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Forscher über Antisemitismus„Hitler steht nicht wieder vor der Tür“

Auf Demos gegen den Gazakrieg werden Juden beschimpft. Dennoch könne man nicht von einer neuen Antisemitismuswelle sprechen, sagt Wolfgang Benz.

Der Gaza-Konflikt treibt pro-palästinenische Demonstranten auf die Straße, hier am Dienstag in Berlin. Bild: dpa
Antje Lang-Lendorff
Interview von Antje Lang-Lendorff

taz: Herr Benz, auf Demonstrationen gegen den Krieg in Gaza hört man zurzeit wüste Beschimpfungen gegen Juden. Haben wir es mit einer neuen Welle des Antisemitismus zu tun?

Wolfgang Benz: Keineswegs. Man muss ja doch die Dimensionen im Auge behalten. Wenn sich Fanatiker verschiedener Couleur zusammentun – junge arabische Muslime, Rechtsextreme Arm in Arm mit Linksextremen –, um ihre Wut über Israel auszudrücken, dann werden da leider auch antisemitische Parolen gegrölt. Aber es ist nicht gleich so, dass Hitler wieder vor der Tür steht und eine neue Lawine von Antisemitismus Deutschland unter sich begräbt. Es handelt sich um eine kleine Minderheit von Fanatikern und nicht um die Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Diese Minderheit bekommt jetzt eine Aufmerksamkeit, die sie von ihrem politischen und zahlenmäßigen Gewicht nicht verdient.

Ist es denn auch eine Minderheit unter den palästinafreundlichen Demonstranten?

Wie viele sind das denn? Das betrifft doch nur eine kleine Gruppe. Auch in der deutschen muslimischen Bevölkerung ist die radikale Ablehnung Israels eine Minderheitenposition. Seit Jahr und Tag wollen uns manche Leute glauben machen, dass der Islam mit Judenhass untrennbar verbunden wäre. Aber das ist falsch.

In Deutschland kommt es immer wieder zu Demonstrationen, wenn sich die Lage im Nahen Osten zuspitzt. Hat das jetzt eine neue Qualität?

Das sehe ich nicht so. Antisemitismus hat immer dieselbe abscheuliche Qualität. Wenn etwas neu ist, dann die Zunahme von Skepsis gegenüber der israelischen Politik. Die Stimmung gegenüber Israel unterliegt seit Jahren einer Erosion. Deshalb ist aber nicht jeder, der den Frieden wünscht und die israelische Politik kritisiert, ein Antisemit. Das wäre eine grobe Verkehrung von Tatsachen.

Ist denn die Vehemenz, mit der die Menschen auf die Straße gehen, heute eine andere?

Allenfalls entspricht die Stimmung dem drakonischen Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen. Diese militärische Wucht und diese Opferzahlen, die sind ja auch neu.

dpa
Im Interview: Wolfgang Benz

73, ist Historiker und leitete von 1990 bis 2011 das Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin.

Auf den Demos gab es Parolen wie „Kindermörder Israel“, „Tod Israel“ bis hin zu „Jude, Jude, feiges Schwein“. Welche Äußerungen sind für Sie als Meinungsäußerung noch im Rahmen, wo kippt es in Antisemitismus?

Im Rahmen ist da nichts. Auch „Kindermörder Israel“ ist ein nicht akzeptabler Schmähruf gegen Israel. Endgültig antisemitisch wird es, wenn man sagt „Jude, Jude, feiges Schwein“. Damit ist nicht mehr der Staat Israel und seine Organe gemeint, sondern der Jude. Das ist eine pauschale Diffamierung aller Individuen einer Gruppe. Insofern ist der Rubikon hier überschritten. Aber auch „Kindermörder Israel“ halte ich nicht für tolerabel.

Diesen Slogan kann man auch als Kritik am militärischen Vorgehen des Staates Israel verstehen.

Ja, aus Sicht der Bevölkerung ist das sogar nachvollziehbar. Die weinende, schreiende Mutter, die ihr getötetes Kind in die Kamera hält – das ist ein starkes Bild, das auch den engagierten Philosemiten berühren muss.

Die Berliner Polizei sagte zunächst, sie könne gegen Rufe wie „Jude, Jude, feiges Schwein“ nicht vorgehen, weil sie von der Staatsanwaltschaft als nicht volksverhetzend eingestuft würden. Was halten Sie von dieser Einschätzung?

Um Volksverhetzung handelt es sich immer dann, wenn Individuen pauschalisierend beleidigt werden, wenn man aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Gruppe Eigenschaften unterstellt. Insofern ist „Jude, Jude, feiges Schwein“ aus meiner Sicht durchaus volksverhetzend. Es gibt natürlich Richter, die da anders entscheiden. Aber aus Sicht der Antisemitismusforschung kann ich klar sagen: Hier ist der Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt.

Insofern hat sich die Polizei zu lax verhalten?

Ich denke schon. Wenn irgendwo Juden geschmäht werden, sollte die Polizei den Verdacht entwickeln, dass da eine Ordnungswidrigkeit stattfindet und dann zur Tat schreiten. Das erwarte ich von der Polizei. Die Polizeiführung findet das selbst inzwischen offenbar auch.

Sie erteilt jetzt per Versammlungsgesetz Auflagen, dass bestimmte Parolen nicht gerufen werden dürfen. Ob das greift, wird man am Freitag sehen: Dann findet in Berlin der alljährliche Al-Quds-Tag statt für eine „Befreiung Palästinas“. Auch ohne den Krieg in Gaza wurde Israel in der Vergangenheit dort heftig angegriffen. Rechnen Sie angesichts der aktuellen Lage mit einer Eskalation?

