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Flüchtlingsheim in HellersdorfRechte wollen wieder demonstrieren

Für Samstag hat ein Unbekannter eine Demo angemeldet. 300 Teilnehmer werden erwartet.

Auch zu Gegenprotesten wird aufgerufen. Bild: dpa

Die Gegner des Asylbewerberheimes in Hellersdorf haben für Samstag erneut zu einer Demonstration aufgerufen. Ein Polizeisprecher bestätigt der taz, dass ein Aufmarsch mit 300 Teilnehmern durch den Ortsteil unter dem Motto „Tag der Meinungsfreiheit“ angemeldet ist. Zwischen 12 und 20 Uhr soll Polizeiangaben zufolge die Route vom U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße über die Carola-Neher-Straße, in der das Heim steht, zum Alice-Salomon-Platz führen. „Der genaue Routenverlauf ist aber noch nicht genehmigt“, sagt der Polizeisprecher. Ob die vor dem Heim vorbeiführen darf, steht noch nicht fest. Anmelder ist der Polizei zufolge eine Privatperson. Deren Name unterliege dem Datenschutz.

Die Demonstration wird von der anonym im Internet agierenden Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf beworben, hinter der der Verfassungsschutz Gedankengut und Personal der NPD sieht. Die Mobilisierung läuft insbesondere in Orten in Brandenburg, Sachsen und Thüringen, in denen es auch Proteste gegen Flüchtlingsheime gibt. Vorbild soll eine Demo in Schneeberg im Erzgebirge vom letzten Wochenende sein. Dort hatten 1.000 Menschen an einem von einem NPD-Kreistagsmitglied angemeldeten Fackelmarsch gegen ein Heim teilgenommen.

Heim umzingelt?

Parallel zur Demo will ein Verein, der nach Erkenntnissen des linken Bezirksverordneten Klaus-Jürgen Dahler aus Mitbegründern der anonym im Internet agierenden Bürgerinitiative hervorgeht, auf dem nahen Kastanienboulevard ein Kiezfest und einen Laternenumzug veranstalten. Sollten alle Veranstaltungen genehmigt werden, wäre das Asylheim in der Carola-Neher-Straße eingekesselt.

Natürlich bleibt der rechte Aufmarsch nicht ohne Widerstand. SPD, Linke und Piraten haben Kundgebungen entlang der beabsichtigten Demoroute angemeldet und hoffen auf 500 Teilnehmer. Los soll es um 11 Uhr am U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße gehen. Die Antifa will die Rechten blockieren. Der aus Hellersdorf stammende Sozialsenator Mario Czaja (CDU) ist zuversichtlich, dass es den „ausländerfeindlich gesinnten Kräften nicht gelingt, ein friedliches Miteinander der Flüchtlinge und Anwohner zu verhindern“. MAI

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12 Kommentare

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  • M
    Martin1

    Ich versteh diese Demos nicht. Zu ende gedacht, möchten jene Menschen doch nur, dass andere Menschen für ihre Ideen zahlen.

     

    Ich hääte nichts dagegen, wenn jedeR von den DemonstrantInnen einen der Asyl-Behaupter bei sich persönlich zu hause aufnähme und ihn (denn es kommen ja nur Männer) durchfüttert.

    Aber: Zu verlangen, dass ICH (und viele andere Menschen) dafür Geld ausgeben sollen, ohne mich zu fragen, ist dann schon reichlich arrogant!

  • G
    gast

    @loop:

     

    "diskussion" hört sich gut an in der theorie.

     

    praxis ist aber das faschistoide verhindern von demos die einem nicht passen.

  • D
    DJ_rainbow

    Entscheiden jetzt die Antifanten und die taz*innen, wer wo wofür oder wogegen demonstrieren darf? Und darüber, wer wo seine Meinung äußern darf?

     

    Meinings- und Demonstrationsfreiheit wie bei den Nazis, was euch da vorschwebt.

     

    Müssen wir das haben? Nein!

  • K
    Klarsteller

    rechte Demonstration = Aufmarsch

    linke Demonstration = Kundgebung

    (linke Sprachregelung)

     

    Gegendemonstration: einfallsloser geht es inzwischen ja nicht mehr.

  • RI
    Refugees in Kreuzberg welcome

    Schon geil wenn Leute aus Kreuzberg und vom Kollwitzplatz nach Hellersdorf kommen um dort "Refugees welcome" zu rufen. Die Hellersdorfer würden die "Flüchtlinge" in Kreuzberg herzlich willkommen heißen. Dann ist für die Kreuzberger und andere Bessermenschen die Anreise auch wesentlich kürzer. Denkt mal an die Klimarettung!

    • L
      LooP
      @Refugees in Kreuzberg welcome:

      Das Problem liegt auch nicht nur in Hellersdorf, denn viele Anwohner haben überhaupt kein Problem mit dem Heim.

      Hier gilt es der NPD entgegen zu treten und nicht den Bürgern im Allgemeinen.

