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Gesetzesplan in USATrump will Transgender wegdefinieren

Die US-Regierung plant, Transmenschen wieder aus den Bundesgesetzen der USA zu löschen – vor den Wahlen eine taktische Gefahr für die Demokraten.

Stolz auf der Straße: Die Gay-Pride 2018 in New York Foto: imago/Livine-Roberts

BERLIN taz | Diese Linksliberalen! Außer identitätspolitischem Shishi-Kram haben sie nichts zu bieten, abgehoben übergehen sie die wirklichen Probleme der einfachen Menschen, deren Angst vor sozialem Abstieg, ihre Sorge vor dem Verlust des eigenen Lebensmodells. Stattdessen: immer nur Minderheitenrechte, politisch korrekte Sprache, Toiletten für trans Menschen. Diesen Diskurs konnte man tausendfach lesen und hören, nachdem Donald Trump im November 2016 zum US-Präsidenten gewählt worden war.

Dabei scheint die Wirklichkeit gerade andersherum zu sein: Die Obsession von Trumps Republikanern damit, Minderheiten ihre Rechte zu verweigern, scheint insgesamt wesentlich ausgeprägter als die der Demokraten, solche zu schaffen. Neuestes Beispiel: Am Wochenende veröffentlichte die New York Times den Inhalt eines Memos aus dem Trump’schen Gesundheitsministerium. Daraus geht hervor, dass die Regierung plant, die rund 1,4 Millionen trans Menschen in den USA per Gesetz wieder wegzudefinieren.

Konkret heißt es in dem Memo: „Das Geschlecht, das auf der Geburtsurkunde eingetragen ist, soll der letztgültige Beweis für das Geschlecht einer Person sein, es sei denn, dies würde durch verlässliche genetische Informationen widerlegt.“ Im Klartext: Mit Penis heißt Mann, mit Vulva heißt Frau, und das ein Leben lang. Viele Jahre der Erfahrungen, der wissenschaftlichen Forschung zum Thema Geschlechter­iden­titäten und des Kampfes um Anerkennung und Freiheit von Diskriminierung für Transgender sollen also durch ein Bundesgesetz ausgelöscht werden.

Es ist die weitreichendste, aber beileibe nicht die erste Maßnahme der Trump-Regierung gegen die Gleichstellung von Transgender und aller Menschen, die sich nicht einem Geschlecht zuordnen wollen und können. Das ging mit Twitter-Mitteilungen des Präsidenten los, Transgender dürften zukünftig nicht mehr im US-Militär dienen, bis hin zur Anerkennung religiöser Freiheitsrechte für Menschen, die Angehörigen der LGBTIQ*-Community etwa in Restaurants nicht bedienen wollen. Aber wenn sich dann nicht nur die Betroffenenorganisationen, sondern auch demokratische Politiker*innen empört äußern und zur Verteidigung der Gleichstellungsrechte trommeln … diese Linksliberalen!

Wahltaktisch perfide

Wie genau das geleakte Memo an die New York Times gekommen ist, ist nicht bekannt. Sicher ist aber: Bis zu den Kongress- und Gouverneurswahlen, den sogenannten Midterm Elections zur Hälfte einer präsidentiellen Amtszeit, sind es nur noch zwei Wochen. Und genau zu diesem Zeitpunkt die Demokraten per Memo-Leak wieder auf eines der Themen zu stoßen, die sich in diesem Wahlkampf eher klein fahren, könnte ein nahezu perfider Trick sein.

Es ist ein bisschen wie in Deutschland: Auch hier thematisieren die Konservativen und Reaktionären von CSU bis AfD fast ausschließlich das Thema Flüchtlinge, um anschließend die Gegenseite anklagen zu können, sie kümmere sich ja gar nicht um die Sorgen der deutschen Bevölkerung.