Das wird vermutlich ziemlich rabiat werden. Da treffen sich alle, die etwas gegen Israel haben, unterstützt von anderen, die generell gegen Juden sind. Das ist traditionell schon so, jetzt hat das auch noch Konjunktur. Ich fürchte, es wird schlimm zur Sache gehen.

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45 Kommentare

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  • Den muss ich aber noch loswerden, zum Thema "Antisemitismusforscher" Wolfgang Benz: Gestern zufällig "Titel Thesen Temperamente" so nebenbei gesehen: http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/431902_ttt-titel-thesen-temperamente/22626780_nahost-konflikt-und-antisemitismus?buchstabe=T

     

    Kurz, der Bericht war unsäglich. Genauso unsäglich aber war der Herr Professor, der einen (den) Grund für Antisemitismus darin sah, dass die Menschen glauben, nichts gegen Israel sagen zu dürfen (Dabei ist Israelkritik mittlerweile wirklich Volkssport).

    Benz perpetuiert mittlerweile die ältesten, plattesten antisemitischen Entlastungsstrategien.

    Vielleicht wird er im Alter, gemäß einer Redensart, der, der er eigentlich immer war - in jedem Fall ist er damit endgültig nicht mehr ernst zu nehmen.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Ja sicher, Hitler steht nicht wieder vor der Tür. Aber weil der Faschismus nun das Gesicht des "freiheitlichen" Wettbewerbs um ... trägt, ist der Kreislauf des geistigen Stillstandes auch nur noch deutlicher - konfusionierende Überproduktion von systemrationalem Kommunikationsmüll überall, der Tanz um den heißen Brei / das goldene Kalb eben!?

  • Toll ist die Rede des Bundespräsidenten zum Thema. Gauck unterscheidet zwischen Antisemitismus, der aus ausländischen Gesellschaften importiert wird und altem, autochthonen Antisemitismus. Damit bestätigt Gauck die Denke, es gebe eine historische, deutsche Erbschuld, für die Zuwanderer nicht zuständig sind. Der Türke, die Araberin mit deutschem Doppelpass ist unbelastet von der deutschen Geschichte – und kann sich auf den mitgebrachten Rassismus berufen. Und für die Quelle des importierten Antisemitismus – ob religiös verbrämtes Machtkalkül oder familiär gepflegte Rachegelüste - kann sich der Bundespräsident zwar ein bisschen empören, ist dem Grunde nach aber nicht zuständig. Der Doppelpass macht’s möglich.

  • D.J. et al

     

    P.S.: Anbei eine Wortmeldung von sicherlich kompetenterer Seite, da Innenbetrachtung:

     

    http://www.sueddeuts...raten-1.2059322

    Danke für dieses Hinweis.

     

    In der Tat rückt dieser Beitrag etwas gerade - daß es nämlich antisemitisch aufgeladene antiisrael-Haltungen in den islamischen Kommunities in 'schland nachhaltig gibt -

     

    was Wunder

    & - aber den meisten ist ein Lernprozess wie dem SZ-Autor nicht vergönnt;

     

    ja - aber den beschworenen tiefen Gegensatz zur Position

    Wolfgang Benz'

    seh ich nicht.

     

    Was die Volksverhetzung angeht, bezieht er -

    und so differenziert, unaufgeregt sachlich abwägend habe ich ihn vor Jahren bei Justiz&Nationalsozialismus erlebt - klar Kante;

     

    ist aber auch nüchtern-klarsichtig genug -

    "… Die weinende, schreiende Mutter, die ihr getötetes Kind in die Kamera hält – das ist ein starkes Bild, das auch den engagierten Philosemiten berühren muss.…"

    zu benennen

     

    und zeigt damit uneingeschränkt Verständnis für die

    "Kritik am militärischen Vorgehen des Staates Israel"(s).

     

    Das - mit Verlaub - ist Lichtjahre

    von unseren tibetanischen Gebetsmühlen Angie&Gauckie entfernt -

    die - wasch mir den Pelz - aber mach mich nicht nass - propagieren -

     

    Eine solidarisch-konstruktive

    Staatsdoktrin iS der

    Sicherheit Israels

    sieht wahrlich anders aus;

     

    daß angesichts der derzeitigen militärischen Auseinandersetzungen die Emotionen hochkochen und alte wie neue Ressentiments hochkochen und altekelige Süppchen gekocht werden -

    wen wunderts!

  • Wir müssen nur Frankreich blicken, um zu sehen, wo es hinführen kann

    Bald auch in Deutschland?

     

    Zitat:

    Frankreichs Juden fliehen vor dem wachsenden Hass seitens französischer Muslims

     

    Es wandern so viele französische Juden nach Israel aus wie noch nie – aus Angst. Denn in Frankreich steigen die antisemitischen Gewalttaten, mehr als die Hälfte der Juden fühlen sich bedroht.

    88 Prozent der französischen Juden beobachten eine zunehmende Feindseligkeit gegenüber ihrer Religion in den vergangenen fünf Jahren. 46 Prozent erwägen eine Auswanderung

     

    http://michael-mannheimer.info/2014/02/22/frankreichs-juden-fliehen-vor-dem-wachsenden-hass-seitens-franzoesischer-moslems/

  • D
    D.J.

    P.S.: Anbei eine Wortmeldung von sicherlich kompetenterer Seite, da Innenbetrachtung:

     

    http://www.sueddeutsche.de/politik/antisemitismus-unter-muslimen-der-hass-ist-voellig-ausser-kontrolle-geraten-1.2059322

    • @D.J.:

      "Innenbetrachtung" ist gleichbedeutend mit Kompetenz??

