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Eurovision Song Contest 2015Deutschland null Punkte

Schweden hat mit diesem Sieg der ESC-Community den Dienst erwiesen, im kommenden Jahr nicht nach Sankt Petersburg oder Sotschi zu müssen.

Vorletzter Platz: Ann Sophie aus Hamburg. Bild: dpa

WIEN taz | Sie war ersichtlich traurig, aber hätte sie ihren Gemütszustand anders beschrieben, wäre sie obendrein noch der Lüge bezichtigt worden. Ann Sophie, junge Hamburgerin, hatte beim 60. Eurovision Song Contest ihren Titel „Black Smoke“ vorgetragen. Mit guter Stimme, perfekter Show – aber irgendwie sprang offenbar kein Funke über. Mit null Punkten fand sie sich schließlich um ein Uhr in der Nacht zum Sonntag auf dem vorletzten Platz wieder.

Ein solch schlechtes Ergebnis hatte es für eine deutsche ESC-Performance zuletzt 2005 in Kiew gegeben; damals spulte die inzwischen in der Versenkung verschwundene Badenerin Gracia ihren Titel „Run & Hide“ ab – und fuhr düpiert nach Hause. Null Punkte für einen deutschen Act gab es letztmals 1965 für die Sängerin Ulla Wiesner und ihren Titel „Paradies, wo bist Du?“.

Von der ARD und ihrem TV-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber hört man in ersten Stellungnahmen die Bekundung, Ann Sophie nicht fallen zu lassen. Und die Sängerin gab zu verstehen, sie werde weiter als Künstlerin arbeiten wollen. Fragt sich nur: Wie lange wird sie brauchen, die Bürde eines Null-Punkte-Ergebnisses in der künstlerischen Vita verblassen zu lassen?

Vielleicht hatte Ann Sophie schon am Ende der Vorentscheidung von Hannover im März international verloren. Der Umstand, dass sie das Ticket nach Wien nur als zweite Siegerin hinter Andreas Kümmert erhielt, blieb in Wien nicht außen vor. Kein Kommentator ließ unerwähnt, dass sie mit „Black Smoke“ nicht das deutsche Publikum in einem Sinne wie Lena oder Roman Lob hinter sich hat.

Gute Einschaltquoten

Die ARD war, was die Anteilnahme des Publikums anbetrifft, trotzdem zufrieden. 8,11 Millionen Menschen guckten die Show aus Wien – das entspricht einem Marktanteil von 34 Prozent. Das war wesentlich mehr als beim deutschen Vorentscheid im März aus Hannover – und natürlich vier Mal so viel Gunst wie Pro7 sie mit dem von Stefan Raab erfundenen „Bundesvision Song Contest“ erzielt. Der ESC bleibt für die ARD die erfolgreichste Popshow in ihrem Sendeangebot. Kein Vergleich jedoch mit Ländern wie Schweden, Malta, Griechenland, Israel und auch Belgien: Die TV-Sender freuen sich über auf Marktanteile von bis zu 90 Prozent.

Die Show selbst war so lang wie kein ESC zuvor: Fast vier Stunden dauerte die Liveübertragung aus der Wiener Stadthalle. Was das Sportliche anbetrifft, das Singen um Plätze und Punkte, entschied der Schwede Måns Zelmerlöw für sich.

Seine Hauptkonkurrentin: Polina Gagarina aus Russland. Sie gab wirklich alles. Sie war nervös. Sie wusste wohl, dass sie zu den Favoritinnen dieses ESC zählt. Ihre Performance von „A Million Voices“ trug Polina Gagarin zu vielen Zwölf-Punkte-Wertungen, aber nicht so vielen wie bei dem Schweden. Polina Gagarina hingegen bekam nichts aus Vilnius und San Marino – und in Moskau wird als unangenehme Überraschung registriert werden, dass Litauen als Teil der Sowjetunion sich der honigsüßen Friedenshymne nicht gewogen gegenüber zeigte.

Verzweifelter Friedensappell aus Russland

Was unterschied den Schweden schließlich von seiner Rivalin? Er erhielt aus jedem Land mindestens vier Punkte. Die meisten erhielt er jedoch nicht aus Deutschland, wo Polina Gagarina die zwölf Punkte einfuhr. Deutschland, das Land, das als alte Bundesrepublik sich über das Lied „Ein bisschen Frieden“ als eines der Pflugscharen, nicht Schwerter bekannte, mochte offenbar den verzweifelten Friedensappell der Russin mehr als jedes andere Lied. Und möglicherweise war Deutschland der Russin gegenüber auch empfindsam, weil man dem Friedenshymnus aus Moskau traut.

