der Aufklaerung nichts zu suchen haben.

      • 4G
        4845 (Profil gelöscht)
        @81622 (Profil gelöscht):

        In Sachen Aufklärung brauchen Sie uns nichts erzählen, wir hatten die erste moderne demokratische Verfassung Europas.

      • @81622 (Profil gelöscht):

        Mein lieber Herr Junk-Heckel, ich habe nicht die Demos für ein weißes Polen gut geheißen, sondern nur auf den geschichtlichen Hintergrund und das in vier Jahrhunderten gewachsene nationale Selbstverständnis Polens hingewiesen, das natürlich nicht plötzlich mit dem Beitritt zur EU erstorben ist.

        • 8G
          81622 (Profil gelöscht)
          @Nikolai Nikitin:

          Nationales Selbstverstaendniss und geschichtlichen Hintergrund nennen Sie das? Quatsch!...die Rechte in Polen steht fuer Xenophobie, Abschottung und Nationalismus...das hat mit der Idee der EU nichts mehr zu tun. Warum verlassen sie dann nicht die EU? weil sie die Kuh melken wollen! dass sie dann aber gleichzeitig weiter gegen Auslaenedr und Migarnten Fremde hetzen ist einfach zum Kotzen und hat nichts mit Geschichte zu tun!

          • @81622 (Profil gelöscht):

            Sorry, Sie machen es sich zu einfach.

             

            Es ist ein alte Hut, dass die Länder Osteuropas aus anderen Gründen der EU beigetreten sind als die westlichen Staaten. Kaczinski sagte mal sehr deutlich, dass er die Gelder der EU als Reparation für die Leiden Polens im 2. Weltkrieg betrachtet.

             

            Was Sie Quatsch nennen, wird zur Realität. Für das nationale Selbstverständnis Polens sind die polnischen Teilungen und die erfolgreiche Abwehr der Expansionsbestebungen grundlegend.

             

            Und auch Erdogan wärmt die Erinnerungen an das osmanische Reich gerade wieder auf und versucht, damit Identität zu stiften.

        • @Nikolai Nikitin:

          Aber ja doch. Wer nur nüchtern beschreibt, wie sich etwas entwickeln konnte - zumal eine lebensverachtende Kultur - und dies dann noch ohne Anführungsstriche Errungenschaft nennt, dem kann man schon ... fehlende Distanz vorwerfen.

          • @Christian Clauser:

            Selbstverständlich ist es eine Errungenschaft Polens, dass das osmanische Reich sich nicht noch mehr in das Herz Europas ausbreiten und noch mehr Völker Europas unterwerfen konnte.Was denn sonst ?

          • @Christian Clauser:

            @Nikolai Nikitin bezeichnete es als Errungenschaft, dass Mitteleuropa nicht unter osmanische Fremdherrschaft geriet. Was ist aus Ihrer Sicht daran verwerflich?

             

            Keines der Balkanländer wünscht sich die türkische Herrschaft zurück. Nicht mal die mit muslimischen Bevölkerungsteilen. Scheint nicht so toll gewesen zu sein. Stichwort Knabenlese.

             

            Deshalb sehe auch ich es positiv, dass Mitteleuropa keine osmanische Kolonie geworden ist. Ich habe es aber nicht so mit Gruppenidentitäten. Deshalb sind mir türkische und andere muslimische Einwanderer duchaus willkommen.

            • 8G
              81622 (Profil gelöscht)
              @rero:

              Interessant: Polen ist in der EU wegen Reparationszahlungen? deshalb werden auch Flüchtlinge abgelehnt und Schwule und Linke zusammengeschlagen? deshalb wird die Presse und die Gesellschaft gleichgeschaltet ? warum baut diese ultrarechte Regierung dann nicht einfach eine schöne Mauer (a la Trump) um Polen herum, so dass keiner mehr raus und keiner mehr rein kommt. Tolle gsellschaftlcihe Perspektive und das alles mit EU-Geldern!

              • 4G
                4845 (Profil gelöscht)
                @81622 (Profil gelöscht):

                Bitte um Belege wo der polnische Staat Schwule und Linke zusammenschlagen lässt.

              • @81622 (Profil gelöscht):

                Dass eine hat ja nichts mit dem anderen zu tun. Und Sie sollten Zitate nicht absolut setzen oder als Meinung des Kommentierenden sehen. Ich sehe ein, dass das schwer wird, wenn man von mehreren Seiten kritisiert wird. Trotzdem ist der letzte Beitrag sehr vereinfacht. Wie schon jemand unter dem"No-Go Areal für Homos und Muslime" anmerkte, kann ein Volk sich durchaus als Opfer (2.Weltkrieg) fühlen, aber gleichzeitig Faschismus selbst als Täter gegen andere praktizieren. Das schließt sich nicht aus. Genauso wenig kann man sagen, es ist komplett unlogisch, dass in Deutschland historisch so kurz nach dem ersten Weltkrieg und der erfahrenen Leiden so viele bereit waren, wieder in die Schlacht zu ziehen. Wir hatten einen Geschichtsschreibung, der uns zur Anschauung den Fotoband "Guerre au guerre" ( Krieg dem Krieg) mitgebracht, in dem nach dem ersten Weltkrieg ein Fotograf Bilder von verwundeten Soldaten gesammelt hat. Portraits junger Männer, denen das halbe Gesicht oder die Nase fehlte. Heute und auch schon im zweiten Weltkrieg kamen noch ganz andere Waffen dazu. Trotzdem erschien es mir damals so unlogisch, dass es bei diesen Bildern einen zweiten Weltkrieg gegeben hat. Aber gleichzeitig war es leider von einem anderen Gesichtspunkt sehr logisch, weil die Demütigung und die Leiden viele erst motiviert haben, wieder zu kämpfen und neue Feindbilder zu manifestieren.