Das Geschlecht, das auf der Geburtsurkunde eingetragen ist, soll der letztgültige Beweis für das Geschlecht einer Person sein, es sei denn, dies würde durch verlässliche genetische Informationen widerlegt

Memo aus US-Ministerium

Das Blöde ist: Man kommt aus dieser Falle kaum heraus. Natürlich müssen die Demokraten in den USA jetzt für Transgender-Rechte aufstehen, wenn die sozialen Netzwerke nur Stunden nach der New-York-Times-Veröffentlichung voll sind mit empörten Stellungnahmen von LGBTIQ*-Organisationen, Schaus­pie­ler_innen, Künstler_innen und sonstigen Prominenten bis hin zur bekannten Whistleblowerin Chelsea Manning, die im Knast ihre Transition zur Frau begann. Damit haben Trumps Leute die Demokraten wieder genau da, wo sie sie haben wollen: Minderheitenrechte! Gendertoiletten! Habt ihr echt nichts Wichtigeres?

Das ist nicht nur wahltaktisch perfide. Denn die Effekte solcher Brachialstrategien bekommen letztlich dann eben doch die zu spüren, um die es geht. Selbst wenn etwa das angekündigte Verbot für Transgender, im Militär zu dienen, letztlich von Gerichten gekippt wird, dürfte die kameradschaftliche Aufnahme dort nicht einfacher werden. Gleichstellungsprogramme an Schulen werden schwieriger umzusetzen, wenn die US-Regierung lautstark kundtut, dass es sie gar nicht geben dürfte. Alles Probleme, die überhaupt nicht sein müssten, selbst gemacht von verblendeten konservativen Ideologen.

Aber es ist natürlich klar, wer die gesellschaftliche Realität verkennt und Schuld daran trägt, dass sich das politische System nicht um die wahren Probleme kümmert: diese Linksliberalen!

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32 Kommentare

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  • 1. Der Bullshit von Trump betrifft neben Tranpersonen auch intergeschlechtliche Menschen sehr massiv.

    2. Mag sein, dass es wahltaktisch als eine Zwickmühle für die US-Demokrat*nnen erscheint. Aber ich finde, wenn es darum geht Menschenrechte zu verteidigen, und nichts anderes sind die Rechte von Trans- und Inter-Personen, dann sollte man umso lauter darauf pochen, dass diese respektiert werden. Trump grenzt Menschen aus und schikaniert und unterdrückt Menschen, weil sie nicht in sein menschenfeindliches und transphobes Weltbild passen. Eigentlich sollte er es sein, der in die Defensive gerät - und nicht die Menschen, die Menschenrechte verteidigen.

    3. Übrigens macht es Uruguay vor: dort wurde gerade ein progressives Gesetz beschlossen, das Transmenschen das Leben leichter macht. Selbstbestimmte Definition des eigenen Genders, staatliche Unterstützung für Hormonbehandlung und operative Eingriffe, lockere Namensänderung ohne gerichtlichen Zwang und 1% Quote für Transgender Personen im öffentlichen Dienst. Das nenne ich einen menschenwürdigen Umgang. So geht das!

  • "Alles Probleme, die überhaupt nicht sein müssten, selbst gemacht von verblendeten konservativen Ideologen."

    Ach was. Wer auf die wissenschaftlich zweifelsfrei anerkannte Tatsache besteht, daß es exakt 2 Geschlechter gibt ist kein verblendeter konservativer Ideologe.

    Außerdem: alle zur Zeit verfügbaren Informationen zu diesen Thema stammen aus der NY Times, und diese beruhen, wie so oft, auf einen "Leak" aus "anonymen Quellen". Die Gesundheitsbehörde hat den Bericht weder bestätigt, noch dementiert und selbst Trump, der eigentlich alles per Twitter in die Welt hinausposaunt, hat sich (noch) nicht geäußert.

