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Evangelikaler Missionar in Indien getötetMission made possible

Trotz Verbot und Warnungen wollte er isoliert Lebende missionieren. John Allen Chau war Teil eines evangelikalen Netzwerks.

Der Evangelikale John Allen Chau wurde beim Versuch, Insulaner zu missionieren, getötet Foto: reuters

New York taz | John Allen Chau ging vergangenen November an Land auf die North Sentinel Insel im Indischen Ozean, die Bewohner töteten ihn mit Pfeilen. Er war allein, aber hinter dem 26-jährigen selbst erklärten Missionar, der eine der letzten Gesellschaften von Jägern und Sammlern zu seinem Glauben bekehren wollte, stand ein breit gefächertes Netzwerk evangelikaler Christen in den USA. Diese Hintermänner und -frauen geben seit seinem mutmaßlichen Tod Mitte November keine Interviews. Gegenüber ihren Anhängern freilich haben sie längst damit begonnen, Chau zu einem Märtyrer zu machen.

„Er war ein großartiger junger Mann“, schwärmte William Wilson, Präsident der evangelikalen Oral Roberts Universität in Tulsa/Oaklahoma, in seiner diesjährigen Weihnachtsansprache von seinem Absolventen. Hunderte von Studierenden hielten brennende Kerzen in Händen, während Wilson von ihrem toten Ex-Kommilitonen Chau als Vorbild sprach und versicherte: „Seine Mission war nicht sinnlos, wie es die Kritiker in den warmen Bürostuben mehrheitlich sterbender Kirchen behaupten. John hat versucht, die Liebe Jesu in eine der dunkelsten Ecken der Erde zu tragen.“

Auch bei der Missionsorganisation „All Nations“ in Kansas City/Missouri, wo sich Chau zum Missionar ausbilden ließ, wird er posthum verehrt. In einer Hommage auf der Webseite lobt die Chefin der Organisation, Mary Ho, die Bereitschaft von Chau, „Gottes Liebe mit den Sentinelesen zu teilen“.

Dass dies nicht auf Gegenliebe der Insulaner stoßen würde, war Chau klar. Kurz vor seinem Tod nämlich nahm er an einem „Boot Camp“ von „All Nations“ teil, um sich für Extremsituationen vorzubereiten. Dabei wurden die Teilnehmer in ein Trainingsdorf in Kansas geführt, dessen „Bewohner“ unverständliches Kauderwelsch sprachen und die Eindringlinge mit Pfeilen beschossen.

Aktion war illegal, unerwünscht und gefährlich

Chau lernte, sich mit einer Zange selbst Pfeile aus dem Körper zu ziehen. Die Ausbilder betrachteten ihn als einen ihrer besten Kursabsolventen. Bei einer anderen evangelikalen Gruppe, dem auf Übersetzungen spezialisierten „Summer Institute of Linguistics“ (SIL) in Britisch Columbia/Kanada bemühte sich Chau, die Bibel in die Sprache der Sentinelesen zu übersetzen – ein Idiom, das allerdings schon den Bewohnern der Nachbarinseln unverständlich ist.

Mitte November, als Chau sich der Insel von der Größe Manhattans mit einem Kajak näherte, rief er den am Ufer stehenden Menschen vom Wasser aus auf Englisch zu: „Ich liebe euch. Und Jesus liebt euch auch.“ Ein Insulaner schoss einen Pfeil auf ihn, der in Chaus Bibel stecken blieb. Andere Insulaner hätten gelacht, berichtete Chau anschließend in einem letzten Brief an seine Familie. Er schrieb auch, dass er nicht sterben wolle. Dennoch ließ er sich tags drauf erneut von Fischern in die Nähe der Insel bringen und schwamm von ihrem Boot aus an den Strand und in seinen Tod.

Chau lernte, sich mit einer Zange Pfeile aus dem Körper zu ziehen

Chau wusste, dass seine Aktion illegal, unerwünscht und gefährlich war. Die indischen Behörden verbieten Außenstehenden den Zugang zu der Insel, um die Bewohner vor ansteckenden Krankheiten zu schützen, gegen die sie keine Widerstandskräfte haben. Und die Sentinelesen selbst haben ihre Ablehnung gegen Eindringlinge immer wieder mit tödlichen Pfeilen deutlich gemacht.