Schweden hat mit diesem Sieg der ESC-Community den Dienst erwiesen, im kommenden Jahr nicht nach Sankt Petersburg oder Sotschi zu müssen. Måns Zelmerlöv hat aus jedem Land mindestens vier Punkte erhalten, zwölf Mal zwölf Punkte, elf Mal zehn und acht Punkte sieben Mal. Schweden ist inzwischen das Land, das in der ewigen ESC-Tabelle auf Platz zwei rückte. Måns Zelmerlöv muss sich als ein Sieger der Herzen erst noch erweisen. Die Erbschaft der Conchita Wurst wird schwer auf ihm lasten.

Der Rest war eine überwiegend wunderbare, kitschige, pompöse, erhebende und erhabene TV-Show. Conchita Wurst zelebrierte ihre Interviews im Green Room, wo die Künstler und Künstlerinnen sich vor und nach ihren Performances aufhalten, bezaubernd. Sie sang und sie gab Interviews. Sie war auf der Höhe des Abends. Es gab tonnenweise Glitter und Licht, viel Pyro, Windmaschineneinsätze und Kamerafahrten aus allen Winkeln. Erstmals hatte auch der chinesische Staatssender sich zugeschaltet.

Überraschende Ergebnisse jenseits der Spitze gab es ebenso (Details: eurovision.de und eurovision.tv): Italien wurde Dritter, Vierter Belgien, Fünfter Australien, Sechster Lettland, Siebter Estland, Achter Norwegen, Neunter Israel, Zehnter Serbien. Ungefähr diese Acts wurde auch entsprechend dem Endresultat vorne erwartet. Auffälliger als die Nachbarschaftswertungen war, dass sie manchmal ausblieben: Wie erwähnt buchte Litauen nichts auf das russische Konto. Aber: Nervend war diesmal, dass durch algorithmische Systeme in den sozialen Medien die Platzierungen des Abends weitgehend präzise prognostiziert wurden. Schweden etwa ist seit zwei Monaten konstant auf dem ersten oder zweiten Platz in allen einschlägigen Weissagungscharts.

Die ARD wird sich für das kommende Jahr einen anderen Modus für den Vorentscheidung zurechtlegen. Es wäre günstig, würde dieser sich an den Gepflogenheiten und medialen Möglichkeiten des Internets stärker orientierten – und außerdem viel mehr Stile zur Konkurrenz bringen als dieses Jahr in Hannover. In der Erbschaft von Lena ließe sich sagen: mehr Risiko zum Neuen, und sei es jenen aus den alternativen Szenen. Der ESC von Wien beweist, dass man mit anspruchsvollen Nummern punkten kann – Lettlands Trance-Act oder die belgische Dance-Elektro-Geschichte sind moderner als vieles, was in deutschen Vorentscheiden je angeboten wurde.

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37 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Ich gebe ja zu, dass ich das seit meiner Pubertät kaum noch gucke. Ausnahmen waren die lustigen Zeiten, als Deutschland sich mit Menschen wie Guildo Horn und Stefan Raab himself mal mehr oder minder über diesen nationalistischen Blödsinn lustig machte. Leider war dies nur von kurzer Dauer und seitdem ist dieser ESC wieder nur eine Mischung aus Staatsbegräbnis und Pubertätsschwierigkeiten.

     

    Aber ich gebe auch zu, dass, obwohl ich es nicht gesehen habe, mich sehr gefreut habe, dass Deutschland 0 Punkte erhielt und dachte an diesen Artikel gestern, den ich erst für völligen Blödsinn hielt: http://www.taz.de/ESC-Kolumne-Genderwahl-in-Wien-10/!160422/

     

    ESC und Politik? Conchita Wurst verändert Europa? Das waren so Thesen, die an Dummheit kaum zu überbieten waren. Dachte ich.

     

    Aber vielleicht ist da doch was dran. Da das Geplärre sowieso sich von allen gleich anhört, ist die Wertung vielleicht doch zumindest eine Aussage, wie sympathisch die Nationen einem erscheinen. Und da ist es dann doch interessant, wenn nicht nur Deutschland 0 Punkte erhält, sondern auch der Vorjahressieger Österreich, nachdem aus dessen Interpret eine angebliche Botschaft über sexuelle Vielfalt in Europa gemacht wurde.

