Globaler Klimastreik in der Ukraine: Klimaschützer, 70 Jahre, unbeirrt

Seit Jahrzehnten engagiert sich der Ukrainer Sergei Kolesnikow, zuerst gegen das AKW in seiner Nähe. Heute ist der Klimawandel sein Thema.

Menschen mit Megafon und Schildern bei einer Demonstration.

Rettet unseren Planeten: Klimastreik in der ukrainischen Hauptstadt Kiew am 19. März Foto: Valentyn Ogirenko/reuters

KIEW taz | „Die Umweltfrage ist die Herausforderung Nummer 1“, erklärt der 70-jährige gelernte Elektroingenieur Sergei Kolesnikow aus der 35.000-Einwohner-Stadt Wosnessensk in der ukrainischen Provinz, 90 Kilometer von der Großstadt Mykolajiw entfernt.

Seit Tagen beherrscht ein landesweiter Aufruf zum Klimastreik sein Internetportal voznesenskonline.com.ua. Kolesnikow ist seit 30 Jahren Vorsitzender der städtischen Gruppe der landesweiten Umweltorganisation Zelenij Swit. Angefangen hat er seine Umweltarbeit mit der Kritik am 30 Kilometer entfernten AKW Südukraine. Heute ist der Klimawandel für ihn das wichtigste Thema. Auf seiner Webseite beschreibt er akribisch, wie der Klimawandel bereits in der Ukraine angekommen ist.

Porträtfoto von Sergej Kolesnikow

Sergei Kolesnikow engagiert sich heute im Kampf gegen den Klimawandel Foto: privat

„Wenn man nur 50 Euro Rente hat, ist das schon ein teures Unterfangen, so ein Portal“, erklärt er. Aber er hoffe sehr, dass er „mit dieser Arbeit etwas dazu beitragen kann, dass die Klimabewegung eine Massenbewegung werden wird“.

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, zumindest in Wosnessensk. „Die Leute sind mit ihrem eigenen wirtschaftlichen Überleben beschäftigt, den steigenden Preisen für Lebensmittel und kommunale Leistungen. Da interessiert der Klimawandel einfach nicht.“

Beim ersten Klimastreik hätten noch 50 Personen teilgenommen, im vergangenen Jahr seien es nur noch 4 gewesen, sagt Kolesnikow. Er hofft sehr, dass sich dieses Mal wieder mehr Menschen aufrappeln.

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