piwik no script img

Gaza-Krieg und WeltkindertagAuch Israelis unter den Opfern

Michaela Dudley
Kommentar von Michaela Dudley

Kinder sind die unschuldigen Opfer jedes bewaffneten Konflikts. Doch das schützt sie nicht davor, instrumentalisiert zu werden – wie derzeit in Gaza.

9. Oktober 2023, Gaza-Stadt: Ein palästinensisches Mädchen nach israelischen Luftangriffen auf das Flüchtlings­lager Shati Foto: Mohammed Talatene/dpa

A m 20. September jährt sich der UN-Weltkindertag zum 70. Mal. Das diesjährige Motto lautet: „Mit Kinderrechten in die Zukunft“. In Kriegsgebieten wie Gaza klingt das hehre Ziel aber hohl.

Dort herrschen Tod und Verstümmelung, Obdachlosigkeit, Vertreibung, Verwaisung, Mangelernährung und fehlende medizinische Versorgung. Solche Zustände hinterlassen mindestens tiefe psychische Wunden und langfristige Traumata.

Das Kinderhilfswerk Unicef, das sich auf Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums stützt, meldet mittlerweile den Tod von 14.000 Kindern in Gaza seit Oktober 2023. Es herrscht also profundes Leid, so abgrundtief wie das Tunnelnetz des Terrors, das von der Hamas mit großem Aufwand angelegt wurde. Denn die Frage muss gestellt werden: Wer ist ursächlich für das Leid der Kinder in Gaza verantwortlich?

Für viele steht die Antwort fest. Sie richten den Zeigefinger auf den „Zionismus“. Nachrichtenagenturen und NGOs stehen Schlange, um ihre Kritik an Netanjahu & Co. zu verlautbaren. Das ganze jüdische Volk wird so in Sippenhaft für die Kriegsführung in Gaza genommen, und somit wird die Grenze zur Ritualmordlegende überschritten.

Selektiver Humanismus

Es handelt sich um eine seit dem Mittelalter vor allem von Christen verbreitete Beschuldigung, die das Judentum des Ritualmords an Kindern bezichtigt. Die Nationalsozialisten griffen die Legende allzu gern auf, um den Hass gegen Juden systematisch zu schüren. Nun ist der Mythos ein integraler Bestandteil der propalästinensischen Propaganda, und dieser wirkt sich schonungslos auf das Leben jüdischer Menschen aus.

Der selektive Humanismus übersieht dabei, dass es auch in Israel gefährdete Kinder gibt. Sie machen rund die Hälfte der circa 250.000 Binnenflüchtlinge aus, die auch in ihren Notunterkünften mit Raketeneinschlägen rechnen müssen. Die UNO und das Rote Kreuz kümmern sich aber genauso wenig um sie, wie ihnen die minderjährigen israelischen Geiseln der Hamas viel Aufmerksamkeit wert waren.

In dem globalen Infokrieg sind es fast ausschließlich palästinensische Kinder, die als wahrnehmenswert gelten. Die Kids von Gaza fungieren als Waffen, und zwar wortwörtlich. Sogar Amnesty International bestätigte bereits 2005, dass die Hamas Kinder als Sol­da­t:in­nen und Selbst­mord­at­ten­tä­te­r:in­nen einsetzt. Inzwischen hat die Hamas die Praxis gezielt ausgeweitet. Doch das Entsetzen seitens Amnesty International und der anderen NGOs lässt kurioserweise nach.

Die Medien liefern eine Endlosschleife des Elends, die der Hamas propagandistisch in die Hände spielt. Während linke Kreise die erwiesenen Übeltaten der Hamas teils verharmlosen, teils leugnen oder sogar rechtfertigen, wird Israel an einem unerreichbar hohen Standard der Langmut gemessen.