    Dann war das Abstimmungsergebnis diesmal wohl tatsächlich ein Echo auf das, was aus dem vorjährigen Sieg gemacht wurde.

    Auch interessant ist dann das russische Ergebnis, wenn es zutreffen sollte, was Feddersen da schreibt, dass es eher politische Ressentiments waren denn qualitative Gründe, dass Russland nicht Platz 1 gemacht hat.

     

    Ab jetzt gibt es wieder die Charts und da haben Lieder aus dem ESC, wenn es um Verkauf und Popularität ging, außer Abba und Katrina and the Waves afair noch nie eine Rolle gespielt.

    • @Age Krüger:

      Wenn Ahnungslosigkeit hier bewertet würde, dann wären dir 12 Punkte sicher! LMBFAO...

  • ESC für Deutschland

    Das sollte es wirklich mal für uns Teutonen beim Schlagerwettbewerb gewesen sein. Wir sollten nur noch dann mitzahlen, wenn Musik und Interpret eine echte Marktchance hat und nicht künstlich national hochgepusht werden muß.

    Wenn man sich aber die bräsigen Kommentare von Peter Urban anhört dann weiß man das der ESC eben nichts mit Musik zu tun hat sondern ein Stimmungsbarometer der europäischen Gefühlslage ist. Escape

  • Mir ist die "Gesangskunst", um die es hier geht ist mir absolut egals. Ich habe auch keine Ahnung davon.

     

    Aber als ich gestern die Schlagzeile "NULL PUNKTE" las brach der Reflex durch, dass hier vielleicht der Zorn auf deutschen Hochmut in der Politik Einfluss hatte. Deutsche Machtpolitik wird ausserhalb der Politik durchaus als abstossend empfunden, von mir auch,

    • @Rainer Pakosch:

      Von welcher deutschen Machtpolitik sprechen Sie denn? Weil die "mächtigste Frau der Welt" mit Handyüberwachung ihren Dienst verrichtet? Kann doch nicht mal verhindern dass Jan Feddersen theoretisch von der NSA ausspioniert wird wie jeder Bürger.

       

      Ist es da nicht pflichtschuldig mit "Schweden hat mit diesem Sieg der ESC-Community den Dienst erwiesen, im kommenden Jahr nicht nach Sankt Petersburg oder Sotschi zu müssen." das deutsche Abstimmungsergebnis (12 Punkte für Russland) gleich arrogant und überheblich von oben herab zu politisieren und madig zu machen?

       

      Sportlich ist das auf jeden Fall nicht von Herrn Feddersen. Bisschen Schaum vor dem Mund, dass die Deutschen nicht erwünscht abstimmten und die Antirusslandhetze zumindest bei allgemein schlechtem "Lieder"-Gedöns nicht funktoniert?

  • Erst bekommt man vor dem Lesen des Artikels die Einblendung "Was sie bei uns nicht zu lesen bekommen" einem Bild mit Boris Becker.

     

    Danach dann ständig Beiträge ueber den ESC, da stimmt doch wohl was nicht!

  • "Gute Einschaltquoten" ist relatv. Klar waren sie mit 8,11 Millionen höher, als beim Vorentscheid und um ein vielfaches besser als bei PROleten7. Wenn man sie aber mit den Vorjahren vergleicht, war es die schlechteste Quote seit sechs Jahren. Andererseits reichte auch die schwächere Quote noch locker zum Tagessieg der meistgesehenen Sendung. Der ZDF-Krimi hatte z.B. nur 6,70 Millionen. http://www.stern.de/kultur/tv/81-millionen-sahen-esc-finale-2196172.html

     

    Also ich finde einen Marktanteil von 34 Prozent völlig ausreichend. Einen "standardisierten Einheitsgeschmack" eines ganzen Volkes würde ich eher fragwürdig und keinesfalls erstrebenswert halten.

     

    Der ESC passt mit seinem übertriebenen Nationalismus sowieso nicht in eine aufgeklärte moderne Gesellschaft. Ganz abgesehen davon, dass es überhaupt nichts mehr mit einem sauberen Wettbewerb zu tun hat, wenn Beiträge vorrangig nach Nationalzugehörigkeit bewertet und bejubelt werden, anstatt nach der künstlerischen Leistung.