       

      Wohl eher nicht.

       

      (Andernfalls müssten ja wohl sämtliche "Innenbetrachter" stets zum selben Ergebnis kommen, nicht wahr?)

      • @Ella:

        Mir erscheinen seine Schilderungen plausibel. Wenn Sie damit nicht konform gehen, könnten Sie ja mal darlegen und begründen, wo er falsch liegt.

        • @Huitzilopochtli:

          Womit ich nicht konform gehe, habe ich doch klar und deutlich gesagt: nämlich mit der Behauptung, dass "Innenbetrachtung" mit Kompetenz gleichzusetzen sei.

           

          (Dasselbe gilt übrigens auch für die von Ihnen ersatzweise oder ergänzend angeführte Plausibilität als Kompetenznachweis: Plausibel erscheint einem in erster Linie das, was nicht in Konflikt zur eigenen Meinung/Perspektive steht.)

           

          Das impliziert nicht, dass Herr Mansour falsch liegt. Seine faktischen Aussagen widersprechen denen von Herrn Benz ja auch gar nicht.

           

          Eine Aussage wie "Hass auf Juden ist ein Teil der Erziehung in manchen muslimischen Familien auch in Deutschland" hat allerdings einen Erkenntnisgewinn, der gegen Null geht, solange "manche" nicht quantifiziert wird. Und das ist eine Leistung, die nur die Forschung erbringen kann.

          • @Ella:

            Plausibel erscheint einem, was halbwegs widerspruchfrei ist und sich mit der eigenen Lebenserfahrung deckt. Das ist zunächst einmal nicht verwerflich, sondern höchst vernünftig.

            Umgekehrt gibt es eine Neigung in den sog. Sozialwissenschaften, jeglicher eigener Erfahrung zu misstrauen (das denunzierte gesunde Volksempfinden), und nur seine zweifelhaften Messreihen mit unvollständiger Datenbasis und dem ständigen Verwechseln von Kausalität und Korrelation gelten lassen zu wollen.

            Die Sozialwissenschaften sind eben keine exakte Wissenschaft, sondern haben durchaus einen ideologischen Hintergrund, eine gesellschaftliche Agenda.

            Oft genug habe ich den Eindruck, dass es bei einer Untersuchung, einem Paper, nur um den Knalleffekt geht, um, mal wieder, den Nachweis, dass alle bisherigen (populären) Annahmen falsch waren und dass es weitergehenden Forschungsbedarf (mit den entsprechenden Budgets) gibt.

             

            Ja, Sie verstehen mich richtig: Mich beeindruckt mit Soziosprech bedrucktes Papier nicht die Bohne.

            • @Huitzilopochtli:

              Wäre (empfundene) Plausibilität eine Frage logischer Konsistenz, dann wäre diese Welt nicht voll von Spinnern, die an Chemtrails, gefakte Mondlandungen, eine Beteiligung der US-Regierung an 9/11 oder das jüdische (neuerdings islamische) Streben nach der Weltherrschaft glauben. (Alternativ auch an Astrologie, Ufos, Feng Shui, Bachblüten usw.) All diese Dinge erscheinen irrsinnig vielen Menschen irrsinnig plausibel, was sicher nicht an ihrer jeweiligen Widerspruchsfreiheit liegt, sondern vielmehr an der psychischen Disposition der Rezipienten.

               

              Nicht allein deshalb sind subjektive Urteile und Überzeugungen selbstverständlich niemals ein Ersatz für objektive Beobachtungen bzw. Messungen. Und natürlich lassen sich aus individueller Erfahrung (oder deren subjektiver Interpretation) keine allgemeinen Aussagen ableiten. Um das zu wissen, muss man wirklich kein Sozialwissenschaftler sein. Ein wenig Ahnung von Wissenschaftstheorie reicht schon, und im Zweifelsfall hilft sogar die Logik.

               

              Sehr aufschlussreich ist allerdings, dass Sie Wissenschaftlichkeit als "Denunzierung des gesunden Volksempfindens" bezeichnen. Denn das "gesunde Volksempfinden" ist bekanntlich ein Begriff und Konzept aus dem Nationalsozialismus, dessen Funktion es war, im Namen der Nazi-Ideologie begangenes und gesprochenes Unrecht zu rechtfertigen. (Nicht, dass mir nicht vorher schon klar gewesen wäre, wo Sie zu verorten sind.)

               

              Von der Realität und/oder Methodik sozialwissenschaftlicher Forschung haben Sie erkennbar keine Ahnung. (Der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität ist triviales Grundwissen; die "zweifelhaften Messreihen mit unvollständiger Datenbasis" sind ein Produkt Ihrer Phantasie, der "ideologische Hintergrund" und die "gesellschaftliche Agenda" ebenfalls.)

               

              Macht aber nichts. Jeder darf auf seine Ignoranz so stolz sein, wie er möchte.

              • @Ella:

                Und weiter gehts:

                 

                1) Die "Richtigkeit" einer empfunden Plausibilität hängt natürlich entscheidend vom Rezipienten ab, da haben Sie recht. Ich nehme ganz unbescheiden für mich in Anspruch, dass ich über ausreichend Bildung und Kognition verfüge, um mir ein eigenes Bild von der Welt zu machen und meine Urteils- und Analysefähigkeit für Alles und Jedes nicht an sog. Experten deligieren muss, die mir jeden Scheiß der Welt alle paar Jahre ( je nach politischer und gesellschaftlicher Grosswetterlage) neu erklären.

                • @Huitzilopochtli:

                  2) Natürlich ergänzen und bereichern Studien und Messungen diese meine Grundanschauungen, erstmal.

