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Gastkommentar Bewegung „Aufstehen“Sozialdemokratischer Aufguss

Kommentar von Niema Movassat

Sahra Wagenknechts „Aufstehen“ ist eine Bewegung ohne Bewegte. Inhaltlich bleibt der Aufruf weit hinter den Positionen der Linken stehen.

Steht für „Aufstehen“: Sahra Wagenknecht, die Fraktionsvorsitzende der Linkspartie beim Bundesparteitag im Juni in Leipzig Foto: dpa

Wir wollen sammeln, nicht spalten“, hat Sahra Wagenknecht in einem Interview über ihre neugegründete Sammlungsbewegung „Aufstehen“ gesagt. Mit Goethe will man antworten: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“ Euphorie ist bei vielen Linke-Mitgliedern kaum zu spüren. Auch, weil Wagenknecht Anfang des Jahres noch eine neue „linke Volkspartei“ forderte und trotz aller gegenteiliger Beteuerungen das Gefühl bleibt, dass mit „Aufstehen“ eine neue Partei entstehen könnte.

Nahezu im Wochentakt gehen in Deutschland Menschen auf die Straße: für bezahlbare Mieten, gegen den Pflegenotstand, für den Kohleausstieg, gegen neue Polizeigesetze und den wachsenden Rechtspopulismus und für ein Ende des Sterbens im Mittelmeer. Mit all dem hat „Aufstehen“ nichts zu tun. Es ist eine „Bewegung“ ohne Bewegte. Ausgetüftelt am Reißbrett im Hinterzimmer, vor allem durch ParteipolitikerInnen.

Wohl einzigartig ist, dass man sich auf der Webseite als Unterstützer eintragen kann, obwohl es bisher keinen Aufruf gibt. Was man so an Inhalten hört, ist allenfalls ein schwacher sozialdemokratischer Aufguss, der weit hinter den Positionen der Linken zurückbleibt. Zum Thema Flüchtlingspolitik heißt es, man wolle weder die „Ressentiments der AfD“ noch eine „grenzenlose Willkommenskultur“. Hier wird rechts und links auf eine Stufe gestellt. Inhaltlich reiht sich das in Wagenknechts fortwährende Positionierung ein, offene Grenzen seien „weltfremd“.

Angesichts des Rechtsrucks in Deutschland ist dies alles fatal – gerade jetzt wäre ein konsequenter Kampf gegen Rassismus so wichtig. Und es führt dazu, dass bei „Aufstehen“ auch Menschen zeichnen, die mit vielen AfD-Positionen kein Problem haben.

Bild: dpa
Niema Movassat

Der 33-Jährige sitzt seit 2009 im Bundestag. Er ist Sohn iranischer Eltern und beobachtet regelmäßig die iranische Politik.

Am Ende bleibt die Sorge, dass Wagenknechts Projekt mehr spaltet, als es Gutes bewirkt. Ohne Zweifel muss Die Linke mehr tun, um Menschen, die gesellschaftliche Verbesserungen wollen, zu gewinnen. Dafür müssen alle Linke-PolitikerInnen eintreten – und zwar gemeinsam.

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41 Kommentare

 / 
  • Grundsätzlich kann ich persönlich Movassats Kritik nachvollziehen - mir geht ja schon Die Linke programmatisch nicht weit genug, und wenn selbst das auch noch mit Sozis und Grünen verwässert wird, was bleibt dann überhaupt noch übrig?

    Genaueres kann man aber ohne Programm freilich nicht sagen. Der Haken ist, ein solches ist ja noch nicht vorhanden (zumindest nicht öffentlich) ... Und solange das so ist, kann ich nur mit einer großen Portion Skepsis außen vor bleiben.

  • Wieder eine – angeblich – linke Meinung, der nichts anderes einfällt, als den Untergang der neuen Initiative aufstehen.de herbei zu "unken"…

    Schwach m. E., ganz schwach.

    Es ist doch eine tolle Idee, möglichst viele Menschen, die idologisch nicht völlig festgefahren sind, zusammenzubringen, um Wege aus der derzeitig ungerechten, lähmenden und Stillstand pflegenden Politik zu suchen, besser noch: zu finden.

    Da stehen dogmatische Vorstellungen und die alten Parteien (alle!) doch nur behindernd im Weg. Eine basisdemokratische Inititaive, die streitet, dikutiert, Lösungen findet – das ist doch genau das, was fehlt.