Moralische Mitschuld

Wann aber wird die Hamas endlich ebenso engagiert dafür angeprangert, die eigene Zivilbevölkerung zum Kanonenfutter zu degradieren und sie als Kollateralschaden sterben zu lassen? Hauptsache, es wird schlagzeilenträchtig berichtet, ein Schulgebäude sei durch die IDF zerbombt worden – auch wenn das Haus mittlerweile zur militärischen Kommandozentrale umfunktioniert wurde. Dass Israel inmitten des Kriegs im Gazastreifen die Impfung von 640.000 Kindern gegen Polio ermöglicht hat, wird von den Medien nur en passant verkündet: Denn es widerspricht dem Feindbild einer ausschließlich brutalen Besatzungsmacht.

Und wer ist endlich dazu bereit, auch die Zivilbevölkerung Gazas in die Pflicht zu nehmen? Wer wagt es, sie auf ihre moralische Mitschuld an der eigenen Misere hinzuweisen?

2006 wählte sie die Hamas ins Amt, und in den 18 ununterbrochenen Jahren der Hamas-Alleinherrschaft gab es keine Wahlen mehr in Gaza und nur geringe Proteste. Anstatt sich gegen die Hamas aufzulehnen, feier­ten viele Erwachsene vor elf Monaten den verheerenden Terrorangriff auf Israel voller Begeisterung.

Ist es die Schuld Israels, dass die Demokratie für die Menschen in Ga­za­ nie eine Priorität war? Sind sie nicht auch für das Wohl ihre Kinder verantwortlich? Oder will die internationale Öffentlichkeit sie für immer wie Unmündige behandeln, für deren Schicksal ausschließlich fremde Mächte verantwortlich sind?

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Michaela Dudley
Journalistin/Kabarettistin
Michaela Dudley (Jg. 1961), eine Berliner Queerfeministin mit afroamerikanischen Wurzeln, bezeichnet sich als „Frau ohne Menstruationshintergrund, aber mit Herzblut, in der Regel“. So lautet ihr Signatur-Lied, und so kennt man sie als wortgewandte taz-Kolumnistin. Sie ist Kabarettistin, Filmschauspielerin, Keynote-Rednerin, Journalistin und gelernte Juristin (Juris Dr., US). Ihr 2022 veröffentlichtes Buch RACE RELATIONS: ESSAYS ÜBER RASSISMUS (2. Aufl. 2024), das als lyrischer Leitfaden zum Antirassismus reüssiert, erklärt: „Die Entmenschlichung fängt mit dem Word an, die Emanzipierung aber auch“. Ebenfalls 2022 erschien ihr Essay „Weimar 2.0: Reflexionen zwischen Regenbogen und Rosa Winkel“ in dem vom NS-Dokumentationszentrum München und Hirmer-Verlag herausgegebenen Buch TO BE SEEN: QUEER LIVES 1900 – 1950. Die LGBTQ_Aktivistin ist auch Stammkolumnistin bei der „Siegessäule“ und Gastredakteurin beim „Tagesspiegel/Queerspiegel“. Auf der Frankfurter Buchmesse 2023 als eine von 75 erlesenen Story-Teller:innen auf dem Paulsplatz mit einem symbolischen Klappstuhl ausgezeichnet. Neben Deutsch und Englisch spricht sie Italienisch, Latein und Hebräisch. Zudem Sie arbeitet sie mit dem Goethe-Institut zusammen. Gelobt wird sie überdies für ihren Auftritt im Spielfilm GESCHLECHTERKAMPF: DAS ENDE DES PATRIARCHATS (2023). In der neo-dokumentarischen Berliner Satire spielt sie sich selbst, und zwar in einer von ihr geschriebenen Szene. Auf dem 37. Braunschweiger Filmfest diente sie als Jurymitglied der Sektion „Echt“ für queere Filme. Von 2018 bis 2022 war sie eine offizielle Übersetzerin der Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) für das Pressebüro und die Sektion Generation. 2019 agierte sie als Gastmoderatorin bei der Live-Übertragung von Berlin Pride (CSD) im RBB-Fernsehen. Regelmäßig erscheint sie in der „Kulturzeit“ (3Sat/ZDF). Im Aufklärungsvideo HAB’ ICH WAS GEGEN (2023) der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (44 Millionen Klicks) und in einem Beitrag für „ttt – titel, thesen, temperamente“ über das Selbstbestimmungsgesetz (110.00 Klicks in 24 Stunden) tritt sie auf. Als Impulsgeberin in puncto Diversity hielt sie Keynote-Reden bei der Deutschen Bahn, der Führungsakademie der Bundesagentur für Arbeit, dem DGB und im geschichtsträchtigen Schöneberger Rathaus. Oktober 2023 in der Arena Berlin moderierte sie für Funke-Medien eine brandaktuelle Diskussion über Antisemitismus und Rechtsextremismus. Ihr Solo-Kabarettprogramm EINE EINGEFLEISCHT VEGANE DOMINA ZIEHT VOM LEDER ist eine „sado-maßlose“ Sozialsatire mit eigenen musikalischen Kompositionen. Ihre diversen Auftrittsorte umfassen die Volksbühne, das SchwuZ, und die BKA (Berliner Kabarett-Anstalt.)
Mehr zum Thema