                  Sozialwissenschaften ist ein diffuser Sammelbegriff, unter dem sich alles subsumieren lässt, was irgendwie mit dem Menschen zu tun hat. Unter diesem Oberbegriff kann man natürlich mit den Grundbegriffen der Wissenschaftstheorie Wissenschaft simulieren bzw. betreiben; bei dieser Art der nichtexakten Wissenschaft ist aber die Denkschule, die Grundausrichtung, auch das Menschenbild, Ethos usw. usf. desjenigen, der diese Wissenschaft betreibt,sehr relevant. Man kann also sehr wohl von einer Ideenlehre, einer Ideologie dahinter sprechen.

                  Realität und Methodik der aktuellen Sozialwissenschaften muss ich nicht im Detail abrufbar haben, um Ihnen auf den Kopf zusagen, dass bei ähnlichen sozialwissenschaftlichen Fragestellungen ganz unterschiedliche Ergebnisse herauskommen. Ich schenke also den Untersuchungen Vertrauen, denen ich glauben will - ganz so, wie auch Sie es tun.

                   

                  Grade mal so ergoogelt:

                  http://www.wzb.eu/sites/default/files/u252/s21-25_koopmans.pdf

                   

                  Wie deckt sich das mit den Aussagen von Hr. Benz im Interview?

                  Egal, Sie wollen eben etwas anderes glauben, aber dann bauen Sie bitte keine Nebelwand grotesker Wissenschaftsanmutung, mit der Sie Ihre (erkennbaren) Affekte legitimieren wollen.

                   

                  Noch'n Link:

                  http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Themen/Politik_Gesellschaft/EXpertenkreis_Antisemmitismus/bericht.pdf?__blob=publicationFile

                  Zwar keine empirische Untersuchung, aber eine seriöse Betrachtung von einer Quelle, die auch Sie nicht als rechtspopulistisch bezeichnen können.

                  • @Huitzilopochtli:

                    3) Natürlich habe ich nicht (echte) "Wissenschaftlichkeit als "Denunzierung des gesunden Volksempfindens" bezeichnet, sondern eine Neigung bei manchen sog. Sozialwissenschaftlern, dem tumben Volk jegliche scheinbaren Gewissheiten auszutreiben, eine Neigung zum Dekonstruktivismus -> siehe gesellschaftliche Agenda.

                    Das "gesunde Volksempfinden" dürfen Sie als ironisches Zitat verstehen, denn genauso abwertend, präfaschistisch, verstehen Manche dieses Wissenschaftermilieu bzw, die berichtende Presse den tumben Toren, den man erziehen muss.

                     

                    4) Dass Sie daraufhin mit einem diagnostischen Schnellschuss mich pfeilgerade als Nationalsozialisten entlarvt haben, diskreditiert Sie persönlich (ich stelle auch keine Vermutungen an, woher Ihre Vehemenz bei diesem Thema herrührt, z.b. Konvertitin etc.).

                     

                    5) Sie schreiben: "Der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität ist triviales Grundwissen".

                    Ja, sollte man meinen. Warum begegnet mir diese Verwechslung dann ständig?,

                     

                    6) Wer hier auf seine Ignoranz stolz ist, das ist doch sehr die Frage. Ganz augenscheinlich bewegen Sie sich im luftleeren Raum eines akademischen Milieus, das die Phalanx seiner Buchrücken für die Wirklichkeit hält.

                    Die durch nichts gerechtfertigte Arroganz, mit der Sie z.B. die Lebenserfahrung einer Kommentatorin @FLORENCE abbügeln, zeigt, welches Geistes Kind Sie sind.

                    • @Huitzilopochtli:

                      1) Ich bin nicht überrascht, dass Sie es nun nicht so gemeint haben wollen, aber in Ihrer Behauptung, die Sozialwissenschaften denunzierten(!) "das gesunde Volksempfinden“, war erkennbar nicht der kleinste Ansatz von Ironie enthalten. Der Bezug auf das "gesunde Volksempfinden“ war vielmehr klar affirmativ. Der Vorwurf an die Wissenschaft war ernst gemeint. Nicht nur die verwendete Sprache ("gesundes Volksempfinden") entstammt in diesem Fall dem Nationalsozialismus, sondern auch die damit verbundenen Konzepte und Denkmuster (auch im Nationalsozialismus war ein Denunziant, wer sich nicht dem "gesunden Volksempfinden“ anschloss; auch die Nazis misstrauten der Wissenschaft zutiefst). Und ein Ausrutscher ist das sicher nicht bei Ihnen. Ich habe letzte Woche ein wenig mitgelesen. Immer wieder verwenden Sie rechtes Vokabular, immer wieder kommen von Ihnen völkische oder rassistische Argumente.

                       

                      2) Weshalb Ihnen die Verwechslung zwischen Korrelation und Kausaliät ständig begegnet, kann ich nicht beantworten. Ich weiß auch nicht, ob es überhaupt so ist. Mir selbst begegnet diese Verwechslung allerdings auch ab und an, hauptsächlich aber dann, wenn Journalisten über medizinische Studien berichten.

                       

                      3) Was die Userin "Florence" betrifft, so werde ich tatsächlich arrogant, wenn jemand, der von anderen lauthals "Zahlen, Daten, Fakten" fordert, sich gleichzeitig einbildet, der eigene Standpunkt sei durch den Verweis auf die eigene (angebliche) "Lebenserfahrung" ausreichend belegt.