Missionare finanzieren sich durch Spenden

Ron Free sagt dazu: „Wer von Gott aufgefordert wird, zu einem dieser Orte zu gehen, hat eine Verpflichtung, es zu tun.“ Der 73-jährige wiedergeborene Christ hat Chau nicht persönlich gekannt, aber er teilt dessen missionarischen Eifer. Chau habe „sehr mutig“ gehandelt und sei für einen „guten Zweck“ gestorben, ist Free überzeugt.

Free war als Geologe im Goldbergbau in Südafrika tätig. Als er den Job verlor, machte er eine Ausbildung zum Missionar bei der evangelikalen Gruppe „Youth with a Mission“ (YWAM). Dann zog er mit Frau und Sohn in den vom Bürgerkrieg zerstörten Norden Mosambiks. Er verteilte Milchpulver an junge Mütter, organisierte Veranstaltungen mit Tausenden Teilnehmern und blieb zwölf Jahre. Wie die meisten evangelikalen Missionare finanzierte er sich mithilfe von Spenden – in seinem Fall waren es drei Kirchengemeinden sowie Privatpersonen in den USA. Im Gegenzug schickte er seinen Geldgebern monatliche Berichte.

Free sieht ein riesiges Feld für Missionare – nicht nur in Afrika und Asien, sondern auch in Europa. Frankreich erscheint ihm besonders attraktiv: „Weil es dort nur 4 Prozent wiedergeborene Christen gibt“. Dem Vorwurf der Intoleranz gegenüber anderen Religionen und Kulturen widerspricht Free. Er würde das Evangelium ja niemanden einprügeln, sondern lediglich darüber aufklären. Damit helfe er, denn „erlöst“ könne nur werden, wer Jesus Christus kenne.

Mischung aus „Abenteuerlust“ und spirituellem Antrieb

Der tote Chau und der in die USA zurückgekehrte Free, der seinen Lebensunterhalt jetzt als Schulbusfahrer finanziert, weil er keine Rente bekommt, gehören zu einer schnell wachsenden Bewegung. Missionierung ist Teil des amerikanischen Mythos. Doch statt der 57.000 in den 1970er Jahren sind heute 130.000 Vollzeitmissionare aus den USA international unterwegs. Sie stellen die stärkste Gruppe unter den weltweit 400.000 Vollzeitmissionaren, gefolgt von den Brasilianern.

Während sich die traditionellen Kirchen – Katholiken, Lutheraner, Methodisten – zurückziehen, entsenden Mormonen, gefolgt von den Baptisten, den Pfingstlern und anderen evangelikalen Konfessionen, immer mehr Missionare. Noch stärker als die Hauptberuflichen sind weltweit die Teilzeitmissionare aus den USA vertreten. Sie bleiben nicht länger als zwei Jahre und manchmal auch nur ein paar Wochen lang vor Ort. Religionshistorikerin Kathryn Long erklärt das Phänomen mit einer Mischung aus „Abenteuerlust“ und spirituellem Antrieb. „Manche Leute machen Ökotourismus“, sagt sie, „andere missionieren.“

Im Web und in Veröffentlichungen für das evangelikale Publikum in den USA gibt es Onlinekurse, Boot-Camps und Schnuppermissionen. Die Gruppe „GlobalFrontier Mission“ sucht nach „abenteuerlustigen, unternehmerischen und von Pioniergeist beseelten“ Kandidaten. Jenen, die nicht selbst losziehen wollen, schlagen evangelikale Organisationen vor, Geld zu spenden, um ihren biblischen Missionsauftrag zu erfüllen.

Ein hässlicher Amerikaner?

Chau kam über das „Joshua Project“ zu seiner „Berufung“. Die evangelikale Organisation führt eine Liste von „Unreached People Groups“ (nicht erreichte Volksgruppen), die sie bekehren wollen. Gegenwärtig listet das „Joshua Project“ drei Milliarden Menschen aus 7.063 Gruppen auf – dazu zählen so kleine wie die geschätzt mehreren Dutzend Sentinelesen und so große wie Hindus, Muslime und Buddhisten. Nachdem Chau die Sentinelesen für sich entdeckte, als er 16 war, wurde die Idee, ihnen das Wort Gottes zu bringen, sein Leitmotiv.

