Gewalt gegen Frauen: Mehr Frauen suchen Hilfe auf dem Oktoberfest
Zur Halbzeit der Münchner Wiesn werden mehr Hilfesuchende als im Vorjahr registriert. Zwei Drittel von ihnen waren unter 30 Jahre alt.
Größtenteils ging es den Angaben zufolge darum, einen sicheren Heimweg zu organisieren, etwa weil Wiesn-Besucherinnen ihre Freundinnen, Partner oder Angehörigen verloren hatten oder weil ihnen das Handy oder die Handtasche geklaut worden war.
In zwölf der 197 Fälle suchten Wiesn-Besucherinnen Hilfe am „Safe Space“ auf dem Festgelände, nachdem sie sexualisierte oder körperliche Gewalt erfahren hatten. 14-mal war Beratung nach psychischen Krisen nötig – etwa wegen Panikattacken aufgrund des Gedränges auf dem Gelände oder weil die Betroffenen psychische Krankheiten hatten.
In sechs Fällen bestand der Verdacht, dass Wiesn-Gäste K.-o.-Tropfen verabreicht bekommen haben. Im vergangenen Jahr wurden fünf dieser Fälle registriert. Die Dunkelziffer ist aber hoch, vermuten die Betreiberinnen.
Viele Hilfesuchende aus dem Ausland
Viele der Hilfesuchenden stammen aus dem Ausland, hauptsächlich aus den USA. 43 Prozent der Frauen und Mädchen, die sich am „Safe Space“ gemeldet hatten, kamen aus der Stadt München oder dem Landkreis München. Ähnlich wie in den Vorjahren waren auch in diesem Jahr zwei Drittel aller Hilfesuchenden jünger als 30 Jahre.
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