Gedenkstättenleiter gegen AfD-Höcke: Vorwurf Geschichtsrevisionismus
Der Gedenkstättenleiter von Buchenwald wirft dem AfD-Politiker Björn Höcke Geschichtsrevisionismus vor. Auf Twitter zitiert er Aussagen von Höcke.
Dort hatte der Thüringer AfD-Landespartei- und Fraktionschef ein Bild von einem Skelett gepostet, im Hintergrund sind Ruinen einer Stadt im Licht eines großen Feuers zu sehen. Darauf steht „Dresden 1945“ und „Wer seine Geschichte vergisst, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen“.
Höcke, dessen AfD-Landesverband vom Thüringer Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wurde, schrieb dazu: „Das Gedenken an Kriegsverbrechen gegen Deutsche ist in unserem Land ein schwieriges Thema, die genauen Opferzahlen sind ein Politikum.“ Die Erinnerung daran sei auch deswegen heute „ein Tabu, weil man uns weismachen will, die Westalliierten wären unsere Freunde und seien es schon immer gewesen“. Außerdem bezeichnete der AfD-Politiker die Zerstörung der Stadt als „planmäßige Vernichtung“. Der Historiker Wagner kritisierte, Höcke nutze bewusst diesen auf die Schoah anspielenden Begriff.
Am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach legten britische und US-amerikanische Bomber die Innenstadt von Dresden in Schutt und Asche. Nach Erkenntnissen einer Expertenkommission wurden damals bis zu 25.000 Menschen getötet. Immer wieder missbrauchen auch Rechtsextreme das Gedenken daran für ihre Zwecke und wollen mit Aufmärschen die Schuld Deutschlands am Zweiten Weltkrieg relativieren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
BGH-Urteil gegen Querdenken-Richter
Richter hat sein Amt für Maskenverbot missbraucht
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
Sensationsfund Säbelzahntiger-Baby
Tiefkühlkatze aufgetaut