Er dokumentierte seine Vorbereitung mit Wanderungen, Schwimmen, Paddeln und Tauchen auf einem Blog. Zusätzlich unternahm er kürzere missionarische Trips in den Irak und nach Südafrika. Liberale Christen in den USA haben Chau posthum als „Spinner“, „hässlichen Amerikaner“ und „Kulturimperialisten“ bezeichnet. Aber die Infrastruktur von konkurrierenden evangelikalen Organisationen in den USA ist inzwischen so dicht, dass Missionare wie Chau sicher sein können, auch in Zukunft die nötige Unterstützung zu finden.

In der Geschichte des Christentums ist das nicht neu. Todd Johnson vom Center of the Global Study of Christianism in Boston, der den „Atlas of Global Christianity“ herausgibt, verweist darauf, dass es Missionare waren, die das Christentum verbreitet haben. „Auch Deutschland wurde erst durch Missionare christlich“, sagt er.

Nicht alle Evangelikale finden Chaus Aktion gut

Am Fuller Seminar in Kalifornien, der größten evangelikalen Universität der Welt, die „Missiologie“ als Studienfach hat und außerehelichen Sex verbietet, ist ein Anthropologe unglücklich über Chaus tödliche Mission.

Professor Dan Shaw, der vor vier Jahrzehnten selbst bei einer „unerreichten Volksgruppe“ in Papua-Neuguinea lebte, um mithilfe des SIL eine Bibel zu übersetzen, kritisiert heute das Vorgehen des jungen Missionars: weil der trotz Verbots auf die Insel gegangen sei; weil er die Fischer bestochen habe, ihn in die Nähe der Insel zu bringen; weil er keine christlichen Partner auf den Nachbarinseln hatte und weil seine Aktion das Leben künftiger Missionare in Indien erschwere.

„All das wird die Isolation der Sentinelesen verstärken“, beklagt Shaw. Aber grundsätzliche Kritik am Missionieren hat er nicht. Er will es lediglich anders und besser machen. „Wir brauchen ein New Age beim Missionieren“, sagt der evangelikale Anthropologe, „denn die Erfolge unserer Bewegung sind insbesondere in islamischen, buddhistischen und hinduistischen Regionen begrenzt.“

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66 Kommentare

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  • Im Übrigen: Wer von "rechtem Gedöns" in der Bibel schreibt, hat bestenfalls einen Teil von ihr gelesen und wichtige Teile beim Lesen unterschlagen. Das Buch des Propheten Amos empfehle ich beispielsweise zur Lektüre. Und die Sexualmoral der Römisch-katholischen Kirche darf nicht verwechselt werden mit den durchaus unterschiedlichen Facetten, die die Bibel über die Sexualität beschreibt. Vorurteile mögen einfach zu handhaben sein, als Diskussionsgrundlage eignen sie sich weniger. Einfach mal die biblischen Bücher tatsächlich lesen und entdecken, was drin steht, und dann Urteil bilden und weiterdiskutieren.

  • Irgendwie scheinen einige die Menschheitsgeschichte nicht ganz bewusst zu sein. In einfachen Kulturen hat es immer ein Zusammengehörifkeitsgefühl eines Stammes gegeben, der sich gegen Außenstehende verteidigte. Das war auch in europäischen archaischen Kulturen nie anders. Menschen sind nun mal auch Lebewesen, die von Tieren abstammen und ich würde z.B. jedem abraten, ungeschützt den Kopf in das Baumloch hinten in meinem Garten zu stecken, wo die Hornissen leben. Die interessieren sich ganz offenbat wenig für christliche Lehren und ich werde sie deshalb nicht ausräuchern, weil sie ansonsten mich maximal im Sommer, wenn es dunkel wird mit ihrem lauten Gebrumme nerven.



    Vergleiche ich damit Menschen mit Hornissen? Ja. Denn beides sind Tiere und seit Ewigkeiten gelingt es auch immer wieder anderen Menschen, uns zu erzählen, dass sich eine Gruppe von einer anderen abgrenzen soll. Sei es durch Nationen, durch soziale Umstände oder durch Ethnie und Religion. Durch jahrhundertelange Bemühungen haben wir uns angewohnt, manchmal auch das Großhirn, was wir Menschen haben, einzusetzen und manche sind daher gegen solche Einflüsse etwas immuner geworden.