    • @tazzy:

      "Der ESC passt mit seinem übertriebenen Nationalismus sowieso nicht in eine aufgeklärte moderne Gesellschaft."

       

      Klassismus auch nicht ! Kennen Sie die Bedeutung und Herkunft von "Prolet" ?

  • Wieso vorletzter Platz?

    Jan Feddersen schreibt ja schon seit Jahren nicht mehr als Journalist, sondern als Fan über den ESC.

    Traurig, wenn dabei noch simpelste Fakten verfälscht werden.

    Dass die Songs in diesem Jahr (noch) lausiger waren als zuletzt und nur noch durch die immer perfekter werdenden Ligtshows sehenswert sind, konnte er auch nicht mehr wahrnehmen.

    Mieser Artikel.

  • Ohja ... Russland wäre echt schlimm gewesen. Da ist ja ein Kelch an uns vorübergegangen.

     

    Liebe TAZ, merkt ihr überhaupt, was ihr hier betreibt?!?!

    • @abul_dogisdösfeined:

      Die Aussage ist schlicht wahr. Russland verwandelt sich in den letzten Jahren massiv in einen autokratischen Staat, der soziokulturelle Gestrigkeit zementiert. Homophobie und reaktionäre Geschlechterbilder werden nicht nur von der Kirche, sondern auch von den weltlichen Patriarchen aggressiv geschürt und gestützt.

       

      Wer das nicht sieht, hat sich zwischen Conchita Wurst und Wladimir Putin schon entschieden, und zwar gegen Aufklärung und Humanität.

      • @Spin:

        Sehr schön formuliert.

      • @Spin:

        Ja und selbst wenn: was hat das mit der Sängerin aus Russland zu tun? Es gibt auch Dinge die man nicht politisieren sollte. Wäre Conchita Wurst Russin wären sie gegen sie, weil Ihnen Putin wichtiger ist als ihre angehimmelte Frau Wurst, das ist eben der feine Unterschied. Russin bäh. Und das ist auch das Spiel das hier der Autor treibt.

        • @Anselm Schmidt:

          Herr Schmidt, in Russland hätte Conchita wohl nicht mal antreten dürfen.....

  • Ja, Eurovision Song Contest, große Fußballturniere mit deutscher Endspielbeteiligung und Bundestagswahlen sind doch so die Termine, an denen man sich mal treffen kann mit Freunden, um deutsches Fernsehen zu schauen.

    Und zwar immer, um etwas anderes zu schauen wie das, was der Michel gerade sieht.

    Gestern war natürlich Thema, wie ein schwuler Österreicher Europa verändert. Auf Arte lief eine Halbdoku über Prinz Eugen, der Anfang des 18.Jahrhunderts gegen alles muslimische vorging und Europa in Schutt und Asche legte. Sendung war informativ, aber doch etwas sehr flach.

    Hat er auch die Herzen Europas erobert? Und hat sich was für Schwule da geändert?

    Naja, nicht so viel. Ist ja auch erst ca. 300 Jahre her, als dieser schwule Österreicher wirkte.

    Und was sind schon die Türkenkriege damals gegen einen Song Contest mit Conchita Wurst. Letzteres wird für die europäische Kultur viel bedeutender und verändernder sein.

  • Wow, hier gehen ja eine ganze Reihe Leute richtig steil. Klar eigentlich, ist ja auch wichtiger als Bahnstreik!

     

    Ich denke, der Andreas Kümmert sagt sich jetzt, daß er es sich vielleicht doch anders überlegen hätte können, dann hätten wir nicht gar so schlecht abgeschnitten.

     

    Aber wenn der dann die Kommentare in der taz liest, dann wohl eher doch nicht.

     

    Drama, Baby

  • Da gehe ich doch einfach mal auf ESC, weil: Ist mir wurst.

  • Der ESC stand schon für europäische Multi-Kulti lange bevor er zum Gay-Event des Jahres wurde. Warum es dazu kam, weiss wohl niemand so genau. Wenn es denn nicht der gemeinsame Spass an der Vielfalt der Beiträge ist, bei dem auch die kleinsten Nationen genauso viel Gewicht haben wie die wirtschaftlich stärksten. Ich hätte den Russen den Sieg an den Hals gewünscht, dann wäre Moskau nächstes Jahr die Homo-Hauptstadt Europas geworden. Schade, dass das nicht geklappt hat. Es wäre der verrückteste ESC aller Zeiten geworden. Na, so schauen wir halt mal wieder nach Stockholm, auch gut.

