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Erster James-Bond-DarstellerSean Connery ist tot

Die Rolle des britischen Spions machte ihn berühmt. Aber Sean Connery war viel mehr. Nun ist die schottische Schauspielikone mit 90 Jahren gestorben.

Sean Connery bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises für sein Lebenswerk 2005 in Berlin Foto: dpa

Edinburgh dpa/epd/ap | Der schottische Ex-James Bond-Star Sean Connery ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Er starb in der Nacht im Schlaf auf den Bahamas, wie der britische Sender BBC am Samstag unter Berufung auf Connerys Familie meldete. Sein Sohn Jason Connery sagte, sein Vater sei im Kreis der Familie gestorben, nachdem sich sein Zustand verschlechtert habe. Die Bond-Produktionsfirma Eon Productions bestätigte den Tod des 90-Jährigen am Samstag.

Der im Jahr 1930 in Edinburgh geborene Connery war der erste James-Bond-Darsteller – und für viele Fans auch der beste. Der Schotte spielte den britischen Geheimagenten zwischen 1962 und 1983 sieben mal. Er legte jedoch großen Wert darauf, nicht auf diese Rolle festgelegt zu werden, und entwickelte sich nach und nach immer mehr zum Charakterdarsteller.

Oft war er der ältere Lehrmeister oder weise Mentor, etwa in dem Fantasy-Film „Highlander“ oder an der Seite von Harrison Ford als Vater von Indiana Jones. Dem europäischen Publikum blieb er vor allem auch als William von Baskerville in der Verfilmung des Umberto-Eco-Romans „Der Name der Rose“ in Erinnerung. Seinen einzigen Oscar bekam Connery 1988 für eine Nebenrolle als erfahrener Polizist in dem Gangsterfilm „Die Unbestechlichen“, diesmal an der Seite von Kevin Costner. Im Jahr 2000 wurde Connery von Königin Elizabeth II. in den Adelsstand erhoben und durfte sich seither Sir Sean nennen.

Connery war in Edinburgh in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, die Familie seines Vaters war aus Irland eingewandert. Sein Vater war Katholik, seine Mutter Protestantin. Seit 1975 war Connery mit der französischen Malerin Micheline Roquebrune verheiratet. Seiner ersten Ehe mit der australischen Schauspielerin Diane Cilento (1933-2011) entstammt sein Sohn Jason. Obwohl Connery meist in Spanien oder auf den Bahamas lebte, blieb er seiner schottischen Heimat eng verbunden und trat vehement für die Unabhängigkeit Schottlands ein.

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon zeigte sich bestürzt über den Tod der Filmlegende. „Unsere Nation trauert heute um einen ihrer meistgeliebten Söhne.“ Als sie das letzte Mal mit ihm gesprochen habe, sei klar gewesen, dass seine Gesundheit nachgelassen habe. Seine Stimme, sein Geist und seine Leidenschaft seien aber noch immer da gewesen. Nicht nur Schottland, auch die ganze Welt werde ihn vermissen, so Sturgeon.

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23 Kommentare

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  • Think positiv!



    Elvis lebt noch.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Die Rolle eines Action-Helden ist an und für sich nichts Besonderes.



    Sean Connery jedoch hat daraus etwas sehr Eigenes gemacht, wobei ihm sein (gespielter) Witz und Charme und seine männliche Ausstrahlung sehr geholfen haben. Nicht umsonst halten die Allermeisten Connery für den besten Bonddarsteller aller Zeiten.

    Ich persönlich finde auch den Iren Pierce Brosnan in der Bond-Rolle hervorragend. Er spielte so aristrokratisch-hochmütig" aber auch zupackende, wenn es darauf ankommt.



    Bei Roger Moore war das "nur" "aristrokratisch-hochmütig". Nicht so mein Fall!

    Der letzte Darsteller, Daniel Craig, ein Bond-Darsteller ebenfalls mit englischen Umgangsformen aber eben auch brutal! Sehr gut besetzt.

    Insgesamt alles sehr gelungen, aber auch sehr, sehr aufwendig produziert.

    Übrigens, der beste Bösewicht ist für mich Gerd Fröbe in Goldfinger.

  • Unvergesslich ist Sean Connery in "Robin und Marian" als alternder (und schliesslich sterbender) Robin Hood an der Seite der wundervollen Audrey Hepburn...



    Ein gewaltiger Mime, und das wirklich erst nach seiner Zeit als James Bond.

    R.I.P.

  • Sorry fürs ikonoklastieren:

    "I don’t think there is anything particularly wrong about hitting a woman- although I don’t recommend doing it in the same way that you’d hit a man. An open-handed slap is justified if all other alternatives fail.” – Sean Connery, Playboy, 1965.

    Klar, das ist entschuldbar, damals war der Feminismus ja noch gar nicht erfunden und überhaupt, die alten Zeiten...