    Offenbar gibt es aber eben auch Menschen, die eben nur ihre Wahrheit (die des Christentums z.B.) als einzig Wahre anerkennen und dabei so borniert sind, alle Warnungen in den Wind zu schlagen. Denen kann ich genausowenig helfen wie einem Selbstmordattentäter außer ihn irgendwie davon abzuhalten, jemanden anderen noch was anzutun. Eigentlich hätte die indische Regierung zum Schutz der Sentinenlesen den Typen vorher einbuchten müssen.Nicht die Sentinenlesen sind mit Pfeil und Bogen auf eine andere Insel gekommen, sondern jemand mit Bakterien und Viren, auf die deren Immunsystem wahrscheinlich nicht reagieren kann, wollte zu denen.

  • "The Prime Directive is not just a set of rules; it is a philosophy ... and a very correct one. History has proven again and again that whenever mankind interferes with a less developed civilization, no matter how well intentioned that interference may be, the results are invariably disastrous." Jean-Luc Picard

  • Ich hoffe, die indische Regierung passt etwas sorgfältiger auf und unterbindet die verbotenen Besuche in Zukunft.

  • Mich würde interessieren, was der aktuelle Anlass oder »Aufhänger« für diese alte Geschichte ist. Warum wird das jetzt in der taz veröffentlicht, nicht vor einigen Monaten als es aktuell war?

    Was die Methodisten betrifft: Die sind theologisch sehr breit aufgestellt. Da gibt es konservativste Kräfte genauso wie wirklich Liberale. Und das in einer einzigen Kirche. Es gibt aber sogar eine ganze Reihe methodistischer Kirchen in den USA (und weltweit). Methodisten missionieren nach wie vor. Aber ihre Haltung ist in der Regel eine andere als die Chaus. Auch Lutheraner und Römische Katholiken sind nicht alle liberal oder konservativ.

    Insgesamt bemüht sich Frau Hahn aber aus meiner Sicht um ein differenziertes Bild. Das ist für Deutschland nicht ganz einfach, wo fast nur »Katholiken« (es gibt aber nicht nur die Römisch-katholische Kirche) und »Evangelische« (es gibt aber nicht nur die evangelischen Landeskirchen) bekannt sind.

    Dass die versuchte Differenzierung bei der kommentierenden Leserschaft aber weitgehend nicht angekommen ist, zeigen die Kommentare – leider. Was hätte der kommentierenden Leserschaft gut getan?



    * sorgfältigeres Lesen



    * weniger (nicht offengelegtes) Mutmaßen



    * ein breiteres und tieferes Wissen über kommentierte Themen



    * Schweigen bei Abwesenheit ausreichender Kenntnisse



    * Befreiung von missionarisch-eifrigem Atheismus

  • Hier eine etwas informativerer Artikel zu den Sentinelesen: de.wikipedia.org/wiki/Sentinelesen

  • Und DANKE Frau Hahn für den Artikel – wenn angeblich auch etwas "verspätet" – ich wusste (offenbar aus gutem Grund) nichts von den Sentinelesen.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Haben die das Recht sich mit Gewalt gegen Menschen zu wehren die ihr Land betreten wollen? Ich finde es gefährlich wie hier einige das als gegeben ansehen. Wenn so etwas Schule macht wer hält die AFD auf gleiches zu fordern (gut hat die Storch schon). Gewalt um Menschen abzuhalten zu einem zu kommen ist immer falsch egal ob es Europäer oder Indische Ureinwohner sind.



    Noch dazu wird der fehlende Kontakt nach außen und die damit einhergehende genetische Verarmung zu einem Aussterben des Volkes führen.



    Ein anderer Punkt ist ich mag Religion auch nicht, aber Missionare töten geht zu weit und ist Mord.

    Entweder es gibt eine universale Moral dann hat die für alle Menschen zu gelten oder es gibt sie nicht dann darf man aber andere für fehlendes Mitgefühl nicht schelten.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Das ist eine und deren Insel. Da haben wir uns rauszuhalten – auch eine behauptete genetische Verarmung geht uns nichts an. Woher wissen Sie, dass die Sentinelesen einen Mord begangen haben? Das sind Ihre und unsere rechtsstaalichen Maßstäbe, aber sehen das die Sentinelesen genau so?



      Lassen wir sie doch einfach in Ruhe! Was ist so schwer daran, k e i n e Macht auszuüben?

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Sie sind ja ein profunder Denker.



      (Ganz unironisch - auch wenn wir selten einer Meinung sind).

      Was Sie versuchen - ist scheint’s die Quadratur des Kreises. Nunja.