    Gut möglich also, daß es sich um "Fake News" handelt, aber selbst wenn nicht: es ist klar wozu dieser NY Times Artikel dient: Er soll die Vertreter der, sogenannten, "Gender Wissenschaften" und die "LGBTQXYZ Community" - diese sind die wahren Ideologen - zur Wahlurne treiben.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Der Mann, der unter einen Stein hervorkroch:

      So ein Quatsch! Hier mal das erstbeste zum Thema von der "linksgrünversifften" Zeitung "Welt".

      www.welt.de/wissen...im-Mutterleib.html

      Oder auch mal hier( Lesen und darüber nachdenken):

      "Louis Gooren, Inhaber des ersten Lehrstuhls für Transsexologie an der freien Universität Amsterdam, fand im Gehirn von sechs Männern, die im Laufe ihres Lebens weiblich geworden waren, eine anatomische Besonderheit in einem im Hypothalamus gelegenen Nervenkern, der für die Geschlechtsentwicklung und Sexualverhalten verantwortlich sein soll. Bei Frauen ist diese Zellansammlung in der Regel nur halb so groß wie bei Männern. Gooren stellte fest, daß der Nervenknoten bei den sechs untersuchten Transsexuellen dasselbe Volumen besaß, wie bei gewöhnlichen Frauen. Er folgerte daraus, daß Geschlechtshormone verantwortlich für die unterschiedliche Größe des Nervenknotens sind. Wenn beispielsweise ein Überschuß an weiblichen Hormonen auf das Gehirn eines männlichen Embryos einwirke, könne dies zur Folge haben, daß sich der Junge später als Mädchen fühle.

      Louis Gooren stieß mit seiner Arbeit auf Kritik. "Bei einer so kleinen Gruppe von Versuchspersonen erhält man keine statistisch verwertbaren Ergebnisse", meinte beispielsweise die Müncherner Psychiaterin Dorette Poland, die seit mehr als zwanzig Jahren Transsexuelle betreut. Der Hormonthese widersprechen außerdem Forschungsergebnisse, die vor kurzem ebenfalls in "Nature" publiziert wurden. Eric Vilain von der University of California in Los Angeles fand heraus, daß sich das Gehirn von Mäuseembryonen bereits in weiblich oder männlich differenziert hat, bevor der Körper überhaupt Geschlechtshormone produziert. Vilain identifizierte 51 Gene, die für die geschlechtsspezifische Entwicklung des Gehirns verantwortlich sein sollen. Vermutlich sind einige davon bei Transsexuellen verändert."



      www.txkoeln.de/inf...xikon/ursachen.htm

  • Trump will:



    Obamas “ Vermächtnis“ auslöschen.



    Trump will:



    Verträge kündigen!



    Trump will alles neu verhandeln. Alles mit / von Trump.



    Wie ein Hund der seine Duftmarken setzt.

  • Laaaaaaangweilig das Trumpeltier will nur Aufmerksamkeit. Für sowas braucht man sehr sehr sehr wahrscheinlich einen Verfassungszusatz. Die benötigte 2/3 Mehrheit wird für mindestens 10 Jahre keiner erreichen können.



    Dont feed the Troll!

  • Das seltsame ist, dass niemandem auffällt, dass Transsexualität bereits vor ein paar Jahren wegdefiniert wurde, als Leute anfingen damit, das "Transidentität" bzw. "Transgender" zu nennen. Wer heute von "Transmenschen" spricht, anstatt von Menschen mit Transsexualität hat den roten Teppich für Leute wie Trump bereits ausgelegt. Warum? Weil so jemand dann körpelriche Variationen (Transsexualität) umdefiniert hat zu einer Frage der "geschlechtliche Identität". Wer sagt, dass ein Mädchen mit vermännlichten Genitalien ein Junge mit "abweichender Gender Identität" sei, der macht aus einem Menschen etwas, was dieser Mensch nicht ist. Trump knüpft daran an. Das ist das eigentlich grässliche.

    • @Kim Schicklang:

      "Transsexualität" impliziert wohl erstens, dass es sich bei dem Phänomen um eine sexuelle Orientierung handelt wie Heterosexualität oder Homosexualität. Trans* zu sein hat aber nicht unbedingt etwas mit sexuellen Präferenzen zu tun.

