Frauenanteil in deutschen Vorständen: Immer weniger weibliche Bosse
Nur 5,4 Prozent der Vorstandsposten in börsennotierten Unternehmen sind mit Frauen besetzt. Der Anteil weiblicher Vorsitzender geht jährlich zurück.
„In den Vorstandsetagen hat sich unter dem Strich bislang wenig getan: Sie bleiben männliche Monokulturen“, sagte Ana-Cristina Grohnert von EY einer Mitteilung zufolge. Allerdings vollziehe sich ein „Mentalitätswandel“. Immer mehr Unternehmen arbeiteten intensiv daran, dass mehr Frauen die Türen zu Führungestagen geöffnet würden.
Lediglich die Dax- und SDax-Unternehmen konnten ihren Frauenanteil steigern: Eine Frau kam jeweils neu hinzu. Im MDax lag der Frauenanteil bei lediglich 2,6 Prozent. Der Anteil der Unternehmen mit mindestens einer Frau im Vorstand beträgt im Dax derzeit 40 Prozent – der höchste Anteil unter den Indizes.
Am höchsten ist der Frauenanteil im Bereich Transport und Logistik (14 Prozent), an Platz zwei liegt die Telekommunikationsbranche (11 Prozent). Im Energiesektor ist indes derzeit kein einziges Vorstandsmitglied weiblich.
Die erst im Frühjahr gesetzlich festgelegte Frauenquote von 30 Prozent gilt lediglich für die Aufsichtsräte der gut 100 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland und tritt 2016 in Kraft. Eine Studie der Personalberatung Russell Reynolds aus dem Juni hatte gezeigt, dass nicht ganz die Hälfte der Unternehmen die Quote bereits erfüllt. Der Verein Frauen in die Aufsichtsräte (Fidar) hatte vergangene Woche den Unternehmen vorgeworfen, die Frauenquote zu ignorieren.
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