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Folge von fremdenfeindlichen ProtestenDie Menschen meiden Dresden

Die Zahl der Übernachtungen ging im ersten Halbjahr 2015 zurück. Vor allem Jugendgruppen mit vielen ausländischen Kindern stornierten ihre Reise.

Wunderschön und beinahe menschenleer: Dresdens Altstadt-Ensemble Foto: dpa

Essen dpa | Die fremdenfeindlichen Proteste gegen Flüchtlinge in Teilen Deutschlands belasten nach Expertenaussagen den inländischen Tourismus. Innerhalb der Bundesrepublik gebe es durchaus Auswirkungen, sagte der Leiter der Marktforschung in der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen, Matthias Gilbrich, am Mittwoch in Essen beim bundesweiten fvw-Tourismuskongress.

So verzeichne Dresden einen Rückgang bei den Übernachtungen für das erste Halbjahr. Absagen kämen etwa von Schulklassen oder Jugendgruppen mit vielen ausländischen Kindern, deren Betreuer sich Sorgen um die Sicherheit machten.

Aus dem Ausland gebe es dagegen wenig Reaktionen oder gar Absagen, sagte der Tourismusfachmann. Die Berichte würden dort offenbar weniger wahrgenommen. Wenn Gäste absagen wollten, appelliere er an sie, jetzt erst recht zu kommen und sich nicht von einer verschwindend kleinen Minderheit abschrecken zu lassen. In vielen Fällen ließen sich Gäste davon überzeugen. Unter dem Strich rechne er für Sachsen und das Gesamtjahr aber nicht mit Einbußen, sagte Gilbrich.

Weltweit werde die demonstrativ freundliche Aufnahme der Flüchtlinge in Deutschland stark beachtet, sagte der Vorsitzende des Auslandsausschusses im Tourismusverband DRV, Hans-Dieter Lohneis. „Das hat unser Image in der Welt enorm verbessert.“ Als irritierend bezeichnete er die Wiedereinführung von Kontrollen an der Grenze zu Österreich.

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33 Kommentare

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  • Sehr schade für Dresden, denn es ist eine unglaublich schöne Stadt mit liebenswerten Menschen. Ich habe dort studiert und 4 Jahre gelebt. Leider gibt es sie wirklich, die braunen Hohlköpfe. Dresden sollte alles tun um weitere Imageschäden zu vermeiden.

  • So macht man sich das einfach. Die Nazis sind schuld.

    Ich war zwei Mal in Dresden und habe keine Nazis getroffen, aber die einzig gastfreundlichen Menschen dort waren die paar Migranten, die in den Hotelbereichen arbeiten.

     

    Dresden liegt vom Westen aus in der hintersten Ecke. Wer zuerst mal umweltfreundlich wie ich mit dem Zug dahin wollte, wird nach der Fahrt einen Horror haben. Die Gleise dorthin sind in einem Zustand, dass man sie niemanden zumuten kann. Bahnhöfe, auf denen auch gehbehinderte zurecht kommen, scheinen auch eher selten zu sein. Wer will schon Behinderte in der Stadt haben.

    Flugzeug? Dresden hat einen Flughafen. auf dem man mit Glück mal ein Brötchen erhalten kann. Raucherlongues, gar hinter dem Securitycheck sind völlige Fremdwörter. Wie gastfreundlich.

     

    Die Fußgängerzone nahe des Zwingers sieht aus wie eine abgesperrte Dauerbaustelle. Wenn man lange recherchiert, kann man erfahren, dass dies nicht das nach 70 Jahren noch nicht beseitigte Werk von Mr.Harris ist, sondern irgendwelche angeblichen historischen Ausgrabungen, die aber völlig vernachlässigt und mit Bauzäunen abgeschirmt sind wie jede x-beliebige Kanalbauarbeit.

    Die Semperoper hat auch offenbar keine behindertenfreundlichen Eingänge. Während der Pausen steht nur ein Publikum an den Treppengeländern im Weg, das lieber gesehen wird als sich etwas anzusehen. Als wir im Hotel vom Taxi abgeholt wurden, fragte uns der Taxifahrer schon, warum wir uns nicht in Schale schmissen für eine Semperopernaufführung. Toller Kulturbegriff. Der Holländer war musikalisch zwar erstklassig, aber die Inszenierung nur "naja".