25 Kommentare

 / 
  • "Sie richten den Zeigefinger auf den „Zionismus“."

    Der Zionismus wird doch gar nicht thematisiert, Frau Dudley. Wann haben Sie jemals z.B. in der taz Artikel gelesen, die sich mit dem heutigen Zionismus beschäftigen.

    Thematisiert werden Rechtsextreme, rechte Politik, die die Gerichte beschneiden will, genozidiale Äusserungen auf Ministerebene, zehntausende tote Zivilisten, Hunger als Kriegsmittel, illegale Siedlungen und Verletzung der Menschenrechte in den besetzten Gebieten.

    Das das alles auch mit den rechtsextremen Groß-Israel Zielen zusammenhängt ist offensichtlich. Das gilt es heraus zu arbeiten und von der liberalen Mehrheitsgesellschaft zu unterscheiden.

    Die Rechtsextremen in Israel hinter Antisemitismus zu verstecken ist da der falsche Weg. Der Zionismus der Rechtsextremen darf nie der Zionismus der Liberalen sein!

  • Für mich ist es eine fehlerhafte Logik zu behaupten, man könne nicht sagen, dass Israel für den tote Kinder verantwortlich sei, da Menschen so etwas fälschlicherweise im Mittelalter gesagt hätten.



    Ich sehe durchaus ein, dass die Hamas selbst ein gerüttelt Maß an Schuld trägt. Aber für mich wird andersherum ein Schuh draus: kann man wirklich sagen, dass Israel keine Schuld am Tod und Leid der Kinder in Gaza trägt? Dass jemand ernsthaft dieser Ansicht sein kann, halte ich für zweifelhaft

  • "Und wer ist endlich dazu bereit, auch die Zivilbevölkerung Gazas in die Pflicht zu nehmen? Wer wagt es, sie auf ihre moralische Mitschuld an der eigenen Misere hinzuweisen?"

    Ein perfider herzloser und zutiefst inhumaner Satz. Er sagt nicht weniger als das die zehntausenden getöteten Zivilisten für ihren Tot selber verantwortlich sind.

    • @Rudolf Fissner:

      Mehr als das: es ist ein tödlicher Satz, weil genau dieser Versuch, die Schutzverpflichtung gegenüber der Zivilbevölkerung (völlig egal, was diese denkt oder wählt) zu relativieren, den enthemmten Einsatz von Gewalt legitimiert. Kriege werden nicht nur mit Bomben geführt, sondern eben auch mit Worten.

  • Frau Dudley, danke, dass Sie so mutig immer wieder gegen den antisemitischen Mainstream, der sich seit 1948 als Israelkritik tarnt, schreiben und argumentieren.