      Die Begriffe sind zweitens schwamming und nicht strikt voneinander abgetrennt, und da zum Transgender-Sein mehr gehört als nur Genitalien, fassen Begriffe wie transgender/transident das Phänomen präziser. Das bedeutet keinesfalls, dass die körperliche Dimension keine Rolle spielt. Für die Diagnose von Gender Dysphoria ist z.B. die "Inkongruenz zwischen Geschlechtsausdruck und -selbsterfahrung und sekundären Geschlechtsmerkmalen" ein wichtiges Kriterium.

      Es gibt Bestrebungen und Versuche von einigen Betroffenen, eine Erzählung von Transsexualität als rein biologisch-medizinisches Phänomen zu etablieren. Nach dieser Denke kommen Menschen z.B. mit einem "weiblichen Gehirn", aber männlichen Genitalien auf die Welt. Das deckt sich nur nicht mit dem wissenschaftlichen Forschungsstand und erfüllt m.E. nur den Zweck, sich durch Konstruktion einer "harten" wisssenschaftlichen Basis auf Kosten als anders empfundener Gruppen zu legitimieren.

      • @ructus:

        Richtigstellung:

        Transsexualität impliziert nicht, dass es sich um eine sexuelle Orientierung handelt. Selbst die Dümmsten würden nicht auf die Idee kommen, dass dies so sein könnte. Selbst uninformierte Menschen haben schon eine wage Vorstellung davon, die keine sexuelle Orientierung nahelegt.

        Transsexualität bedeutet, dass sich Körpermerkmale jenseits (trans) vom eigentlichen Geschlecht (Sexus) entwickelt haben.



        Wer Empathie gegenüber transsexuellen Menschen hat, dem dürfte klar sein, dass ein natürliches Grundbedürfnis besteht, den Körper mit dem Geschlecht in Einklang zu bringen.

        Auf manche Menschen, bei denen eine Intersexualität festgestellt wurden, trifft dies ebenfalls zu.

        Trans* bzw. Transgender ist etwas völlig anderes. Trans* ist die zeitweise oder dauerhafte Identifikation mit einem sozialen Geschlecht (Gender), das nicht dem eigenen Geschlecht (Sexus) entspricht. Dies wird dann "abweichende Geschlechtsidentität" genannt.

        Wenn man transsexuelle Menschen in eine Trans*-Schublade packt, dann spricht man ihnen damit automatisch ihr Geschlecht ab.

        Die von Ihnen angesprochene Diagnose "gender dysphoria", zu deutsch Geschlechtsidentitätsstörung schlägt in dieselbe Kerbe. Es ist eine gewalttätige Form von Psychopathologisierung und obendrein sexistisch. Dort werden nämlich Sexus und Gender zur selben Sache gemacht. Psychotherapeuten und Sexologen, die sich an die Behandlungleitlinien halten, achten penibel darauf, ob sich ein transsexueller Mensch, der ihnen ausgeliefert ist, auch ja an stereotype Rollenvorschriften hält. Selbsthilfegruppen tun meist dasselbe, weshalb emanzipierte Menschen einen weiten Bogen um solche Orte machen.

        Trans- und Intersexualität sind biologische Normvariaten, die nichts mit konstruierten Geschlechtsidentitäten zu tun haben und dürfen nicht gewaltvoll umgedeutet werden!

        Es gibt Bestrebungen und Versuche von einigen Verbänden, ebenjenes zu tun und dies leider erfolgreich. (z.b. BVT*) Natürlich wehren sich Menschen dagegen.

        • @Lydia Stanke:

          Das nur vorab: Auch ich bin betroffen, also weiß ich wovon ich rede. Ich will mich mit Ihnen auch nicht um Begriffe batteln, weil ich das Gefühl habe, dass sich der Großteil unseres Meinungsunterschieds auf reine Semantik reduzieren lässt.