     

    Danach noch ein wenig in die Bar? Fehlanzeige. Taschenberg-Kempinski machte gerade zu mangels Publikum.

     

    Die Nazis dort sind nur ein Symptom, dass Dresden noch nicht in den westlichen Metropolen angekommen ist.

    • @Age Krüger:

      Beckenbauer hat ja in Katar auch keine Sklaven gesehen.

       

      Außerdem bitte noch mal lesen: "So verzeichne Dresden einen Rückgang bei den Übernachtungen für das erste Halbjahr. Absagen kämen etwa von Schulklassen oder Jugendgruppen mit vielen ausländischen Kindern, deren Betreuer sich Sorgen um die Sicherheit machten."

      Da steht nicht: "Absagen kämen etwa von Schulklassen, die gerne auf dem Flughafen ein Sechs-Gänge-Menü verputzt hätten."

    • 2G
      23879 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Ja genau. Und in Städten wie Wuppertal, Bottrop, Duisburg, Kassel und Köln ist es dagegen sooo toll. Das sind wahre Perlen, und die Bevölkerung dort ist nicht nur weltmännisch, kulturvoll und gebildet, sondern auch aufgeklärt und fortschrittlich, wie die Religionszugehörigkeiten belegen.

       

      Apropos Bildung - rechts unten das Diagramm ist interessant:

      http://www.innovationsstrategie.sachsen.de/mensch-und-gesellschaft.html

      • @23879 (Profil gelöscht):

        Ich frage mich immer noch, was hier in Sachsen unter Bildung verstanden wird.

         

        Ich war gerade wieder auf Elternabenden... grausam, vor allem der eine mit einer Lehrerin, die kürzlich wohl noch in der DDR tätig war und auch heute nicht anders mit Schule, Unterricht und Demokratie umgeht.

         

        Gleichzeitig erklärt der Mathe-Leistungskurslehrer, dass der Stoff in zwei Jahren Oberstufe nicht durchgearbeitet werden kann, er daher nur alles kurz anspricht und Übung und weitere Erklärung nicht im Unterricht erfolgen kann.

         

        Da lobe ich mir doch meine dreijährige Oberstufe, heute als G9 bekannt und gerade immer wieder von Sachsen belächelt.

        • 2G
          23879 (Profil gelöscht)
          @Hanne:

          Bitte informieren Sie sich über den Unterschied zwischen Einzelerfahrung und Statistik.

           

          Und danach dürfen Sie sich gerne noch dieses Video ansehen, in dem das Niveau bester bundesdeutscher Privatgymnasien beleuchtet wird.

          https://www.youtube.com/watch?v=R9pPNpmh5zo

           

          Daß das Bildungsniveau unter gesamtdeutschem Vorzeichen gelitten hat, bestreitet niemand.

      • @23879 (Profil gelöscht):

        Das ist ja supertoll. Dann können wir im Westen ja jetzt die Billion, die in den Osten geflossen ist, endlich zürückbekommen bei der Anzahl von gebildeten Menschen im Osten. Da warten wir ja auch seit 25 Jahren drauf.

         

        Und tatsächlich, die Documenta in Kassel bietet manchmal doch etwas anderes wie 08/15-Kulturverständnis.

        Andererseits gebe ich zu, dass Dresden evtl. keinen Vergleich mit Bottrop zu scheuen braucht. "Dresden, das Bottrop an der Elbe". Schlagen Sie den Spruch der Tourismusverwaltung in Dresden doch mal vor. Hat aber auch dann keine Chance gegen den Mond von Wanne-Eickel.

        • 2G
          23879 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Ja man kennt das. Die üblichen Sprüche.

           

          Bitte infomieren Sie sich über die Reparationsleistungen der DDR/SBZ an die SU. Der Osten hat 97-98% der gesamten Reparationsleistungen zahlen müssen, obwohl er nur einen Bruchteil der Bevölkerung umfaßte. Das war po Kopf das 130fache. Der Osten alleine hat mit dieser ersten De-Industrialisierung die Zeche für den Krieg bezahlt. Im Westen rieb man sich die Hände und profitierte obendrein von Marshallplan und Schuldenschnitt.