    Mit einer großen Anzahl Menschen die Politik mal vor sich hertreiben, wenn die schon nicht von selber in die Pötte kommen.



    Ich find's nach wie vor super.

    Jetzt warte ich mal ab, wie viele es werden, wie man sich treffen und verständigen und unterhalten (Forum, wie bei "Demokratie in Bewegung" könnte zu verästelt sein) kann. Was für Meinungen da aufscheinen, womit ich mich identifizieren kann, was ich beitragen und vorschlagen kann, usw., usw..

    Wo ist das Problem?

    Abwarten – mitmachen – (mit)entscheiden – entscheiden, ob's mir taugt, entscheiden, ob ich glaube, dass es den meisten Menschen nützen würde, was da gemacht werden soll, usw., usw..

    Das muss doch niemensch vorher schon in die Tonne treten.

    Entspannung hilft, besonders denjenigen, die sich vor Machtverlust, vor ihrem Verschwinden in der Bedeutungslosigkeit und vor aufgeklärten Menschen, die wieder mitreden und mitbestimmen wollen, fürchten.

    Das zeigt doch eine Menge an eigener Unfähigkeit, wenn versucht wird, eine gute Idee kaputt zu schreiben.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Wer keine größeren Sorgen hat, als über Fragen ökonomischer 'Logik' zu sinnieren, zeigt, wes Geistes Kind er ist: ein menschenwürdiges Leben der Millionen Armutsrentner und HartzIV Empfänger ist ihm schnuppe, die Finanzierung zählt. Toll!

    Die neoliberalen Parteien freuen sich über Menschen wie Sie, die bei der Frage hängen bleiben, wie Sozialausgaben 'erwirtschaftet' werden.

    Weiter so! Vorwärts in die Vergangenheit!

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Wenn Sie meine Kommentare er Vergangenheit Gelsen hätten, wüßten Sie, dass mir werder die Armutsrentner noch die HartzIV Menschen egal sind Im Gegenteil.



      Aber die Sozialausgaben müssen erwirtschaftet werden, da führt kein Weg daran vorbei.



      Oder haben sie andere Infos?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @98589 (Profil gelöscht):

        Wenn Sie meinen Text gelesen hätten, wüßten Sie, dass Ihre Frage durch meine Ausführungen bereits beantwortet ist. Dass j e d e staatliche Ausgabe erst einmal eingenommen werden muss, ist eine Binsenweisheit, zu der es keines VWL-Studiums bedarf.

        Keine Binsenweisheit ist es hingegen, worauf ich meinen Fokus richte. In meinen Fall (als jemand, der lange im sozialen Bereich gearbeitet und dort viel Elend gesehen hat), ist dies kein großes Rätsel.

        Um die "schwarze Null" kümmern sich bereits mehr als genug Nullen, äh: Politiker vom Schlage Schäubles, Scholz', Spahns u.v.a.m. Da halte ich jeden Hinweis in diese Richtung für überflüssig.

        Ich rede und schreibe lieber über Dinge, die in meinen Augen zu kurz kommen. Siehe: Armutsrentner, HartzIV-Bezieher et.al.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Kurzer Nachtrag: die ersten Millionen von Toll Collect (Der Name ist wohl Programm) eintreiben. Nachzulesen bei ard.de von heute.

      Deutschland: Willkommen im Land der Zocker!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Erwiderung an MARIA GABRIELA, gestern 17:08.

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Das man als Gastkommentator zu den Sammlungsaktivitäten von Frau Wagenknecht seine eigene Meinung vertritt ist doch völlig klar. Das soll auch so sein. Nur sollte der/die geneigte LeserIn wissen, dass der Kommentator AUCH Bundestagsabgeordneter der Linken ist - und somit voreingenommen. Und würde sich die Linke nicht im Wesentlichen mit sich selbst beschäftigen und hätte sie eine Idee, die Menschen, die sie glaubt zu vertreten auch zu erreichen, bräuchte es keine weiteren Bewegungen. Aber: die Linke kriegt‘s eben nicht hin.

  • Die Linke lebt vom Thema soziales und dem Gerechtigkeitsbegriff, hat es nach der Wende aber versäumt, den Begriffen klare Konturen zu verleihen.

  • "Mit Goethe will man antworten: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“ (Zitat: Movassat)



    Nun gut, eine gewisse Skepsis ist verständlich, sollte man generell an den Tag legen. Die Zeiten der Hurra-Apologetik sind ja wohl vorbei. Wir sind nun mal älter und erfahrener geworden.