  • Liebe Taz,

     

    ist es möglich, dass ihr eure negative Meinung über Russland überdenkt?

     

    Wir leben in einer digitalen Medien-Welt.

    Wir haben Freunde weltweit; auch in Russland.

    Sich eine Meinung zu bilden bedarf es nicht mehr eine paar Zeitungen.

     

    Ich bin echt Stolz, dass Deutschland Russland 12 Punkte geben hat.

    Auch wenn es nur der ESC ist, es ist eine kleine Botschaft nach draußen, dass nicht alle hier in diesem Land Russland-Hasser sind. Wie scheinbar der überwiegende Teil der Journalisten.

     

    Die Erklärung in diesem Artikel warum Deutschand Russland 12 Punkte geben hat, ist echt armselig.

     

    Schönen Sonntag noch

    • @Püppi Hedeman:

      Es gibt wohl kaum Russlandhasser, aber viele, die den Frieden lieben.

    • @Püppi Hedeman:

      die sind halt verägert dass die Leute nicht auf vorgeschriebener Linie sind. Die Partei, die Partei...Da muss man noch bisschen stänkern und nachtreten :-)

      • @Anselm Schmidt:

        Naja, wenn die Umfragen zur russischen Politik sieht, ist die Mehrheit der Deutschen doch sehr vernünftig.....

  • Ich finde es ja amüsant und charmant, dass sie die österreichische Blamage gekonnt ausblenden. (Gut war es eh nicht, aber ein paar Pünktchen hätten der deutsche und österreichische Beitrage schon verdient.)

    Belgien fand ich auch ziemlich gut, fast avantgardistisch im Auftreten. Und ja, Conchita wird weiter strahlen, weiter auch als der langweilige Schwede. Auf jeden Fall war es amüsant hier in Wien, ich hatte das Spektakel direkt vor der Haustür.

  • Zufällig habe ich gestern in Punkteauswertung reingeschaltet und mir dann mal danach die Songs der Favoriten und auch diese Ann Sophie angehört. Selten so austauschbaren langweilig Mist gehört ... diese ganzen Songs würden es ohne dieses Event wohl kaum in irgendwelche Charts schaffen ... und die Punktvergabe hat m.E. zu großen Teilen etwas Ländersympathien zu tun ... und das sollte es uns Deutschen vlt. zu denken geben!

  • Die Russophobie der taz ist manchmal komisch, oft aber bizarr, reaktionär und ärgerlich.

    • @Summerhill:

      Die beste Förderung von Russophobie ist es, wahrhaft reaktionäre Aggressionspolitk gegen Nachbarstaaten als etwas völlig Normales dastehen zu lassen....

  • "Schweden hat mit diesem Sieg der ESC-Community den Dienst erwiesen, im kommenden Jahr nicht nach Sankt Petersburg oder Sotschi zu müssen."

     

    Achwas. Und ich dachte, es gäbe eine Jury..

    • @lichtgestalt:

      Ach ja, Schweden.

      Dort gibt es keinerlei Probleme mit Überwachung, abhören etc.

       

      Ganz einfach, weil es nicht thematisiert wird. Das Leben kann doch soo einfach sein.

      • @Frank Mustermann:

        ... dann doch lieber nach schweden, wo der weltgrößte geschmacksnivellierer seine braunen (!) kjöttbullar in harte schwedische kronen verwandelt?

  • "Schweden hat mit diesem Sieg der ESC-Community den Dienst erwiesen, im kommenden Jahr nicht nach Sankt Petersburg oder Sotschi zu müssen."

     

    Tja, wieso nicht ?

    Umjvielleicht mit eigenen Augen und Ohren erleben zu müssen, das auch Homosexuelle in Russland willkommen sind, das sie ausgelassen tanzen und feiern dürfen .. und so die unsäglich westliche Propagande aller Lügen gestraft wird ?

     

    Man liest es ja schon wieder in allen Leitmedien queerbeet, das die russische Sängerin eigentlich nur Putin's Propagandazwecken dienen sollte.

    Die deutschen Leitmedien entpuppen sich einmal mehr als einsame NULL.

    Auch in der ach so tolarenten TAZ.

    • @Opepper:

      ja genau, solange man keine regenbogenflaggen hisst oder sich aeussert oder sich kuesst und sich schoen im keller versteckt darf man wirklich alles in russland.