      Aber nicht wirklich & neu ist das Problem ja nicht & deshalb ist das Völkerrecht in seiner Grundsubstanz ja auch ~~ Gemeinrecht. Newahr.



      Normal.

      Daß ein Volk Außenkontakte ablehnt -



      ggfls einschl. bewaffnet-finaler Gewalt:



      Japan - Tibet usw usf - & wie Mächtige damit um&dagegen vorgehen - brachial



      Ist hinlänglich bekannt.



      &



      (usa - binnen - “stand my ground“ & die



      Empörung in Japan wg Shot down in California! - remember!)

      kurz - Empfehle - Der Tuareg - by



      Alberto Vázquez-Figueroa



      (…bei allem Schmonzes - geschenkt -



      dreht er das Teil sauber zu Ende).

      Was aber einen seelenverkäuferischen Schmierlapp - sorry - veranlaßt - bei voller Kenne - ja unfaßbar eitel reitet - fremdgenutzten Harakiri zu begehen?



      Hat mit Ihrem! nichts zu tun & ist mir schlicht ein Rätsel.



      &



      Mit Verlaub - Hier! - geht nix zu bewahrendes über Bord.



      &



      Nischt for unjut - wa! …servíce.;)

  • Der Vorfall ist nichts, wo bei mir die Emotionen hochkochen. Den Amerikaner finde ich eher schräg.

    Ich finde es aber auch schräg, mal kurz moralische Maßstäbe, die in dieser Gesellschaft doch eigentlich Standard sind, mal kurz beiseitezuschieben.

    Wozu diese unterschiedlichen Maßstäbe?

  • ++

  • Man sollte vielleicht noch ergänzen, dass die evangelikalen Christen in den USA die wichtigste Treibkraft der antiliberalen und antidemokratischen Bewegung sind, die Trump an die Macht gebracht hat.

    Sie sind so zu sagen die Salafisten des Christentums.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Nicht „die“ evangelikalen Christen, sonder 60% (?) der evangelikalen Christen. Die evangelikale Linke wahrscheinlich wohl nicht. de.wikipedia.org/w...evangelikale_Linke

      • @Rudolf Fissner:

        "evangelikale Linke"

        Netter Witz. Beides schießt sich aus. Das ist lediglich eine etwas weniger rechte Strömung.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ihr trotziger Einwand war nicht sehr überzeugend. Die Welt ist kein Schuschrank, wo man nur eine Schublade aufmachen muss um seine gedanklichen Pantoffeln dort abzulegen.

          Wenn Sie gegen diesen John Allen Chau etwas vorzubringen haben als antiliberaler Antidemokrat, dann sollten Sie konkret sein. Alles andere sind simple Vorurteile und eines Linken unwürdig.

          • @Rudolf Fissner:

            Der Begriff "evangelikal" schließt die Einordnung "links" aus.

            Genau so wie es keine muslimischen Christen oder protestantische Katholiken gibt.

            Das hat nichts mit Schubladen zu tun, sondern mit Logik.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Das mit den muslimischen Christen verstehe ich nicht. Es gibt rechte und linke Muslime und Christen. Das sollte eigentlich bekannt sein.

              Falsch an ihrer Logik ist dass Sie einen Typ (Christ) mit einem anderen Typ (Muslim) verbinden statt Typ (Religion) mit einem Attribut (Politik) Denken Sie mal drüber nach.

              Ich mach die Schublade mal hier zu für mich

              • @Rudolf Fissner:

                Die Bibel als oberste Autorität beißt sich mit links.

                "Typ (Religion) mit einem Attribut (Politik)"

                Da liegt Ihr Denkfehler. Religion ist Politik.

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Tja, Doof nur das der Kommunismus mit Wilhelm Christian Weitling als erster deutscher Theoretiker des Kommunismus, einem Frühsozialisten mit christlichen Überzeugungen nun mal auch seine Wurzeln dort hat.

                  Apropo Fndamentalismus. Nur linke Fundamentalisten kennen den einzig wahren linken Weg.

                  • @Rudolf Fissner:

                    Nicht doof. Es geht darum, was man als oberste Autorität sieht.

                    Die Prioritäten sind wichtig.

                    • @warum_denkt_keiner_nach?:

                      P.S. Wie stellen Sie sich das eigentlich vor mit der „obersten Autorität“, wenn linke Christen in Amerika sich Gedanken machen über z.B. Obamacare. Glauben Sie Gott spricht mit denen und verickert denen wie was genau zu bewerten ist? LoL. Die größten Gottgläubigen sind oft Atheisten.

