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Fridays for Future nach LützerathGlobaler Klimastreik geplant

Kli­mak­ti­vis­t:in­nen mahnen, die Proteste nach Lützerath weiterzuführen. Fridays for Future ruft für den 3. März international zu Demonstrationen auf.

War auch bei den Protesten in Lützerath: Luisa Neubauer von Fridays for Future Foto: Christian Mang/ reuters

Berlin/Erkelenz dpa | Nach Protesten gegen den Abriss des Dorfes Lützerath und das Abbaggern von Braunkohle ruft die Bewegung Fridays for Future nun zu neuen großen Klimademonstrationen auf. Ein neuer sogenannter globaler Klimastreik soll am 3. März stattfinden, wie Sprecherin Pauline Brünger sagte. Man werde dann eine Politik einfordern, die der Klimakrise gerecht werde.

„Fossile Energien zerstören“, argumentierte Brünger. „Lützerath ist dafür ein Beispiel, die Liste der klimapolitischen Verfehlung der Regierung ist jedoch lang“, sagte sie. Als Beispiel nannte sie etwa auch den Verkehrssektor. Es brauche „radikale Veränderungen in allen Sektoren“ und eine ernstgemeinte Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens, sagte Brünger.

Fridays for Future hat auch für Lützerath mobilisiert

Fridays for Future hat in der Vergangenheit bereits mehrfach zu weltweiten Klimaprotesten aufgerufen. Im September 2022 etwa gingen in Deutschland dabei mehrere Zehntausend Menschen auf die Straße.

Zuletzt hatten Klimaaktivisten mit Protesten gegen den Abriss von Lützerath Demonstranten mobilisiert. Das Dorf, ein Ortsteil von Erkelenz westlich von Köln, wurde von der Polizei geräumt und soll abgebaggert werden, um an die darunter liegende Braunkohle zu kommen. Dies sei zur Aufrechterhaltung der Energiesicherheit dringend nötig, argumentieren RWE und die nordrhein-westfälische Landesregierung. Klimaaktivsten bestreiten das.

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7 Kommentare

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  • der beste protest wäre doch ...

    alle protestler bleiben am 03. märz im bette.

  • Ist das dann so ein Sammelevent. Es gibt ja international genug Klimasünden, gegen die zu demonstrieren wäre. Schon in Deutschland ist es ja nicht nur der Fall Lützerath. Unzählige gefällt Bäume etc.

  • Neubauer bringt hier ein Gefühl zum Ausdruck: Angst u. Grauen vor dem Industriemoloch.

  • Globaler Klimastreik? Da machen bestimmt viele Millionen Menschen in ganz vielen Ländern mit, oder?

  • 6G
    666757 (Profil gelöscht)

    RWE hat sich bereits mit Emissionsschutzzertifikaten eingedeckt und kassiert weiter ab, egal ob 20.000 Tonnen Braunkohle abgegriffen werden oder nicht, egal! Das interessiert diese Großmäuler nicht, ebensowenig wie der Klimawandel.



    Und weil die Industrie erstmal so weiter macht, gibt’s auch keinen “Klimawandel”, die 1,5°-Grad Marke ist ein Witz pro forma und nur angeblich angestrebt. Die Bürger sollen sparen — doch was macht die Industrie? Die kassiert!



    .

    • @666757 (Profil gelöscht):

      Solange der neoliberale Raub-Kapitalismus vorherrscht wird es keinen konsequenten Klimaschutz geben, sondern nur Lippenbekenntnisse und Eingeständnisse, welche nicht weh tun.



      Die Kapitalisten, welche durch Anteile hinter den ganzen Konzernen stehen und die Top-Posten dort immer mit Inzucht besetzen, haben null Interesse an Klimaschutz, weil sie in diesem System immer genug Geld und Besitz haben werden, um sich ein schönes Leben zu machen, sogar wenn rundherum die Welt zur Hölle geht. Gated Communities sind beliebig ausbaubar als Konzept.

      Konsequenter Klima-/Natur-/Artenschutz würde benötigen, dass wir sofort und radikal deindustrialisieren um zu einem nachhaltigen System zu wechseln. Viele begreifen nicht mal das Ausmaß, welches notwendig wäre um den Zug von der Klippe zu halten.

      Deswegen ist schon jetzt absehbar, dass die Tragödie ihren Lauf nehmen wird.

      • @Shasu:

        Die ist schon lange im Dauerlauf, das sollte sich find ich auch langsam rumgesprochen haben. In einigen Weltregionen übersteigen die Opferzahlen lange die von Krebs, je nach dem wie man das eingrenzt. Wie schnell und wie weit noch, nur das ist die Frage. Absehbar ist und war es für manche schon immer, dass es wieder einmal auf die Technowissenschaft ankommt, kaum auf Revoluzzer. Und da werden sich einige noch wundern, was das System einmal herausgefordert so alles hergibt, um sich selbst zu erhalten, zu kompensieren, auch wenn es m.E. versch. Faktoren gibt, die das heute anders limitieren als es noch vor 50 Jahren der Fall gewesen wäre, aber das kann als umstritten gelten. Übrigens Covid hat das so schon ganz gut vorgeführt. Nicht nur die Pandemie selbst ja kausal nicht vom Klimawandel zu trennen, sondern natürlich auch gar nicht von der Globalisierung und dem sie tragenden System. Auch hier die Technowissenschaft selbstredend schnell zur Stelle, irres, nie dagewesenes Tempo um genau zu sein, etwa bei der Entwicklung der Impfstoffe. Kaum denkbar außerhalb eines kapitalistischen Rahmens mit seiner technol. Hypereffizienz. Das wurde nicht nur gemacht, damit wir überleben. Sondern (möglichst) genauso weiterleben können. Etwas ganz Ähnliches stellt sich hier ein, daher auch Protest realistisch eine Momentaufnahme, das wird sich zerstreuen, auslaufen, vermutlich schon bald, spätestens mit diesen Akteuren auswachsen. Und jedwede revolutionäre Träumerei fürcht ich wenig mehr als das. Ich war aber auch nie der Meinung, dass das ein gutes oder ethisch angezeigtes Motiv ist, zumal die i.A. ultradreckigen, historischen wie zeitgenössischen Alternativen kaum besser dastehen. Und dabei so ziemlich nichts zu Erkenntnis oder Lösungssuche beitrugen. Überhaupt eine sehr privilegierte Lesart, die man so im reichen, gemäßigten Europa pflegen kann. Für die wirklich Vulnerablen ist das dann nicht mehr die Sorge, eher einzige Hoffnung, siehe Vakzine.