Folgen der Klimakrise: Deutsches Getreide wird schlechter
Agrarverbände beobachten, dass sich das Getreide durch die Klimakrise weniger zum Brotbacken und Brauen eignet. Sie warnen vor Importabhängigkeit.
Selbst durchschnittliche Ernten seien keine Selbstverständlichkeit mehr. Courbier warnte vor einer Importabhängigkeit und forderte eine nachhaltige Produktionssteigerung, Technologieoffenheit und „keine Denkverbote im Hinblick auf neue Anbau- und Behandlungsmethoden“. Auch in der ökologischen Landwirtschaft ist nach Angaben von Peter Röhrig, Vorstandsmitglied des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), eine Verschlechterung der Getreidequalität zu beobachten. „In Regionen mit zuletzt häufigeren Niederschlägen hat dies beispielsweise die Backfähigkeit des Getreides zum Teil verschlechtert, andernorts sind verbesserte Qualitäten zu erwarten“, erklärte Röhrig auf Anfrage des RND.
Folgen des Klimawandels deutlich
Der Deutsche Bauernverband (DBV) rechnet derweil 2025 mit einer besseren Getreideernte als in den beiden Vorjahren. Die erwartete Menge steige auf 43,5 Millionen Tonnen nach 39 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr, teilte der Verband in Berlin mit.
Gleichzeitig lägen je nach Region und Standort bei den meisten Kulturen sehr große Ertragsspannen vor. In vielen Regionen habe die Qualität zum Teil auch erheblich unter wochenlang teils sehr intensiven Niederschlägen gelitten. „Auch wenn die Erntemenge endlich einmal wieder im durchschnittlichen Bereich liegt, macht sie doch erneut die spürbaren Folgen des Klimawandels deutlich“, sagte Verbandspräsident Rukwied.
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