                    • @Huitzilopochtli:

                      Ergänzung zu 5)

                      (Verwechslung von Korrelation und Kausalität):

                       

                      Häufigstes bewusstes Dummstellen bei dieser Art Verwechslung: Das Erklären von u.A. Devianz mit der sog. sozialen Lage. Dass die sog. soziale Lage wiederum, jedenfalls mittelfristig, von inneren Haltungen, Mentalitäten, auch kulturellen Prägungen abhängt, möchte man dabei geflissentlich übersehen.

  • D
    D.J.

    Herr Benz hat es sich in den letzten Jahren zur Aufgabe gemacht, Parallelen zwischen sog. Islamophobie und Antisemitismus aufzuweisen. Dieser Versuch ist wie jeder Vergleich zunächst legitim, führt aber bei ihm, da er eine recht ideologische Denkweise hat, dazu, einige Dinge auszuklammern. Denn es ist tatsächlich eine neue (bzw. lange nicht in Europa gesehene) Form des Antisemitismus, wenn, wie in Frankreich und Brüssel Juden wegen ihres Judeseins wahllos abgeschlachtet werden - das war übrigens vor dem Gazakrieg. Hoffen wir, dass das D erspart bleibt.

    • @D.J.:

      Ach, wirklich?

       

      Herr Benz ist ein (auch international) renommierter Experte für Antisemitismus- und Vorurteilsforschung, der, nachdem er die Parallelen zwischen Islamophobie und Antisemitismus aufgezeigt hat (und nicht etwa: "aufzuzeigen VERSUCHT hat"), ins Visier derer geraten ist, die mit antimuslimischer Demagogie ihre Brötchen verdienen, allen voran Henryk Broder, der fortan bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen Herrn Benz polemisierte.

       

      Einer von den beiden ist zwar tatsächlich Ideologe, aber das ist sicher nicht Herr Benz.

      • D
        D.J.
        @Ella:

        Ich geben Ihnen teilweise Recht: Ich kenne Broders Kritik an ihm - und wie oft schießt er weit übers Ziel hinaus. Ideologen sind sicherlich beide.

        • @D.J.:

          Noch einmal: Nein.

           

          Ideologe ist nur einer von den beiden, und der heißt Broder.

      • @Ella:

        Die von Herrn Benz aufgezeigten Parallelen gibt es zwar, aber eben nur partiell. Insgesamt ist die sog. Islamophobie (eine plump manipulative Wortschöpfung) mit Antisemitismus nicht vergleichbar.

        Dass der Herr Professor Benz ein renommierter Experte ist, nun, das mag einen autoritätsfixierten Charakter beeindrucken, enthebt ihn aber noch nicht der kritischen Betrachtung.

        • @Huitzilopochtli:

          Weder ist "Islamophobie" eine plump manipulative Wortschöpfung, noch gibt es die von Herrn Benz aufgezeigten Parallelen nur partiell.

           

          (Aber vielleicht meinten Sie ja: "Es gibt nur partiell Parallelen". Das allerdings müsste nicht eigens erwähnt werden, denn dass Islamophobie und Antisemitismus exakt deckungsgleich seien, hat nie jemand behauptet, zuallerletzt Herr Benz - wäre ja auch dämlich.)

           

          Einen Wissenschaftler als "Ideologen" zu bezeichnen, weil er zu Ergebnissen kommt, die einem missfallen, ist keine "kritische Betrachtung", sondern eine versuchte Diskreditierung.

           

          Und wer den Hinweis darauf, dass besagter Wissenschaftler in Fachkreisen ein hohes Ansehen genießt (was sowohl für Kompetenz als auch für Seriosität spricht), damit zu kontern versucht, dass er "Autoritätsfixiertheit" unterstellt, dem fehlt es offensichtlich an Argumenten.

          • @Ella:

            Da weiß man ja gar nicht wo man anfangen soll...

            Also, der Reihe nach:

            1) Natürlich ist "Islamophopie" ein manipulativer Begriff mit erkennbar schlichter Absicht. Er soll jede legitime Kritik am Islam in die Nähe einer klinischen Zwangsstörung rücken.

            Nebenbei: Zu diesem Begriff habe ich gerade eine interessante Seite ergoogelt: http://www.heiko-heinisch.net/der-begriff-islamophobie/

            2) Was der Unterschied ist zwischen" Parallelen, die nur partiell existieren" (mein Text) und " nur partiellen Parallelen" (wie Sie es mir als korrekt soufflieren wollen) bleibt Ihr Geheimnis. Wenn Sie nichts Gehaltvolleres in die Debatte werfen können, können Sie sich das schenken.

            3) Ich schrieb "Insgesamt ist die sog. Islamophobie [...] mit Antisemitismus nicht vergleichbar."

            Erkennbar habe ich nicht unterstellt, dass Benz die beiden Phänomene als exakt identisch sieht. Dass es eine solche Deckungsgleichheit nie geben kann ist eine Binse, die Sie mir mit grosser Pose um die Ohren schlagen.

            4) Zu Ihrem Textverständnis: Nicht ich habe Benz als Ideologen bezeichnet, sondern der Vorposter D.J.

             

            5) Zum Autoritätsfixierten: Die Qualität eines Textes steht für sich alleine und hat meiner Ansicht nach nicht werbewirksamen Begleit- und Verkaufssound "renommierter Experte", "international anerkannt, "bekannt aus Funk und Fernsehen" nötig.

          • @Ella:

            Da weiß man ja gar nicht wo man anfangen soll...

            Also, der Reihe nach:

            1) Natürlich ist "Islamophopie" ein manipulativer Begriff mit erkennbar schlichter Absicht. Er soll jede legitime Kritik am Islam in die Nähe einer klinischen Zwangsstörung rücken.