           

          Die zweite De-Industrialisierung erfolgte nach 1990 durch den beispiellosen Raubzug der Treuhand. Man vernichtete 620 Mrd. Mark Volksvermögen und machte flächendeckend unliebsame Konkurrenz platt, in dem man 85% der Betriebe an westdeutschen "Investoren" verschenkte - 10% an ausländische. Nur der lächerliche Rest blieb in ostdeutschem Besitz. Nach dem Kassieren der Fördermittel, die eigentlich zum Erhalt der Arbeitsplätze gedacht waren, ließ man die Betriebe regelmäßig in den Konkurs gehen.

          http://www.sueddeutsche.de/politik/ddr-treuhand-anstalt-ausverkauf-der-republik-1.137266

           

          Eine Region, die man vorsätzlich derart de-industiralisiert, wird man wohl dauerhaft an den Tropf legen müssen, wenn man nicht soziale Unruhen riskieren will.

  • Eine simple Nachfrage zeigt: Niemand "meidet" Dresden.

    Es ist das zweitbeste Halbjahresergebnis überhaupt.

    • @Frank Heinze:

      Simpel nachgefragt - bei wem?

  • Dresden meide ich auch. Da muss irgendwas im Trinkwasser, oder in der Luft sein, was das Gehirn langsam auflöst. Vermutlich Spätfolgen des Trabbiismus. Die Menschenfresser in Afrika habe ich ja auch stets gemieden. Es hat sich zweifellos bewährt - ich lebe noch.

  • Seltsam. Im Pegidajahr 2014 mit an die 20.000 Demonstranten STIEG die Anzahl der Übernachtungen.

     

    Kann mal jemand die richtigen, dei echten Zahlen recherchieren? http://www.focus.de/regional/dresden/tourismus-dresden-legt-bei-uebernachtungszahlen-zu_id_4513325.html

    • @Frank Heinze:

      Vielleicht, weil die meisten gar nicht aus Dresden kamen und ne Übernachtung brauchten?

      • @Karlheinz:

        Na ja, schauen sie sich die Zahlen an; etwas unverhältnismäßig. Oder haben Sie evtl. 1 Mio Teilnehmer auf den Demos gesehen ?

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Gleich nach der "Wende" wollte ich unbedingt mal in die ehemalige DDR reisen, habe dies aber bisher unterlassen. Ausschließlicher Grund: Die rechte Szene

    • @571 (Profil gelöscht):

      Ich komme aus dem Osten und kann das verstehen, aber hier gab es sie auch diese Vorurteile gegen "die aus dem Osten". Ich habe oft den Satz gehört: Ich hab ja nix gegen die, aber...

      Schlimmer war noch:

      Du bist da anders, aber die .....

      Gemeint waren damals die Menschen, welche sich nicht auf machen und alles hinter sich lassen konnten. Jetzt wächst dort die 3. Generation der sich zu kurz gekommen Fühlenden auf. Ihre Großeltern waren damals um die 45-55 und gingen fast Nahtlos in die Arbeitslosigkeit. Ihre Eltern wuchsen in Bescheidenheit und z.T. Armut in einem verwaisten Land auf.

       

      Ihr demokratisches Grundgerüst konnten die schnellgewendeten Pädagogen wohl nicht festigen. Außerdem fehlt Ihnen völlig die Erfahrung mit dem für sie Fremden. Wie viele Flüchtlinge aus Ex-Jugoslawien wurden denn dort angesiedelt in den 90er Jahren? Hier im Westen haben sie einen festen Platz gefunden.

    • 2G
      23879 (Profil gelöscht)
      @571 (Profil gelöscht):

      Und worüber reden wie hier überhaupt? Bei der letzten Bundestagswahl erreichte die NPD 1,3%.

      http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/bundestagswahl-2013-npd-schwach-pro-deutschland-und-co-bedeutungslos-8997

       

      Ob eine Minderheit 1-2 Leute von 100 umfaßt wie in den alten, oder ob sie 2-3 Leute von 100 umfaßt, wie in den neuen: Das ist für Sie ein Grund, eine Region nicht aufzusuchen? Ernsthaft?

       

      Da sieht man , was Medien anrichten können. Da wird mal wieder der Osten gegen den Westen ausgespielt, und ein Großteil der Bevölkerung merkt es noch nicht mal. Das ist traurig.

    • 2G
      23879 (Profil gelöscht)
      @571 (Profil gelöscht):

      Ach Gottchen. Das ist kein Grund, das ist ein billiger Vorwand. Was muß man den Menschen einbleuen, damit sie derart in Ressentiments verharren?

       

      Bis ich hier erkennbar Neonazis finde, muß ich lange laufen. Und selbst dann stürzen die sich nicht sofort auf mich.