    Wenn aber Skepsis zu genereller Bewegungsunfähigkeit führt - wie eben nun in dieser Merkel-erstarrten Zeit - dann brauchts schon einen kräftigen Schuß Zuversicht und Hoffnung um wieder in die Gänge zu kommen. Da ist ein Kommentar der sich darüber beklagt daß "Aufstehen" nur ein "Sozialdemokratischer Aufguß" sei keine große Erleuchtung. Ja! Natürlich ist das so - was denn auch sonst?



    Was seit langem vielstimmig beklagt und nicht erhört wird, ist doch gerade die Abwesenheit von sozialer Demokratie im Lande. Lange genug war es das Problem des sog. 'kleinen Mannes' dass die SPD sozialdemokratische Prinzipien über Bord geworfen hat. Wenn "Aufstehen" es schafft an dieser Stelle die Entwicklung umzudrehen, dann wäre schon viel gewonnen.



    Dass dabei nun bei den Granden von SPD, Grünen und Die Linken Ängste um die eigenen Parteipfründe entstehen ist verständlich und unvermeidlich. Die müssen halt langsam mal anfangen aus der selbst gewählen Rolle eines Dr. Faust auszubrechen. Sonst stehen sie bald tatsächlich an der Straßenecke und jammern: "Da steh' ich nun - ich armer Tor - und bin so klug als wie zuvor!"

  • Der politischen Linken fehlt das Profil bzw ist ihr abhanden gekommen.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Offene Grenzen sind weltfremd!



    Die Sozialausgaben in Deutschland sind im vergangenen Jahr auf 1 Billion Euro gestiegen. Das ist kein Tippfehler!



    Wie soll das alles erwirtschaftet werden und vom wem?



    Dazu hört man nix von Ihnen, Herr Movassat.



    Hören sie endlich auf, und damit meine ich eine ganze Menge linke Parteimuftis, unrealistische Forderungen ohne Lösungen ins Land zu posaunen.

  • Machen wir uns doch nichts vor. Dieser Verein in Gründung „Aufstehen“ wird geleitet von ihren Hinter/männern- Frau, besser den Eheleuten Sahra Wagenknech und Oskar Lafontaine.



    Und für was diese Bewegung „Aufstehen“ steht im Hinblick auf Fremde und Flüchtlinge, hat Wagenknecht hinreichend und oft genug erklärt. Es sind die Wagenknechts Flüchtlinge mit verwirktem Gastrecht, die auf dem Arbeitsmarkt mit den Deutschen konkurrieren und die Löhne drücken.

    Ich glaube, dass man so den grassierenden Rassismus nicht bekämpfen sollte.

    Und noch eines. Die Mitglieder/Anhänger von „Aufstehen“ zahlen heute noch keinen Beitrag. Ich weiß das aus Erfahrung. Sobald bezahlt werden muss und ein Durchschnurren nicht mehr möglich ist, wird es gerade in der linken Szene sehr sehr schwierig, die Leute bei Laune zu halten.



    Und weil auch das vermögende Klientel bei den Linken, nicht genug getan wird, damit sie bei Laune bleiben, sehe ich keine Zukunft für die Bewegung „Aufstehen“.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Nico Frank:

      Was Ihre abschließende Bemerkung zu 'Aufstehen' angeht: kann es sein, dass Sie da Wunsch und Wirklichkeit verwechseln???

      Die Zukunft von 'Aufstehen' wird sich nicht danach richten, was Sie sehen.

  • die lage ist ernst , der kontinent gespalten , die brd zunehmend isoliert , die kosten horrend , der investitionsstau staatsgefährdend , die mittel endlicher als die ideologen wähnen .



    somit bin ich nicht bereit , auch nur auf eine einzige idee zu verzichten !

  • Sahra Wagenknecht hat Recht: wir haben einen linken Zeitgeist.

    Info.- Empfehlung:

    Eine soziale Bewegung, die den Namen verdient

    Gesellschaftliche Linke Mit dem Start der Sammlungsinitiative zeigt sich: Zwischen #fairland und #aufstehen ist die Seebrücke. Von Elsa Koester

    www.freitag.de/aut...-verdient#comments

    Es gibt ein Lichtblick für die Sammlungsbewegung um Sahra Wagenknecht: Es sind die zivilgesellschaftlichen Proteste gegen rechte Politik.