          Die sich entwickelnden Körpermerkmale sind mit dem Begriff "Sex" bezeichnet: Sex bezeichnet das körperliche Geschlecht, bestehend aus sekundären Geschlechtsmerkmalen, Chromosomenkonstellationen, Hormonkonzentrationen usw. Ich bin mir nicht sicher, was Sie in Bezug auf das Sex/Gender-Begriffspaar mit dem "eigentlichen Geschlecht" meinen. Transsexualität bedeutet eine ständige Identifikation mit einem anderen Geschlecht als dem, das bei der Geburt zugewiesen wurde. Wenn eine Person körperliche Geschlechtscharakteristika (im Sinne von Sex, nicht Gender) entwickelt, die inkongruent zu dem bei der Geburt zugewiesenen sind, dann ist das Intersexualität. Trans* (der Asterisk dient dazu, alle einzuschließen, die sich unter diesem Label versammeln können, analog zu Mann* und Frau*) ist ein Sammelbegriff für (nach Diktion des BVT*): "transgeschlechtlich, transgender, weder-noch, nicht-binär, genderqueer, transident, transsexuell, Frauen/Männer (mit transsexueller Vergangenheit)".

          Ich verstehe Ihren Gedankengang nicht, wonach durch die Diagnose Gender Dysphoria Sex und Gender zur selben Sache gemacht werden. Mit der Diagnose wird gerade eine Inkongruenz zwischen beiden festgestellt. Durch die Diagnose ergeben sich keine verpflichtenden Behandlungsmaßnahmen.

          Dass mein Verweis auf ein mögliches Missverständnis von Transsexualität als sexuelle Orientierung nicht aus der Luft gegriffen ist, zeigt schon ein Blick in die in diesem Bereich nicht mal besonders fortschrittliche Wikipedia sowie aus meine eigene Erfahrung mit der Verwechslung von Trans- und Homosexualität. Erstere hilft auch bei Begriffsunklarheiten.

    • @Kim Schicklang:

      Der Begriff "Transsexuell" war viel zu wage und weitgefächert.



      Es gibt einfach große Unterschiede zwischen Transvestit, Crossdresser und Transident.



      Von daher war der Begriff Transgender wichtig, auch um Identität von Sexualotät zu trennen.



      Ich kann dir als betroffene Person sagen das dies sehr wichtig ist.

      • @Fallenangel85:

        Bitte lesen Sie meine Richtigstellung. (Antwort oben auf mesmeriseme)

        Ich kann Ihen als betroffene Person sagen, dass dies sehr wichtig ist.

      • @Fallenangel85:

        "Es gibt einfach große Unterschiede zwischen Transvestit, Crossdresser und Transident."

        Mit "Transsexuell" waren die ersten Beiden auch nie gemeint.

        Wichtiger als immer neue Begriffe zu kreieren, ist greifbare Diskriminierung abzubauen.

        Der Begriff "Transsexuell" ist zwar nicht ideal, aber eingebürgert. "Transgender" oder "Transident" sind auch nicht viel besser.

        Es hat Jahrzehnte gebraucht, in der Öffentlichkeit eine vage Vorstellung davon zu etablieren, dass die Betroffenen keine bösen Menschen sind. Darauf sollte man aufbauen und nicht durch immer neue Bezeichnungen (je nach Mode), Verwirrung stiften.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Transsexuell und Transgender/transident sind eben verschiedene Dinge. Da dies oft nicht verstanden wird, führt es zur Verwirrung in den Köpfen der Leute.

          In einer gleichberechtigten Welt, in der es egal ist wie ein Gender ist, gibt es keine Transgender mehr.



          Das körperliche Problem der Transsexualiät wird es hingegen immer geben.

          Glauben Sie mir, die Verwirrung, die gestiftet wird, ist eine unnötige Belastung für Betroffene und ich bin ganz Ihrer Meinung, dass man nicht immer neue Bezeichnungen erfinden muss.

          • @Lydia Stanke:

            Da sind wir ganz einer Meinung.

  • Wenn Politikpersonen, die die Existenz des Klimawandels leugnen, jetzt die Existenz von Transgender, Transsexualität und Intersexualität leugnen, dann spricht das doch eher für die Existenz von Transgender, Transsexualität und Intersexualität.

