Europäischer Raketenschild: Gemeinsame EU-Luftabwehr gefordert
Regierungschefs von Polen und Griechenland fordern von der EU die Errichtung eines gemeinsamen Luftabwehrschirms. Die Kommissionspräsidentin ist dafür.

Ein solcher Luftabwehrschirm müsse ein Projekt sein, das auf die „große Verwundbarkeit unserer Sicherheit“ reagiere, erklärten die beiden Regierungschefs. Tusk und Mitsotakis wollen sich auf dem nächsten Gipfeltreffen der 27 Mitgliedstaaten im Juni für ihren Vorschlag einsetzen.
Im Zuge russischer Angriffe auf die Ukraine waren russische Raketen oder Marschflugkörper bereits mehrfach kurzzeitig in den Luftraum der EU- und Nato-Mitglieder Polen und Rumänien eingedrungen, beides Nachbarstaaten der Ukraine.
Die EU-Staaten sollten aufhören, bei der Entwicklung ihrer Luftabwehrsysteme miteinander zu konkurrieren und stattdessen zusammenarbeiten, sagte Tusk dem Sender TVP.Info.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterstützte den Vorstoß. „Wir brauchen weniger Zersplitterung und gemeinsame Projekte. Zum Beispiel einen Luftverteidigungsschild, wie er von Kyriakos Mitsotakis und Donald Tusk vorgeschlagen wurde“, schrieb sie auf X.
„Nur ein starkes, geeintes Europa, das eine gemeinsame Verteidigungspolitik verfolgt, wird in der Lage sein, einen Krieg zu verhindern“, sagte Tusk. „Wir bereiten uns auf den Krieg vor, nicht damit dieser Krieg stattfinden wird, sondern damit er nicht stattfindet.“ Für Polen ist die Bedeutung der Luftabwehr seit des russischen Überfalls auf die Ukraine gestiegen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
551 Fragen im Bundestag
Union attackiert Zivilgesellschaft
CDU delegitimiert NGOs
Rechter Kulturkampf der Merz-Lauchs
Der Jahrestag der Ukraine-Invasion
Warum Russland verlieren wird
Lockerung der Schuldenbremse
Bitte jetzt mal eine große Koalition der Vernunft
Grüne nach der Wahl
Fünf sind eine zu viel
Wahlergebnis in Westdeutschland
Hier liegt die AfD vor allen anderen