  • Tote palästinensische Kinder sind die perfekte politische Waffe für Sinwar, die Hamas und hinter allem, den Iran.

    «No blood, no news.»

    «Wir machen nur mit Blut Schlagzeilen», so Sinwar bei schon 2018 im Interview mit einem italienischen Journalisten.

    Was bestimmte antizionistische Teile der Medien gerne mitmachen. Endlich können sie ihrem Antisemitismus freien Lauf lassen.

    Es läuft perfekt für Sinwar & Co.

    ZEIT: Das Wall Street Journal mit einer geleakten Textnachrichten des Hamas-Chefs Jahia Sinwar an Hamas-Vertreter in Katar: "Wir haben die Israelis genau dort, wo wir sie haben wollen".

    Die politische Vernichtung Israels. Auf Kosten der Kinder.

    www.zeit.de/politi...he/komplettansicht

    Danke, Frau Dudley, für Ihre jedes Mal ausgezeichneten Beiträge!

  • Ein guter Artikel mit einer viel zu wenig diskutieren Botschaft.

    Leider wird das Leid von Kindern viel zu oft instrumentalisiert, schließlich kann kaum ein Thema besser die Emotionen aufwühlen. Kinder sind nunmal schutzbedürftiger und noch schuldloser als die meisten anderen Menschen. Logisch, dass der Beschützer- und Gerechtigkeitssinn da Alarm schlägt.

    Wer diesen Umstand jedoch für eigene Zwecke zu nutzen weiß und die Emotionen durch entsprechende Bilder, Texte o. ä. gekonnt in seine gewollte Richtung lenkt, kann damit gut blenden. Echte Empathie für die Situation der Kinder ist dann nur noch oberflächlich vorhanden, ohne dass dies viele merken.

    • @Waldreamer:

      "Leider wird das Leid von Kindern viel zu oft instrumentalisiert,"

      Da wird nichts instrumentalisiert. Die Fakten sprechen für sich: mehr als 40.000 Palästinenser wurden getötet und über 90.000 verletzt. Die Städte sind zu 50-80% platt gemacht worden. Hunger wurde als Kriegsmittel eingesetzt.

  • Herzlichen Dank, Frau Dudley, dass Sie sich für jüdische Menschen und für Israel einsetzen. Dazu gehört viel Mut und gute Nehmerqualitäten.



    Ja, am 7. 10. 23 wurde nicht nur Israel brutal angegriffen, Juden sind überall mittels alter, auf "modern" gewendeter Hetzlügen Zielscheibe von Aggression und Hass. Und mit nichts Anderem, als der alten Ritualmordlegende haben wir es hier, wie Sie schreiben, zu tun.



    Stichpunktartig erklärt es Miriam Rürup in "Antisemitische Stereotype, Land und Boden - verdammt zur Wanderschaft" www.spiegel.de/ges...-0000-000177512611



    Darin lässt sich gut erkennen, dass sich vermeintlich "linker" und rechter Antisemitismus aus exakt derselben Quelle speisen - leider hinter einer Bezahlschranke. Daraus: "Aus antisemitischer Sicht wurde die Idee des jüdischen Parasiten nun um die Idee des Pariastaates erweitert: Der jüdische Staat existiere angeblich auf Kosten der anderen Staaten......Diese antisemitisch durchsetzte Israelkritik ist auch in Deutschland anzutreffen, wenn beispielsweise bei Demonstrationen anlässlich des Al-Quds-Tags Israelflaggen verbrannt und Israelis als 'Kindermörder' dargestellt werden."

  • "Wer ist ursächlich für das Leid der Kinder in Gaza verantwortlich?"

