Flüchtlinge im Mittelmeer: „Sea-Eye“rettet knapp 30 Menschen
Das Schiff war vor wenigen Tagen ins Mittelmeer zu einer Mission aufgebrochen, nachdem es wochenlang festgesetzt worden war. Nun rettete es mehrere Menschen.
ROM dpa | Die freiwilligen Helfer der Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye haben knapp 30 Menschen im zentralen Mittelmeer aus Seenot gerettet. Die Crew der „Sea-Eye 4“ habe die Menschen am frühen Morgen in einem überfüllten Holzboot entdeckt, schrieb die Organisation auf Twitter am Mittwoch.
Unter ihnen seien viele Minderjährige und Schwangere. Die Migrant*innen hätten keine Möglichkeit gehabt, Hilfssignale zu senden, sagte eine Organisationssprecherin der Deutschen Presse-Agentur.
Die „Sea-Eye 4“ war vor wenigen Tagen ins zentrale Mittelmeer zu einer weiteren Mission aufgebrochen. Zuvor hatten die italienischen Behörden das Schiff wochenlang festgesetzt, weil sie unter anderem nach Sea-Eye-Angaben die Abwasser- und Müllentsorgungskapazitäten an Bord beanstandet hatten.
Zuvor meldeten auch andere private Rettungsorganisationen wie Resqship und Open Arms, von ihren Jachten aus Migranten im Mittelmeer entdeckt zu haben. Die Jachten und ihre Teams bleiben meist bei den Booten und kümmern sich um die Menschen, bis die alarmierten Küstenwachen sie in Sicherheit bringen. Hin und wieder nehmen sie Flüchtende aber auch an Bord.
Die Menschen machen sich meistens von den Küsten Libyens oder Tunesiens auf den Weg über das Mittelmeer in Richtung Europa mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Ihr Ziel ist in der Regel Italien. Mitunter geraten sie auf der gefährlichen Überfahrt in Seenot. Laut UN-Angaben starben in diesem Jahr bislang knapp 1.095 Menschen im zentralen Mittelmeer.
Leser*innenkommentare
tomás zerolo
Ihr seid die Held*innen!
Winnetaz
Danke an Sea-Eye. Das kann man nur unterstützen und gleichzeitig muss man das Fehlen staatlich organisierter Rettung beklagen (Italien, Malte, EU, Tunesien ...).
Seenotrettung ist eine moralische Pflicht. Es ist völlig egal, wie und warum die Menschen in Seenot geraten sind, auch wenn man über das Verhindern solcher Notsituationen sicher auch reden muss.
Nur das Foto ist irgendwie unpassend. Kinder und Schwangere wie im Text hervorgehoben? - nein, ausschließlich junge Männer. Da gibt es doch sicher passenderes im Bildarchiv.