    User: ''Wenn es keine linke Sammlung der diversen Kräfte geben wird, werden wir in Kürze rechte Regierungskoalitionen mit AfD-[NPD]-Beteiligung haben.''

  • Offene Grenzen SIND weltfremd. Das ist weder eine rechte, noch eine linke Position sondern eine Frage der Logik. Einwanderung muss anhand eines entsprechenden Gesetzes in sozialverträglichem Ausmaß reglementiert respektive gesteuert werden.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @DominoDancer:

      Ich kann Ihnen nur zustimmen!



      Solange wir nicht darüber reden (dürfen), wächst die braune Grütze.

  • Wir wären gut beraten, uns von alten Riten zu verabschieden. Wir wären gut beraten, nicht immer nur davon zu reden, dass etwas getan werden muss. Auch von Goethe: "Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug; zu wollen, man muss auch tun."

    Gerade, weil Menschen hier gegen Missstand A und dort gegen Missstand B auf die Straße gehen, ist es Zeit, diesen Menschen ein Bewusstsein davon zu vermitteln, dass die Dinge zusammen gedacht werden müssen. Dies in der Form einer Bewegung zu tun, ist nicht der schlechteste Versuch, besser jedenfalls, als sich gleich wieder in das parteipolitische Korsett zu zwängen. Neues kommt immer von außen.

    Zum linken Ritual gehört es, Zäune zu ziehen - hie die besseren Linken, dort die Theoriefesten, wieder woanders die Stamokaps und was weiß ich. Lasst uns das, was da im Entstehen ist, doch einmal ausprobieren! Es kann nicht schlechter sein, als im stillen Kämmerlein über das mangelnde Klassenbewusstsein der arbeitenden Bevölkerung zu lamentieren. Der Problemdruck ist immens und mir ist jeder Versuch willkommen, linke Politik wieder zu einer Hausnummer zu machen.

    Und noch was. Ganz klammheimlich diktiert uns die AfD bereits, was und wie wir zu denken haben. Jeder, der sich im allerbesten Sinne Gedanken darüber macht, ob gänzlich offene Grenzen wirklich handhabbar sind, wird gleich als den Rechten nahestehend diffamiert. Leute, Politik ist Politik, da sollte es um Fakten gehen. Lasst uns die diskutieren - mit offenem Ausgang. Lasst uns an Lösungen arbeiten, die menschlich sind, die dem Kapital und seiner globalen Zerstörungspolitik die Stirn bieten. Wenn ich Glaubensfragen diskutieren will, gehe ich in die Kirche. Und genau deshalb fand ich auch die nicht belegte Behauptung über AfD-nahe Zeichner bei "Aufstehen" als reichlich kühn. Ich erkenne darin die alte Krankheit der Linken (s.o.) und sehe, wie schon wieder an den ideologischen Scheiterhaufen gezündelt wird.

  • Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du. (Mahatma Gandhi)

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Warum darf jemand von einer Partei, in diesem Fall "die Linke" einen solchen Firlefanz hier als Kommentar loslassen?

    Wo bleibt der journalistische Blick auf diesen Beitrag.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Ich kann es nicht mehr hören, dieses ewige Mobbing gegen Frau Wagenknecht und nun gegen die Bewegung!



    Das ist unseriös in höchster Form!



    Dieses ständige hinweisen auf eventuelle Zeichner mit AfD Positionen ist eine Unterstellung sondergleichen, ebenso dass eine rechte Gesinnung unterstellt wird.



    Ich bin entrüstet über die Entwicklung der TAZ Redaktion. Die TAZ war meine Infoquelle viele jahrzehntelang. Es gab wahrhaftigen und wahren Journalismus. Der ist mittlerweile größtenteils verschwunden. Es gibt noch einige wenige, die ihren Beruf als Journalisten wahrnehmen bei der TAZ, nur deshalb bin ich noch hier und kaufe täglich diese Zeitung.

  • Alles richtig gemacht, wenn die Etablierten hier und anderswo dagegen schliessen.



    Die Dogmatik der Linken endlich durchbrechen, nur so ist der rechte und neokonservative Mainstream zu bezwingen.

  • nachdem sich die Linke mit ihren offenen grenzen von Realpolitik verabschiedet hat,bleibt Aufstehen als letzte Hoffnung.....ich hoffe auch immer noch ,dass die AFD Jammerer irgendwann mal ihre Mitschuld an dem Phänomen begreifen....