      Oft höre ich Frust in der Region, der durch Fehlinformation und strukturelle Vernachlässigung entsteht. - Aber wenn man die Menschen aufklärt, dann können sie verstehen, das es da nicht um sog. Sozialschmarotzer geht, sondern um Verfolgte, die unsere Hilfe brauchen.

       

      Natürlich weiß die NPD die Stimmung in einem Stadtteil zu nutzen, in dem gerade 'kurz' vorher ein Gymnasium einfach geschlossen wurde. - Aber soll man jetzt der NPD, die ihre Leute von über all her holt, einfach so die Diskussion überlassen? - NEIN, natürlich nicht. - Das hat auch nichts mit Kreuzberger_innen zu tun.

      Hier geht es um den Kampf um die Köpfe im allgemeinen. Und ich will kein Spalter sein und den Leuten noch erzählen, dass es ungerecht wäre, dass sie einen Typen in ihrer Region beherbergen sollen, der sein ganzes Leben für den Europäischen Wohlstand geschuftet hat und von uns jetzt ein paar Essensmarken und ein Stahlbett erhält, damit er überlebt. - Es geht auch immer noch um Verfolgte aus Syrien und sonst wo her. Das ist doch nicht zu fassen, wie unmenschlich dieses Land ist.

    • B
      Balduin
      @Refugees in Kreuzberg welcome:

      Die Kreuzberger können nix dafür, daß die Flüchtlinge in Hellersdorf untergebracht werden. Sie, werter Kommentator, begrüßen Ihre Idole von NPD und AfD auf Propagandatour doch auch, obwohl die nicht gleich bei Ihnen einziehen.

       

      Rechte und Logik: Zwei Welten prallen aufeinander.

      • @Balduin:

        Das Ding ist wohl eher, daß sich völlig Unbetroffene weil Ortsfremde anmaßen, über die soziale Konstellation in Hellersdorf Einfluss zu nehmen.

         

        Linke Überheblichkeit mal wieder.

         

        Gruß

        Beteigeuze

      • S
        Soso
        @Balduin:

        Es ist schon richtig sich zu fragen warum eigentlich Asylunterkünfte nicht dort gebaut werden wo man sich die Flüchtlinge angeblich so wünscht. Die Frage wird man auch mit der Nazikeule nicht los. NPD und AfD gleichzeitig zu nennen ist wie Grüne und Rote Khmer gleichzeitig zu nennen und damit gleichzusetzen, bzw. fast so, denn es gibt genug Grüne welche früher Pol-Pot fröhlich kommunistisch-solidarisch grüßten während er Millionen Menschen abschlachtetet. Tat die AfD nicht. Auch hat die AfD keine Hitler-Plattform so wie die SED alias Linkspartei ihre Stalinistische Plattform.

        Gerade links Logik zu suchen ist schon gewagt. 60 Jahre eine Ideologie für richtig zu erklären welche stets der freien Welt unterlag wenn es um Lebensqualität ging, dreimal so viel Menschen umbrachte wie der zweite Weltkrieg und bei uns im Land außer Ruinen, gigantischen Umweltschäden und Gigakosten nichts hinterlies nennt man da logisch. Es nochmal machen zu wollen ist auch logisch. Muß eine ganzbesondere Logik sein. Linke und Realität: zwei Welten prallen aufeinander. In Frankreich holt die Realität die Linken gerade ein.

        • A
          Atmender
          @Soso:

          1. Die USA haben im Vietnamkrieg 4 Millionen vietnamsische Zivilisten mittels Kampfgift planmäßig ermordet. Bis heute wird dieses Verbrechen nicht als Völkermord eingestanden.

           

          2. Die AfD gab es damals noch gar nicht, konnte sich also wohl kaum dazu äußern.

           

          3. Es bestehen nicht nur ideologische, sondern auch persönliche und strukturelle Verbindungen zwischen AfD und NPD.

           

          4. Neonazismus geht auch ohne Hitler.

           

          5. Die Schuld an der Zerstörung Deutschlands wollen wir schon noch bei denen lassen, die den Krieg angefangen haben und nicht denen zuschieben, die ihn beendet und das Land befreit haben.

           

          6. Die französische Linken, die Sie meinen, sind nur nach französischen Verhältnissen links. Nach deutschen Verhältnissen stehen sie politisch ziemlich rechts, etwa vergleichbar mit der CSU.

           

          7. Im Übrigen war auch Stalin eher ein Faschist, Kapitalist und Nationalist denn ein Sozialist oder Kommunist. Wer in Deutschland Hitler folgte, wäre in Russland Stalin gefolgt.

      • A
        AfD-Wählerin
        @Balduin:

        NPD und AfD sind bitte nicht in einen Topf zu werfen; so diffenernziert sollten Sie schon politisch sein.

        Linke und Fairness: Zwei Welten prallen aufeinander.

  • Wenn die Behörden eine "Empörten-Demo" am Heim genehmigen, können sie gleich Benzinkanister und Streichhölzer bereitlegen.