       

      Mit derart fadenscheinigen "Begründungen" hätte ich es auch ablehnen können, mir die alten Länder anzusehen. Gedankenlose Arroganz gibt es dort schließlich mehr genug.

       

      Aber es bleibt natürlich jedem selbst überlassen, ob er seinen Horizont erweitern will.

       

      Es heißt übrigens nicht "ehemalige". Man sagt schließlich auch nicht "ehemaliges Kaiserreich".

    • @571 (Profil gelöscht):

      Wie jetzt - (Ost-)Deutschland den (Ost-)Deutschen?

       

      Sie sollten sich was schämen, den Rechten das Gefühl zu geben, sie hätten Macht über andere und Erfolg mit ihren Hassparolen! Ist Ihnen nicht bewusst, dass Sie die Sachsen im Stich lassen, die sich den Rechten in den Weg stellen (oh ja, es gibt sie!), oder tun sie das absichtlich? Und überhaupt: Seit wann ist denn Feigheit eine Eigenschaft, mit der man öffentlich prahlt?

      • @mowgli:

        Was heißt hier "die Sachsen im Stich lassen..." ?

        Ich finde es vollkommen richtig seinen Urlaub zumindest in bestimmten 'national befreiten Zonen' zu canceln. Allerdings sollte man dies dann den betroffenen Fremdenverkehrsämtern auch unverholen mitteilen, warum man das macht. Eine e-mail genügt, um die dort mal ein bisschen zu 'motivieren' ihre Durchgeknallten an die Kandarre zu nehmen. Zumindest, wenn diese mails in genügender Anzahl kommen.

        Was 'die Sachsen' in meiner Wahrnehmung sonst noch betrifft: Ich war in den Jahren nach der Maueröffnung sehr oft in Prag. Und ich habe dort sehr oft erlebt, dass ich von Tschechen dort immer wieder angesprochen wurde: "Sie kommen aber sicher aus Westdeutschland und nicht aus dem Osten". Irgendwann hat mir ein Tscheche auch erklärt, wie die mich als Wessie so treffsicher identifizierten. Nämlich an meinem Benehmen.

        Die Tschechen waren nämlich vorher, aus DDR-Zeiten, nur an besoffene, gröhlende und arrogante Sachsenhorden gewöhnt, die sich dementsprechend quer durch Prag randalierten. Und exakt so ein unapettitliches Pack habe ich dann auch in der Prager Metro eines Nachts beobachten können...

        Also, mal halblang mit "im Stich lassen" und stattdessen den Sachsen mal ein Stück Zivilisation abverlangen. Jene, die damit überfordert sind, können sie ja zum Oktoberfest nach München schicken. Da fallen sie nicht sonderlich auf - unter all den jodelnden Japanern.

        • @LittleRedRooster:

          "Allerdings sollte man dies dann den betroffenen Fremdenverkehrsämtern auch unverholen mitteilen, warum man das macht. Eine e-mail genügt, um die dort mal ein bisschen zu 'motivieren' ihre Durchgeknallten an die Kandarre zu nehmen. Zumindest, wenn diese mails in genügender Anzahl kommen."

           

          Genau das hatte mein Besuch so auch vor, weil tatsächlich entsetzt wie die Menschen in solch einer schönen Umgebung so unfreundlich und arrogant sein können. Und wir waren dieses Mal nur auf klassischen Touristenpfaden unterwegs! Nix Heidenau oder Freital...

          • @Hanne:

            Küsschen, liebe Hanne!

            Wir sollten mal gemeinsam Urlaub machen. Am Besten weit ab von Ossi-Wessi-Animositäten.

            Vielleicht in Ösi-Land?

        • @LittleRedRooster:

          Ja ja, die Flüchtlingskrise gibt den Westdeutschen schon wieder ein wohliges Gefühl die Krönung der Zivilisation zu sein. Man kann sich schön von den "wilden" Ossis angrenzen und dadurch auch schön eigene Probleme wegreden. Ich meine, wenn ich wollte, könnte ich Ihnen auch Beispiele grölender und besoffener Horden von Westdeutschen benennen wie sie in angrenzende Europäische Länder oder weiter weg einfallen. Wie wäre es mit Mallorca? Oder schonmal was von den Porno-Hippie-Schwaben gehört?