            Nebenbei: Zu diesem Begriff habe ich gerade eine interessante Seite ergoogelt: http://www.heiko-heinisch.net/der-begriff-islamophobie/

             

            2) Was der Unterschied ist zwischen" Parallelen, die nur partiell existieren" (mein Text) und " nur partiellen Parallelen" (wie Sie es mir als korrekt soufflieren wollen) bleibt Ihr Geheimnis. Wenn Sie nichts Gehaltvolleres in die Debatte werfen können, können Sie sich das schenken.

            3) Ich schrieb "Insgesamt ist die sog. Islamophobie [...] mit Antisemitismus nicht vergleichbar."

            Erkennbar habe ich nicht unterstellt, dass Benz die beiden Phänomene als exakt identisch sieht. Dass es eine solche Deckungsgleichheit nie geben kann ist eine Binse, die Sie mir mit grosser Pose um die Ohren schlagen.

            4) Zu Ihrem Textverständnis: Nicht ich habe Benz als Ideologen bezeichnet, sondern der Vorposter D.J.

             

            5) Zum Autoritätsfixierten: Die Qualität eines Textes steht für sich alleine und hat meiner Ansicht nach nicht werbewirksamen Begleit- und Verkaufssound "renommierter Experte", "international anerkannt, "bekannt aus Funk und Fernsehen" nötig.

            • @Huitzilopochtli:

              1) Zu Ihrem Textverständnis: Mit keinem Wort habe ich gesagt, Sie hätten Benz als Ideologen bezeichnet. 2) Zu Ihrem Logikverständnis: Wenn Sie den Unterschied zwischen der Aussage: "Die von Benz aufgezeigten Parallelen zwischen A und I gibt es nur partiell" und der Aussage: "Zwischen A und I gibt es nur partiell Parallelen" wirklich nicht begreifen, so ist das bedauerlich, erklärt aber andererseits so einiges.

              3) Zu Ihrem Sprachverständnis: Das Formativ "-phob" drückt (ich zitiere den Duden, damit Sie’s glauben) "aus, dass etwas abgelehnt wird, dass eine Abneigung gegen etwas besteht". Als Suffix kommt es in der Bildungssprache schon sehr viel länger vor, als der psychiatrische Fachterminus "Phobie" existiert (und nein, eine Phobie ist übrigens keine Zwangsstörung). Die Begriffspaare anglophil/anglophob, frankophil/frankophob, bibliophil/bibliophob sind ja bekannt.

              "Islamophobie" - ich zitiere noch einmal den Duden - bedeutet somit: "Abneigung gegen den Islam [und seine Anhänger]; negative, feindliche Einstellung gegenüber Muslimen.", es handelt sich also um ein Ressentiment.

              (Und ja, mir ist klar, dass es haufenweise Dödel gibt, die anderes behaupten, weil sie schon mal von Phobien gehört haben, oder weil sie Etymologie und Semantik nicht auseinanderhalten können, oder weil es ihnen argumentativ einfach super in den Kram passt. Oft kommen auch alle drei Gründe zusammen, wie in Ihrem Fall.)

              4) Zu Ihrer Begriffsfähigkeit: Ob ein Text für sich spricht (was in Wahrheit auch nur begrenzt zutrifft), steht hier gar nicht zu Debatte. D.J. hat über die PERSON Benz geredet, nicht über irgendeinen Text, als er ihm das Label "Ideologe" anzukleben versucht hat. Wenn eine PERSON begründungslos als Ideologe bezeichnet wird, dann ist sehr wohl relevant, welche Reputation diese PERSON in wissenschaftlichen Fachkreisen genießt, sofern man anzuerkennen bereit ist, dass Forschung zumindest in ihrem Anspruch der Rationalität verpflichtet ist.

              • @Ella:

                Natürlich haben Sie mir die Bezeichnung von Benz als Ideologen untergeschoben.

                Sie haben auf meinen Post geantwortet und folgendes in einem Satz geschrieben:

                "Einen Wissenschaftler als "Ideologen" zu bezeichnen, weil er zu Ergebnissen kommt, die einem missfallen, ist keine "kritische Betrachtung", sondern eine versuchte Diskreditierung."

                Die "kritische Betrachtung" stammt von mir, D.J. hatte das nicht geschrieben.

                Es war also ganz klar ich gemeint.

                 

                Ob ein Aspekt eines Vergleichs vollständig identisch ist, oder nicht; oder aber ob mehrere Apekte vollständig identisch sind, die Gesamtheit der Apekte aber nicht, ist vollkommen wurscht.

                 

                Beim Begriff Islamophob hätte ich vielleicht genauer von einer Angststörung schreiben können, die Intention, mit der dieser Begriff entwickelt wurde und gebraucht wird, ist diesselbe. Ich habe keine Lust, mich ständig zu wiederholen. Lesen Sie den Inhalt des von mir geposteten Links dazu. Den schreibt im übrigen auch ein Wissenschaftler.

                 

                Zur Person Benz: International mehr oder weniger renommiert sind viele, Benz' Thesen sind mittlerweile durchaus nicht unumstritten, das von Ihnen hervorgehobene Renomme ist , sagen wir mal, überholt.

                 

                Ihre Strategie hier ist mir längst klar: Sie haben in der Sache hier nichts, aber auch gar nichts substantiell beizusteuern bzw. müssten, wenn Sie die Hosen herunterlassen würden, Farbe bekennen.

                Ihre einzige Möglichkeit ist offensichtlich, Begriffsklärung und Haarspaltereien zu betreiben.

                Auf echte Argumente von mir gehen Sie überhaupt nicht ein.

