Gay-Pride-Parade in Istanbul: Gouverneur spricht Verbot aus
Zum dritten Mal hintereinander darf die Demo für die Rechte der LGBTI-Community nicht stattfinden. Sie würde die Sicherheit von Touristen gefährden, heißt es.
Die Behörden teilten mit, erst aus der Presse von der geplanten Parade erfahren zu haben – die Veranstalter hätten die Demonstration nicht angemeldet. In ihrer Erklärung rief die Verwaltung die Istanbuler auf, dem Demonstrationsaufruf nicht zu folgen.
In diesem Jahr wäre die Parade mit dem großen Fastenbrechen im Ramadan-Monat zusammengefallen. In sozialen Netzwerken machten türkische Nationalisten Stimmung gegen die Demonstrationen.
Schon in den Jahren 2015 und 2016 war die Gay-Pride in Istanbul verboten worden. In den Jahren zuvor fand die Versammlung hingegen statt, ohne dass es zu Zwischenfällen kam. Damit war die Istanbuler Gay-Pride die einzige Demonstration von Homosexuellen in einem mehrheitlich muslimischen Land in dieser Weltregion.
Seit den Protesten gegen den Abriss des an den Taksim-Platz angrenzenden Gezi-Parks im Jahr 2013 haben die türkischen Behörden Demonstrationen auf dem zentralen Istanbuler Platz verboten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus
Leben ohne Smartphone und Computer
Recht auf analoge Teilhabe
Ansage der Außenministerin an Verbündete
Bravo, Baerbock!