          • @Jan :

            Ich habe nichts anderes wiedergegeben, als die subjektiíve Sicht von tschechischem Gastronomiepersonal in Prag. Diese haben die, die sie für Sachsen hielten oder identifizierten zu Zeiten der DDR als wahre Landplage erlebt - so deren Aussagen.

            Ferner bin ich, der ich glaube sehr wohl in der Lage zu sein deutsche Dialekte einigermaßen sicher unterscheiden zu können, in Prag von besoffenen Sachsen wiederholt übel angepöbelt worden, weil sie mich fälschlicherweise für einen Österreicher hielten.

            Was Mallorca betrifft: Tut mir leid hier mangelt es an persönlichen Erfahrungen meinerseits. Ich meide Malorca wie die Pest, weil ich keine Lust darauf habe dort von besoffenen Westdeutschen behelligt zu werden. Ebenso gehe ich München zu Oktoberfestzeiten in weitem Bogen aus dem Wege - oder dem echt geilen Köln in Karnevalszeiten.

            Ist das nun in aller Deutlichkeit angekommen?

            Die Konstellation "Porno-Hippie-Schwaben" dagegen finde ich hochinteressant, weil quietschkomisch. Das wäre mal eine echte Innovation, die ich mir im Moment unter Aufbietung aller Phantasieresorcen nur schwer vorstellen kann. Ist das sowas wie verschärfter Blümchensex in Zeitlupe mit Werbeeinblendungen von Bausparkassen?

            Als "wild" habe ich "Ossis", die ich persönlch kennenlernte, nie wahrgenommen. Das Gegenteil ist der Fall: Am Arbeitsplatz waren sie vielmehr Arschkriecher und Wendehälse übelster Art, die uns "Wessis" Löhne und Arbeitsbedingungen in ihrer devoten Verunsicherung nachhaltig versaut haben. Und dies zu verzeihen sehe ich mich im Moment noch nicht in der Lage.

            • @LittleRedRooster:

              Und wieviele Ostdeutsche verloren durch die Wiedervereinigung ihre Arbeitsplätze weil Westdeutsche ostdeutsche Unternehmen, die nur eine Modernisierung benötigten, unter falschem Vorwand aufkauften und dann ausschlachteten?

              • @Jan :

                Jede Menge, lieber Jan! Das weiß ich sehr wohl!

                Es ist für mich aber ein riesiger Unterschied ob ein Konzern sich so verhält wie es nun mal Konzerne im Kapitalismus üblicherweise tun, oder ob ein/e Arbeitskollege/in sich unsolidarisch verhält.

                Auf Ersteres hat man als Lohnabhängiger im Kapitalismus in der Regel nämlich keinen Einfluss. Letzteres, nämlich sein eigenes Verhalten gegenüber anderen, also das kann ja wohl jeder selber einigermaßen steuern.

      • @mowgli:

        Sorry, aber ich kann es niemandem verdenken, nicht nach Sachsen zu reisen oder gar dort hinzuziehen.

         

        Und dennoch ist es wichtig, dass die, die hier doch "anders" als das PEGDIDA-Volk denken, vor Ort und auch von außerhalb weiter bei ihrer Arbeit für Weltoffenheit und gegen Rassismus unterstützt werden - Tag für Tag!

         

        Aber bitte keine Vorwürfe an diejenigen, die keinen Bock mehr auf Sachsen haben und es daher einfach meiden.

        • @Hanne:

          Danke, liebe Hanne!

          Exakt das ist Sache! Ansonsten hätte ich, nach meinem Dresden-Aufenthalt, ja echt nur die Alternative die Kelle auszupacken um es wieder einzumauern. Allerdings erst nachdem ich dem "Goldenen Reiter" jedes Gramm Gold wieder abgekratzt habe das aus meiner geplünderten Rentenkasse stammt - damit auch das mal klar ist.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Als würden einem in Ostdeutschland an jeder Ecke Rechtsradikale über den Weg laufen...

      • @Jan :

        so isses!

         

        Und wenn es diese nicht sind, dann doch auffallend viele unfreundliche besorgte Bürger in Form von z. B. Straßenbahnfahrern, in Gastronomie, beim Geldwechseln in der Reisebank oder am Bahnschalter...

      • @Jan :

        ...und einen wegen seiner hautfarbe oder seines religiösen bekenntnisses anpöbeln und gar attackieren....

        ach, das passiert ja sogar vielfach...