                Ich unterstelle Ihnen radikale islamische bis islamistische, jedenfalls nicht grundgesetzkompatible Ansichten zu denen zu stehen Sie nicht die Traute haben.

                 

                Für mich ist diese Schwachsinnsdiskussion damit beendet.

        • @Huitzilopochtli:

          Apropos "Brötchen verdienen": Die im Bereich Sozialindustrie, Migrationsforschung, Wirklichkeitsdekonstruktion et. al. umgesetzten Beträge sind um einige Zehnerpotenzen höher als das Zeilenhonorar eines Henryk Broder.

          • @Huitzilopochtli:

            Das Zeilenhonorar von Henryk Broder kenne ich nicht; ich weiß aber, dass seine antimuslimischen Schriften und Verlautbarungen in gewissen Kreisen äußerst großen Zuspruch finden (unter anderem bei einem norwegischen Massenmörder).

             

            "Hurra, wir kapitulieren" stand monatelang auf der Bestseller-Liste des Spiegels. Insofern darf man davon ausgehen, dass Hetze gegen muslimische Migranten in diesem Land erheblich einträglicher ist als ein Job in der Forschung. Oder als Sozialarbeiter.

            • @Ella:

              Dass Sie Broder, der in Breiviks wirrem Text zusammen mit 500 anderen Fussnoten zitiert wurde, implizit für das Massaker mitverantwortlich machen, ist intellektuell unredlich und moralisch unanständig.

              • @Huitzilopochtli:

                "Fußnoten", ja?

                 

                Tatsächlich handelt sich um dezidiert antimuslimische Äußerungen Broders, die Breivik dazu dienen, die geplanten Anschläge zu legitimieren. (Dasselbe gilt für Äußerungen von Geert Wilders, Robert Spencer, Sarrazin, Daniel Pipes usw. - die gesamte Crème de la Crème der sogenannten "Islamkritik" wird in Breiviks "Manifest" zustimmend zitiert.)

                 

                "Intellektuell unredlich und moralisch unanständig" ist es, wenn Demagogen ihre Hände in Unschuld waschen, nachdem unter Bezugnahme auf ihre Botschaften Blut vergossen wurde. Wer der westlichen Welt "Kapitulation" vor der sogenannten "Islamisierung" vorwirft, der darf sich nicht wundern, wenn das von einigen Fans als Appell zum militanten Widerstand aufgefasst wird.

  • Herr Benz macht es sich an der ein- oder anderen Stelle zu einfach.

     

    "Ist denn die Vehemenz, mit der die Menschen auf die Straße gehen, heute eine andere? Allenfalls entspricht die Stimmung dem drakonischen Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen. Diese militärische Wucht und diese Opferzahlen, die sind ja auch neu. "

     

    Damit stellt er das Ausmaß und die Militanz der Ausschreitungen und physischen Angriffe in einen legitimen Zusammenhang mit den Kriegstoten in Nahost. Wäre bei, sagen wir mal 2.000 Toten dann auch Totschlag hierzulande legitim, oder zumindest nachvollziehbar? (bei mehreren hunderttausend Toten Syrien dürfte man dann ja noch ganz anders gegen Exil-Syrer hierzulande vorgehen).

     

    Im übrigen bestreite ich, dass Antisemitismus unter deutschen Muslimen eine Minderheitenpostion wäre. Nach meiner Erfahrung ist das Common-Sense.

     

    Der durchschaubare Versuch, die Ereignisse der letzten Tage als reines Polizeiproblem zu deklarieren, ist feige und zum scheitern verurteilt - jedes Taktieren und Verzögern der Diskussion darüber wird später doppelt und dreifach bezahlt werden müssen und ist irgendwann ein nicht mehr beherrschbares Problem, auch nicht mit Polizeimitteln.

    "Der Verfassungsstaat lebt von Voraussetzungen, die er selber nicht schaffen bzw. garantieren kann", dieser Satz gilt mehr denn je. Man kann nicht ungestraft bevölkerungspolitisch gesellschaftliche Realitäten schaffen bzw. zulassen und fromme Wünsche, dass doch bitteschön die FDGO beachtet werden solle, hinterherschicken.

    • @Huitzilopochtli:

      Schön auf dem Punkt gebracht und analysiert. Die wenigsten hier haben wirklich unter Muslimen und Islamisten gelebt, sonst würden sie anders reden.

  • vor der Tür steht der herr hitler auch nicht, er hat ja noch nie das deutsche Wohnzimmer verlassen. Auch wenn man ja sich in D gerne vorgaukelt, den Herren längst aus dem Haus verwiesen zu haben und ihn jetzt überall, nur nicht bei sich, ausfindig machen will. Übrigens den deutschen Nazismus auf Antisemtismus zu reduzieren, ist an Zynismus kaum zu überbieten. Verfolgt und vernichtet wurden ja im deutschen Namen und unter tatkräftiger Unterstützung der deutschen Bevölkerung Sinti und Roma, Homosexuelle, Menschen mit Behinderung, Slawen, Kommunisten, Widerständler usw. Wenn man sich die antirussische Hetze heute anschaut, scheint das alles in diesem Lande schon wieder vergessen zu sein. Mehr als zu einem rituellen Gedenken an die Opfer reicht es nicht. Darüber täuscht auch nicht diese verlogene Überidentifzierung mit Israel.

    • @salvo:

      und so ist ganz schnell der Putinismus als Antifaschismus maskiert worden. Niemand ist hier antirussisch, und Sie wissen das, Sie kochen hier nur auf dem Rücken der Juden ihr Propagandasüppchen im Auftrag einer Neufaschistischen Diktatur.Es geht um Putin u seine Politik nicht um die Russen im Allgemeinen!

