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Gegen den Flächenfraß

Volksinitiative des Naturschutzbundes (Nabu) zur Erhaltung der Hamburger Grünflächen ist erfolgreich

„Wir wollen dem ungebremsten Flächenverbrauch eine deutliche Grenze setzen“

Alexander Porschke, Nabu-Vorsitzender

Von Sven-Michael Veit

Am 28. Mai will der Naturschutzbund (Nabu) Hamburg die Unterschriften für seine Volksinitiative zum Erhalt von Hamburgs Grünflächen bei der Senatskanzlei einreichen. Das kündigte der Nabu-Vorsitzende Alexander Porschke am Mittwoch an. Die erforderliche Mindestzahl von 10.000 Unterschriften sei bereits „weit überschritten“, sagte Porschke, die Sammlung solle dennoch wie geplant bis Ende Mai fortgesetzt werden.

Mit der Initiative „Hamburgs Grün erhalten“ will der Nabu den Flächenfraß in Hamburg stoppen. Nach Angaben Porschkes wurden zwischen 2011 und 2016 mindestens 246 Hektar Grünfläche für Neubauten verplant – eine Fläche, größer als die Außenalster. Dabei sei nicht nur der Wohnungsbau für den Grünflächenverlust verantwortlich. Auch Industrie- und Gewerbegebiete sowie Autobahnen trügen zu diesem Verlust bei. „Mit der Volksinitiative schlagen wir einen Weg ein, mit dem wir dem ungebremsten Flächenverbrauch eine deutliche Grenze setzen wollen“, sagte Porschke.

Mit einer stilisierten grünen Wiese demonstrierten die Naturschützer am Mittwoch auf dem Rathausmarkt, um den Kontrast zwischen dichter Bebauung und Grünflächen darzustellen. Die Volksinitiative bezieht sich auch auf Kleingärten, Friedhöfe, Parkanlagen, naturnahe Landschaften, Wälder, landwirtschaftliche Kulturlandschaften sowie Gewässerlandschaften und Auenentwicklungsbereiche. „Wir wollen diese Milieus so schützen, dass Hamburgs Grün erhalten bleibt“, sagte Porschke.

Nach einer erfolgreichen Volksinitiative und einem anschließend möglichen Volksbegehren könnte es zur Bürgerschaftswahl 2020 zu einem Volksentscheid kommen.

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