  • Ein paar Fragen an die Redaktion zum Artikel:

    Warum verschweigen Sie, dass die Idee zu dieser Gesetzesänderung nicht nur Transgender, sondern auch trans- und intersexuelle Menschen betrifft und diskriminiert?

    Was sollen "Transmenschen" sein? Können mir das Pressemenschen erklären?

    Von wem ist die Rede, wenn von "rund 1,4 Millionen trans Menschen in den USA" gesprochen wird?



    "Trans" ist ein Präfix und kein Adjektiv. Wenn es ein Adjektiv wäre, müsste es doch "transe Menschen" heißen, oder?

    Warum wird behauptet, Chelsea Manning wäre vor ihrem Knastaufenthalt keine Frau gewesen?

  • Wenn das Taktik ist und Trumps regierung das Memo selber “geleakt” hat um die Demokraten auf die falsche Fährte zu locken dann ist das in der Tat ein Geniestreich!

    Das nächste Thema steht ja aber schon vor der Tür: Zeugenbeeinflussung und Falschaussagen gegen Harvey Weinstein. Wenn #MeToo den Demokraten noch vor den Midterms um die Ohren fliegt dann sind sie geliefert. ( www.faz.net/aktuel...rden-15849302.html )

  • Wo sind die großen Demonstrationen gegen Milliardenbetrug von Vermögenden, Bankern und multinationalen Steuervermeidern? Wo die hunderttausenden Demonstranten, die gegen den Nato-Aufmarsch vor Russland demonstrieren? Wo die Medien, die die US-Bio-Labore in Ukraine, Georgien, Kasachstan zum Thema machen? Wo seit ihr eigentlich?



    Stattdessen macht ihr euch für andere stark, die das womöglich gar nicht wollen. Ihr Gutmenschen MISSBRAUCHT Randgruppen um euch selbst als gut darstellen zu können. Die Transgender mögen garantiert nicht, dass ihnen spezielle Toiletten zur Pflicht gemacht werden, die sie ja bei Benutzung zwangsouten würden. Niemals würde so eine Sache frequentiert werden.



    Und überhaupt, wer würde schon in den USA leben wollen?



    Sollte Europa sich ernsthaft Gedanken machen, um für Frieden zu sorgen, würden sie die Dollarreserven bei der ECB besser in Gold eintauschen. Dann wäre der Spuk der weltweiten Kriegs-Finanzierung durch Geld-aus-dem-Nichts beendet. Oder meint ihr, Chelsea Manning oder Monika Donner würden eure Themen interessieren ? Die brauchen euch garnicht. Umgekehrt aber schon.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Fantastin:

      "Die Transgender mögen garantiert nicht, dass ihnen spezielle Toiletten zur Pflicht gemacht werden, die sie ja bei Benutzung zwangsouten würden."

      Wo haben Sie das denn her?

    • @Fantastin:

      Wie im Artikel beschrieben - Menschenrechte und wirtschaftliche Gerechtigkeit stehen nicht in Konkurrenz miteinander. Dieser Konflikt wird von Neoliberalen konstruiert - auf einer Seite die Republikaner, die den "einfachen Leuten" weismachen, ihre Lebenswelt wird bedroht, wenn Minderheiten gleiche Rechte haben; auf der anderen Seite Demokraten, für die es eine Errungenschaft ist, wenn die Ausbeuterin an der Spitze eines Großkonzerns eine schwarze Frau ist, während der Rest genauso leidet wie zuvor.

      Und Pflichtbenutzung genderneutraler Toiletten wird nur vom rechten Flügel gefordert.

      Übrigens, Trans-Personen sind Menschen wie wir alle, leben überwiegend unter prekären Umständen (warum wohl?) und sind von "unseren Themen" mindestens so direkt betroffen wie der Durchschnitt. Und wer am dringendsten die USA verlassen müsste, kommt meistens nicht von da weg.

      • @Euryale:

        Wenn sich neoliberale Parteien wie GRÜNE und SPD NICHT zu Handlangern und repräsentativen Konzern-Vertretern einer reichen Elite hätte machen lassen, wäre eine eigenständige und fortschrittliche Politik für Gesamteuropa möglich gewesen.