    Rechtlich betrachtet ist Israel als Angreifer der Hauptschuldige. Ergibt sich aus dem humanitären Völkerrecht: Eine angreifende Konfliktpartei ist dazu Verpflichtet, das aus dem Angriff resultierende Risiko für die Zivilbevölkerung zu minimieren. Das gilt auch, wenn sie der anderen Partei die Verantwortung dafür zuschreibt, dass sich militärische Ziele in dicht besiedelten Gebieten befinden.

    14.000 tote Kinder sprechen in dieser Hinsicht eine klare Sprache!

    Rechtlich ebenfalls verantwortlich die Hamas.



    Menschen als Schutzschild zu benutzen stellt in nicht-internationalen Konflikten gemäß Römischen Status Artikel 8(e) (i) ein Kriegsverbrechen dar. Gemäß Definition bezieht sich der Begriff auf Zivilpersonen oder andere nach dem humanitären Völkerrecht geschützte, die gezwungen werden, sich an militärischen Zielen aufzuhalten, um diese Orte vor militärischen Operationen zu „schützen“.

    14.000 tote Kinder sprechen auch hier eine klare Sprache.

    Moralisch haben wir es hier mit zwei total durchgeknallten Kombattanten zu tun. Eine Seite Rechtsextrem, die andere Islamistisch. Dazwischen stehen die Völker und leiden!

    • @Sam Spade:

      "(...) ist Israel als Angreifer der Hauptschuldige(...)"



      Gratulation! Der erste Fehler bereits im ersten Satz: Falls Sie es irgendwie verpasst haben, Israel ist nicht der Angreifer, sondern wurde angegriffen.



      "(...)Eine angreifende Konfliktpartei ist dazu Verpflichtet, das aus dem Angriff resultierende Risiko für die Zivilbevölkerung zu minimieren(...)"



      Ganz genau. Die Hamas hat bei ihrem Angriff die Zivilbevölkerung hat bei ihrem Angriff nicht nur das Risiko für die angegriffene Partei nicht minimiert - sondern gezielt Zivilisten angegriffen.



      Und ganz nebenbei gilt diese Regel auch für die eigene Zivilbevölkerung des Angreifers: Da sehe ich keinerlei Vorkehrungen... in den sicheren Tunneln verkriechen sie sich vorzugsweise selbst und horten ihre Waffen dort.



      Wir haben es also NICHT mit zwei gleichwertigen "durchgeknallten Kombattanten" zu tun, die sich im Grunde nicht groß unterscheiden, jedenfalls nicht wenn man sich die Mühe macht, genau hinzuschauen.

    • @Sam Spade:

      Israel ist nicht die angreifende Konfliktpartei, sondern die angegriffene Konfliktpartei, Sie wissen schon, der 7.10.2023.

      • @Henriette Bimmelbahn:

        Ich würde mir wünschen, dass das Kommentariat bei den Zahlen der Hamas die selbe Skepsis an den Tag legt wie bei der Frage, ob irgendwo in Ohio eine Katze gegessen wurde oder nicht. Schließlich wurde das sogenannte Gesundheitsministerium seit Beginn des Krieges ein ums andere Mal beim Lügen erwischt, was angebliche israelische Gräueltaten in Gaza betrifft.

  • Die Hamas will doch die Bilder von toten Kindern. Sie hat ein riesen Tunnelnetz unter Gaza, aber statt Kindern dort Unterschlupf zu gewähren nutzen sie diese lieber als Waffenbunker und für Hinterhalte.

    • @Pawelko:

      Dann muss Israel sie wohl auch wollen, die Bilder. Ich frage mich nur wofür. Denn den Zielen Israels für ein friedliches Zusammenleben mit den Nachbarstaaten sind Unmengen an getöteten Zivilisten nicht. Sie eskalieren zweifellos.

      • @Rudolf Fissner:

        Israel warnt vor Luftschlägen per SMS und Telefon. Die Hamas hindert die Menschen sich aus dem Bereich zurück zu ziehen.

        Was soll Israel denn noch tun um die islamfaschistische Hamas loszuwerden?