                      • @Rudolf Fissner:

                        s. weiter unten HAMPELSTIELZ

                    • @warum_denkt_keiner_nach?:

                      Und eas ist die oberste Direktive bei einem echten Linken?

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Der Begriff "Evangelikale" ist denn doch etwas breiter in seiner Bedeutung. Nicht alle Evangelikale sind Fundamentalisten und nicht alle Evangelikale sind politisch rechts eingestellt.

              Überhaupt sind die Begriffe "Evangelikale" und "Fundamentalisten" recht unscharf, weswegen sie zur sachlichen Auseinandersetzung eher ungeeignet sind. Sie werden oft als Kampfbegriffe missbraucht.

              • @ReiPar:

                Evangelikal meint, sich strikt nach dem geschriebenen Wort der biblischen Testamente zu halten, an die dort angepriesene Gesellschaftsordnung, Sexualmoral und an all das rechte Gedöns, dass man darin lesen kann.



                Die Logik gebietet also tatsächlich, die Begriffe "links" und "evangelikal" sich gegenseitig negierend zu betrachten.

                • @Hampelstielz:

                  , diese Beschreibung des Begriffs ist zu eng gefasst. Bitte mal nachsehen bei www.duden.de/recht...eibung/evangelikal bei Bedeutungsübersicht. Rechts kommt da nicht vor und übrigens nicht einmal konservativ. Es gibt nämlich auch progressive Evangelikale.

  • Die Sentinelesen reagieren seit den frühen bekannten Kontakten mit der Aussenwelt, genau so unmissverständlich wie unzimperlich, auf Versuche Fremder auf die Insel zu gelangen: Mit massiver Bedrohung oder Angriff. Sie haben sich auch nie durch Geschenke bestechen lassen.



    Ihre Selbstbestimmung wird von der Indischen Regierung seit mehr als 20 Jahren akzeptiert und geschützt. Wer im Pfeilhagel am Stand von North Sentinel Island stirbt, ist kein Märtyrer sondern ein Idiot. Man werfe nur mal einen Blick auf die mächtigen Pfeilbogen und Pfeile, die die Männer mit sich tragen und auch sofort einsetzen, wenn es nötig ist.

  • Deathbypreaching

    • @siri nihil:

      Dazu kam es ja wohl nicht. Daher wohl eher DeathBySayingHello

  • Die Meldung ist aber schon einige Monate alt oder älter - weshalb wohl auch keine Jahreszahl genannt wird. Ich mein ich bin da drüber schon vor über einem halben Jahr gestolpert weiss nicht mehr wo.



    Ich würde sagen: selber schuld!? Es war alles klar, aber es gibt halt Leute, die brauchen keine Worte, sondern Taten, damit sie's verstehen.



    Diese Leute gibt es auch sicherlich nur deshalb noch, weil sie jeden Kontakt vermeiden.

  • Erstaunlich, die Sentinelesen haben instinktiv das Richtige getan. Hoffentlich haben Chau‘s Nachfolger ebensowenig Erfolg.

    • @Weidle Stefan:

      Es ist nicht „instinktiv“. Diese Leute sind keine Viecher, die einfach ihren Affekten folgen. Vielmehr handelt es sich um, auf leidvollen Erfahrungen begründete, institutionalisierte Handlungsstrategien, denen sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ihr schieres physisches Überleben bis heute zu verdanken haben.

      • @Ruhig Blut:

        Ruhig Blut bitte, diese Menschen spüren, dass es da draußen etwas gibt, vor dem Sie sich in Acht nehmen müssen. Wenn etwas daraus auf sie zu kommt und nicht zurückweicht, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Verteidigungs-, oder Fluchtinstinkt. Da Chau schon bei früheren Gelegenheiten nicht locker gelassen hat, wäre eine Flucht nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt gewesen. Ergo, man hat den Angreifer erlegt.

        • @Weidle Stefan:

          Ja richtig. Nur finden diese Handlungen nicht einfach spontan statt, sie werden nicht jedes Mal komplett neu erwogen sondern seit langer Zeit tradiert. Für reine Jäger-und-Sammlergesellschaften, die normalerweise ein gänzlich anderes Territorialitäts- und Eigentumsverständnis haben als Sesshafte wie wir (oder auch viehhaltende Nomaden), ist ein solch hohes Maß an Bereitschaft, Territorium gewaltsam gegen Externe zu verteidigen, sehr untypisch. Zu erklären wohl nur dadurch, dass sie in ihrer Inselsituation keinerlei Ausweichmöglichkeit haben.