      • @the real günni:

        @OPEPPER.... Na, sind wir hier völlig aus der Welt gefallen... "Homosexuelle in Russland willkommen"... joo... wenn diese ordentlich Devisen, Euro (gerne auch unterm Ladentisch) da lassen. Sonst aber ihren Mund halten bzgl. Schwulsein (schon mal gar nicht zeigen) und nicht schlecht über "Gott Putin" reden... In Ihrem tollen Russland üben Regierung und Kirsche nicht nur massiven Druck auf Homosexuelle und andere Minderheiten aus sondern SEHR VIELE MÜSSEN UM IHR WOHL; IHRE GESUNDHEIT UND IHR LEBEN FÜRCHTEN, wenn Sie zu ihrer Sexualität stehen wollen... Schwulenhass, nicht nur z.Zt., ist sehr verbreitet und auch immer noch sehr verwurzelt in Russland. Ansonsten können Sie, lieber "ODEPPER", sich gerne mal mit Regenbogenfahne, einen Mann küssend und laut rufend "ich bin schwul und das ist gut so", auf den roten Platz in Moskau und/ oder vor die Basilius Kathedrale stellen und abwarten was passiert... viel Spaß dabei.... entweder haben Sie wirklich keine Ahnung was heute in Russland diesbzgl. abgeht oder Sie machen hier den Versuch einer ziemlich infantilen und durchschaubaren Propaganda…. Für wen wohl!?!?

      • @the real günni:

        Und Sie halten sich regelmäßig in Russland auf, um sich diesbezüglich eine Meinung zu bilden?

        • @Püppi Hedeman:

          nein, ich bin ein von den USA bezahlter internettroll, der 10 stunden am tag vor dem computer hockt und auf allen kanaelen versucht, russland und putin nach strich und faden zu dissen

  • Ob ein Song allerdings anspruchsvoll oder modern ist, sollte, ja müsste getrennt voneinander bewertet werden.

  • 5G
    5393 (Profil gelöscht)

    Teil 2

    Die Produktion ist mit sehr wichtig und das fehlte bei Deutschland, der slowenische Song war auch viel besser als er produziert wurde. Vielfach schwach waren die Ooooohs und Aaaaaahs, die eingebaut wurden bei vielen songs, das muss durchgesungen werden meist mit Text, wenn man Ooooohs und Aaaaaahs haben will, muss man die wirklich komponieren und nicht einfach auffüllen, die Composer haben die Möglichkeiten von Songs oft einfach liegen gelassen. Die vielen Fahnen helfen da nicht, das sieht aus wie Fuchsschwänze am Opel Manta.

  • 5G
    5393 (Profil gelöscht)

    Teil 1

    Blamiert hat sich Europa, die 0 Punkte für Ann-Sophie liegen mehr an Europa als an Ann-Sophie. Die Tendenz des Votings war schnell als ziemlich middle class (die Übersetzung bedeutet etwas andres als die wörtliche Übersetzung) sichtbar. Interessant war, dass es da ein paar Länderunterschiede gibt, insgesamt aber absolut middle class – das sind Leute, die selbst überhaupt keine songs schreiben können – Songwriting ist mit das Schwerste, das es überhaupt gibt. Wenn es nicht so wäre, hätte das Lied von Ann-Sophie mehr Punkte bekommen, dass das nicht schlecht war, kann man hören. Was man auch hören kann, ist, die Produktion war nicht auf der Höhe der Zeit. Die Produktion des songs hat viel liegen gelassen, was aber da ist. Da hätte man vorher was sagen, auffällig bei solchen Veranstaltungen ist die fachliche Ahnungslosigkeit, was mich völlig wunderte – dazu gehört auch, dass die Komponisten selbst kaum erwähnt werden, die werden wie Söldner behandelt. Selbst die Formel 1 erwähnt immer die Konstrukteure. Da werden zu viele Fahnen geschwenkt und zu wenig Ahnung, Ahnung ist offenbar Tabu. Früher wurden die Komponisten noch mit angesagt, inhaltlich wurde es immer laienhafter gesendet. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es um gute Musik geht. Das ist eine Kunst. Herbert Grönemeyer tingelte mit seinen Sachen durch die Gegend, bis Conny Plank kam Ratgeber, seit dem hat Grönemeyer den Sound nie mehr geändert. Bei Ann-Sophie gab es keinen Conny Plank.