  • dedre obererstew grundsatz des strafrechts für richter ist die "verhältnismässiogkeit".

    zensurfreigheut ist noch mal extra zu der maßgabe: sowenig kriminalsierung wie möglich!!

     

    sollen die sich da in gaza kommentarlos, auf einer gegendemo dazu, massenweise abschlachten lassen??

    mit risikolosen drohnen oder fast unangreifbaren extrewm effektiven kampfbombern?

    da sitzt auch der eine oder andere reale jude, mindestens eine hochqualifizierte (über 30 %!!) minderheit, drin!!

     

    verhältnissmäsigkeit, ort, zeit, leute, da kennen die auch "vor ort".

     

    die taz kennt demoberichterstattung "eigentlich" aus dem ff...

  • Mich würde einfach mal interessieren, woher der Herr Benz seine Weisheit bezieht, dass es unter den Muslimen in Deutschland eine radikale Minderheitenmeinung ist, nach der Israel abgelehnt und Juden gehasst werden. Zahlen, Daten, Fakten? Und wieder sind wohl islamophobe Kreise schuld, dass sie diese Theorie verbreiten? Wie abstrus ist denn das? Klar wird der Überbringer einer schlechten Botschaft meist mit dieser identifiziert und gehasst, allerdings muss man nur in den Koran schauen, da finden sich die Juden- und Christenfeindliche Suren en Masse. Der Koran gilt unter den Muslimen als das Wort Gottes. Kann Herr Benz Arabisch, hat den Koran im Original gelesen (wie ich)? Hat er selbst Kontakt mit Muslimen verschiedenster Provenienz hier in Deutschland und kann sich mit jenen in ihrer Sprache unterhalten? Weiß er, dass gerade Konvertiten, unter ihnen einen Menge "Biodeutscher" am Radikalsten argumentieren und den Koran wortwörtlich nehmen? Ach ja....die Antisemiten sind immer die anderen gell? So geht der...äh,die...Realitätsverweigerung.

    • @Florence:

      Herr Benz wird seine "Weisheit" wohl aus der Forschung nehmen, er ist ja Wissenschaftler. Die Prävalenz eines Ressentiments lässt sich messen, und Sozialwissenschaftler wissen auch, wie das geht.

       

      Während Sie lauthals nach "Zahlen, Daten, Fakten" schreien, fällt allerdings auf, dass Sie für Ihre eigene Meinung nichts dergleichen vorzuweisen haben.

      • @Ella:

        Glauben heißt nicht Wissen. Mein Wissen, Wissenschaft und Erfahrung eines gesamten Lebens in Personalunion, d.i.Islamwissenschaft+Ethnologie+Arabisch-Übersetzerin+langes Dasein in arabischen/islamischen/islamistischen Staaten (in Nahost, Afrika und Asien) und Stadtvierteln migrantischer Natur (hierzulande sowie Europa/USA)+private institutionelle Verbindung. Ana shaahida-eine Zeugin, würde es auf Arabisch heißen, ich bezeuge. Irrelevant für Sie, die Sie glauben zu meinen. Ja, da haben schon viele dran glauben müssen, nicht wahr?

        • @Florence:

          Aha.

          Und wo in dieser wirren Tirade waren jetzt "Zahlen, Daten, Fakten", wie Sie sie von Herrn Benz eingefordert haben??

          • @Ella:

            Ach und Sie können außer "Aha", tausend sinnlose Fragen, Polemisierungen, Provokationen und Abwertungen von einzelnen Personen hier nichts Sinnvolles zum Thema oder zur Diskussion beitragen, dann ist es doch besser -frei nach Dieter Nuhr-: "Einfach mal Fresse halten". Und schmeißen Sie nicht mit Fremdwörtern um sich, wenn Sie deren Bedeutung schon im Deutschen nicht erkennen können.

    • @Florence:

      Damit die Araber, die Moslems und Islamisten was denn Umgang mit Juden (und auch die Opferzahlen) anbelangt uns Europäer und Christen toppen können, müssen die sich aber noch ganz schön ins Zeug legen.

      • D
        D.J.
        @mrf:

        Angesichts des 14. und selbstverständlich des 20. Jahrhunderts ist das ohne Zweifel richtig - trotz der Erfindung des gelben Flecks und zahlreicher Pogrome war die Rechtssicherheit der Juden unter islamischer Herrschaft insgesamt meist etwas größer. Ich verstehe dennoch nicht, inwieweit das ein Widerspruch zu dem von @Florence Gesagten sein soll. Können Sie mir da weiterhelfen?

        • @D.J.:

          Florence unterstellt den Muslimen mehrheitlich Antisemitisch zu sein indem Sie eine Quelle aus dem 7. Jh in die Hand nimmt. Es ist zwar immer noch nicht ausgeschlossen, dass dem so ist, aber der Koran reicht da nicht aus.

        • @D.J.:

          Den Koran lesen schön und gut aber man muss die Texte und Aussagen auch zeitlich einordnen. Judenhass, Pogrome gegen Juden, Judenverbrennungen, Antisemitismus und ähnliches haben wir Europäer und Christen nach Nordafrika, Arabien und Persien sozusagen exportiert. Juden (und Christen) waren da auch nie vollkommen gleichberechtigt aber nicht so rechtlos und diskriminiert wie in Europa.

          Wir Europäer und die Christen sind also mitschuldig an die heutige Misere im Nahen Osten.

      • @mrf:

        Super, MRF - das war wirklich ein sehr hilfreicher Hinweis !