    Aber 22 Jahre später, in einem Interview, bestätigte er die Aussagen von damals noch.

    Immerhin: 2006 hat er sich dann doch endlich etwas davon distanziert.

    Mission erfüllt, Ehre des "Gentleman" also gerettet?

    Quelle: www.edinburghnews....s-man-time-3021169

    • @Ein*e Leser*in:

      Das ist hier ein Nachruf, also "de mortuis nil nisi bene"! Sicher ist er auch Privatjet geflogen und hat ganz doll Energie verbraucht, seine Villa in Nizza z.B. hatte 1000qm Wohnfläche.

      Seiner Anziehungskraft auf Frauen hat das Zitat erkennbar nicht geschadet - vielleicht im Gegenteil?

    • @Ein*e Leser*in:

      Jo mei. Geht gar nich. Klar.

      Wennste aber weißt - daß der erste Schottische König - von dem sich naturellement alle Clans & Schotten abher&zu leiten - ' n Schluchtenscheißer war.* - also sone Art Frühzeit-Haider. Wird vieles ja denn doch a weng nachvollziehbarer - auch die retardierende Lernfähigkeit. Newahr.



      Normal.

      unterm——-*



      Mr. Ötzi-man Harm Paulsen & sein ollen Freund & bis zum Einjährigen Mitschüler - neugierig: “Wie habter das denn rausgekriegt?“



      & Däh! “Zahnanlyse - die sind mit Alpenwasser entstanden!“



      “Ja und was sagen die Schotten?“



      “Naja - die forschen noch!“ - 😂 -



      (Der Haken: - Lord Sean ist von der Herkunft her - wohl eher Ire! - 🤫 - !;))

    • @Ein*e Leser*in:

      Das reicht um auf Todeszeit jegliche Form von Erinnerung in Form von Strassennamen, Sondersendungen etc zu verhindern.

      Derjenige werfe den ersten Stein, der frei von Sünde (gemäß den testamentarischen Regeln, sowie aller kultureller Interpretationen in Gegenwart und Zukunft) ist.

  • Mein persönlicher Favorit:



    Der Name der Rose



    Hut ab, nicht nur vor DIESER excellenten schauspielerischen Leistung!

  • Zardoz speaks to you!



    Sean Connery & Charlotte Rampling (Soundtrack: Beethoven)



    www.youtube.com/watch?v=uk8yo8N42zM

    • @Wolf Haberer:

      Hola - 🥳 -

      • @Lowandorder:

        Däh&Zisch - Mailtütenfrisch fällt mit ein

        “ W.H. - back on track?



        Beethoven 7. Sym. yes “

        kurz - anschließe mich - 😎 -

      • @Lowandorder:

        Salut camarade!

  • Die schottische Distel hat einen Widerhaken weniger. BB TSC

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - tönt mit -

    “Dann möchte ich noch etwas Mendelssohn dazu tun. Ab 7:10 min fliegt das Toupet weg. www.youtube.com/watch?v=x8BImhH1y9E



    & so mit 90 - mar chuimhneachan - tha -



    images.app.goo.gl/mJDGofEUWNaQk7vT6

  • Für mich einer der Größten seines Faches!

    Good bye.

  • Gute Reise Sir Thomas Sean Connery

    Flower of Scotland



    www.youtube.com/watch?v=VxAvx0DKj5A

    • @Ringelnatz1:

      anschließe mich -

      Amazing Grace by #PipersOfTheWorld - Royal Music Show - 🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿 -



      www.youtube.com/watch?v=VxAvx0DKj5A

      • @Lowandorder:

        Bin auch dabei.

        Der Mann hatte den knorrigen Humor einer Eiche:

        "Ich gebe zu, dass ich gut bezahlt werde, aber es ist nicht mehr, als mir zusteht. Schließlich bin ich öfter gefickt worden als eine Nutte."

        Gute Reise!

        • @Jim Hawkins:

          Erinnerung1:

          Sean Connery©

          Ich bin Schauspieler. Das ist keine Gehirnchirurgie. Wenn ich meine Sache ordentlich mache, dann werden die Leute schon nicht ihr Geld zurückverlangen.

          • @Ringelnatz1:

            Cooler Typ, oder?

            Dasselbe einmal lässig und einmal spät abends bei den Old Boys im Pub gesagt.

            • @Jim Hawkins:

              Aus - Club der Teufelinnen:

              ....Elise (betrunken): "Sean Connery ist Monique"s Mutter! Nein, Sean Connery ist Monique"s Geliebter! Der ist mindestens schon 300 Jahre alt, aber immer noch ein Hengst!"...,.

              • @Ringelnatz1:

                Aber, und das sage ich nicht aus Prüderie, er war ein Gentleman, im besten Sinne des Wortes.

                Die Verkörperung eines Gentlemans.

                Was natürlich auch bedeutet, alle Frauen wollten mit ihm schlafen, alle Männer wollten mit ihm befreundet sein.