        Die Hamas hat angekündigt den 7. Oktober so lange zu wiederholen bis alle Juden tot sind. In der Charta steht, dass die Hamas Israel vernichten will.



        Und Israel soll dies einfach so geschehen lassen?

  • Traurigerweise ist in diesem Artikel sehr viel Wahrheit enthalten.

  • Kinder werden weltweit brutaler Gewalt, Ausbeutung und auch noch Anschuldigung dafür ausgesetzt. Und dann gibt es noch Leute wie die Hamas, die Kinder geplant zu Kriegsopfern machen und die Bilder davon instrumentalisieren. Man könnte alle diese Gesellschaften in die Tonne treten.

  • Danke für diese Klarstellung, die hier im Forum wohl auf wenig Zuspruch stoßen wird.

    Natürlich wäre es wünschenswert, der Krieg könnte sofort eingestellt werden.



    Gestern hat Israel Sinwar und den seinen freies Geleit gegen die Freilassung der Geiseln angeboten.

    www.stern.de/polit...nwar-35076652.html

    Eine Antwort der Hamas steht noch aus, aber ich würde fast die Hand dafür ins Feuer legen, dass sie ablehnt.

    Diese Leute haben ja kein Problem mit dem Tod, nicht mit dem ihrer Leute und auch nicht mit dem eigenen oder dem ihrer Familie.

    Hanija sagte nach dem Tod seiner Söhne und einiger seiner Enkelkinder durch einen israelischen Angriff folgendes:

    "Ich danke Gott für diese Ehre, die er uns mit dem Märtyrertod meiner drei Söhne und einiger Enkelkinder erwiesen hat"

    www.n-tv.de/politi...ticle24864153.html

    Er dankt Gott. Wie will man mit so jemandem verhandeln?

    • @Jim Hawkins:

      Legen sie auch jede Aussage auf die Goldwaage die Leute vom Schlage Putin, Trump oder auch Höcke so tätigen?

      • @Sam Spade:

        Das sind ja alles keine apokalyptischen Islamisten, die jeden Tag solche Aussagen raushauen.

        Und: Wenn Höcke völkische Aussagen macht, dann nehme ich das durchaus ernst und brauche zum Einschätzen keine Gold- sondern nur eine einfache Personen-Waage.

  • "Kinder sind die unschuldigen Opfer jedes bewaffneten Konflikts."

    Wann ist man als Opfer schuldig?

    • @Michael84:

      Sicher auch eine kluge Frage, ist aber m.E. angesichts der vielen tief(traurig)en Wahrheiten des Artikels fast schon ein wenig haarspalterisch.

      • @Earl Offa:

        Der von mit zitierte Satz ist eine unreflektierte Floskel, die oft verwendet wird. Darauf wollte ich hinweisen.

  • Was ist der Sinn dieses Artikels außer die Verantwortung für den Tod dieser Kinder auf andere zu schieben.

    Wenn eine Bombe eine gezielt Schule, oder ein Krankenhaus trifft, dabei wissentlich den Tod von Kindern in Kauf nimmt. Dann ist klar wer die Verantwortung trägt.

    Wer den Befehl gab, hat die moralisch und rechtlich.



    2009 ordnete ein deutscher Offizier einen Bombenangriff auf einen Tanklastzug an, dieser war überlaufen mit afghanischen Zivilisten. Der deutsche Offizier musste sich für seine Lügen, die erst den Abwurf der Bomben ermöglicht hatten, gerichtlich verantworten.



    Auch wenn die Bundeswehr das Verfahren behinderte und der Offizier nicht bestraft wurde. So steht fest:

    Es besteht ein Verfahren und eine Institution um Kriegsverbrechen aufzuklären und die Schuldfrage zu klären.



    Die Verantwortung trägt in jedem Fall die Israelischen Soldaten, deren Verteidigungsminister und damit der israelische Staat.