        So aber hat man sich gegenüber denen prostituiert, die Menschen als Humankapital begreifen und diese spätestens mit 65 in börsennotierte Alterheime verfrachten.



        Transgender geht in deren Weltbild überhaupt nicht.



        Wer aber nicht von Beginn an bei den Ursachen die richtigen Weichen stellt und sich mit Steuerhinterziehern, mit öffentlichem Geld "geretteten" privaten Banken, mit Konzern-Betrügern, mit paranoiden Militärs an einen Tisch setzt, muss sich schlussendlich wohl daüber freuen, nur an den SYMTOMEN, - wie z.B. Ausgrenzung von Transgendern - herum wursteln zu dürfen.



        Ansonsten gehts uns sogenannten Bildungsbürger aber gut.



        Nur wo ist die Bildung geblieben, wenn die Welt nur eine Scheibe sein soll?

        • @Fantastin:

          Wenn man Kommentare hier auszeichnen könnte, dann würde ich für Ihren plädieren. Danke.

  • Vielleicht hatten die Redakteure erst mal das Gehirn einschalten und das Memo bis nach der Wahl in die Schublade legen sollen?

    So helfen sie lieber (unbeabsichtigt) Trump {Kopfschüttel}

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Vielleicht hatten die Redakteure erst mal das Gehirn einschalten und das Memo bis nach der Wahl in die Schublade legen sollen?"

      Können Sie eigentlich noch in den Spiegel schauen?

      • @Januß:

        Gerade getan. Was schockiert Sie so daran, dass ich von Journalisten verlange, dass sie vor einen Veröffentlichung nachdenken, wem sie nützt?

        Übrigens sollten das nicht nur Journalisten tun. Sie erinnern sich an den FBI Chef, der kurz vor der Wahl Trump half, indem er eine kleine Show zu Thema Clinton und Mails veranstaltete?

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Journalisten und Ermittler sollten, wenn sie auch nur einen Anflug von Moral haben, unvoreingenommen berichten/ermitteln. Ein gezieltes Zurückhalten von Informationen zugunsten politischer Ziele ist zumindest im Falle von Gesetzeshütern schon bald ein Grund zur Kündigung und wenigstens eine krasse Pflichtverletzung.

          • @Januß:

            Die NYT ist aber nicht unvoreingenommen. Sie ist erklärter Teil der Anti-Trump-Bewegung. Da kann man doch so viel Verstand in der Redaktion erwarten, dass ihm nicht noch geholfen wird.

            Und der FBI Chef hätte einfach nur prüfen müssen, ob er etwas hat, bevor er anfängt zu schwätzen. Wo nichts ist, kann man schließlich auch nichts zurückhalten.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Da haben Sie natürlich recht. Die NYT und diverse andere Medien sind nicht unvoreingenommen, sondern Teil einer Anti-Trump Bewegung. Wundern tut mich das Sie sich so offen trauen diese journalistische Frechheit so offen zu benennen. Normalerweise heißt es doch immer "den progressiven bias gibt es bei den Medien garnicht! Das ist ein Schreckgespenst der Republikaner!"

              • @Januß:

                "Wundern tut mich das Sie sich so offen trauen diese journalistische Frechheit so offen zu benennen."

                Was soll mir passieren? Ich gehe nicht ins Konsulat der NYT.

                Aber im Ernst. Die Meinungsfreiheit in D ist weitreichend und wertvoll.

  • Wenn das wirklich so geplant ist, muss ich leider vor Trump oder besser vor seinem Team den Hut ziehen.



    Maul halten und ignorieren ist wahrscheinlich die beste Alternative für die Demokraten.

    • @Andi S:

      Und damit eine nicht unbedeutende Klientel im Stich lassen? Wohl kaum!

    • @Andi S:

      Trump und sein Team sind nicht so dumm, wie sie gern dargestellt werden. Das sollte langsam mal klar sein. Eine seiner größten Stärken ist, dass er von seinen Gegnern unterschätzt wird.