      • @Ruhig Blut:

        Steht wo? Woher wissen Sie al dass?

        Wie alt wird man dort? Weswegen wird man noch abgemurkst? Wie hoch ist dort die Kindersterblichkeit? Wie wird die Insel vom Klimawandel betroffen sein?

  • „Pfeil und Bogen“ scheint auf de Nsel das Standardbegrüßungsritual seit 1896 für jedermann zu sein. de.wikipedia.org/w..._Island#Geschichte

    • @Rudolf Fissner:

      Na und? Hilft doch.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Hilft – und finde ich auch gut.



        Die Sentinelesen, die vielleicht nach der Erd- und Klima-Zerstörung durch uns ach so zivilisierte und aufgeklärte Kapitalisten die letzten Überlebenden auf diesem Planeten sein könnten, haben sich für ein natürliches, langsames, vom abgeblichen Fortschritt abgewandtes Leben entschlossen – so weit ich mir das vorstellen könnte. Ich gehe davon aus, dass sie es schaffen werden, weil sie gut vorbereitet und mit der Natur verbunden sind.



        Können wir selbstzerstörischen Leute diese Menschen einfach mal nur in Ruhe lassen?! Geht das?!

        • @Frau Kirschgrün:

          Sie haben sich nicht für ein xyz-gutes-Leben entschlossen, sie mögen nur schlicht und ergreifend keine Fremden.

          Das hat nichts mit tieferem Nachdenken über eigene vs. fremde Lebensweise zu tun. Dafür müssten sie irgendwas über fremde Lebensweisen wissen, was sie nicht können, weil sie Ankömmlinge immer gleich attackieren.

          In Deutschland würden sie wohl die AfD wählen.

          Von diesem Kulturpaternalismus gegenüber dem "edlen Wilden" halte ich jedenfalls garnichts.

        • @Frau Kirschgrün:

          "Können wir selbstzerstörischen Leute diese Menschen einfach mal nur in Ruhe lassen?! Geht das?!"

          Nein. Fanatiker können andere Menschen nicht in Ruhe lassen.

        • @Frau Kirschgrün:

          muss natürlich "vom aNgeblichen Fortschritt" heißen…

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Da war der österreichische SS-Mann & Freund der ach so sanften Grinsebacke Schon was klüger - wa^!^



        Däh!



        "Heinrich Harrer versuchte 1974 in Begleitung des belgischen Ex-Königs Leopold III. mit den Sentinelesen Kontakt aufzunehmen, wurde aber mit Pfeil und Bogen bedroht und zog sich zurück.…" ebenda



        &



        de.m.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Harrer

        &Däh - machen vor Helis nicht halt - wa



        goo.gl/images/izSa5S



        Werd mal old Kumpel Harm Paulsen nach der Durchschlagskraft fragen.



        (Dänischer Meister 2018 im Langbogenschießen (drücke für 2019 die Daumen - alte Hütte!;)

  • So lange es Missionare wie Chau nicht einmal schaffen, Menschen in Frieden zu lassen, die das ausdrücklich "wünschen", frage ich mich, was genau sie diesen Menschen eigentlich hätten "offenbaren" wollen – bei derart wenig eingenem Respekt anderen Menschen gegenüber.



    Das hat schon fast terroristische Züge für mich, wenn ich andere zu "ihrem Glück" quasi zwingen will.

    • @Frau Kirschgrün:

      ++

      dabei fällt mir bez. "rage ich mich, was genau sie diesen Menschen eigentlich hätten "offenbaren" wollen – bei derart wenig eingenem Respekt anderen Menschen gegenüber."

      noch der Spruch ein: join our peaceful religion, or we will kill you!

    • @Frau Kirschgrün:

      Welchen Uwang sprechen Sie an?



      Man sollte auch als Gegnerin vn Missionieren bei der Wahrheit bleiben.

      • @Rudolf Fissner:

        Haben Sie das "quasi" übersehen? Versuchen Sie es noch einmal.

      • @Rudolf Fissner:

        Schonn. Aber die Wahl der Mittel ist grundsätzlich ja frei - wa.



        Was er ja wohl zweifellos wußte.