  • Wenn selbst eine solche Bewegung sich die Themen von der AfD diktieren lässt, dann wird sie ein Rohrkrepierer.

    • @Karavanserai:

      Diese "solche Bewegung" ist der Versuch, endlich der AfD und dem Neokonservatismus etwas entgegen zu setzen.



      Sind Sie AfD Mitglied und träumen davon, dass die AfD auch "Aufstehen" etwas diktiert? So wie bei CDU/CSU?

      • @Rolf B.:

        Ich muss Sie da sehr enttäuschen. Die AfD ist neben der SPD für mich die einzige unwählbare Partei.

        • @Karavanserai:

          da wäre doch der vollständigkeit halber



          besser die ganze kapitalistische einheitspartei deutschlands in einem atemzug zu nennen als unwählbar:



          cducsuspdfdpgrüneafd

  • 9G
    99663 (Profil gelöscht)

    immer dieser reduktionistische quatsch von der einwanderungspolitik als entscheidendem faktor für oder gegen eine linke sammlungsbewegung. es geht um soziale fragen, um nachhaltiges wirtschaften, um eine friedliche außenpolitik, um unendlich viel mehr als dieses ganze sommerloch-trara intramarxistischen diskurs-schwadronierens. die "gastkommentare" der taz spotten allmählich jeder beschreibung. ich kann mich des eindrucks nicht erwehren, dass selbst die oligarchenpresse nicht soviel gift gegen "aufstehen" im köcher hat.

    • @99663 (Profil gelöscht):

      +1

  • "Und es führt dazu, dass bei „Aufstehen“ auch Menschen zeichnen, die mit vielen AfD-Positionen kein Problem haben."

    Eine durch und durch unbewiesene und böse Behauptung. Umgekehrt könnte man auch behaupten, dass sich Nazis und Neokons der Bewegung "Aufstehen" fernhalten und sie schon im Ansatz bekämpfen.

    Es müsste doch möglich sein, dass Menschen mit einem sozialen Grundverständnis sachlich miteinander diskutieren können.

    "Aufstehen" steht für die Wiederbelebung einer sozialen Politik, der Friedenspolitik und Ökologie. Und "Aufstehen" ist aktive Politik gegen Rechtsnationalismus, Neokonservatismus und Neoliberalismus.

    • 9G
      90634 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      "Es müsste doch möglich sein, dass Menschen mit einem sozialen Grundverständnis sachlich miteinander diskutieren können."



      Das sollte eigentlich bei fast allen Menschen möglich sein. Wie immer kommt es aber darauf an mit wem Sie reden.



      Auf beiden Seiten finden sich starke Einflüsse von Dogmatikern, die den aufkeimenden Diskurs in ihrem Sinne umlenken wollen, so dass gar nicht erst einer zustande kommt.



      Der diskursfreundliche Teil des Spektrums täte gut daran, diese Dogmatiker in den eigenen Reihen so weit es geht zu isolieren und zu ignorieren und dann ziel- und dialogorientiert nach gemeinsamen Lösungen zu suchen.

  • „Zum Thema Flüchtlingspolitik heißt es, man wolle weder die „Ressentiments der AfD“ noch eine „grenzenlose Willkommenskultur“. Hier wird rechts und links auf eine Stufe gestellt. Inhaltlich reiht sich das in Wagenknechts fortwährende Positionierung ein, offene Grenzen seien „weltfremd“..“

    Offene Grenzen für alle sind schon deshalb weltfremd, weil die so gut wie kein Bürger will – und da das Grundgesetz diesem Land Demokratie verordnet hat ….

    Und warum ist es „rechts“, wenn mensch eine geregelte Einwanderung befürwortet statt einer Grenzöffnung für alle(!) Einwanderungswilligen???

    Niemand hat bisher ein Szenario geschildert, in dem sich alle – Einwanderer wie hiesige Bürger – wohlfühlen könnten, wenn die Grenzen für alle geöffnet wären. Eine Werbung für „offene Grenzen für alle“ ist m.E. vollkommen unseriös.

  • Die Initiatoren kommen halt aus Parteiapparaten und denken auch entsprechend. Die Anti-AKW-Bewegung, die Ökologie- und große Teile der Friedensbewegung entstanden von unten. Warum läuft das heute nicht mehr so? Wohl auch, weil der Gang in die Parlamente eine rasante Anpassung der Grünen zur Folge hatte. Die LINKE war ein Produkt enttäuschter Sozialdemokraten (WASG) und der PDS - gleich voll auf's Parlament orentiert. Der aktuelle Versuch von Wagenknecht und Lafontaine hat den Chrame einer Kopfgeburt, mehr nicht.

