Europa League Gruppenphase: Alle 7 weiter
Nach den drei Champions-League-Teilnehmern haben sich auch die vier Europa-League-Teams aus Deutschland für die nächste Runde qualifiziert. Wenn auch mit Glück
STUTTGART/ISTANBUL dpa | Die Fußball-Bundesliga zieht erstmals mit allen sieben Mannschaften in die K.o.-Phase des Europapokals ein. Der VfB Stuttgart löste am Donnerstagabend trotz eines 0:1-Ausrutschers gegen Molde FK als letztes deutsches Team das Ticket für die nächste Runde. Die Schwaben profitierten von einem 1:0-Sieg von Steaua Bukarest beim Rivalen FC Kopenhagen und kamen damit als Zweiter der Gruppe E weiter.
Die bereits qualifizierte Borussia aus Mönchengladbach überzeugte mit einem B-Team beim 3:0 (2:0) bei Fenerbahce Istanbul. Bayer Leverkusen bezwang mit einer jungen Elf Rosenborg Trondheim mit 1:0 (0:0). Hannover 96 sicherte sich zum Abschluss durch das 2:2 (2:0) bei UD Levante sogar den Gruppensieg.
Ebenfalls auf Europas Fußball-Bühnen noch dabei sind die Champions-League-Starter Borussia Dortmund, Bayern München und Schalke 04. Noch nie zuvor hatte die Bundesliga mit sieben Vertretern im Europacup überwintert.
Qualifiziert für die nächste Runde in der Europa League sind:
FC Liverpool / A. Machatschkala / Viktoria Pilsen / Atlético Madrid / Fenerbahce Istanbul / Bor. Mönchengladbach / Girondins Bordeaux / Newcastle United / Steaua Bukarest / VfB Stuttgart / Dnjepr Dnjepropetrowsk / SSC Neapel / KRC Genk / FC Basel / Rubin Kasan / Inter Mailand / Olympique Lyon / Sparta Prag / Lazio Rom / Tottenham Hotspur / Metalist Charkow / Bayer Leverkusen / Hannover 96 / UD Levante / Dynamo Kiew / Olympiakos Piräus / Zenit St. Petersburg / Ajax Amsterdam / BATE Borissow / FC Chelsea / Benfica Lissabon / CFR Cluj
Stuttgart im Glück
Die Stuttgarter machten es allerdings bis zum Schluss unnötig spannend. Der Ivorer Davy Angan nutzte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte eine Schwäche der VfB-Abwehr zum 1:0. Eigentlich wollten es die Hausherren mit einem Sieg aus eigener Kraft in die nächste Runde schaffen.
Doch die Gastgeber agierten im Spielaufbau und Abschluss zu unkonzentriert. Erst in Halbzeit zwei ging der VfB engagierter zu Werke, aber die Molde-Innenverteidigung stand stabil. Stuttgart spielte zwar im permanenten Vorwärtsgang, überbot sich aber gegenseitig im Vergeben selbst hochkarätiger Chancen. Bei minus zwei Grad bot der VfB eine ernüchternde Vorstellung, für die K.o.-Runde im Februar ist eine Steigerung bitter nötig.
Überraschend starke Gladbacher
Dagegen betrieben die Gladbacher Reservisten beste Eigenwerbung. Vor den Augen des heutigen Bundestrainers und früheren Fenerbahce-Coaches Joachim Löw trafen der Deutsch-Türke Tolga Cigerci (23. Minute), Mike Hanke (28./Foulelfmeter) und der lange verletzte Luuk de Jong (79.) bei seinem Comeback für die B-Elf von Trainer Lucien Favre.
Der Coach hatte seine Startelf gleich auf neun Positionen umgestellt. Doch die Gladbacher ließen nach einem starken Start gegen Gruppensieger „Fener“ nichts anbrennen und polierten ihre Europa-League-Bilanz weiter auf.
Leverkusen und Hannover sicher weiter
Auch in Leverkusen erhielten die Talente eine Chance – und nutzten sie. Der 21-jährige Julian Riedel traf am Donnerstagabend bei seinem ersten Profispiel in der 65. Minute. Trotz des Sieges der Bayer-Bubis kam Leverkusen als Gruppenzweiter nicht mehr an Metalist Charkow vorbei und kann daher in der K.o-Runde im Februar auf Hochkaräter wie den entthronten Champions-League-Sieger FC Chelsea treffen.
Als einziger Bundesligist ohne Niederlage überstand Hannover die Europa-League-Vorrunde und beendete die Gruppe L damit als Erster. Der später verletzt ausgewechselte Lars Stindl (18.) und Didier Ya Konan (26.) trafen bei Levante für die Elf von Trainer Mirko Slomka. Angel (49.) gelang der Anschlusstreffer, ehe Vicente Iborra in der vierten Minute der Nachspielzeit noch ausglich. Die Spanier ziehen als Zweiter in die K.o.-Phase ein. Ausgelost werden die nächsten beiden Runden der Europa League am 20. Dezember in Nyon.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krise bei VW
Massiver Gewinneinbruch bei Volkswagen
VW-Vorstand droht mit Werksschließungen
Musterknabe der Unsozialen Marktwirtschaft
Verfassungsgericht entscheidet
Kein persönlicher Anspruch auf höheres Bafög
Kamala Harris’ „Abschlussplädoyer“
Ihr bestes Argument
Zu viel Methan in der Atmosphäre
Rätsel um gefährliches Klimagas gelöst
Nahostkonflikt in der Literatur
Literarischer Israel-Boykott