        &



        Was Zwang ist - gilt das gleiche.

        kurz - Verblendeter Blockhead.

        unterm----& sie wählten halt nicht -



        Den Weg meiner durchaus robusten bäuerlichen Tante (“…patt up - du Aas - ik krieg di!" & er - trollte sich;)



        & Däh!



        Beie Zeugen - "Liggers - …'Nee Nee - ik wessel min Glauben ja nich - as min Ünnerwäsch!' - Dunn sünns nich wedder kamen." Hilde - die Wilde;))

        • @Lowandorder:

          Ja „Der edle Wilde“ trifft es wohl, was in die Inselbewohner hinein imaginiert wird. Freiheitskämpfer, Antifaschisten, Trumpeltierbekämpfer

          • @Rudolf Fissner:

            Ha no. Zuviel Karl May gelesen - wa^!^

            Das verbindet Sie zwar mit Ernst Bloch.



            Ansonsten - glänzte diese bäuerliche Tante mit einem exquisiten Garten - in dem konnteste dich u.a. an vollreifen Herzkirschen im Liegen sattfuttern: Schlaraffenland - pur.

            kurz - Sie sann ein hofnungsloser Fall.



            Bekannt. Normal.

            • @Lowandorder:

              & Däh! - & Zisch - Mailtütenfrisch

              "betr: one trick pony - Früher gab`s den Spruch:

              Karl May lag nahe.







              Früher gab´s den Spruch



              "Irren ist menschlich, aber um mal so richtig Mist zu bauen,



              wird ein Computer benötigt!"



              In Zeiten von KI müssen wir diesen Vergleich wohl drehen."

              Steht leider zu erwarten. Newahr.



              So aber - hatte sich das John von Neumann wohl nicht vorgestellt - wa.



              Vom ollen Kurt Zuse mal ganz ab!;)



              de.m.wikipedia.org/wiki/Konrad_Zuse



              Normal.

              Kommentar gekürzt. Bitte keine Provokationen.

              Die Moderation

               

              • @Lowandorder:

                Däh! Aussetzer Konrad heißt der Zuse;)

      • @Rudolf Fissner:

        "Welchen Zwang?"

        Beugung des freien Willens der Indigenen nichts mit den Zivilisierten zu tun haben zu wollen - das offenbar unter Inkaufnahme des Einschleppens von Krankheiten - lieber tot als ungetauft. Was wollen Sie noch an Zwang?

        • @A. Müllermilch:

          Sich einer Insel mit nem Kanu zu nähern sehe ich nich als Zwang an. Und mehr war da erst mal nicht.

          Ich glaube, da wurde kaum ein Wort gewechselt, sondern sofort abgemeuchelt. Hätten also auch Sie sein können (z.B. bei einem Segeltörn)

          Weshalb? Man weiß es schlicht nicht. Die murksen wohl jeden ab, der sich ihnen nähert.

          Es sind also alles nur Behauptungen und Spekulationen die da breit getreten werden.

    • @Frau Kirschgrün:

      Na ja, andere zu ihrem „Glück“ zu zwingen und zu missionieren: da fallen ,or doch als erstes manche deutsche Umweltschützer ein.

      • @TurboPorter:

        Völlig andere Situation… mit Verlaub…

        • @Frau Kirschgrün:

          Stimmt und Gott sei Dank. Wenn die/wir nun auch noch so rum laufen!

          • @Rudolf Fissner:

            ... und jeden, der sich nähert mit nem Flitzebogen abschießen.

            • @Rudolf Fissner:

              Wie würden Sie sich denn gegen Bakterien und Viren wehren, gegen die sie keinerlei Immunabwehr haben?



              Wenn Ihnen jemand eine Spritze an den Hals hält und sagt:"Na, wie wär's mit Ebola?" sind Sie sicherlich begeistert und wollen das unbedingt mal haben.

  • "All das wird die Isolation der Sentinelesen verstärken"



    Hoffen wir es!

    das Zweitschlimmste das die Menschen hervorgebracht haben: Religionen



    das Schlimmste: religöse Fanatiker

    • @danny schneider:

      Das aller aller schlimste: Menschen die sich einer Insel nähern und hallo sagen.

      • @Rudolf Fissner:

        ums Hallo sagen ging es ja nie!

    • @danny schneider:

      Wo stehen die nichtreligiösen Fanatiker den religiösen in irgendwas nach?