  • "Dafür müssen alle Linke-PolitikerInnen eintreten – und zwar gemeinsam."

    Idee der Bewegung ist es alle Linksgesinnten zusammenzubringen, also noch viel einender als diese Aufforderung.

    " Zum Thema Flüchtlingspolitik heißt es, man wolle weder die „Ressentiments der AfD“ noch eine „grenzenlose Willkommenskultur“. Hier wird rechts und links auf eine Stufe gestellt. Inhaltlich reiht sich das in Wagenknechts fortwährende Positionierung ein, offene Grenzen seien „weltfremd“."

    Identität und Zugehörigkeitsgefühl der Menschen zu stärken ist nichts automatisch rechts oder rassistisch. In der Anwendung von getroffenen Einigung bezüglich Asylpolitik konsquent durchzuführen auch nicht.

    Offenbar wird hier nur in parteilichen Kategorien gedacht und der wesentliche Konflikt, um ds Wagenknecht geht, wie sie mehrfach betont, nämlich zwischen Armen und Reichen wieder einmal hinten angestellt. Aber genau dieser Ounkt macht eine linke Gesinnung nunmal aus. Wewnn sich Mitgleider s der Linke Partei von der Bewegung distanzieren, so sind diese dann diejenigen die spalten, weil sie nciht bereit sind sich auf das wesentliche zu konzentrieren und stattdessen lieber persönliche und oder karrierebezogene Überlegungen fördern...

    "Nahezu im Wochentakt gehen in Deutschland Menschen auf die Straße: für bezahlbare Mieten, gegen den Pflegenotstand, für den Kohleausstieg, gegen neue Polizeigesetze und den wachsenden Rechtspopulismus und für ein Ende des Sterbens im Mittelmeer. Mit all dem hat „Aufstehen“ nichts zu tun"

    Hat es sehr wohl, das sind sogar wesentliche Punkte.



    Aber hier geht es ja nciht um eine Partei folglich muss sich auch nciht vorab auf ganz konkrete Entwürfe festgelegt werden, deren Umsetzung dann so sowieso nie erfolgt, wie es in der Realpolitik zuweilen geschieht.

    Dieser Kommentar mutet mal wieder wie reines Anti-Wagenknecht-Gehabe an

  • Also dem Bewegungslinken Movassat ist Frau Wagenknecht nicht links genug? Er fand schon mal im Interview Frau Kipping gut ("macht gute Arbeit") - na dann, jetzt wissen wir, was das Ziel ist: die Existenz als Salonlinke mit billigem Spargel.

  • Der Kommentar spiegelt eigentlich genau das Problem wieder was wir momentan haben. Man sollte sich von dem Gedanken verabschieden alle Positionen, welche einer AfD Position ähneln, zu verteufeln. Es wurde doch klar und deutlich in den Pamphleten von Wagenknecht beschrieben, warum hier ein neuer Ansatz her muss, damit dieses Land wieder in eine gemeinsame Einigkeit übergeht und man Probleme und Missstände konsequent mit sozialen Mitteln bearbeiten kann. Ein stures Abwehrverhalten gegen jeglichen halbwegs realistischen Ansatz ist nicht zielführend.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Montagsdepression:

      Richtig. Der pawlowsche Abwehrreflex der Linken, Grünen und Liberalen entspricht nicht dem Anspruch einer freien und vom Intellekt bestimmten Meinungsbildung geschweige denn Interessenbenennung.

  • Die Linke hat es vor 10-15 Jahren versäumt, die weit verbreiteten Widerstände gegen Schröders Agenda für sich zu nutzen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Karavanserai:

      Was macht ein Mensch, der heute n i c ht s ändern möchte, aber nicht dazu stehen kann: er sucht - tatsächliche oder vermeintliche - Fehler in der Vergangenheit.

      Die Vergangenheit ist vorbei. Getan werden kann nur hier und jetzt etwas.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Karavanserai:

      Ich würde eher sagen, die arbeitende Bevälkerung hat sich schlafenden Auges die Butter vom Brot nehmen lassen - und dann auch noch Scharz-Gelb gewählt!